Nachtfalter fangen und lebend aufbewahren

  • Hallo


    Ich möchte für ein Experiment Nachtfalter fangen und dann lebendig bis zum nächsten Tag aufbewahren.


    Fangen möchte ich sie indem ich ein weißes Leituch mit einem starken Scheinwerfer bestrahle und dann in einem Glas mit ähtergetränktem Wattebausch betäube.
    Dann muss ich sie irgendwo zwischenlagern ohne dass die Falter dabei beschädigt/verletzt werden.
    Hat da jemand einen Vorschlag wie man das bewerksteligen kann?


    Zur Aufbewahrung werde ich sie dann in den Kühlschrank stellen - da sollten die Tiere ruhig gestellt sein.


    Ich badanke mich schon mal im Vorraus für eure Hilfe :smiling_face:


    LG Tom

  • ANZEIGE
  • Servus Tom.


    Die Betäubung mit Äther wirst du so genau nicht dosieren können, dass dir nicht manche Falter wieder aktiv werden und andere ganz absterben.
    Du hast da eigentlich nur die Möglichkeit, die Tiere kalt zu stellen. Wenn ein Kühlschrank zur Hand ist, dann no problem. Aber im Gelände? Vielleicht mit einer Gefriertasche und Eispacks? Müsstest du mal ausprobieren.


    Gruss,
    Rudi

  • Hallo,


    was mir im ersten Moment einfällt ist - Achtung das Du da nichts verbotenes tust! Nachtfang ist so meines Wissens nur mit Genehmigung erlaubt! Aber das ist ja auch Deine Entscheidung - ich bin da sicher der letzte der sich deshalb aufregen würde.


    So und das Zweite was mir einfällt ist - auch die Kühlbox - weiß ja nicht wie Du das Licht machst aber fast immer hat man dafür ja Strom und demnach müsste eine Autokühlbox super funktioniern. Aber auch mit den Packs - nur aufpassen das es dann nicht zu kalt wird.


    Ach ja Scheinwerfer - besser ist eine Quecksilberdampflampe!


    Was willste denn eigentlich für ein Experiment machen???


    Gruß
    Rigo

  • Wow das geht ja richtig schnell hier mit den Antworten :fröhlich:


    Die Falter sollen so wenig wie möglich in der Flugfähigkeit eingeschränkt sein.


    Die Idee mit der elektrischen Kühlbox find ich super - das lässt sich auf jeden Fall machen.
    Für mich ist es nicht so leicht einzuschätzen wie stark sich die Falter bewegen und wie schwer es ist sie wo einzusperren.
    Die Dosierung mit Äher ist sicher nicht so einfach - deshalb werd ich das glaub ich eher lassen.
    Wenn ich die Tiere mit so kleinen transparenten Tupper-Dosen fange und dann in die Kühlbox lege wo eine Lichtquelle drin ist kann ich dann davon ausgehen dass die Falter sich da drinnen nicht selbst beschädigen bis sie abgekühlt sind?


    Zu meinem Experiment.
    Ich schreibe für einen Stahlkonzern eine Arbeit.
    Dort gibt es in Anlagen wo Blech für die Automobilindustrie verzinkt wird das Problem dass in warmen Sommernächten Insekten hineinfliegen und sich aufs Blech einwalzen lassen und somit Schäden verursachen.
    Durch bauliche Maßnahmen alles dicht machen ist kaum realisierbar (Die Halle ist 500m lang und 30m breit und hoch)
    Also bin ich auf der Suche nach anderen (billigen) Lösungsvorschlägen. Ich bin über viele Berichte gestoßen dass Nachtfalter wegen der Fledermäuse auf Ultraschall reagieren und dann die Flucht antreten. Dadurch dass Nachtfalter sehr große Insekten sind und so auch größere Schäden anrichten macht es durchaus Sinn sich auf diese Insektengruppe zu konzentrieren.
    Ich habe einen Raum in dem eine starke Lichtquelle und ein Ultraschallgerät kommt. Dort möchte ich testen ob die Nachtfalter die auf dem Gelände vorkommen sich von dem Ultraschallgerät von der Lichtquelle vertreiben lassen.


