Fragen zu H.celerio

    Liebe Actias Gemeinde,

    Gestern ist mein erstes Männchen von Hippotion celerio geschlüpft, heute morgen das erste Weibchen, leider aber mit deformiertem Hinterleib, mehrere werden aber noch schlüpfen in den nächsten Tagen. Da es das erste mal ist das ich diese Art züchte habe ich noch null erfahrung mit dieser Art,
    Jetzt ein paar fragen zur Paarung und Eiablage

    Aerarium 60x60x40 Der Länge nach hinstelleen oder besser Grünhaus 125x125x125?

    Weinraute und Blumen (bzw nahrung für die Falter) schon von anfang an reinstellen?

    Aerarium/Grünhaus draussen hinstellen damit die Pheromon verteilung besser funktioniert und sich keine Pheromone stauen? oder doch besser drinnen den draussen ist es zurzeit 12-15 grad und stark regnerisch?

    Wie viele Tiere Männchen/Weibchen sollen in 1 Aerarium für die Optimalen Paarungs voraustetzungen?

    Ich habe mal gelesen das diese Art sehr gut selbständig Trinkt! soll ich gar nicht erst versuchen von Hand zu füttern ?

    Vielen dank schon im voraus

    Liebe Grüsse

    Lens

  • AD

    Hi,
    ich hatte die Falter öfter in einem Moskitonetz gezogen, also diese Zelte für übers Bett.
    Als Futter bot ich Zuckerwasser in einem violettem Flaschendeckel an, welches entweder an der Wand hing oder auf einer Stange frei.
    Die Paarung verlief absolut unproblematisch im Zimmer und was die Aufteilung der Geschlechter angeht geht eigentlich alles, die befruchteten Weibchen fliegen meist etwas vor den Männchen, daher sind auch ein paar mehr Männchen kein Problem.


    Pack sie ruhig in das Grünhaus, sie brauchen nicht unbedingt so viel Platz aber schaden tut es sicher nicht, solange du genügend Futterplätze bereit stellst.

    Zur Eiablage kannst du ein paar Zweige Vitis oder Epilobium reinstellen, die Weibchen legen dann gut an die Pflanzen.

    LG
    Tillmann

    Hallo Tillmann,

    Vielen dank für deine ausführliche Antwort!
    Seit wenigen tagen sind 2 Weibliche und 3 Männliche H.celerio falter im Grünhaus 1.25mx1.25mx1.25m in meinem Zimmer! Seit gestern sind auch sehr viele Frische Blumen in Vasen eingestellt wie Spornblumen und weitere kelchartige Blumen, Zuckerwasser mit Künstlichen Blumen und viel Vitis und Epilobium eingestellt in Wasser sowie in die ecken gehängt! Auch seit gestern trinken die ersten Falter selbstständig and den Blumen. Nur mit dem Fliegen halten sie sich noch ein bisschen in grenzen. es gibt nur so 30 Minuten Phasen in denen sie Aktiv rumfliegen.

    Ich hoffe sehr sehr fest auf eine Paarung in den nächsten Nächten

    Hat mir vileicht noch jemand von den Schwärmer Experten weitere Tipps und Tricks?

    Vielen dank und liebe grüsse

    Lens

    Hat mir vileicht noch jemand von den Schwärmer Experten weitere Tipps und Tricks?

    Geduld und Ruhe. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Gruß
    Rudi

    PS: auch wenn sie selbstständig trinken schadet es nicht, gerade auch wenn nur wenige Falter zur NZ zur Verfügung stehen, die Zeit für eine Handfütterung jeden 2. bis 3. Tag einzuplanen. :winking_face:
    Ansonsten ist Hippotion celerio um diese Jahreszeit ein Selbstläufer

    Hallo,

    ich kann nur beschreiben, wie es z.Z. bei mir läuft:
    Seit dem 10.06. habe ich insgesamt 10 Tiere ( 1:1) in einem Aearium der Größe 40x40x75. Ich versuche das Foto dazu gleich anzuhängen.Der Käfig steht direkt unter einem Dachfenster. Keine Luftbewegung. Neben dem Deckel mir Honigwasser war noch eine getopfte E. hirsutum, die bis zu Decke reichte, drin.
    Das Ganze bei mir unterm Dach im Arbeitszimmer bei z.Z. 24/25 Grad.
    Ab ca. 22.00 Uhr beginnen die Tiere zu fliegen. Da ich meist bis Mitternacht am PC sitze, habe ich nur die Deckenleuchten reduziert.
    2 oder 3 Kopulationen sind mir in der 2. Nacht etwa gegen 4 Uhr aufgefallen und heute morgen war noch eine um 7 Uhr zu beobachten.
    Seit der Nacht vom 13. auf den 14. wird gelegt. Ich habe die Pflanze längst rausgenommen und nun wird alles belegt war passend ist.
    Der Wein an meiner Hauswand wird wohl dran glauben müssen.

    Bei der Gelegenheit hätte ich aber auch eine Frage: Darf man die Tiere, die ja offensichtlich noch nicht ausgelegt sind, in Freiheit setzten - oder ist das schon Faunenverfälschung?

