Mein Nachbar hat Sorge, dass meine gezüchteten Schmetterlinge abhauen und dann in seinem Garten alles auffressen. Ich habe ihm ein Buch geborgt über Schmetterlinge in Europa. Es schlägt eine Seite auf und liest gleich irgendein en noctuide angebliche Weizenfelder platt macht.. welche Schmetterlinge sind denn bei uns heutzutage hier in Niedersachsen so gefährlich ? Danke für Tipps

Welche Schmetterlinge oder nachtfalter sind Schädlinge und Trinken in grossen Massen auf?
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Lieber Jo haben da die Kastanie Miniermotte oder den Buchsbaumzünsler die Bäume beanspruchen. Diese "Schädlinge" sind eingeschleppt und sind aber für andere Bäume keine Problem so weit ich weiß. Vielleicht kommen da andere Spezialisten zu Wort. Grüße Michi
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Ach ja es soll bestimmt heißen Sie treten in großen Maßen auf.??
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und beide schädigen ihre Wirtspflanzen nicht stark. die meisten Buchsbäume kommen auch wieder.
dein Nachbar braucht sich keine Sorge machen, alle freigelassenen Falter haben besseres zu tun als auf ihrem Jungfernflug den Garten zu beeiern. also ich wüsste nicht eine Art, die schädlich auftreten soll, für Kohlgewächse gibt es Gemüsenetze.
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und beide schädigen ihre Wirtspflanzen nicht stark. die meisten Buchsbäume kommen auch wieder.
Moin und Einspruch
Bei mir im Garten steht nur noch ein Bux von vorherigen 3 Stück. Die beiden anderen wurden inklusive Rinde und Knospen von den Raupen den Buxbaumzünslers aufgefressen. Beide ca. 2 Meter hoch.
In Südfrankreich, Nähe Montpellier, wo Bux auf Berghängen und Viehweiden in großer Menge wächst, sah ich 2021 und 2022 nur noch braune Gerippe stehen. Die Bux dort sind totgefressen. Tausende von Buxpflanzen in jeder Altersstufe.
Und nein, Bux ist dort nicht angepflanzt, sondern ein einheimisches Gehölz mit wichtigen Aufgaben zum Schutz der Hänge und Flächen vor Bodenerosion.
Was dort in einigen Jahren, wenn auch die Wurzeln der abgestorbenen Buxpflanzen verrottet sein werden, an Boden über die Hänge runter kommt oder über den Wind abgetragen wird, dürfte nicht wenig sein.
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Wahrscheinlich wirst du deinen Nachbarn nicht überzeugen können. Der hat keine Ahnung von Biologie und will das auch nicht.
Grundsätzlich gibt es viele Insektenarten, die zyklische Massenvermehrungen zeigen.
Rudi: Ich habe länger da gelebt, mir ist ehrlich gesagt der Buchsbaum nicht als dort wild wachsend so geläufig.
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Weckhacken das Ganze und dafür sinnvolle Pflanzen wie Schlehe, Kreuzdorn oder Kratteichen anpflanzen. Wäre ein Segen!
Analog für die Gärten: Jeder Buchsbaum blockiert einen Platz an dem auch ein für die heimische Fauna nützliches Gewächs stehen könnte.
Daher ist der Buchsbaumzünsler für mich ein Nützling😁!
Freue mich das das Tierchen seit 4 Jahren auch hier im Nordosten vorkommt und wie Attila in den entsprechenden Hecken haust.
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Das mit dem Buxus ist übrigens nicht nur ein Problem in Frankreich und der Schweiz, sondern auch bei den wenigen, sehr kleinflächigen Vorkommen in Deutschland. Die sind unter Umständen durch den Zünsler ernsthaft vom Aussterben bedroht. Die in Gärten kann man meinetwegen weghacken, die Schaden den natürlichen auch weil sie als Brutstätte für Massen an Zünslern dienen.
Was Schädlinge sind ist halt irgendwie dehnbar. Die Natur hat sowas wie Schädlinge nicht, das ist ein menschliches Konstrukt und meint im Prinzip alles was dem Menschen nicht in den Kram passt. Zitat Wikipedia: "Kollektivbezeichnung für Organismen, die den wirtschaftlichen Erfolg des Menschen schmälern". Außerdem haben wir Massenvermehrungen von einzelnen Arten durch unsere land- und forstwirtschaftlichen Praktiken massiv befördert. Insofern kann sich dein Nachbar selber aussuchen was er denn als Schädling empfindet.