    Als Scheinwerfer verwende ich übrigens eine 400W Halogenmetalldampflampe - ich steh ja in Konkurrenz zu den ganzen anderen Beleuchtungen auf dem Gelände :augenrollen:


    Nachdem ich nach Methoden suche die verhindern dass Nachtfalter in die Anlage fliegen und dort drauf gehen wird es denk ich mal nicht so schlimm sein wenn ich ein paar Nachtfalter einfange :grinsen:


    LG Tom

  • Offensichtlich gibt es in der Halle Leuchtquellen, die die Insekten anziehen. Wie wir wissen, reagieren Insekten besonders stark auf den Blauanteil im Spektrum Licht. Also würde ich prüfen, welche Lichtquellen, welchen Blauanteil enthalten und diese Lichtquellen durch andere ersetzen, die keinen Blauanteil enthalten, zum Beispiel gelbe Leuchtkörper. Es gibt auch hier wissenschaftliche Arbeiten seit vielen Jahren, da ging es oft um die Straßenlaternen und die hohen Verluste an diesen Laternen mit blauem Licht, ganze Städte haben inzwischen diese Lampen durch gelbe ersetzt und kein Insekt fliegt diese Lampen an.

  • Ja auch ich würde eher vorschlagen bei dem nächsten Lampenwechsel im Wer einfach auf Na- Lampen umzustellen. Da offenbar Hallogenmetalldampflampen verwendet werden ist dies ja auch kein Problem, da ein Zündgerät ja schon drin ist.


    ACH JA - LAMPENWECHSEL - die ausgebauten und nicht mehr benötigten würde ich nehmen - für mein Museum - http://www.lampenmuseum.de - DANKE :grinsen:


    Ich denk das mit dem Ultraschall wird wohl nix - ich hatte schon einen super Anflug auch wenn Fledermäuse zu hauf da waren. Und wenn man mal Zeit hat und den Nachthimmel beim Leuchten beobachtet, dann sieht man glaube auch nicht das die Nachtfalter versuchen den Fledermäusen auszuweichen. Aber das Ergebnis mit und ohne Ultraschall würde mich trotzdem mal interessieren.


    Ein Tupperdose ist vielleicht nicht so toll, denn dann haben die Tiere keinen Halt und werden nur noch unruhiger. Irgendwas wo sie Halt finden (Papierkisten) wäre sicher besser.


    Dann würde ich die Tiere auch erst einsammeln, wenn sie schon am Tuch sitzen und sich beruhigt haben. Die Meisten bleiben dann auch recht ruhig, wenn sie einmal "schlafen".


    Beste Grüße
    Rigo

  • Das mit der Beleuchtung hab ich mir schon ganau angesehen. Am meisten lockt die Insekten der UV-Anteil im Licht an. Bei Natriumdampf Hochdrucklampen ist die Anlockung geringer, bei Natriumdampf Niederdrucklampen (monochromes Licht!!!) werden praktisch gar keine Insketen mehr angelockt.
    Das Problem ist nur dass man das Licht in der Halle aus arbeitsrechtlicher Sicht (Österreich) nicht austauschen soll.
    Arbeitsstättengesetz 2002 § 29. (1):
    "Arbeitsräume sind mit einer möglichst gleichmäßigen und möglichst farbneutralen künstlichen Beleuchtung auszustatten."


    Danke für den Tipp mit der Papierschachtel! Ich hab da mal eine einfache Anleitung zum Falten gesehen...
    Wie soll man das dann machen dass die Nachtfalter in der Kühlbox im Licht sitzen können? Ist das überhaupt hilfreich?


    LG Tom

  • Hallo,


    Kühlbox ist gut, aber das mit dem Licht vergisst Du am besten gleich wieder. Die meisten Nachfalter werden da eher unruhig. Licht bedeutet für die Nachtfalter Tag und Tag bedeutet Gefahr! Sie versuchen in der Regel instinktiv sich an einem dunklen Ort zu verstecken, finden sie diesen nicht bleiben sie aktiv und beschädigen sich. Wär es nicht so würde man ja am Tag überall Nachtfalter sitzen sehen ?!


    Walter

  • Ist schon klar dass sich die Nachtfalter am Tag wo verstecken, das ändert aber nichts daran dass sich die Tiere bei Dunkelheit von den Scheinwerfern anlocken lassen...


    In die Papierschachteln kommt ohnehin kein Licht rein, ich werde also in die Kühlbox keine extra Beleuchtung reinhängen.


    LG Tom

  • ANZEIGE
  • Letzte Nacht hab ich 8 Nachtfalter mit Papierschachteln gefangen und in die Kühlbox gepackt.
    Einen hab ich heute überprüft: Der war betäubt hat sich nach einer halben Schreckminute aber wieder bewegt :daumenja:
    (jetzt halte ich sie nicht mehr so kühl...)
    Am Abend werde ich dann meinen Versuch starten :freude:


    LG Tom

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!