Totenkopfschwärmer in der Wohnung halten

  • Hallo! Mal ne Frage an euch :smiling_face: :
    Undzwar hab ich vor, Totenkopfschwärmer zu züchten und überlege grad, was ich dann eigentlich mit den Faltern mache. Ich würde die gern bei mir in der Wohnung und auf meinem Balkon halten (da werde ich dann einige Kartoffeln anpflanzen, wo ich jetzt schon dabei bin).


    Ich denke mal dass die Falter dann auch da bleiben? Natürlich haben sie theoretisch gesehn die Freiheit wegzufliegen, allerdings sind hier in der Nähe nirgendwo Kartoffelfelder, denn ich wohn in Berlin, wenn auch eher am Rande.


    Jetzt meine Frage an euch: Würden sich die Falter denn auf meinen Kartoffelpflanzen weiter fortpflanzen und sich so in meiner Gegend hier vermehren? Das wäre zwar schön, aber eigentlich kommen die Falter ja aus Südeuropa u. Afrika. Können die dann hier überhaupt überleben? Schließlich ist es hier etwas kälter (vorallem im Herbst, im Sommer vielleicht weniger wenn man die regnerischen Tage weglässt) :confused_face: Oder sind die Falter sogar so schlau und wandern in den Süden aus? :astonished_face:


    Schwierige Fragen ich weiß, aber vielleicht kann mir ja jemand helfen :face_with_rolling_eyes:


    LG Yasmin

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  • Hallo,
    also ich kann dir gleich sagen das die Chancen das die Falter bleiben gleich null sind.
    Das wissen ja die Schwärmer nicht,dass es bei dir keine anderen Kartoffelfelder gibt.
    Eine Fortpflanzung kann nur gelingen wenn du genügen Falter hast.
    Ich würde mir wenn ich genügend Falter beisammen habe einen Käfig bauen.
    Klar können die hier überleben,aber halt nursolange bis es nicht kalt ist.
    Wenn es kalt wird sind es warscheihnlich eh schon aus den Raupen puppen geworden,aber da sterben halt die meinsten
    im Winter ab.
    Ich hoffe ich konnte einbisschen helfen.
    Mfg Markus

    Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware,das heisst: du kannst sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, dass heißt du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Schwärmer sind starke Flieger und A atropos ist auch noch ein typischer Wanderfalter. Wenn du eine Weiterzucht versuchen willst brauchst du einen geräumigen Flugkäfig. Die Art überwintert auch nicht bei uns sondern wandert aus dem Süden zu uns ein. Die Raupen lassen sich auch gut an Liguster großziehen, das ist besonder im Winter einfacher als die Wohnung in ein Kartoffelacker zu verwandeln :smiling_face: Als Flugkäfig benutze ich ein großes Moskitonetz, sowas gibts für 19 Euro im Internet zu bestellen


    VG Chris

  • Servus zusammen,
    Totenkopfschwärmer in der Wohnung halten,
    ich habe mit A. atropos die besten Zuchtergebnisse erziehlt als ich sie in einem aufgespannten Moskitonetz hielt,
    das hat bestimmt jeder zu Hause. Wenn nicht gibt es die billig zu kaufen.
    Dann einfach Liguster (der ist auch Winterhart) mit der Gartenschere abzwicken und in wassergefüllte Flaschen stellen.
    Der wird dann nicht so schnell vertrocknen. Die Totenkopschwärmer müssten normal nach der Paarung (Kopula)
    die Eier von selbst an Liguster legen. Die Eier würde ich dann in extra Boxen tun und Blätter von ligustrum hineinlegen.
    Füttern solltest du die Falter mit einer Honig-Wasser-Lösung (dass weist du aber sicher schon).
    Ich hoffe ich konnte ein bisschen weiterhelfen.
    Gruß Max

  • Hallo zusammen.


    Max


    Zitat

    ich habe mit A. atropos die besten Zuchtergebnisse erziehlt als ich sie in einem aufgespannten Moskitonetz hielt

    erstaunlich Max, dass du uns an deinen Zuchterfolgen mit atropos in der letzten Zeit gar nicht hast teilhaben lassen.


    Zitat

    Die Totenkopschwärmer müssten normal nach der Paarung (Kopula)
    die Eier von selbst an Liguster legen. Die Eier würde ich dann in extra Boxen tun und Blätter von ligustrum hineinlegen

    und schon sind da wieder die ersten Fehlinfos eingepackt, da anscheinend nicht selbst ausprobiert. :wacko:




    Timmi

    Zitat

    ich habe auch A.atropos aufgezogen und das Käfigmass war 1m mal 70cm

    für die Raupenaufzucht oder für die Puppenlagerung oder gar für die Falterhaltung?


    Zitat

    in der Wohnung halten ist keine gute Idee da A.atropos sich am Tag irgendwo im dunklem versdeckt.


    empfiehlst du mir also eine Winterzucht im Freien durch zu führen? Ich wohne im Norden von München. Kannst du mir deine entsprechenden Tipps für die Umsetzung einer solchen Zucht von Oktober bis Dezember im Freien mitteilen? Schon mal vielen Dank im Voraus. :thumbs_up:






    Ich habe selbst seit nun 10 Tagen 8 atropos-Imagos im Flugkäfig und wenn ich nach Euren Hinweisen meine Nachzucht geplant und durchgeführt hätte......hm :bibber: ich befürchte, das hätte nicht geklappt.


    Nix für ungut, aber zum x-ten Mal: bitte gebt Tips, hinter denen ihr auch wirklich stehen könnt und die auf eigenen Erfahrungen oder guter Literatur basieren.


