Größe der Faunabox/Behälters für ausgewachsene Attacus Atlas Raupen?

Moin Alexander.

Quote from Demodra

Ein Flugkäfig habe ich schon in Aussicht (80x80x150) extra für Insekten,
sowie die Futterplanzen Kirschlorbeer und Liguster ist in meiner
Umgebung reichlich vorhanden.

Flugkäfiggröße und Futter passen.
Als Liguster wäre Ligustrum ovalifolium dem Ligustrum vulgare vorzuziehen.

Quote from Demodra

Wenn ja für wie viel adulte Exemplare?

5-10 kannst du da schon unterbringen.
ABER ein atlas ist kein Tier das du lange ansehen kannst.
Die sind in Kürze abgeflogen und zerfleddert.
Die Natur hat die Imagos dieser Art dazu vorgesehen in möglichst kurze Zeit sich zu paaren und die Eier zu legen.
Sprich in ein paar Tagen ist alles gelaufen.

Quote from Demodra

Ich
hätte auch einen eigenen Raum zur Verfügung um den Attacus auch mal
frei fliegen zu lassen, jedoch habe ich darüber schon unterschiedliche
Meinungen gehört und hitzige Debatten gelesen:/ was meint ihr dazu? (Die
Frage erledigt sich natürlich, sofern der Flugkäfig von den Maßen
ausgiebig reicht).

Mal fliegen lassen, um das Tier zu beobachten ist ok. Aber für länger ist das nichts.

Quote from Demodra

Wie
groß sollte die Faunabox bzw. der Behälter sein, in welchen sich die
Raupen problemlos verpuppen können? (Faustformel: X Raupen= X
Kubikzentimeter Box?)

Ne Faustformel gibts da nicht.
Man beobachtet seine Tiere, ob es ihnen gut geht oder ob sie aufgrund der Besatzdichte unruhig werden, sich gegenseitig attakieren, die Nahrung streitig machen und nur noch herum laufen. Gut, soweit solls natürlich nicht kommen.
Kurz nach dem Schlupf aus dem Ei kannst du 20 Raupen locker in ner Haribodose unterbringen.
Für 20 Raupen in L6 brauchst du schon mindestens ein 40 x 40 x 100 Terra. Das dürfte aber die untere Grenze sein, bei täglichem Futterwechsel.

Nur sooo ungefäääähr!

Tschau
Rudi

hallo alexander!

Quote from Demodra

Wenn ich das richtig verstanden habe kann ich ja nachdem sie sich verpuppt haben die Puppen sofort ins Aerarium hängen um ihnen von Anfang an beim Schlumpf genügend Platz zu bieten, davon dürften sie ja keinen Schaden davon tragen oder?

da hast du sicher etwas falsch verstanden!

atlasarten brauchen zum schlüpfen und vor allem für das richtige entfalten der flügel eine sehr hohe luftfeuchtigkeit.
diese bekommst du nicht in einem aerarium.

ich habe dafür z. b. ein terrarium/aquarium benutzt, an dessen rückwand ich eine styroporplatte geklebt habe.
dort kann man die kokons gut aufhängen. (zum boden gut 10 bis 15 cm platz lassen beim aufhängen)
als deckel benutzte ich einen plastikrahmen, in den gaze/fliegennetz gespannt war. zusätzlich von oben bespannte ich den rahmen mir folie, um die optimale luftfeuchtigkeit zu erhalten.

noch ein paar tipps:

anstatt einen großen behälter, kannst du auch mehrere kleinere behälter zur aufzucht der raupen benutzen. (ich benutze da z. b. 5,8l behälter)
so kannst du die raupen besser aufteilen und hälst nicht so viele in einer box. die atlasraupen mögen nämlich keine gesellschaft, je größer sie werden.
und sollte sich mal eine infektion einschleichen, betrifft es nicht sogleich alle raupen, wenn sie getrennt untergebracht sind.
(leider ist die infektionsgefahr bei diesen arten recht hoch, wie ich selbst schon fetstellen musste)

da die tiere bei recht hohen temperaturen und hoher feuchtigkeit gehalten werden sollten, empfiehlt sich eine säuberung mind. alle zwei tage!
nasses futter oder frisch ausgetriebene blätter sollten nicht verfüttert werden. dies erhöht das infektionsrisiko bzw. die gefahr des absterbens der raupen.

