Schwärmer Lebenszeit?

    Hallo. Ich hab da mal ne Frage:

    Bekanntlich haben Schwärmer(Sphingidae) die außergewöhnliche Gabe sich mit ihren Rüssel zu ernähren. Von daher habe ich mir über ihre Lebenszeit Gedanken gemacht. Theoretisch könnten die Weibchen nach der Eiablage Nahrung zu sich nehmen, sich neu befruchten lassen und nach einem Weilchen (sofern sie nicht gefressen worden sind)erneut mit der Eiablage beginnen.Was natürlich auch für die Männchen mit ihrer Samenflüssigkeit gilt. Also möchte ich euch nun die Fragen stellen:

    1. können die Weibchen 2-mal mit der Eiablage beginnen?

    2. Und wie lange leben die Schwärmer nach der Eiablage bzw. nach der Paarung in etwa noch.

    Schon mal danke im Vorraus.

    MfG. Jan Saenger

  • AD

    Die Mehrzahl (?) der Schmetterlinge kann über den Rüssel Nahrung zu sich nehmen, aber auch bei den Schwärmern gibt es Arten, deren Rüssel verkümmert ist. Die Menge der Eier ist bei Schmetterlingen schon in der Puppe bestimmt. Sie können keine neuen Eier mehr produzieren. Bei den Männchen bin ich mir nicht so sicher. Bei Säugetieren produzieren die Männchen nach der Geschlechtsreifung dauernd Spermien, während die Anzahl der Eizellen der Weibchen nicht mehr wird und ebenfalls schon vor der Geburt festgelegt ist. Die Lebenszeit von Schwärmern läßt sich nicht pauschalisieren. Zwischen einer und vielleicht 6 Wochen....? Das Taubenschwänzchen z.B. überwintert als Falter und lebt damit einige Monate.

    Hallo zusammen,

    ich habe diese Erfahrung gerade erst vor ein paar Wochen machen dürfen. Zwei Männchen von D. vinula waren schon ein (paar) Tage alt und haben sich mit zwei frischgeschlüpften Weibchen sehr schnell verpaart. Ich war ziemlich "happy"! Die Weibchen haben darauf auch viele Eier gelegt, aber die Anzahl an befruchteten Eier war eher mäßig, die "Männer" waren schon überaltert. Als sich das eine Männchen nun noch mit einem weiteren Weibchen gepaart hatte, bin ich davon ausgegangen, das diese Eier eher unbefruchtet sein würden, und habe sie separiert. Aus diesen Eiern ist bis heute auch nichts geschlüpft. Aus den beiden ersten Kopulas sind ein paar wenige Raupen geschlüpft.

    Ich denke auch das die Spermatophore, oder eventuell die Spermatophoren, eines Männchens nur eine gewisse Zeit hat, ein Weibchen erfolgreich zu begatten.

    Bei Schwärmern wird dies nicht anders sein. Vorallem A. atropus, H. convolvuli und und und.. da brauchen die geschlüpften Weibchen noch ein bisschen oder auch viel Nahrung, ehe die Eier ausgereift genug sind, um befruchtet zu werden. Die eventuell gleichzeitig geschlüpften Männchen sind dann aber schon viel zu alt um die Eier dann noch erfolgreich zu befruchten. Es ist also ein bisschen Fingerspitzengefühl angesagt, wenn es darum geht Schmetterlinge gezielt zu verpaaren.

    Viele liebe Grüße
    Franz

    Nun meine lieben Kollegen.

    Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.

    Ein vinula ist keine Sphingidae und als solche als Vergleichsobjekt mehr als untauglich.

    Zu allererst ist zu unterscheiden in Sphingidaes mit und ohne Rüssel, sprich Nahrungsaufnahme nein oder ja.

    Alle Sphingiden, die einen verkümmerten Rüssel haben, nehmen keine oder kaum Nahrung zu sich. Entsprechend kurz ist die Lebenserwartung in der Zucht. Unter normalen Bedingungen ist zirka nach einer Woche alles gelaufen. Jedoch habe ich auch schon vor allem aus der Gruppe der Smerinthus Tiere bis zu 3 Wochen im Kühlschrank bei ca. 5°C vital erhalten können. Und vital bedeutet, dass danach noch eine Paarung vollzogen wurde und auch befruchtete Eier gelegt wurden. Bei allen "nicht Nahrung aufnehmenden" Sphingiden sind in der Regel die gesamten Eier schon beim Schlupf im Körper der Weibchen ausgebildet. Wozu auch Zeit verschwenden mit der Eiproduktion, wenn der Falter eh innerhalb einer Woche verhungern würde? Dafür arbeitet die Natur viel zu effektiv.

    Ganz anders bei den nahrungsaufnehmenden Tieren. Hier sind zwar meistens schon viele Eier im Körper eines Weibchens ausgebildet, aber die Eierstöcke (man verzeihe mir, aber ich habe keine Ahnung, ob Schmetterlingsweibchen Eierstöcke haben!) produzieren immer wieder Eier nach. Je nach Ernährungszustand der Weibchen. Auch bei den Männchen konnte ich mehrmalige Paarungen nach 2-4 Wochen Lebenszeit immer wieder beobachten. Also kein Abfall der Libido und Fruchtbarkeit. :kissing_face: Die Frage, ob Weibchen der saugenden Arten auch zwei mal mit der Ablage beginnen könnten, kann ich nur mit der Gegenfrage: "hören die Weibchen denn zwischendrin ganz mit der Eiablage auf"? beantworten. Ein Weibchen, das mal mit der Eiablage begonnen hat, wird solange damit fort fahren, wie die Bedingungen für eine Eiblage gegeben sind. Unterbricht das Weibchen, stimmt was nicht. Das kann der Ernährungszustand des Weibchen sein, die Licht- oder Temperaturbedingungen, und und und.

    Nur eines muss auch klar sein. Wir schreiben hier über eine Insektenfamilie, die sicher über 1000 Arten weltweit umfasst und hier meinen zu wollen, konkrete Aussagen für alle Sphingiden treffen zu können, wäre mehr als einfältig. Daher sind die obigen Angaben nur Hinweise, mehr nicht. Denn mehr traue ich mir nicht zu. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Guten Abend noch.

    Rudi

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