• Official Post

    Leider ist nirgends zu finden, aus welchen Stoffen sich die Exsikkationsflüssigkeit zusammensetzt.

    Tja schade, verstehe ich zwar sowohl aus sicherheitsrelevanten als auch aus wissenschaftlichen Gesichtspunkten nicht, aber da ist halt noch was von der uralten Geheimniskrämerei um Rezepturen zu spüren. Dann müsste man wohl einige Tests machen wenn man umbedingt wissen wollte was drin ist. Vielleicht mal ein Stück Styropor reintunken um zu sehen ob Aceton drin ist...

    Bei manchen Dingen ist es aber vielleicht gut, dass man nicht so leicht dran kommt

    Das glaube ich allerdings auch. Nicht alle Einschränkungen die mit der Zeit hinzugekommen sind, sind einfach nur nervige Verbote. Ich hab genügend schöne Geschichten gehört, von dem dass man sich früher im Labor mit Benzol die Hände gewaschen hat, bis zu Experimenten im stinknormalen Labor die man heute wohl nur noch auf spezifischen Testgeländen für Sprengstoffe durchführen würde. Wenn man sich alte Papers aus der Chemie durchliest bekommt man schon etwas das Schütteln. Man unterschätzt doch wie schnell man wirklich übel daneben hauen kann, selbst mit den heutigen Sicherheitsvorkehrungen. Wenn man mit gefährlichen Stoffen arbeitet, sollte man schon wissen was man tut. Das gilt selbst schon für Ethanol. Wenn man das neben dem Bunsenbrenner ausschüttet kann das sehr blöd enden, wenn man nicht darauf vorbereitet ist und dann kopflos rumrennt. Alles schon passiert.

    Trotzdem, klar ich würde mir gelegentlich auch wünschen, dass man an manche Sachen leichter drankommt. Andererseits, wenn man nicht drankommt weiß man möglicherweise auch nicht was man tut und sollte es dementsprechend auch nicht. In der Apotheke würde ich auch nichts kaufen. Erstens sind die heutzutage was Chemikalien angeht größtenteils nicht mehr so kompetent und zweitens ist da alles überteuert. Ich empfehle gute Kontakte zu Larborfachgeschäften in der Umgebung.

    Grüße Dennis

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    Aceton bekomme ich in 5 Liter Gebinden über Amazon, Ethanol gibt's in jedem Baumarkt. Schwieriger ist es mit H2O2. 30%ig für private Verwendung (Knochen bleichen) ist aus. Maximal 12%ig, 1 Liter. Grund, die Vermeidung der Möglichkeit Bomben zu bauen.. 🙄

    Ich selber werde Versuche an gestorbenen Vogelspinnen beginnen, diese nach Teilkonservierung in 70% Ethanol und Aceton mit dem einem hochviskosen kaltaushärtendem und nicht schrumpfenden Kunstharz aus der Porzellanrestaurierung auszuspritzen. Primär die Laufbeine. Schaun mer mal.

    • Official Post

    Die schreiben auch klar dass 30 % H2O2 nicht an Privatkunden abgegeben werden darf https://www.fischar.de/service/abgabebeschraenkungen. Ich glaube auch kaum dass sich um diese Verordnung irgendwer drumherumbiegen kann. Generell gilt soweit ich weiß für alle Gefahrstoffe, dass diese nicht per Versand an Privatkunden abgegeben werden dürfen. Bei Ethanol aus dem Baumarkt bin ich immer leicht skeptisch, ob das was drauf steht auch drin ist. Oft steht auch einfach gar nicht drauf welche Reinheit der hat oder es wird als Spanne angegeben. Kann aber gut sein, dass in manchen Baumärkten auch gescheite Sachen angeboten werden.

    Ja, es ist also noch so. Ich hab im Übergang noch 1L 30% stabilisiertes aus der Apotheke bekommen. Das verwende ich sehr sparsam. 12% geht irgendwie auch, ist aber ineffektiver.

    Ich versteh es nicht. 1L unter meinetwegen Personalie und Adressen gabe sowie nachvollziehbarer Begründung und kein Kauf alle 2 Monate. Wo wäre die Gefahr? Manches erscheint mir wirklich uberreagiert. 🤷‍♂️

    Für meine Konservierungen habe ich bislang reinen Aethyalkohol 98% aus der Apotheke auf 70% runter verdünnt.

    Ob die Baumarkt Ethanole qualitativ weniger geeignet sind, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Jedenfalls ist das als fertige 70% Lösung von mir auch verwendet worden.

    So, ich habe jetzt mal 3 Liter Bioethanol gekauft. War seeehr billig im Vergleich zu online und erstrecht der Apotheke. Hat 15€ gekostet. Da gab es auch noch Ethan-Alkohol, wo ich mir sehr sicher war, dass dies auch Ethanol ist, aber habs gelassen, weil sicher ist sicher. Hat pro Liter 5 € gekostet. Das andere hat 6€ pro Liter gekostet. Für 3 Liter halt 15. Also wenn man mal wieder unter 3 Liter kaufen will, dann nehm ich das andere...

    Jedenfalls, ich schweife ab. Kommen wir zum Thema! Früher hatte ich es 70%ig gekauft. Das ist jetzt 96%. Ich muss es also für meine Nasspräparate verdünnen. Kann ich da normales Wasser nehmen, oder brauch ich da destilliertes Wasser?

