geerbte Schmetterlingssammlung

  • Hallo liebes Actias-Team,


    mein Name ist Stephan und ich bin unverhofft durch eine Erbschaft an eine umfangreiche Schmetterlingssammlung gekommen. Diese möchte ich gerne in fachkundige und würdige Hände geben. Daher habe ich mich auf diesem Portal angemeldet in der Hoffnung, dass ich hier einen Liebhaber finden kann. Damit ich nichts falsch mache beim Angebot, melde ich mich bei euch im Vorfeld um zu fragen, ob und wie dieses Angebot unterbreitet werden könnte.


    Für Tipps und Anweisungen wäre ich sehr dankbar.


    Beste Grüße

    Stephan

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  • Hi Stephan,


    "umfangreich" ist ein relativer Begriff - wieviele Kästen bzw. Exemplare sind es denn ?

    Wichtig ist, ob alle Exemplare etikettiert (kleine Zettelchen mit Fundort und Datum an der Nadel unterhalb des Körpers) sind und somit wissenschaftlich einen gewissen Wert haben.

    Ferner der Zustand der Sammlung - wie alt sind die Exemplare im Durchschnitt, sind die Farben noch frisch oder schon ausgeblichen, ist Schädlingsbefall feststellbar, Was wurde gesammelt? Das kann man eigentlich nur anhand von Bildern beurteilen.

    Museen und Staatssammlungen sind schon seit langem nur noch in Ausnahmefällen an der Übernahme von Sammlungen interessiert.

    Du solltest zumindest einige gute Bilder der Kästen einstellen, dann kommt man mit der Beurteilung zum Wert der Sammlung schon ein gutes Stück weiter.

    BG

    Andreas

  • Lieber Stephan fertige für interessierte Fotos von den Kästen an. Dort ist vielleicht schon zu erkennen um welche Arten es sich vielleicht handelt. Was Andreas schreibt ist extrem wichtig - die kleinen Zettel sonst ist die Sammlung "wertlos". Wenn Du die Sammlung an ein Museum veräußerst bekommst Du eventuell eine Spendenbescheinigung die Du an der Steuererklärung absetzen kannst.. Grüße Michi

  • Erste einmal dankschön für die guten Hinweise.


    insgesamt handelt es sich um 34 Schaukästen, die je nach Größe der Falter unterschiedlich gefüllt sind. Dabei machen ein Großteil der Sammlung einheimische Falter aus, die auch beschriftet und katalogisiert sind. Ca. 10 Kästen sind mit exotischen Faltern versehen, die keine Beschriftung haben. Im Anhang gebe ich einmal einen kleinen Überblick über einzelne Kästen.


    Bei Naturkundemuseen habe ich schon nachgefragt und nur eines wollte es kostenlos übernehmen. Der Rest hatte kein Interesse, weil die Dokumentation der Fänge nicht wissenschaftlichen Ansprüchen genügt.


    Vielleicht helfen ja die Fotos ein wenig.

  • Ok, die Bilder bringen schon sehr viel mehr Klarheit. Ich fürchte professionelle Sammler werden da wenig Interesse zeigen. Da bleibt eigentlich nur Ebay und die Kästen dort nach und nach verkaufen. Grob geschätzt könnte ein Kasten auf einer Auktion zwischen 50,-- und 100,-- Euro bringen.

    Im 2, Kasten mittig ist übrigens ein geschützter Trogonoptera brookiana zu erkennen. Für den Verkauf von diesem Exemplar wäre ein Einfuhrnachweis in Form einer Cites-Bescheinigung zu erbringen, sonst gibt es Ärger mit den Naturschutzbehörden.

    Viel Glück beim Verkauf! :smiling_face:

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  • Hallo Stephan.

    Ich würde mich freuen, wenn die Ausstellung, im Verein Hortus Dialogus, für Naturpädagogische Unterrichte genutzt werden dürfen.

    Der Vorstandvorsitzende war einstmals als Ausbilder für Zoologen und den Duisburger Zoo tätig. Vielleicht können wir so die Asiaten evtl. nachträglich bestimmen lassen. dorispiret@yahoo.com würde mich über eine Rückmeldung von dir freuen.


    VG Doris

  • Liebes Forum es würde mich Freuen wenn die Sammlung im Ganzen verkauft wird. So wie Doris anbietet könnte so die Sammlung einen breiten Publikum präsentiert werde. Das sollte in Betracht gezogen werden das dieses Hobby nicht den Zulauf hat wie vor Jahrzehnten. Auch wenn die Sammlung vermutlich nur "für Anfänger und Laien" gefallen findet, so werden in den nächsten Jahren die alten Hasen ihre Sammlungen abgeben. Mir sind in einen Jahr drei Sammlungen von Australien, Deutschland und Österreich angeboten worden. Für ein Wissenschaftliches Museum ist diesr Sammlung kaum interessant. So ist das Angebot von Doris zu überlegen. Gruße Michi

  • Schmetterlingssammlungen eignen sich nicht für Ausstellungen. Nach 1 Jahr sind die Exponate ausgeblichen und ein Fall für die Abfalltonne.

    Dann schon lieber an einen Händler verkaufen, sofern der einen akzeptablen Preis bietet.

