Riesen Dornheuschrecken

  • Hallo zusammen


    Vor einiger Zeit besuchte ich mit meiner Familie eine Börse ganz in unserer Nähe. Da sind mir, uns - auch mein Mann war angetan von diesen Riesen, die Riesen Dornheuschrecken (Heteropteryx dilatata malaysia) aufgefallen. Wir kauften alsdann auch vier Tiere (2.2). Der Händler erklärte, dass diese Schrecken-Art völlig harmlos sei :loudly_crying_face: . Beim saubermachen des Terris hatt ein Weibchen aber einen solchen Lärm gemacht :wut: , dass mein Mann sofort im Web auf die Suche ging. Beim durchstreiffen des Webs haben wir dann erfahren, dass die Tiere durchaus wehrhaft :fluchen: sein und auch "schmerzhafte Verletzungen" zuführen können. So sind wir dann auch auf dieses Forum gestossen.


    Frage:


    Kann mir jemand dazu noch etwas erzählen? Z.B. wie halte ich diese Tiere mit den Händen, ohne mich in "Gefahr" zu bringen? - Oder das Tier zu verletzen?


    Bin froh um jede Antwort.


    Gruss


    Angie

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  • Hallo Angie,


    es gibt kein Tier, das vollkommen wehrlos ist. Die Strategien gehen von bloßer Muskelkraft wie das bei Deinen Heteropteryx dilatata malaysia der Fall ist, über Gifte und viele andere Maßnahmen, die sicherlich viel gefährlicher sind. Bei Hunden sagt man: Ein Hund, der bellt, beißt nicht. Viele Insekten äußern Laute, um sich zu wehren, gefährlich ist das noch lange nicht. Ob Fauchschabe oder Totenkopf (Schmetterling), die Lautäußerungen sind beindruckend, gefährlich sind diese Tiere nicht wirklich :winking_face:


    Ich bin schon mehrfach von z. B. Hirschkäfern, Hundertfüßlern gebissen worden. Angenehm war das nicht. Einem Skolopender gehe ich deshalb auch gerne aus dem Weg. Was die Stabheuschrecken anbelangt kann Dir sicherlich Christoph (ucksmucks) näheres sagen können. Ich halte Heteropteryx dilatata malaysia aber für unbedenklich, es ist einfach nur ein sehr starkes Tier!


    Viele liebe Grüße
    Franz

  • Hallo Franz


    Für Deine schnelle Antwort erstmal vielen Dank. Also Du meinst ich solls mal darauf ankommen lassen :respekt:. Weist Du, ich besass bereits zwei Skorpione, Schlangen, Vogelspinnen - aber so schiss wie jetzt, vor den Insekten, hatte ich noch nie :grinning_squinting_face: . Nein - Spass beiseite, Du hast recht - jeder wehrt sich halt so wie er kann.


    Gruss


    Angie

  • Grüezi Ulrike


    Für Deine Auskunft - besten Dank.


    Ja ich lasse die Tiere langsam auf die Hand klettern. Vor allem als sie noch nicht fertig entwickelt waren. Jetzt, als adulte, scheinen vor allem die weibchen echte Zicken zu sein :angry_face: .


    Die Wandelnden Blätter sind in dieser hinsicht viel netter - grins.


    Die Handschuhe sind momentan bei mir - Der Renner.


    Bin als blutiger Anfänger froh für jeden Tip.


    Grüsse


    Angie

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Angela,


    Heteropteryx dilata ist sehr wehrhaft, wenn sie gestört werden. Dazu schlagen sie mit dem hinteren Beinpaar um sich und können dabei mit ihren rosenähnlichen Dornen an den Hinterbeinen Dir blutende Stichwunden zufügen. Das kennst Du, wenn Du in einen Dorn der Rose faßt: ist zwar nur ein kleiner Einstich, aber tut weh und blutet.


    Erste Wahl sind Arbeitshandschuhe aus dem Baumarkt. Das Tier kann aber auch ohne Handschuhe von oben mit zwei Fingern seitlich am Brustteil gegriffen werden (Vorsicht: auch dort sind Dornen, also nicht zu stark zufassen). Wenn dilata dann um sich schlägt, erwischt sie Dich nicht mit den Hinterbeinen.


    Daneben gibts viele andere Verteidigungsstrategien bei Phasmiden. Meine Peruphasma schultei, die ich in einem geschlossenen Terarrium halte, verteidigen sich durch ein übel riechendes Sekret. Öffnet man das Terrarium sollte man nicht gerade Luft holen, da dieses Sekret die Schleimhäute (Augen, Nase) reizt, ähnlich wie beim Zwiebeln-Schneiden.

  • "Erste Wahl sind Arbeitshandschuhe aus dem Baumarkt. Das Tier kann aber auch ohne Handschuhe von oben mit zwei Fingern seitlich am Brustteil gegriffen werden (Vorsicht: auch dort sind Dornen, also nicht zu stark zufassen). Wenn dilata dann um sich schlägt, erwischt sie Dich nicht mit den Hinterbeinen."