    Mit freundlichen Grüßen

    Finn Küchenmeister

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    Kommt drauf an. Ist das Wasser sehr hart, würde ich entmineralisiertes nehmen. Wie fürs Bügeleisen.

    Auf 70% reduzieren ist an sich nur sinnvoll bzw. empfehlenswert wenn das Präparat nochmal in Position oder sonstwie bewegt werden soll. Da bleibt ein geringer Anteil Wasser im Körper und erhält so eine gewisse Flexibilität.

    Bei dem reinen Allohol wird quasi alles Wasser entzogen. Das macht das Präparat starr.

    Hallo FinnK,

    das Mittel suche ich auch. Fiebig hat es nicht mehr im Programm, denn der alte Inhaber, Herr Fiebig, hatte das Rezept dafür nur im Kopf und ist leider verstorben.

    Dem Geruch nach müsste u. a. Formalin drin sein.

    Grüße aus Köln
    Matthias

    Die Hinterleibe von Hautflüglern können bis zur halben Länge schrumpfen. Simplifizierung für also also nicht immer zu einem guten Ergebnis.

    Lieber Finn,

    du solltest vielleicht unter "KÖRPERWELTEN" bei Gunther von Hagens nachsehen, dort wird alles plastifizeirt.

    Vielleicht ist es auch einfacher mit "normalen" insekten anzufangen, da reicht es, sie zu trocknen.

    Warum alles komplifizieren ???

    Hallo Kurt,

    meinst Du das Buch von Echsel und Radek: Biologische Präparation - "Ein Arbeitsbuch für Interessierte an Instituten und Schulen" (oranges Titelblatt mit einem gezeichneten präparierten Vogel)?
    Vielleicht habe ich davon noch einen Scan als PDF-Datei.
    Interessiert es Dich noch?

    Grüße
    Matthias

    Ich hatte in den späten 70er Jahren ein Buch über Präparation von Tieren in der Hand, in welchem ein Rezept für eine Chemikalienmixtur beschrieben war, mit welcher unter anderem Fische präpariert werden konnten. Soweit ich mich erinnern kann, war auch Chloroform und Formalin neben etlichen anderen Zutaten dabei. Ich habe versuchsweise einen Stichling eine Woche reingelegt, danach hat er sich angefühlt wie Silikon und war auch recht lange haltbar.

    Leider existiert das Buch nicht mehr …

    LG

    Kurt

    Hallo Rainer,
    das Mittel gibt es leider nicht mehr, denn der frühere Inhaber hatte das Rezept nur im Kopf und es bei seinem Tod mit ins Grab genommen.
    Ich suche auch das Rezept oder eine gute Alternative.

    Grüße
    Matthias

    Danke für den Tipp!

    Du meinst vermutlich diese Chemikalie. Hab damit Vogelspinnen präpariert, das klappt gut. Allerdings, Verarbeitung nur bei bester Belüftung und anschließender ca. 4-6 wöchiger Auslüftung an einem Ort, der nicht in der Wohnung liegt. Leider bietet Fiebig das nicht mehr an und ich finde es nirgendwo mehr.

    Acetonkonservierung ist alternativ möglich.

    Google mal: Acetonkonservierung Spinnen

    Es gibt u. a. dann einen Artikel der Zeitschrift "Entomologische Nachrichten und Berichte". Artikel: Kleine Tips zur Präparation von Insekten Acetonmethode.....

    Das ist auch für Spinnentiere.

    Hier ist mal die Aceton Methode und 2 Fotos meines akzuellen Projektes.

    Die Vogelspinne ist auf lösemittelfester Schaumplatte fixiert und steht noch im Acetonbad. Wichtig ist das dichte Verschließen, damit kein Aceton entweicht.

    Die Metallstücke sind drin, damit der Auftrieb verhindert wird. Sehr improvisiert, aber wird noch geändert. Acetonmethode Spinnenpräp..pdf

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    Hallo Michael,

    vielen Dank für den Text zur Acetonmethode!

    Die Fotos sehen sehr gut aus!
    Und mit Aceton schrumpfen die Hinterleibe nicht mehr?
    Ich möchte gerne Hautflügler damit präparieren und bei denen ziehen sich die Intersegmentalhäute beim Trocknen oft (nicht immer) stark zusammen.

    Wo beziehst Du Aceton?

    Ginge auch Nagellackentferner-Aceton aus dem Drogeriemarkt?

    Was machst Du mit dem gebrauchten Aceton? Wenn ich es richtig verstanden habe, ist darin ja dann das Fett der Tiere gelöst, es kann also nicht wieder verwendet werden.
    Warum werden bei der Acetonmethode die Tiere erst 2-3 Tage getrocknet und dann genadelt?

    So, wie ich es bei Deinen Fotos sehe, hast Du das Tier auch vorher genadelt.

    Ich gehe davon aus, dass es nicht gut wäre, als Behälter zum Einlegen der Tiere normale Gläser mit innen mit Kunststoff beschichteten Deckeln zu verwenden. Der Kunststoff löst sich wahrscheinlich im Aceton.

    Und noch eine wichtige Frage: welche lösemittelfeste Schaumplatte verwendest Du?
    Bisher verwende ich Styrodur und das Zeug löst sich in Aceton schneller, als ich gucken kann.

    Grüße

    Matthias

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