    Sind die Exoten wirklich ohne Etiketten? Zumindest am Kasten 1 (der mit den Uraniidae und neotrop Arctiiden) sieht es so aus, als wären Fundortetiketten vorhanden.

    Ich würde die Sammlung evtl. auch Herrn Herzet: https://lepidopexchange.com/ anbieten. Gut möglich, dass der Interesse hat. Der zahlt auch faire Preise.

    BG

    Andreas

  • Habe sehr viel Erfahrung und in den letzten Jahren bei vielen kleineren Sammlungen den Verkauf unterstützt.

    Da z.Z, viele Entomolgen ins höhrere Alter kommen bzw. versterben sind viele Sammlungen am Markt.

    Museen haben daran kein Interesse.

    Deine winzige Sammlung enthält keine wirklichen Raritäten, aber geschützte und streng geschützte Arten.

    Beim Anbieten und Verkaufen machst du dich sehr wahrscheinlich strafbar.

    Derartige und viel größere Sammlungen habe ich "jungen" Entomologen zum Kastenpreis überlassen.

    Wenn du mehr als 200-300 € bekommst würde ich sofort zuschlagen.

  • Hallo Stephan,

    das mit den geschützten Arten ist korrekt, es sind einige Falter dabei.

    Wenn Du die Sammlung ganz offiziell verkaufen oder verschenken willst, erkundige Dich bei der Behörde Deines Bundeslandes, die für Naturschutzangelegenheiten zuständig ist (z.B. Regierungspräsidium), vielleicht bekommst Du eine Befreiung vom Vermarktungsverbot.

    Dann bist Du zumindest mal juristisch auf dem richtigen Weg, könntest versuchen, über z.B. ebay zu verkaufen.

    Es kann natürlich sein, dass die geschützten Arten auch eingezogen werden .....

    In Deutschland ist alles hervorragend geregelt :loudly_crying_face:

    Beste Grüsse

    Hans

  • Hallo Stephan, meine Empfehlung ist die Sammlung komplett an einen Händler zu verkaufen. Ich persönlich habe kein Interesse. Was policeman über den Wert gesagt hat, ist Unsinn. Allein der Kasten auf Bild 10 hat einen ungefähren Marktwert von 300,00 € . Ich kann dir gerne bei der Ermittlung des Wertes der Sammlung behilflich sein. Du musst dann aber natürlich Abstriche beim Verkauf machen, weil der Händler auch noch was verdienen will. Auch was die Art des Verkaufs betrifft, kann ich Dir gerne helfen. Allerdings bei allem was Du mit der Sammlung tust , solltest Du daran denken, was der Verstorbene nicht nur an Geld sondern vor allem an Zeit, Geduld und Liebe bei dem Aufbau dieser Sammlung investiert hat.

    Viele Grüße

    Dieter

  • Ja, volle Zustimmung zu den Ausführungen von Dieter. Im 1. Kasten stecken u.a. auch 2 Agarista agricola die in der Regel mind. 100,-- Euro pro Stück bringen.

    Bleibt nur die Frage zu den Fundortetiketten - vorhanden ja oder nein ?

    Gruß

    Andreas

  • Unsere Sammungen sind sicher sehr.sehr viel mehr wert.

    Zur Zeit zahlt aber fast niemand soviel Geld und die Nachfrage wird durch das steigende Durchschnittsalter der

    Entomologen und durch das dadurch entstehende Angebot immer geringer.

    Als ich vor 60 Jahren das erste Mal auf einer Börse war, waren da sehr viele junge und heranwachsnde Sammler.

    Heute liegt der Durchschnitt sicher in den Vereinen und Börsen um die 60.

    Habe mehrere Sammlungen verstorbener Entomologen angeboten. Es gab immer nur Angebote vom Kastenpreis

    und einen kleinen Aufschlag. Museen haben keinen Platz und nur Interesse an Spezialsammlungen.

    Habe "jungen" Sammlern zu Spotpreisen große Sammlungen zukommen lassen, was hier sicher auch einige

    Actias-Mitglieder bestätigen können.

    Bei Verkauf an einen Händler besteht die Gefahr, dass dieser die Sammlung als Sammlung zerstört und ausschlachtet.

    Zudem besteht die Gefahr, dass geschütze Tiere in den Verkauf kommen und anhand des Labels der Verkäufer/Vorverkäufer

    ermittelt wird und es gibt deftige Anzeigen. Durch meinen Beruf hatte ich viel Kontakt zu diesen Entomologen, welche

    meine Hilfe/Beratung suchten.

    Meine Empfehlung ist daher: die Sammlung retten und einem "jungen" im Nachwuchsbereich günstig zu überlassen.

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  • Hallo Stephan,

    ich Doris, würde mich freuen, wenn du dich bei mir meldest, falls du dich für eine Ausstellung bei uns entscheidest. Wir würden wie gesagt pfleglich damit umgehen. Die Anwesenheit gewisser Schmetterlinge könnten wir Behörden erklären. Wie erwähnt gibt es den Zoologen, der sich mit der Erklärung auskennt.

    Dies soll meine letzte Nachricht hier sein. Meinen Kontakt habe ich weiter oben hinterlegt. Viel Erfolg bei der Auswahl aller Möglichkeiten 🐛🦋 bezüglich der Weitergabe.


    VG Doris

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