Futterpflanze von Segelfalter

  • Ich selbst wohne in Mittelfranken und habe den Frankenjura gewissermaßen vor der Haustüre. Ich kann mich noch gut erinnern, dass es in meiner Jugend weite, offene Hänge dort gab, in denen der Frankenapollo und der Segelfalter vorkamen. Diese Halbtrockenrasen wurden noch von Schäfern gepflegt und offen gehalten. Inzwischen sind fast alle dieser Offenflächen verschwunden und mit ihnen diese seltenen Arten. Diese Hutungsflächen sind, wie so viele Landschaftsteile, anthropogen entstanden und bei fehlender Pflege werden sie mit all ihren (oft mediterran zugewanderten) Arten verschwinden.


    Ich verstehe, wenn es um sinnlosen Kahlschlag geht, aber gerade bei Schlehen ist die Gefahr der Verdrängung wertvollster Trockenrasen durch starke Stockausschläge sehr groß. Ich denke, dass die Fraßspuren von Segelfalterraupen an alten Schlehen nur "Notfutter" darstellen.


    Johannes
    :falter:

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    Wo war das denn? Finde ich ja interessant. Kinkler hat mich vor Jahren darauf gebracht, mal genauer nach Schlehen und Weichselkirsch zu gucken - bisher in den von mir beobachteten gebieten und in den letzten Jahren immer mit dem eindeutigen Ergebnis: Schehe kaum bis gar nichts, Weichsel dickes JA!


    LG
    Sascha

  • Hallo Sascha,


    die Biotope liegen im Taubertal und den direkt angrenzenden Gebieten.


    Ein Artikel zu einem Beispielbiotop mit Erläuterungen meines Bekannten Rudi Tack hier:
    http://www.nabu.de/m09/m09_06/01410.html


    Vor allem folgende Zeilen möchte ich zitieren:
    "Allzu oft werden bei der Entbuschung nämlich wertvolle Schmetterlingsbiotope unwiederbringlich zerstört. Gerade der Segelfalter braucht für die Eiablage und als Raupen-Lebensraum niedrigwüchsige Schlehen. Die Trockenrasen dürfen also nie komplett kahlgeschnitten werden."


    Grüsse
    Jörg

  • Hallo Sascha, hallo Jörg,


    dem Zitat kann ich zustimmen. Natürlich ist ein vollständiger Kahlschlag katastrophal für diese Populationen, aber Nichtstun ist noch viel schlimmer. Und niedrigwüchsige Schlehen kommen nur von Stockaustrieben nach dem Rückschnitt. Eine 3 m hohe Schlehenhecke ist ist für den Segelfalter uninteressant. Fachlich fundiert Heckenpflege sieht den Rückschnitt auf jeweils nur 1/3 alle 2-3 Jahre auf der gleichen Hecke vor. Auch die Schäfer haben nie alles weggeschnitten. Nur sind auch die leider selten geworden.


    Zu meinem früheren Vorkommen: die lagen alle in der Fränkischen Schweiz um Ebermannstadt/Forchheim. Inzwischen sind alle Vorkommen erloschen.


    Johannes

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