Wirtschaftlich bedeutende "Schädlinge" unter den Schmetterlingen sind der Apfelwickler (Cydia pomonella) und der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis). Beide können unter Umständen zu erheblichen Ernteausfällen führen. Es gibt noch ein paar Motten die als Vorratsschädlinge auftreten (die sind aber in der Nähe des Menschen sowieso allgegenwärtig). Die Forstschädlinge Schwammspinner und Eichenprozessionsspinner (vielleicht noch Dendrolimus pini) werden denke ich eher zu welchen gemacht. Wirkliche Schäden richten die nicht an. Vielleicht den ein oder anderen toten Baum, aber wenn man bedenkt dass man den dann wegen Schädlingsbefall fällen kann ist das ja schon fast wieder ein Gewinn. Wenn man so will sind natürlich auch die Kohlweißlinge unter Umständen Schädlinge, weil die sicher mal eine Kohlpflanze kahlfressen können. Ebenso der Totenkopfschwärmer Kartoffelpflanzen. Zu Massenvermehrungen neigen aber beide nicht. In Südeuropa ist Gortyna xanthenes noch ein Problem für Artischocken. Man kann die Liste sicher endlos erweitern. Es gibt eine erstaunliche Vielzahl an Schmetterlingen (vor allem Micros) die schädlich an irgendwelchen Kulturpflanzen sein können. Einfach mal die Pherobank durchstöbern. Der Grund dafür, dass ein Pheromon für eine Schmetterlingsart existiert ist fast immer, weil die irgendwas fressen was irgendwer nicht gefressen haben möchte... Also es gibt durchaus eine Menge schädlicher Schmetterlinge, wenn man das so definiert wie oben.
Im Endeffekt ist da aber nichts dabei was die meisten Leute züchten würden (teilweise ist das sogar verboten) und auch nichts was irgendeiner Privatperson oder ihrem Garten gefährlich werden kann. Meine Erfahrung ist, wenn man den Garten einfach mal in Ruhe lässt, regelt sich dass alles von selbst. Übervermehrungen von irgendwas locken immer schnell Prädatoren an und damit hat sich das Problem schnell von selbst erledigt. Und hey, den Kohl kann man auch mal den Kohlweißlingen überlassen. Die wollen auch von irgendwas leben.
Grüße Dennis
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Den Eichenprozessionsspinner nicht vergessen ! Ganz, ganz böse.
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Den Eichenprozessionsspinner nicht vergessen ! Ganz, ganz böse.
Der ist ja weniger als Forstschädling bekannt, sondern eher als Gefahr für Leib und Leben, ohne das hier verharmlosen zu wollen.
Unfreiwillig züchten wir die Lebensmittelmotte. Wenn doch alles so gut gediehe!
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Ich bin da zu 100% bei Dennis!
Wenn ich diese Wörter schon höre, stellen sich mir die Nackenhaare auf und es kommt zu einer unkontrollierbaren Adrenalinausschüttung in meinem Körper: Schädling, Problemwolf, Problembär, Killerbienen, etc etc.
Das einzige Problem, der einzige Schädling und der einzige Killer, der sich als dummer Organismus auf diesem Planeten bewegen darf, war immer und ist immer der Mensch.
Durch die Gier und den Egoismus dieser Spezies wurden erst Probleme geschaffen: Monokulturen, krebserregende und alles abtötende Spritzmittel, Jäger, usw.
Wenn der Mensch der Natur ihren Lauf lassen und vielleicht auf das ein oder andere Luxusgut verzichten würde, dann würde die Natur sich auch selbst regeln.
Der Steinzeitmensch hat nur das getötet was er zum Leben brauchte, der heutige "moderne" Mensch tötet, damit er seine Gier nach Reichtum und Macht befriedigen kann, nicht um zu überleben.
Die Natur hat sowas wie Schädlinge nicht, das ist ein menschliches Konstrukt und meint im Prinzip alles was dem Menschen nicht in den Kram passt. Zitat Wikipedia: "Kollektivbezeichnung für Organismen, die den wirtschaftlichen Erfolg des Menschen schmälern".
Genauso ist es und deshalb sollte jeder gerade von uns Naturbegeisterten, Menschen die jeden Käfer, jede Hornisse, jedes Blatt Löwenzahn usw. als Schädling, Killer, Problem oder nicht schön empfinden, massiv dagegenreden und diesen Leuten mal die Blindenbrille von der Nase stupsen und ihnen die Schönheit unserer Welt und sei es nur eine kleine Ameise zeigen.
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Lieber Dennis, lieber Rainer,
es ist eine Freude Eure Nachrichten zu lesen - der Mensch muss seinen Blick auf die Welt verändern, wenn er überleben möchte.