    Da sich Angie offensichtlich nicht mit der Art auskennt und somit Anfängerin ist, ist diese Methode NICHT zu empfehlen, das können nur Leute machen, die sich schon länger mit dieser Art beschäftigen und den Griff genau kennen.

  • Hallo allerseits


    Habe mich zu den Äusserungen natürlich gefreut. Vor allem, dass ich es genau so mache, wie mir in diesem Forum geraten wird.


    Ich möchte mich aber noch über etwas Anderes erkundigen. Ich habe in meinem Terri immer wieder Schimmelbildung am und auf dem Bodensubstrat. Was zum Kuckuck läuft da nicht richtig? :nixweiss: Ich halte den Behälter, zummindest versuche ichs, sauber -und die Feuchtigkeit reguliere ich mittels Zerstäuber. Auch das wäre eine Frage. Luftfeuchigkeit....?


    Also noch einmal:


    - Wieso habe ich das Problem mit dem Schimmel (Bodengrund ist ein Fertigprodukt aus dem Terraristik-Fachhandel mit hohem Torf-Anteil)?


    - Was habt Ihr für einen Bodengrund?


    - Wie regelt Ihr das mit der Feuchtigkeit in Euren Terrarien?


    Wie immer bin ich für Euer Verständnis und die entsprechenden Antworten dankbar.. :blume:


    Gruss

  • Hallo Angie,


    in meinem Terras mit Phasmiden oder Schnecken tritt auch immer wieder Schimmel auf. Er wächst auf dem Kot der Tiere und den heruntergefallenen oder liegengebliebenen Futterresten. Da ich als Bodengrund bei den Phasmiden Blähton benutze, kann ich diese schimmelnden Reste recht gut mit dem Staubsauger entfernen, dabei muss man beachten das bei den erwachsenen und parthenogenetischen Phasmiden auch schon mal Eier im Staubsauger landen. Bei den Schnecken hilft leider nur komplett die oberste Schicht austauschen.


    An natürlichen Methoden gibt es nur ein paar Käfer- und Fliegenarten, die dem Schimmel auffressen, soweit ich weiß.


    Bei meinen Rosenkäfern ist nicht der Schimmel das bestimmende Problem, sondern die Drosophila die sich auf dem Käferfutter sehr wohlfühlen. Dagegen gibt es einen natürlichen Feind, wie z. B. Mantidenlarven als natürliche Feinde, die die Drosophilas im Zaum halten.


    Vielleicht hat ja noch ein Kollege eine weitere geniale Idee!


    Viele liebe Grüße
    Franz

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  • Hey!


    Als Bodengrund empfehle ich einfachen Waldboden oder Kokoshumus. Hier kann man Springschwänze (diese ernähren sich von Kot und Schimmel) und weisse Asseln einsetzen, die halten den Boden ganz gut sauber. Ein paar Regenwürmer sind auch zu empfehlen, die helfen mit, indem sie die Erde ständig umgraben. Um die Luftfeuchte zu halten kann man täglich sprühen und einmal die Woche gießen (also einfach mal einen Liter Wasser auf den Boden kippen).


    LG


    die Manu

  • Hallo zusammen


    Habe mir Eure Vorschläge zu Herzen genommen. Es ist erstaunlich wie viel Freude es immer wieder bringt, sich mit dem Terrarium - oder sich mit den Terri's, es sind ja vermutlich bei den meisten mehrere, auseinander zu setzen.


    Manu,

    Als Bodengrund empfehle ich Waldboden. Hier kann man kann gut Springschwänze und weisse Asseln einsetzen, die halten den Boden ganz gut sauber. Ein paar Regenwürmer sind auch zu empfehlen, die helfen mit, indem sie die Erde ständig umgraben.


    Meine Buben verstanden für einen kurzen Moment die Welt nicht mehr :confused_face: , als ich in unserem Garten nach Asseln suchte und ich ihnen den Auftrag erteilte, Einige Regenwürmer zu suchen :thumbs_up: . Nun haben die vier auf einmal Interesse an den Viechern, die sich ja sowieso nie bewegen.


    Auch Dir Franz, vielen Dank. Es ist so, dass ich mir vor einigen Tagen beim Gespräch mit meinem Mann über Blähton gesprochen habe. Wir sagen dem Zeugs "Lecca".


    Zur Feuchtigkeit: Hat jemand von Euch da draussen in der Welt sich schon mal mit Beregnung-Anlagen oder Zerstäubings-Aparaten auseinander gesetzt? Oder ist das einfach ein weiteres Spielzeug aus der Ecke der Heimtier-Industrie?


    liebe Grüsse


    Angie

  • Hey!


    @ Franz: Erläuterung steht im Lexikon...


