Insekten in Giessharz

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  • Hallo Franz,


    ein paar Experimente habe ich damit schon gemacht. Aber nur wenige Insekten und Spinnentiere sind dafür geeignet. Die Oberfläche muss glatt und ohne Strukturfarben sein! Beispiel Rosenkäfer, die weißen Flecken zum Beispiel verschwinden vollständig. Schmetterlinge sind auch nicht geeignet. Recht gute Ergebnisse kann man mit einfarbigen Käfern und auch Skorpionen erreichen. Tiere mit Haaren sind auch nur bedingt geeignet.
    Beim Gießharz darauf achten, das es zum einen nicht zu heiß bei der Aushärtung wird (Modellbau Epoxyharz kann einige hundert Grad heiß werden!) und auch in dickeren Schichten bis zu 2 Zentimeter Schichtdicke verarbeitbar ist. Abhärtzeiten und Verabeitungszeiten die länger sind, sorgen für weniger Wärme. Die möglichts lange Verarbeitungszeit ist auch wichtig für das Mischen von Harz und Härter, damit Luftblasen noch aus der Mischung entweichen können, bevor man giesst! Solche Harze findet man in Bastelläden. Zudem sollte man das getrocknete Präparat mit einem Netzmittel von außen vorbehandeln (nicht drin baden!), damit nicht unschöne Luftblasen entstehen können.
    Ich habe die Präperate in einem Dreischichtverfahren hergestellt. Zunächst eine dünne ca. 3 - 5 mm dicke Schicht, leicht aushärten lassen. Dann neues Harz in die Form (meist Silikon, oder Kunstoffe mit Trennmittel) einfüllen und das Präperat soweit eindrücken, das es den schon gegossenen Boden gerade berührt, dabei sich viel Zeit lassen, da sonst eventuell durch die Viskosität so die ein oder andere Tarse abrechen. Präperat fixieren (beschweren) und ein bisschen abwarten, bis das Harz in die Abhärtung geht, dann eine dritte Schicht zur vollständigen Abdeckung darüber giessen.


    Viele liebe Grüße
    Franz

  • Also ich habe es regelmaessig versucht! Habe einige Spinnen in Har eingelegt aber mit verschiedenen Resultaten. Bei mir laeuft die Spinne immer nach der3 Schicht aus, vom Hinterteil. Hast du eine Idee wie man das blockieren kann? Ich dache vielleicht das Hinterteil zuerst in Harz legen und dann den rest, da ich hoffe das das Hinterteil dann verschlosen bleibt und keine Fluessigkeiten austreten. Die Schichten sind bei mir immer 10mm dick undich achte stets darauf das sich das Praeparatnicht bewegt.
    Hier in Australien stht alles enau auf der rueckseite des Harzes.


    Aber...... wie verhindere ich das ausdringen von Fluessigkeiten aus dem Koerper der Spinne? Jemand eine Ahnung?


    Ach ja! Nimmt man zuviel Haerter in den Harz wird er entweder gelblich oder bricht das Harz!

  • Guten Abend, Franz!