Einzig dieser Aussage möchte ich widersprechen:
Der Steinzeitmensch hat nur das getötet was er zum Leben brauchte
Ich erachte die These zu Megaherbivoren als zutreffend. Demnach würden bei uns noch Elefanten und Nashörner vorkommen und die Landschaft prägen, hätte Mensch sie nicht ausgerottet.
Habe eben gesehen, dass es einen Wikipedia-Artikel dazu gibt. Ansonsten kann ich sehr den Filmbeitrag „Was ist Wildnis?“ von Jan Haft empfehlen. Ebenso das Buch. Habe auf die schnelle keinen aktuellen Ausstrahlungstermin gefunden, kann ich bei Interesse jedoch durchgeben, wenn es wieder soweit ist.
Alles Liebe,
Natalia
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Ich erachte die These zu Megaherbivoren als zutreffend. Demnach würden bei uns noch Elefanten und Nashörner vorkommen und die Landschaft prägen, hätte Mensch sie nicht ausgerottet.
Liebe Natalia,
JEIN - die Megaherbivorenthese, bzw. die dazugehörige Ausrottungsthese, ist absolut umstritten. Es mag sein, dass der Mensch die großen Pflanzenfresser wie Elefanten, Nashörner, etc. ausgerottet hat, aber das kann niemand beweisen. Sogar namhafte Forscher sind sich da absolut uneinig. Ausserdem hat der Mensch da maximal mitgewirkt und nicht zur Ausrottung geführt. Ich denke da waren auch Faktoren wie Klima etc. daran beteiligt, denn nicht alle Megaherbivoren wurden ausgerottet, wie nach wie vor Elch, Rotwild, Wisente, oder Rinder, Schafe, Ziegen etc. beweisen.
Ich denke das alles ist zwar irgendwo ein Ansatz, aber im Endeffekt müssen wir ein großes Fragezeichen darüber machen.
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Die meisten Insekten und hier besonders den Raupen haftet ja der Nimbus der Verderbnis an, und Leute wie dein Nachbar töten in der Regel alles, was nicht so "niedlich" wie ein Marienkäfer ist.
Manchmal hilft aber tatsächlich Aufklärung. Während eines Campingurlaubs in Kroatien bekamen Nachbarn mit, dass ich mich für Insekten interessiere, und erzählten mir voller Stolz, dass sie gerade eine ganz eklige Riesenraupe zertreten hätten. Die wollte ich natürlich sehen, und wurde zu einem zermatschten Kadaver von S. pyri geführt, verfärbt und verpuppungsreif. Ich erklärte ihnen, was daraus geworden wäre, was sie auch sofort googelten. Ab jenem Tag brachten sie mir voller Demut jede noch so kleine Raupe, die sie fanden.
Ich hatte den Mord als Sünde bezeichnet, vielleicht waren sie auch religiös und wollten ihren Frevel sühnen. Auf jeden Fall hatten sie eingesehen, dass ihr Handeln falsch war.
Gruß
Thomas
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You've got more tact than I do. I convinced my annoying neighbors to simply move. Now we have peace.
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die Megaherbivorenthese, bzw. die dazugehörige Ausrottungsthese, ist absolut umstritten.
Das stimmt zwar, aber die Hypothesen haben verschiedene Schichten die unterschiedlich stark umstritten sind. Die Megaherbivorenhypothese macht eigentlich Aussagen über die ursprüngliche, nacheiszeitliche Vegetationsstruktur in Mitteleuropa bzw. über die Entstehung von Offenlandökosystemen. Die Ausrottungshypothese spielt darin insofern eine Rolle, dass die Ausrottung großer Herbivoren diese Vegetationsstruktur ändern könnte oder auch nicht. Das und wie die natürliche Vegetation im derzeitigen Klima ohne Einfluss des Menschen wäre, ist Gegenstand der Unstimmigkeiten. Die Unstimmigkeiten in der Ausrottungshypothese gehen hauptsächlich um den Anteil des Menschen an der Ausrottung bestimmter Megaherbivoren. Strittig ist dort vor allem, ob das weltweite Aussterben vieler sehr großer Herbivore (aber auch Carnivore) im Übergang vom Pleistozän zum Holozän (also dem Ende der letzten Eiszeit) klimatische Ursachen hat oder der Mensch einen Einfluss bis hin zur Alleinschuld hatte. Ich will jetzt nicht alle mit noch mehr Details langweilen und eigentlich geht das ziemlich vom Thema weg. Unstrittig ist jedenfalls, dass was danach noch von den Megaherbivoren übrig war der Mensch ausgerottet hat. Dazu gehört der Auerochse und der Tarpan aber auch Wisent, Przewalskipferd und der Amerikanische Bison. Letztere sind zwar nicht ausgestorben, aber funktionell für die Ökosysteme in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Selbst der Elch ist durch menschliche Einflüsse sicher in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet deutlich eingeschränkt worden, sodass die natürliche Fauna größerer Herbivore in Europa und Nordamerika extrem verarmt ist.
