Ich selbst wohne in Mittelfranken und habe den Frankenjura gewissermaßen vor der Haustüre. Ich kann mich noch gut erinnern, dass es in meiner Jugend weite, offene Hänge dort gab, in denen der Frankenapollo und der Segelfalter vorkamen. Diese Halbtrockenrasen wurden noch von Schäfern gepflegt und offen gehalten. Inzwischen sind fast alle dieser Offenflächen verschwunden und mit ihnen diese seltenen Arten. Diese Hutungsflächen sind, wie so viele Landschaftsteile, anthropogen entstanden und bei fehlender Pflege werden sie mit all ihren (oft mediterran zugewanderten) Arten verschwinden.
Ich verstehe, wenn es um sinnlosen Kahlschlag geht, aber gerade bei Schlehen ist die Gefahr der Verdrängung wertvollster Trockenrasen durch starke Stockausschläge sehr groß. Ich denke, dass die Fraßspuren von Segelfalterraupen an alten Schlehen nur "Notfutter" darstellen.
Johannes