    Meine persönliche Erfahrung: wenn Du viel Geld, Zeit, Nerven, Enttäuschung und auch ein paar Insekten investieren willst, dann giesse sie in Harz ein!
    Bereits vor 25 Jahren (die chemischen und physikalischen Eigenschaften dürften sich in der Zwischenzeit nicht wesentlich geändert haben) habe ich hiermit Versuche gemacht, und mich hinterher fast nur geärgert. Schmetterlinge fallen ganz weg: Strukturfarben werden durch den anderen Brechungsindex unsichtbar, Pigmentfarben verändern sich, etwa so, als ob Du einen Falter in Benzin legst, um ihn zu entfetten: er wird beinahe durchsichtig.
    Bei Käfern und z.B. Skorpionen stellt sich folgendes Problem: 1. müssen sie vollkommen trocken und fettfrei sein, 2. verbindet sich das Harz nur sehr schlecht mit der glatten Chitinoberfläche.
    Beim Aushärten erwärmt sich das Harz, das lässt sich durch Kältezufuhr verlangsamen, aber nicht verhindern. Dadurch dehnt sich der Insektenkörper - wenn auch nur minimal - aus. Beim Abkühlen von Harz und Insekt bleibt das Harzvolumen bestehen, das Insektenvolumen verkleinert sich wieder: es entsteht eine Trennschicht - zumindest teilweise - zwischen Harz und Insekt, welche sich als spiegelnde Fläche zeigt.
    Auch tritt bei der Erwärmung des Insekts sich ausdehnende Luft z.B. an den Tracheen aus, bleibt im schon gelierenden Harz hängen und die Luftbläschen sind nicht mehr zu entfernen.
    Gute Ergebnisse soll man diesbezüglich erhalten, wenn man das Objekt nach Einfüllen der deckenden Schicht einem Unterdruck, am besten Vakuum aussetzt, so dass die Luft aus dem Objekt entweicht, und durch Harz ersetzt wird. Mangels fehlender Geräte habe ich hierbei jedoch keine Erfahrung.
    Ein weiteres Manko: durch die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit wird die Oberfläche der Deckschicht beim Aushärten matt und milchig, und muss in vielen Schritten zunächst immer feiner geschmirgelt und abschliessend poliert werden. Bei seitlicher Betrachtung des Objekts kommt wieder der Brechungsindex zum Tragen: an der Kontaktzone der einzelnen Schichten können ebenfalls Spiegelungen auftreten.
    Gute Erfahrung bei der Giessharztechnik habe ich lediglich beim Eingiessen von See- und Schlangensternen gemacht: das getrocknete poröse Skelett wird komplett vom Harz durchdrungen und verbindet sich gut damit.


    Vielleicht hat ja jemand bessere Erfahrungen mit neuen Materialien machen können, oder ein paar Tricks für gute Ergebnisse gefunden - ich jedenfalls kann Dir nur davon abraten.


    Liebe Grüsse, Hans

  • Hallo Franz,
    Zum Beitrag von Hans bezüglich Unterdruck kann ich auch etwas beisteuern: Man verwendet dazu einen Exsikkator mit einer kleinen Saugpumpe. Leichter Unterdruck genügt schon, um die Luftblasen zu entfernen(Pumpe sollte dazu aber ständig laufen). Beim anrühren des Harzes langsam mischen, um nicht von vornherein viel Luft einzubringen, da der Vorgang des entweichen der Blasen seine Zeit dauert.


    VG


    Franz

  • Hi,


    was Gießharz betrifft, habe ich noch nicht viel Erfahrung damit. Begonnen hatte ich im August 2010. Mich hat schon immer
    fasziniert, wie sich verschiedene organische aber auch andere Materialien so gut und vorallem anschaulich erhalten lassen.


    Vorallem wegen der Erhaltung von Spinnen, die ja bekanntermaßen Farbe, Form und Aussehen verlieren. So waren die ersten
    Gießobjekte Krabbenspinnen, die ja in verschieden Farbvarianten auftreten. Eine schöne große, dottergelbe war die erste.


    Jedoch zeigte sich schnell, dass sich eine helle Farbe nicht erhalten lässt. Der Hinterleib verfärbte sich zunehmend von gelb
    nach gräulich. Auch der Versuch mit weißen Exemplaren erwieß sich als Fehlschlag.


    Erster und für mich wunderbarer Erfolg erhielt ich mit einer braunen Krabbenspinne, die keinerlei Verfärbungen oder ähnliches
    aufwieß. Auch mit einer Jagdspinne, ebenfalls in braun, erhielt ich ein gutes Resultat.


    Zu weiteren Gießobjekten bin ich auf Grund von Zeitmangel und anderen Faktoren nicht mehr gekommen.
    Am liebsten hätte ich noch eine Kreutzspinne oder eine Wespenspinne eingegossen.........

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