Probleme mit Sphinx Pinastri

  • Hallo zusammen,


    ich habe ca. 25 Sphinx pinastri in Zucht. Leider sterben immer wieder Raupen; inswischen sind wohl 2/3 der Tiere tot.


    Zuchbehälter sind größere Kunststoff-Boxen, ca.10x15 in der Wohnung. Einen Teil der Raupen habe ich auch im Käfig draussen. Das Futter draußen steht in Gurkengläsern, in deren Deckel ich Löcher gestossen haben, so dass die Raupen nicht mit dem Wasser in Berührung kommen. Das hält das Futter sehr lange frisch. Das Futter in den Kunststoffboxen liegt nur am Boden und trocknet schneller aus, aber ich wechsle und ergänze es täglich.


    Die Rapen draussen scheinen etwas weniger betroffen zu sein, die Überlebensrate ist höher.


    Ich füttere mit Lärche, ab und an Waldkiefer.
    Die Behälter werden täglich gesäubert, alle 3-4 Tage mit Spüli ausgewaschen, aber nicht desinfiziert.
    Die verbleibenden Raupen sind inzwischen L5 und kurz vor der Verpuppung.


    Heute beim Reinigen habe ich bei einer Raupe Kotbällchen entdeckt, die durch einen kleinen Faden zusammenhielten. Das was war aber das erste und einzige Mal.


    Was mache ich falsch? Ideen oder Hinweise?


    Grüße,
    Thomas

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  • Hallo, ich bin kein Experte und kann mich irren. Da aber noch niemand geantwortet hat, will ich meine "Weisheiten" Kund tun.
    Pinastri ist m.W. ein Baumwipfelbewohner. Die Raupen sollten also luftig gehalten werden. Geschlossene Behälter, an deren Wänden sich möglicherweise auch mal Kondenswasser bildet, könnten problematisch sein.
    Das Futter sollte nicht zu lange gewässert werden. Es könnte zu feucht werden, was Infektionen begünstigt.


    Mir stellt sich die Frage, ob bei Nadelhölzern überhaupt Wässerung erforderlich ist. Die halten doch recht lange.
    Man könnte evtl. einfach einen Damenstrumpf über die Zweige ziehen, die ihn dann gespannt halten. Das wäre "luftig".


    Fadenkot ist m.W. ein Zeichen für eine Infektion; ich weiß jetzt nicht, ob bakteriell oder durch Viren.


    Einige Raupen einer sich "auflösenden" Phalera bucephala-Zucht (hängende Raupen, flüssiger Stuhl) konnte ich einst retten, indem ich sie in einer Lösung aus Antibiotika-Tabletten "ersoff", d.h., ich wartete, bis sie vollgesogen zu Boden sanken; dann holte ich sie heraus und trocknete sie auf Küchentüchern, Papierservietten o.ä.
    Das war aber eine Brachialkur, die ich erst anwendete, als absehbar war, dass keine Raupe überleben würde.

  • Hallo Thomas, Kotballen, die durch einen Schleimballen miteinander verbunden sind, kenne ich unter dem Begriff "Perlschnurkot". Im "Handbuch der Schmetterlingzucht" (E. Friedrch) findet sich dazu und zu Durchfall im Allgemeinen folgender Hinweis:
    "Reicht man feuchtes, zu junges oder auch in Wasser frischgehaltenes Futter, kommt es je nach der Empfindlichkeit der fraglichen Art zu Darmkatarrh oder Durchfall, Der Kot wird hellgrün, verliert seine artspezfische Form und wird schließlich breiig. Wenn die Entwicklung nicht bereits im Anfangsstadium durch Reichen von trokenem und festem Frutter gestoppt wird, treten Infektionen im Darmkanal auf, die tödlich enden. Durch den Kontakt feuchter Kotballen mit einwandfreiem Futter können gesunde Tiere angesteckt werden. Wenn die Kotballen durch einen Schleimfaden verbunden sind, spricht man von Perlschnurkot. Auch diese Form des Darmkatarrhs ist anfangs durch Verfütterung von fast trockener Nahrung noch heilbar."


    Übrigens: Auf deiner Internetseite hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen: die ersten zwei Fotos unter Windenschwärmer zeigen den Kieferschwärmer (H. pinastri)


    LG,Volkart

  • Hallo Thomas,


    eigentlich ist ja schon fast alles gesagt. Wie ist die Zucht denn ausgegangen? Wenn sie kurz vor der Verpuppung standen, sollten sie ja jetzt in der Erde sein?


    Anmerkung noch zur Frage: Du schreibst deine Boxen sind 10x15, da fehlt noch eine dritte angabe, damit man sich die Größe auch vorstellen kann. Wieviele Raupen sind dnen in einer Box drin? wenn ich mir jetzt 10x15 vorstelle, denke ich dass eigetlich nur eine Raupe pro Box drin sein dürfte, alles andere wäre zu viel.


    Wie hier bereits gesagt, vertragen nicht alle Arten in Wasser gestelltes Futter. Dass die Art luftig gehalten werden sollte, wurde auch bereits gesagt. Anmerkung noch von mir:
    du sagst du fütterst mit Lärche und Kiefer. Mit Lärche habe ich keine Erfahrungen, habe pinastri ausschließlich auf Kiefer gehalten. Aber wenn du beides fütterst, kann es sein, dass deine Raupen den Futterwechsel nicht vertragen haben? Nicht alle Arten lassen sich problemlos von einem Futter aufs nächste umstellen. Wenn man eine Sorte füttert, sollte man dabei bleiben und nur einen Wechsel machen, wenn es absolut nötig ist und nicht vermeidbar ist.


    Liebe Grüße
    Frances

  • @Volkart und Frances und Gilbert: danke Euch für die Info.
    Vermutlich war die Ursache eine Kombination aus Futterwechsel und fehlender Luft. Die Raupen habe ich - wie geschrieben -in geschlossenen Behältern gehalten, aber mit trockenem Futter. Also war es vermutlich einfach der "fehlende" Wind oder auch der Futterwechsel von Lerche und Kiefer. Meine Lösung war die Behälter bei jeder Fütterung zu desinfizieren und vor allem einen Teil der Raupen nach draussen in einen Käfig zu verfrachten - allerdings mangels Platz nur ein Käfig mit ca. 12 Raupen. Ab L4 wurde es da drin dann schin ganz schön eng ...


    Diese Aktion hat dann einige Raupen zum überleben verholfen und sie haben sich zur Verpuppung eingegraben. Ich werde sie die nächsten Tage rausnehmen - bin gespannt, wie viele Puppen ich vorfinden werde. Nächstes Mal bin ich dann (hoffentlich) schlauer.


    @Volkart: danke für die Info mit den Windenschwärmern - habe die Bilder schon lange nicht mehr selber angesehen ...

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