Zucht Macroglossum stellatarum

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  • Ich habe sie einmal gezogen. Zufaellig sah ich Eier abgelegd worden auf Klebekraut (Galium aparine) das in meiner Garten war. Ich habe 10 Eier gesammelt nach gute Beobachtung.
    Die Eier sins alle geschluepft und ohne Probleme sind die Raupen aufgewachsen und ergaben einwandfreie Falter.
    Seht so aus dass es einfach sein sollte. Ich kann die Frauen und die Maenner nicht auseinander erkennen.
    Paul

  • Hallo Paul,


    danke schon mal für deine Antwort.


    Meine Hauptfrage jedoch ist, wie bringe ich die Tiere zur Paarung?


    Wie viel Tage nach dem Schlupf erfolgt das in der Regel? Muss ich die Tiere füttern. Wieviel Paltz benötigen die Falter (Größe Flugkäfig)?
    Der ist bei mir nur beschränkt.


    Woran erkenne ich das ich da auch Männchen und Weibchen zur Paarung habe?


    Muss ich die Tiere füttern? Muss das per Hand erfolgen. Ist wohl eher Schwierig bei M. stellatarum.


    Gibt es einen Zuchtbericht?



    Gruß Toralf

  • Hallo,
    die Aufzucht ist eigentlich gar kein Problem, die Raupen fressen sehr gern Labkrautblüten und legen auch an denen ab.


    Die Geschlechter kann man anhand der Fühler erkennen (Männchen haben eher gekämmte Fühler)
    Wobei das nicht ganz so einfach wie bei anderen Schwärmern erkennbar ist.
    Leichter ist es natürlich sie als Puppen zu unterscheiden.


    Zur Paarung brauchen die Tiere viel Platz, Sonne und ausreichend Futter.
    Als Mindestgröße für einen Flugkasten würde ich minimal 1,5x1,5x2m sagen....mehr ist besser


    Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen :smiling_face:


    Liebe Grüße
    Tillmann

    • Offizieller Beitrag

    Meiner Erfahrung nach ist die Paarung bei M. stelatarum recht schwierig zu erreichen. Ich habe noch nicht gehört das es jemand geschafft hat, aber vielleicht ist ja hemand hier im Forum der es doch geschafft hat. Ich denke die Zucht ist am ehesten mit der von Hemaris-Arten vergleichbar, an denen ich mir bis jetzt ebenfalls die Zähne ausgebissen habe. Die Tiere sollten auf jeden Fall gut gefüttert werden, z.B. mit Blüten, die besser mit Honig- oder Zuckerwasser aufgefüllt werden, weil der normale Nektarinhalt von so wenigen Blüten nicht ausreicht. Ansonsten Kunstblumen oder blaue Flaschendeckel gefüllt mit Honig-/Zuckerwasser, was aber finde ich nicht so gut oder gar nicht funktioniert. Die Falter sind gute Flieger und benötigen dementprechend viel Platz (min.100x50X50 cm besser größer), auch sollte der Flugkäfig im Freien an einer sonnigen Stelle aufgestellt werden. Es muss dann aber auch Schatten angeboten werden damit die Tiere nicht vor Hitze umfallen. Ein Paar Raupenfutterpflanzen in den Käfig zu stellen wäre sicher auch besser. Außerdem ist ein Erfolg oft vom Wetter abhängig, wenn es natürlich regnet oder es sehr kühl ist, sind die Falter nicht aktiv und wenn das einige Wochen so bleibt scheitert das Vorhaben ziemlich sicher.
    Das Geschlecht kann man denke ich wie bei Schwärmern üblich festellen, an der Puppe oder bei den Faltern an den Fühlern. Wenn du schreibst das der Platz bei dir nur beschränkt ist und du nicht wirklich sehr viel Zeit investieren willst, würde ich dir davon abraten das zu versuchen. Es ist ohnehin einfach sich ein Weibchen mitzunehmen und das ablegen zu lassen oder zu beobachten wie es in der Natur ablegt und die Eier einzusammeln.


    Gruß Dennis


    EDIT: Da war einer schneller :grinning_squinting_face:

  • Moin.