küchentücher als unterlage sind optimal, weil sie einfach zu wechseln sind und weil sie gut feuchtigkeit aufnehmen können.
es ist, wie ich finde, die bequemste und hygienischste art, die behälter zu reinigen und schimmelfrei zu halten.

lorbeerkirsche halte ich persönlich für das geeignetste futter, vor allem den breitblättrigen. die blätter haben zum einen eine große blattmasse
und zum anderen bleiben sie lange, auch ohne wässerung, frisch.
liguster wird auch sehr gut genommen allerdings haben die raupen in L5 und L6 einen enormen appetit! somit muss man täglich futter herbeischaffen.
atlasraupen fressen auch noch gut an flieder. welches allerdings nicht im winter zur verfügung steht.

wie ich selbst festgestellt habe, haben die raupen, egal in welchem stadium, keine probleme mit einer futterumstellung.
je nachdem, was gerade zur verfügung stand, habe ich zwischen flieder (im sommer) liguster und lorbeerkirsche gewechselt.
das neue futter wurde jedesmal problemlos angenommen.

ich hoffe, konnte dir noch ein wenig helfen und wünsche dir viel spaß bei der aufzucht dieser wunderschönen raupen/falter!

schöne grüße

ute

anbei ein paar fotos aus meiner letzten zucht von attacus lorquinii.
ein männlicher falter beim schlupf:

hallo alexander,

mein terra hatte die maße 30x30x60 und ich hatte in diesem 29 puppen aufgehangen.
da die raupen sich auch nicht alle gleichzeitig verpuppen, ist es seeehr unwahrscheinlich, dass alle falter gleichzeitig schlüpfen.
im durchschnitt schlüpften bei mir etwa 2 falter pro tag. es kam auch vor, dass mal gar keiner schlüpfte oder an einem tag hatte ich 4 falter gleichzeitig.
diese behinderten sich aber nicht und die meisten falter schlüpften bei mir am späten vormittag. (mit wenigen ausnahmen)
dort ließ ich sie bis zum abend und setzte sie erst dann in den flugkäfig um. (die flügel müssen gut aushärten, bevor man dies tut)

auf dem letzten foto siehst du, warum man bei den unteren kokons genügend platz zum terraboden halten sollte.

noch ein kleiner tipp:
ich hatte den boden mit mehreren lagen küchenkrepp ausgelegt.
denn nach dem schlupf hinterlassen die falter eine ordentliche menge an "altlasten" in form einer weißlich braunen brühe.
auch, wenn man die falter zum umsetzen auf die hand nimmt, lassen sie noch einmal eine menge flüssigkeit fallen.
ich habe immer nach so gut 5 faltern das küchenkrepp gewechselt, da es dann schon sehr unansehlich ist und dazu bei der wärme und der feuchtigkeit auch unangenehm riecht!

gruß

ute

Quote from Demodra

Sondert der Falter diese "Altlasten" nur beim Schlumpf und kurz danach ab, oder macht er das komplett über die ganze Lebenszeit?

Servus Alex.

Das meiste läßt er gleich nach Verlassen der Puppenhülle ab, dann nochmal wenn er gestört wird (deine Hand, die ihn aus dem Terra nimmt), so wie Ute schon schrieb.
Es kann aber über die Tage hinweg immer noch weiter Flüssigkeit ausgeschieden werden, dann aber meistens nicht mehr in großen Mengen.

Gruß
Rudi

PS: Ute: danke, dass du weitergemacht hast.