    Viele Grüße
    Siegfried


    Moin Siegfried,


    Bei der Gelegenheit hätte ich aber auch eine Frage: Darf man die Tiere, die ja offensichtlich noch nicht ausgelegt sind, in Freiheit setzten - oder ist das schon Faunenverfälschung?

    Drei Bemerkungen dazu.

    1)
    Du darfst diese Tiere nicht frei lassen, da Faunenverfälschung. Aber wo kein Kläger, da auch kein Richter. Wer sollte es dir konkret nachweisen können?

    2)
    Sie halten unseren Wintertemperaturen nicht stand. Also sollten sie nicht überleben können. Sollten...!!!!
    Vielleicht finden manche Tiere ein warmes Eck zB neben einer Kanalisation, an der Hauswand, in einem Schuppen und es überleben ein paar Puppen?
    Ich persönlich lass grundsätzlich keine ortsfremden Tiere frei. Warum auch? Die vorhandenen Bestände kannst nicht aufpäppeln, da in der Regel die Biotope fehlen. Und Lebendfutter für Meisen ziehe ich auch grundsätzlich nicht auf.

    3)
    Jede Einrichtung etc. die sich mit Wanderfaltern beschäftig wird nicht begeistert sein, sollten plötzlich aus Zuchtverhältnissen im Laufe des Sommers Bestände an Hippotion celerio in Deutschland auftauchen. Und niemand kann sagen, ob sie nun nach Deutschland gebracht oder in Deutschland frei gelassen wurden oder echte Wanderer sind.
    Das ist ein ähnliches Problem wie früher, als Saturnia pavoniella ("meridionalis") immer wieder frei gelassen wurden....(konnt ja nix passieren, waren ja nur ne Subspecis von pavonia :nauseated_face: ) Wir wissen einfach zu wenig um solche Handlungen wirklich als legitim zu bezeichnen, auch wenn sie nur gut gemeint sind: der Schuss geht schlimmsten Falls nach hinten los. Und Leute wie wir, die sich mit der Natur beschäftigen sollten nach Möglichkeit ein echtes Interesse daran haben Störungen der natürlichen Abläufe zu vermeiden.

    Wie gesagt, ich bin grundsätzlich gegen lebend frei lassen.
    Meine Tiere kommen entweder nach der Paarung/Ablage in die Sammlung oder landen tot im Garten als Futter für wen auch immer.
    Über Nacht in die Tiefkühle und morgens in den Garten gelegt; "humaner" gehts kaum.

    Aber das muss jeder mit sich selbst aus machen.

    Gruß
    Rudi

    Allerdings kann man bei der Freilassung eines auch gelegentlich in Deutschland auftauchenden Wanderfalters kaum von Faunenverfaelschung reden. Das ist zumindest in diesem Fall irrelevant.
    Bei anderen, ortsfremden Arten und Populationen könnten durchaus Probleme auftreten ABER : Da die Lepidopterenfauna sowieso schon dabei ist unaufhaltsam den Bach runter zu gehen... Schweigen und machen was man auch immer glaubt tun zu müssen...

    Kann Andreas nur zustimmen.
    Arten, welche schon seit Jahrhunderten in Deutschland als Wanderfalter auftreten hätte ich auch kein Problem und mit standortsgerechten Arten sowie nicht.
    Durch die menschen-bedingte Erderwärmung breiten sich (oder besser würden sich ausbreiten) verschiedene wärme-liebende Arten deutlich aus.
    Wer hätte vor 40 Jahren gedacht, dass man Mitte Januar in der Rheinebene Taubenschwänzchen an Schneeglöckchen rütteln sieht.

    Das inzwischen "nicht mehr Vorkommen" der meisten Arten liegt meines Erachtens nur bedingt an "da in der Regel die Biotope fehlen"
    Hätten unzählige Beispiele über Biotope und entsprechende Arten, bei welchen keine sichtbare Veränderung erfolgt ist.
    Entlang des Waldrandes gibt es noch die gleiche Pflanzenzusammensetzung und Besonnung; aber seit einigen Jahren sitzen keine Dutzende von Euplagia quadripunctaria mehr auf den Blüten des Wasserdost; obwohl immer noch gibt es entlang von Bahndämmen Unmengen von Königskerzen; aber Mönchsraupen seit Jahren fast keine mehr und so weiter.
    Ich kann deshalb die Aussage von Rudi "Ich persönlich lass grundsätzlich keine ortsfremden (wie definiert sich ortsfremd) Tiere frei. Warum auch? Die vorhandenen Bestände kannst nicht aufpäppeln, da in der Regel die Biotope fehlen. Und Lebendfutter für Meisen ziehe ich auch grundsätzlich nicht auf" nur bedingt nachvollziehen sofern es sich um "einheimische" Arten handelt. Natürlich kann sollte ich die Tiere in einem Bereich freilassen wo diese auch eine realistische Chance haben.
    Und die andere Frage was ist so schlecht an einer Lebendfütterung von Meisen?

    Aber dies muss jeder mit sich ausmachen wie er handelt

    In diesem Sinne Beste Grüße
    Armin

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