S. Ocellata - 3 Fragen. Eihülle, Futter, trinken

    Hallo zusammen,

    Ich beschäftige mich jetzt das zweite Jahr mit Smerinthus Ocellata und habe dazu auch 3 Fragen, denn ich möchte Fehler in der Zucht vermeiden, man lernt ja täglich dazu.

    1.) wir haben bis jetzt immer Weide gefüttert, aber es nervt mit dem schnellen Vertrocknen.

    Ab welchem L-Stadium darf man das Futter wechseln auf zB Apfel oder Pappel, ohne dass die Raupen damit Probleme haben ?


    2.) manchmal wenn Raupen aus dem Ei schlüpfen, bleibt ihr Hinterteil ( Nachschieber und Analhörnchen ) in der Eihülle hängen, sie wandern dann mit dem Ei am Hintern umher . Ist das „normal“ und sie verlieren es irgendwann von selber? Wie kann man dem vorbeugen ? Wir lagern die Eier immer in einer Petrischale in der sie dann schlüpfen können.

    3.) nach dem Schlupf , wie lange kann man den Raupen Gelegenheit geben erst mal zu trinken bevor sie an das Futter gesetzt werden ? Ab wann bekommen sie Hunger auf Futter ?

    Danke schon mal im Voraus ,

    Viele Grüße Sandra

  • AD

    Das Problem mit Weide ist bekannt.

    Ich füttere mit Apfel, den gibt's überall.

    Wenn die Raupen nicht aus dem Ei kommen, dann waren die Eier lose.

    Man kann mit Pinzette vorsichtig zu lösen versuchen.

    Die Räupchen brauchen keine Feuchtigkeit bevor sie ans Futter gehen.

    Moin,

    wenn es Tiere mitteleuropäischer Herkunft sind, fressen sie meistens auch sehr gut auf Prunus padus.

    Pappel trocknet ähnlich schnell wie Weide.

    Um die Tiere möglichst schnell ans Futter zu bringen, einfach 2-3 Tage dunkel stellen. So sind sie nach kurzer Zeit am Futter; ausser der Zuchtbehälter ist überbelegt. Die meisten Sphingidae sind Einzelgänger. Man muss den Raupen Gelegenheit geben, sich artgerecht einen Sitzplatz zu suchen. Oft ist das die Blattmittelrippe, aber nur wenn diese nach unten zeigt.

    Raupen von den meisten Sphingiden verhungern und dehydrieren ziemlich schnell.

    Alles was nach 24 Stunden noch ohne Nahrungsaufnahme rum läuft, hat schon mal nen Hau weg und damit nen schlechten Start.

    Den Rest hat Reinhold schon beantwortet.

    LG

    Rudi

    Hi,


    Danke für eure Antworten. Das mit Prunus Padus werde ich morgen probieren, das wächst hier überall und die Tiere sind hier aus meiner Gegend 🙂

    Was hat es eigentlich mit dem dunkel stellen auf sich ? also weißt Du wieso sie dann leichter ans Futter gehen ?

    LG Sandra

    Bei Eiern in einer Petrischale sprühe ich direkt nach Erhalt einen kräftigen Wassernebel mit einem Zerstäuber in die Luft und lasse diesen auf die Eier rieseln. Das sorgt für eine Haftung der Eier an der Petrischale, sodass Räupchen später leichter aus dem Ei kommen.

    Sollte die Eihülle am Popo hängen: lässt sich mit einem feinen Pinsel leicht abstreifen.

    Zur Dunkelheit: ich tippe, dass sie sich im Dunkeln geschützt fühlen. Ergo sich dem Essen widmen. Bei Helligkeit scheint der instinktive Drang sich zu verstecken / einen guten Platz zu finden Priorität zu haben.

    Alles Liebe, Natalia

    Die Raupen vieler Arten haben die Neigung anfangs zum Licht zu laufen.

    Im Freiland führt sie das an die Zweig- und Blattspitzen - wo halt das beste Futter zu finden ist.

    Das kann allerdings in einem Zuchtgefäß fatal in einer futterlosen Ecke enden.

    Darum dunkel stellen so das die Tiere gar nicht erst auf diese blöde Idee kommen.

    Am einfachsten ist es, einen Busch zeitig vorher auszugraben und in einen Topf/Eimer zu pflanzen.

    Weidenzweige bewurzeln problemlos, wenn man sie im Frühling, noch ohne Laub, in die Erde steckt.

    Eine Zuchtsack (Damenstrumpf, Obstbeutel oder selbstgenähnt) über einen größeren Ast (nicht über den

    ganzen Eimer mit Busch - da oft Spinnen, Asseln ... eingeschleppt sind) binden und Eier hineingeben.

    Macht am Anfang etwas mehr Arbeit, erleichtet aber die Fütterung die ersten Häutungen.

    Kein Futter Vertrocknungsproblem.

    Insbesondere gut für Gabelschwanzarten/Cerura und andere Notodontidae, welche sich anspinnen und

    auch leicht gegenseitig verspinnen.

    Da ich Platz habe und gerne züchte, habe ich von den meist benötigten Pflanzen (auch Kräuter) viele

    Pflanzkübel im Garten/Balkon angelegt.

    Durch diese "Eimerplanung" (Samen ausgesäht, Wurzeln und Ableger von Reisen mitgebracht) konnte ich schon mehrere Arten züchten, welche man sonst nicht/kaum durchbringt.

    Man kann damit früher anfangen (Eimer warmstellen) und später (vor Frost schützen) aufhören oder im Zimmer am

    Fenster Winterzuchten durchführen.

    Beneide daher auch Leute mit Gewächshaus.

    ,

    Hallo,

    Ich danke euch vielmals für eine Antworten und wertvollen Tipps.

    Ja ein Gewächshaus wäre super, wir haben leider auch nur einen ganz kleinen Garten 10m2. Aber im Wintergarten ist noch etwas Platz für ein paar Pflänzchen 😁

    Ich wusste auch nicht dass die Eier wieder haften bleiben durch den feinen Wassernebel. Das hilft schon sehr weiter damit nicht so viele Hüllen am Hintern hängen bleiben .

    Heute Nacht wurden wieder Eier gelegt. Wenn die kleinen schlüpfen dann werde ich mal eine Rückmeldung geben wie alles geklappt hat 😊

    LG Sandra

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