denn nicht alle Megaherbivoren wurden ausgerottet, wie nach wie vor Elch, Rotwild, Wisente, oder Rinder, Schafe, Ziegen etc. beweisen
Die Definition von Megaherbivoren ist schwammig und wird in der Literatur unterschiedlich weit ausgelegt. Man kann die von dir genannten Tiere dazuzählen, aber in der Hypothese geht es um wildlebende Tiere. Insofern ist es denke ich nicht so zielführend domestizierte Tiere wie Rinder, Schafe und Ziegen dazuzuzählen. Dass die nicht ausgerottet wurden ist ja nun irgendwie klar. Wie gesagt Wisent ist im Prinzip schon ausgerottet (halt nur geradeso nicht) und der Elch ist zumindest in Mitteleuropa verdrängt worden. Also über Elefanten und Nashörner kann man streiten, aber das ist eigentlich allgemein anerkannt. Beweisen ist bei sowas sowieso immer schwierig. Sachen beweisen können in den Naturwissenschaften eh nur die Mathematiker
Grüße Dennis
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Jein. Ich hätte da ein paar Antithesen. Und wie so oft, schlagen da zwei Herzen in meiner Brust
Was Schädlinge sind ist halt irgendwie dehnbar. Die Natur hat sowas wie Schädlinge nicht, das ist ein menschliches Konstrukt und meint im Prinzip alles was dem Menschen nicht in den Kram passt.
Ja, ein Konstrukt, aber auch eine legitime Bewertung aus der Perspektive von Instanzen, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten haben. Mitnichten geht es da immer nur um Gewinnmaximierung, sondern, je nach Umstand - auch mal um das nackte Überleben. Das ist uns in unserer gesättigten Gesellschaft nicht immer so bewusst, aber ich denke, die nächsten Jahre, in denen wir einen "Wohlstand des Weniger" erleben sollen, werden da den einen oder anderen zum Umdenken zwingen. Aber selbst wenn Gewinnmaximierung: an sich ist auch das nicht pauschal zu verurteilen, denn das Streben nach Gewinnmaximierung geht mit einem erheblichen gesellschaftlichen Wohlstandsgewinn einher.
Wenn ich diese Wörter schon höre, stellen sich mir die Nackenhaare auf und es kommt zu einer unkontrollierbaren Adrenalinausschüttung in meinem Körper: Schädling, Problemwolf, Problembär, Killerbienen, etc etc.
Das einzige Problem, der einzige Schädling und der einzige Killer, der sich als dummer Organismus auf diesem Planeten bewegen darf, war immer und ist immer der Mensch.
Zum einen lehnst du offenbar die Dichotomie "Schädling vs. Nützling" ab, zum anderen bezeichnest du den Menschen, also deine eigene Spezies, als Schädling. Was denn nun? Und woher diese Attitüde, die ich mal euphemistisch als Misanthropie bezeichnen möchte? Ich kann mich gut erinnern, wie ich angefeindet wurde, als ich vor einiger Zeit hier einmal zu behaupten gewagt hatte, dass alle möglichen Organismen, die auf dem Antlitz dieser Erde kreuchen und fleuchen, ihrem eigenen Lebensraum gründlich und nachhaltig den Garaus bereiten würden, wenn man ihnen die entsprechenden Mittel und Möglichkeiten an die Hand geben würde. So gesehen schlägt sich der Homunculus (der ja über all dies verfügt) bis jetzt doch gar nicht so schlecht, oder?
der Mensch muss seinen Blick auf die Welt verändern, wenn er überleben möchte.
Das mag sein. Und hinzufügen möchte ich: Wer im Einklang mit der Natur leben will, der will vor allem im Einklang mit ihr sterben. Es ist eine Art Naturromantik, die uns alle in die vorindustrielle Zeit zurückwünscht, ohne dabei freilich zu bedenken, dass sich die Lebenserwartung seit der industriellen Revolution nahzu verdoppelt hat. Was das im Umkehrschluss bedeutet, darauf habe ich nicht so viel Bock: Ich hätte nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit mein Lichtlein schon ausgehaucht - und die Hälfte der übrigen Diskutanten und -onkels in diesem Thread vermutlich ebenfalls.
