February 25, 2020 at 8:46 PM - Posts: Sammlungsdiskussion aus "Kein Anbieter versendet mehr", Title: Environment, Protection of nature and species
Es würde mich persönlich einmal interessieren ob sich in diesem Forum irgendein (Hobby) Entomologe traut ein Diskussionsthema zu eröffnen, in dem offen und ohne Emotionen rein sachlich diskutiert wird wer heutzutage noch das Recht hat eine Schmetterlingssammlung zu besitzen und wer nicht.
1. Dürfen nur Entomologen sammeln und warum eigentlich ?
2. Warum sollten Privatpersonen heute keine Schmetterlingssammlung mehr haben ?
3. Wie kann man Privatpersonen davon abhalten sich eine Sammlung zuzulegen, die keinerlei entomologischen Hintergrund hat ?
Diese Frage ist in keinsterweise irgendwie provokant gemeint. Sie wird aber sicherlich wieder als solche empfunden werden.
Ich selber habe übrigens mit dem "sinnlosen" Sammeln/Kaufen" aufgehört, das es mir nicht mehr zeitgemäß erscheint und ich selber auch nicht über die finanziellen Mittel verfügen diesem Hobby einen ernsthaften entomologischen Hintergrund zu geben.
Ich muss auch zugeben, dass die teils sehr kritischen Anmerkungen eines ehemaligen Staatsbediensteten, der schon fast in Afrika zu Hause ist, auch dazu beigetragen hat.
Zum Schluss möchte ich hier noch eine kleine Anekdote erzählen, die aufzeigen soll, dass es in diesem Land bereits Entomologen gibt, die aktiv daran arbeiten, dass ja kein Privatmann mehr auf die Idee kommt sich eine Schmetterlingssammlung zuzulegen.
Der Grund warum ich 2017 überhaupt auf die Idee kam mir eine kleine Sammlung zuzulegen waren ein paar schlechte und unscharfe Fotos, die mir ein Arbeitskollege gezeigt hatte nachdem er das Senkenberg Museum in Frankfurt besucht hat. Es waren Bilder der dortigen Insektenausstellung.
Letztes Jahr nach dem ich bereits mit dem Sammeln aufgehört hatte, habe ich dieses Museum in Frankfurt besucht. Nachdem ich mich durch sämtliche Abteilungen durchgekämpft hatte, habe ich als allerletztes die Insektenausstellung im zweiten Stock aufgesucht. Eben nach dem Motto: Das beste kommt zum Schluss.
Das Problem war nur, dass eben nicht das Beste zum Schluss kam, sondern die schlechteste Ausstellung, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Dort sind nämlich in 5 großen Glasvitrinen nur die schlechtesten und ausgebleichtesten Exemplare zu sehen, die man sich vorstellen kann. Fast alle Farben der Falter waren verschwunden. So wie eben Falter aussehen, die 30 Jahre und mehr dem Licht ausgesetzt sind.
Ich war natürlich völlig geschockt und enttäuscht da ich mich gefragt habe, wie es nur sein kann, dass ein Museum so eine Ausstellung zeigt.
Verstanden habe ich das erst hinterher. Echte Entomologen verstecken ihre wahren Schätze in lichtdichten Schränken und zeigen nichts her. Ein bisschen wie im Herrn der Ringe der Gollum : Mein Schatz, mein Schatz.
Und der zweite Grund ist wahrscheinlich auch, dass nach dem Besuch einer solchen Ausstellung bestimmt niemand auf die Idee kommt sich eine Schmetterlingssammlung zuzulegen. Perfekte Anti-Werbung eben.
Ich jedenfalls würde heute keine Schmetterlingssammlung besitzen, wenn ich 2017 selber in diesem Museum gewesen wäre.
Dummerweise findet man aber bei so einer Anti-Werbung wohl auch keine neuen Entomologen. Ich sah dort diverse Kinder und andere Besucher. Begeisterung sieht anders aus.
Ich bin mir sicher, dass hier irgendjemand in diesem Forum die Verantwortlichen Leiter der entomologischen Abteilung des Senkenberg Museums in Frankfurt kennt. Fragt mal nach ob das mit der Anti-Werbung Absicht ist.
Gruß
Hermann