    Meinen Vorredner kann ich nicht viel zufügen, ausser dass mir Kopula und Eiablage in einem Käfig von bxhxl von 50 x 50 x 120 cm problemlos gelang.
    Das Wetter muss, wie oben gesagt, mitspielen, denn ohne Sonnenschein sind die Tiere ziemlich inaktiv.
    Gefüttert habe ich über eingestellte Blumen und jeden Vormittag von Hand.
    Ist ein ziemliches Gepfriemel vor allem weil ich in der Regel die Tiere frei sitzend auf meiner Hand füttere und nicht mit den Fingern fest halte.
    Aber, wie fast alle Sphingidae, gewöhnt sich stellatarum recht schnell an das Prozedere und ist dann meistens auch "kooperativ" :winking_face:


    Einablage dann problemlos und in Menge an Gallium-Trieben die ich unter der Decke des Flugkäfigs gehängt hatte.
    Ich hatte die Tiere (vllt 4-5 Paare) so gut anderthalb Wochen bei mir und hab sie dann fliegen lassen, als ich genug Eier hatte.


    Viel Erfolg!
    Rudi

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    • Offizieller Beitrag

    Also zur ersten Frage: Ich denke nicht das es soetwas im Entomolgenhandel zu kaufen gibt. Schau mal im Internet oder bei Blumenläden gibt es soetwas manchmal. Ideale Farben sind natürlich die, welche Schwärmer auch in der Natur bevorzugen (weiß oder blau).


    Zur zweiten Frage: auf diesen Fotos kann ich das auch nicht erkennen. Meistens haben die Männchen auf der Fühlerunterseite leicht gekämmte Fühler. Die Weibchen haben meist völlig glatte Fühler.


    Gruß Dennis

  • Hallo alle


    ich möchte meinen Mist auch noch dazugeben! Rudi hat geschrieben, dass er Schwärmer füttert ohne sie mit den Fingern zu "vergewaltigen". Find ich super und mach ich manchmal, wenn's halt geht auch so. Rudi schreibt auch, dass die Falter sich schnell an das Prozedere gewöhnen. Dazu eine Geschichte, welche ich im Jahr 1985 (?, nicht mehr ganz sicher) in Ghana (Westafrika) erlebt habe. Ich war damals mit 2 Züchterkollegen unterwegs. Wir haben da fast jede Nacht irgendwo Lichtfang betrieben. Insgesammt 2 X kam ein Weibchen von Hippotion osiris, ein ganz seltener Einflieger im Süden Europas, ans Licht. Natürlich wollten wir unbedingt Eier der Art haben und haben deshalb die Weibchen zur Eiablage mitgenommen. Entsprechend mussten die Tiere natürlich auch gefüttert werden. Frank Diemer, ein sehr guter Züchterfreund aus der Pfalz, Gott hab ihn seelig (tödlicher Motorradunfall 1 Jahr nach unserer Reise), hatte zu diesem Zweck Honig und eine Spritze dabei. Er fütterte eines der Weibchen ohne sie zu zwingen, d.h. er hat den Rüssel des Tieres in die Spritze eingeführt (das mit ein wenig Zwang) und liess das Tier dann auf dem Finger sitzend trinken. Während des Trinkens hat der Falter angefangen mit dem Aufwärmen der Flugmuskulatur und hob nach wenigen Minuten ab um im Fliegen, immer noch vor der Spritze stehend weiterzutrinken. Nicht weiter verwunderlich. Was dann geschah, ich hab's mit eigenen Augen gesehen, war aber wirklich absolut verblüffend. Der Falter zog seinen Rüssel aus der Spritze und flog weg, drehte 3, 4 Runden im Zimmer und kehrte wieder zur Spritze, welche Frank immer noch in der Hand hielt, zurück, führte den Rüssel wieder ein und trank weiter. Für mich bis heute immer noch ein unvergessliches Erlebnis.
    Übrigens, leider haben aber beide Weibchen keine Eier gelegt!

  • Hallo Thomas.


    Danke dir für diese Geschichte!
    Genau das Gleiche durfte ich bei einem Theretra alecto bei mir zu Hause in der Wohnung erleben, die Uwe damals aus Griechenland mitbrachte.
    Und auch mehrmals schon mit Hippotion celerio von den Kanarischen Inseln.
    Beide Arten sind tolle Flieger und manövrieren punktgenau im Raum.


    Es ist unglaublich, wenn man so was erleben darf. :winking_face_with_tongue:


    Tschau
    Rudi

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