Einen schönen Sonntagabend noch!
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Weckhacken das Ganze und dafür sinnvolle Pflanzen wie Schlehe, Kreuzdorn oder Kratteichen anpflanzen. Wäre ein Segen!
Analog für die Gärten: Jeder Buchsbaum blockiert einen Platz an dem auch ein für die heimische Fauna nützliches Gewächs stehen könnte.
Daher ist der Buchsbaumzünsler für mich ein Nützling😁!
Freue mich das das Tierchen seit 4 Jahren auch hier im Nordosten vorkommt und wie Attila in den entsprechenden Hecken haust.
Richtig, deswegen haben wir unsere Hecke, die wir vom Vorbesitzer übernommen haben, weggemacht. Ok, wir haben sie verschenkt, und ein Teil davon steht jetzt in einem anderen Garten, der andere hat es nicht überlebt, aber grundsätzlich läuft dieses Gewächs bei mir unter Katzenpissebaum, und ich kann nicht verstehen, warum man sich sowas antut.
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Ja, ein Konstrukt, aber auch eine legitime Bewertung aus der Perspektive von Instanzen, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten haben
Die Feststellung dass es ein Konstrukt ist, ist erstmal wertfrei. Es gibt viele menschliche Konstrukte die nützlich sind, weil sie Dinge vereinfachen. Es ging mehr erstmal nur drum zu verdeutlichen, dass der Begriff nicht scharf umgrenzt ist. Man könnte Schädling nur zu Arten sagen die riesige wirtschaftliche Schäden anrichten oder zu jedem Vieh was einen nervt. Meinetwegen ist der Begriff Schädling in Ordnung, nur die Konnotation ist finde ich etwas aus dem Ruder gelaufen.
Ich denke nämlich die größten Probleme sind hausgemacht. Viele Schädlinge sind ein relativ neues Problem. Massenvermehrungen einzelner Arten sind in der Natur eher eine Ausnahme und verursachen selten große Schäden, weil sich Ökosysteme nunmal selbst regulieren. Das sind Gleichgewichtszustände. Und die Arten können ja auch nix dafür, dass sie zufällig dasselbe essen wie wir. Sicher muss man Nahrungsmittel auf großen Flächen anbauen, aber die Frage ist halt wie man das macht. Versorgungssicherheit kann man mit Sicherheit am ehesten gewährleisten, wenn man auf Gleichgewichtszustände setzt und nicht auf extrem instabile und labile Zustände in dem der Mensch alles kontrollieren muss damit es nicht zusammenbricht.
denn das Streben nach Gewinnmaximierung geht mit einem erheblichen gesellschaftlichen Wohlstandsgewinn einher.
Das sehe ich überhaupt nicht so, aber ich will jetzt auch keine lange Diskussion über Moral, Weltanschauung etc. starten. Nur soviel: Die Zukunft sollte in diese Rechnung immer miteinberechnet werden. Es ist leicht kurzfristigen Wohlstandsgewinn zu erreichen wenn man ignoriert, dass dies damit erkauft wurde dass in Zukunft alles gegen die Wand fahren wird.
Es ist eine Art Naturromantik, die uns alle in die vorindustrielle Zeit zurückwünscht, ohne dabei freilich zu bedenken, dass sich die Lebenserwartung seit der industriellen Revolution nahzu verdoppelt hat
Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen weil das Thema wird sehr schnell sehr komplex, aber ich glaube die Lebenserwartung ist vor allem durch die bessere medizinische Versorgung gestiegen. Lebensmittelknappheit wurde durch Schädlinge bisher sehr selten hervorgerufen. Mir wäre da jetzt nur die Kartoffelfäule und Wanderheuschrecken geläufig, aber ich mag mich irren. Ich hab nicht nachgeschaut. Jedenfalls ist klar, dass es legitime Interessen des Menschen gibt. Allerdings gibt es auch legitime Interessen der Natur und aller anderer Lebewesen. Diese müssen irgendwie zusammengebracht werden. Wir haben außerdem auch ein Interesse an einer intakten Natur, eben wegen Nahrungsmittelsicherheit, Wasserversorgung etc. Das liefert uns die Natur. Darüber muss man auch nachdenken. Wir können uns das nicht selbst produzieren. Ich glaube keiner wird dafür plädieren dass wir alle wieder in eine Höhle ziehen, aber dass was im Moment läuft nicht mehr lange funktioniert ist denke (hoffe) ich ebenso klar.
Grüße Dennis
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