    @ Angie: Ja, ich habe mich bereits mir Regenanlagen und auch mit Verneblern auseinander gesetzt. Eine Beregnungsanlage ist eine recht angenehme Angelegenheit, da man gänzlich auf Spühen von Hand verzichten kann. Das unterstützt z.B. eine Urlaubszeit sehr gut, da man kein Kindermädchen für tägliches Spühen suchen muss. Kleine Vernebler bringen zwar eine gute Luftfeuchte, allerdings ist die Tröpfchenbildung im Terra eher mäßig oder gar nicht vorhanden, was dazu führt, dass die Tiere nicht trinken können. Hier kommt es wohl auch auf die Art an, die man hält, da einige Phasmiden ihren Wasserhaushalt alleine durch Futteraufnahme intakt halten. Darüber 'streiten' sich verschiedene Züchter allerdings noch. Bei dem einen klappt es ohne Sprühen, bei dem anderen fallen die Tiere von den Ästen. Ich persönlich würde auf jeden Fall eine Beregnungsanlage vorziehen, da ich meine Tiere sehr oft beim Trinken beobachten konnte.


    LG


    die Manu

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Angela,


    bei dilatata kann nach meinen Erfahrungen auch einfach eine Lage von ca. 5 cm Sand genommen (z. B. Spielsand aus dem Baumarkt oder Vogelsand aus der Zoohandlung) werden, der Feuchtigkeit gut speichert und wichtige Luftfeuchtigkeit im Terrarium abgibt. Das ist billig und die Verunreinigungen (Kot, Schimmel, Blattreste) können oberflächlich abgekratzt/abgetragen werden. Das Weibchen von dilata legt dort auch gerne seine Eier hinein, oft werden die Eier aber auch einfach auf den Boden fallen gelassen. Den Sand kann man auch wiederverwenden, wenn man die Verunreinigungen und Eier mit einem Küchensieb heraussiebt. Meine Rita (so heißt meine weibliche dilatata - ein Name ist wichtig, damit man sie rufen kann, wenn sie mal wieder im Wohnzimmer unterwegs ist) ist jetzt auch gerade erwachsen geworden, d. h., ich werde jetzt wieder Sand in das Terrarium einbringen. Bisher hatte ich nur Zewa ausgelegt (erspart aufwändiges Reinigen von Bodensubstrat - wozu umständlich, wenns auch einfach geht?).


    Bei Extatosoma tiaratum, die sehr leicht zu züchten ist, z. B. lege ich das Terrarium nur mit Zeitungspapier oder Zewa aus. Die Eier suche ich dann beim Reinigen aus dem Abfall heraus.


    Die Ratschläge mit Torf/Erde/Waldboden/Asseln/Springschwänzen etc. sind zwar für dilatata gut geeignet, aber für meinen Geschmack doch sehr aufwändig und arbeitsintensiv. Es besteht dabei auch immer die Gefahr, dass man nachher alles voller Kleinstfliegen oder ähnlichem hat, was man mit dem Naturboden einschleppt. Wer natürlich gerne ein möglichst natürliches Biotop anlegt, für den ist es wie mit der Modelleisenbahn: Nicht das Zugfahren ist die Hauptsache, sondern das Bauen, Gestalten und Pflegen der Eisenbahnanlage - so ging es jedenfalls mir als Kind ...

  • Hallo Angie,


    ich hatte schon mal in dem Beitrag:
    Terrarien und andere …
    etwas zur Feuchtigkeit von Terras geschrieben. Automatische Beregnungsanlagen ersetzen zwar das Kindermädchen, wie es Manu auch schon schreibt, es entbindet aber einen nicht von der Verantwortung, die man gegenüber den Tieren übernommen hat!


    Viele liebe Grüße
    Franz

  • Hallo zusammen,


    ich denke jetzt ist Zeit für einen Profitip:


    Im Substrat oder dem Humus liegen Eier, die kaum jemand sehen kann. Der Staubsauger saugt aber alles weg. Mit entsprechenden Sieben habe ich aber alle Eier bis jetzt etc. abfangen können. Man muss nur dann einfach alle Substrate genau untersuchen.


    Versuchts!


    Viele liebe Grüße
    Franz

  • Hallo zusammen
    [...]Meine Buben verstanden für einen kurzen Moment die Welt nicht mehr :confused_face: , als ich in unserem Garten nach Asseln suchte [...]


    Die von Manu empfohlenen Asseln sind keine einheimische Art, sondern eine kleinere tropische, welche man oft bei Futterhändlern und auf Börsen findet (Trichorhina tomentosa).
    Natürlich kannst du auch hier heimische Keller-/Mauer-/andere Asseln nehmen, allerdings werden sich diese im Gegensatz zu der weißen Art nicht ausschließlich im Boden aufhalten und früher oder später auch an vorhandenen Dekorationen vergreifen (falls vorhanden), wenn's im Boden nichts mehr zu holen gibt.


    Grüße
    Johannes

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  • Hallo alle


    Ja, das mit den Asseln habe ich mir gedacht. Habe bereits erkannt, dass diese Tiere überal hochsteigen. Auch bereits wieder abgesammelt.... :loudly_crying_face: .


    Der Tipp, Asseln an einer Börse zu erstehen finde ich gut. Ich werde mich das nächste Mal nach Trichorhina tomentosa umsehen. Super Tip :sensationell: .


    Mein Mann lacht mich ab und zu aus und meint, dass seine Killifische leichter zu pflegen seien :grinning_squinting_face: .




    Gruss


    Angie

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