    Ich habe mich bei dieser Anfrage vom 7. August auch zurück gehalten, da ich bis zu diesem Zeitpunkt noch keine eigenen Erfahrungen mit der Nachzucht von atropos machen konnte. Ich hätte nur auf einfache Zuchthinweise und nachgelesenes oder mündlich weiter gegebenes Wissen zurück greifen können. Also nichts so wirklich handfestes. Also habe ich es sein lassen bis ich mir sicher war, mit meinen Hinweisen oder Tips auch das Richtige zu sagen.


    Rudi

  • Hallo Max.


    Klasse! :thumbs_up:


    Könntest du mir ein paar Tips geben, wie man es am besten anstellt bei Acherontia atropos zur Paarung und Eiablage zu kommen? Muss ich etwas besonderes beachten? Benötige ich unbedingt Eiablagepflanzen im Flugkäfig? Wenn ja, welche? Wie füttere ich die Tiere am besten, bzw. haben sie denn nicht genügend Fettreserven für ein langes Überleben? etc. etc. Du schreibst, dass du die besten Erfahrungen im Moskitonetz hattest. Kannst du mir auch Hinweise geben, wie ich meine atropos-Imagos auf keinen Fall halten sollte, bzw. was explizit zu Problemen führen könnte?


    Wie gesagt, habe ich derzeit selbst einige Imagos zur Kopula und Eiablage im Flugkäfig und wäre froh über jeden guten Hinweis von dir, der mir eine gelungene Nachzucht dieser Art vereinfachen würde.


    Ich hoffe, du kannst mir helfen.


    Rudi

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  • Hallo
    Kopulationen waren bei mir kein Problem. Ich hatte sogar eine in einem Plastikterrarium (15x10x10cm) das ich als Transportbox benutzt hatte. Als Flugkäfig diente ein mit Moskizonetz überzogenes Ikearegal. Eier wurden bei mir bevorzugt nicht am eingestellten Liguster (getopft)sondern am Netz abgelegt. Meine Totenköpfe haben übrigens jede Ritze gefunden und dann Freiflug im Zimmer genossen.
    Gruß Christoph

  • Hallo Rudi,
    meinst du das jetzt ironisch?Wenn nicht entschuldige ich mich für diese Bemerkung.


    Also erst mal zur Paarung:
    Die Männchen und Weibchen sind nach dem Schlupf paarungsbereit.Wenn die Weibchen paarungsbereit sind stülpen sie ihre Duftdrüse am Hinterleib aus und locken das Männchen an.
    Dann fliegt das Männchen dann auf das Weibchen und paart sich mit dem Männchen.Also bei mir haben die Falter sich immer Nachts gepaart,bei mir hat die Paarung so ca.1 bis 2 Stunden
    gedauert. Nach so etwa 2 Wochen legt das Weibchen die Eier an die Unterseite der Blätter die du im Flugkäfig stehen hast (normal an Liguster oder wenn du Kartoffelpflanzen hast auch da) ab.


    Dann zur Fütterung:
    Ich habe sie die ersten Tage mit Honigwasser in einer Spritze gefüttert.Da stecken die Totenkopfschwärmer dann ihre Rüssel hinein und saugen dran.Wenn sie sich daran "gewöhnt" haben,
    habe ich von meinem Kumpel der Imker ist Waben geholt und diese auch mit Honig oder Honigwasser bestrichen und die Falter saugen dann von selbst daran,
    aber bei den Waben können die Füße der A. atropos schnell verkleben oder klebrig werden.Also vorsicht.


    Zum Flugkäfig:
    Ich habe sie ja wie schon gesagt in einem Moskitonetz gehabt, aber sicher gelingt die Zucht auch in normalen Flugkäfigen.
    Mein alter Flugkäfig für Acherontia atropos war höhe 1m und länge 2m.


    Und wichtig ist noch (hat mir ein Feund erzählt aber ich weiss nicht ob es stimmt, habe es aber einfach gemacht) dass die Raupen unfruchtbar werden wenn sie nicht 12h Tageslicht und 12h Dunkel haben,
    ich habe über den Raupenkäfig nach ca.12h ein Tuch drübergetan.


    Hier ein Bild der Kopula,leider ein sehr schlechtes Bild da es mit der Handykamera aufgenommen wurde:
    (In meinem alten Flugkäfig)




    Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen,
    mit freundlichen Grüßen
    Max

  • Hallo Max,,


    ich hätte noch eine Frage zu der Fütterung: Zu welcher Tageszeit hast Du gefüttert?


    Finde es auch :sensationell: das die A. atropos ihren Saugrüssel allein in die Spritze einführen, so gut habe ich meine nicht dressiert. :respekt: Ich muss leider jedesmal den Rüssel einführen, wenn sie dann saugen kann ich die Falter los lassen.



    Beste Grüße
    Annett



    PS. Rudi: Video ist schon in Arbeit, dann kannst Du sehen wie gut das geht :winking_face:

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  • Hy Max.


    Danke für deine Erläuterungen und Hinweise. Sie haben mich doch sehr in meiner Ansicht bekräftigt, hier alles richtig zu machen. Und das meine ich wirklich so. :thumbs_up:


    Und ironisch bin ich eigentlich so gut wie gar nicht. Eines meiner grossen zwischenmenschlichen Defizite. :upside_down_face:


    Mit entomologischem Gruß.


    Rudi


    PS: @Annett: habe gestern noch ein "Gegenvideo" gedreht. Die Hauptdarsteller kennst du ja und die waren nicht so zickig, wie die deinen, aber dafür auch nicht so versoffen. An was es wohl liegen mag....? :smiling_face_with_sunglasses:

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