Sammeln im Altmühltal

Um Limenitis camilla zu finden, musst Du weiß Gott nicht ins Altmühltal. Ein gesunder Mischwald mit Bachlauf, ein paar angrenzenden Lichtungen und Lonicera- Gewächsten am Bachlauf genügt meistens.
Sie leben halt nicht so auffällig.
Das Sammeln dieser Art ist natürlich verboten und die Zucht auch nur mit Genehmigung vom Gesetz her möglich, nur so als Hinweis.
Aber im Altmühltal gibt es dafür sicherlich viele andere seltene Spezies, die Du woanders in Deutschland nicht so leicht findest, aber da musst am besten Annett und Falk fragen.

Viele Grüße, Michael

Hallo miteinander! Ich muß dem letzten Beitrag voll zustimmen. L. camilla ist gar nicht so selten. Die Falter sind irre gute Flieger, sehr scheu und durch ihre Flügelzeichnung im Spiel von Licht und Schatten außerordentlich gut getarnt. Mit etwas Glück lassen sie sich in vielen naturnahen Wäldern sehen. Ich versuche seit 3 Jahren in einem gut besetzten Fluggebiet mit vielen Heckenkirschen mal eine Raupe zu finden. Das gelang mir bis jetzt nicht. Sie leben wirklich sehr versteckt (oder ich bin einfach blind). Für mich ist L. camilla so eine Art Waldgeist. Gruß Christian.

Zitat von Alex1234

Hallo,

ich wollt nur kurz fragen wer von euch im Altmühltal sammelt und mir Tipps bzgl. guter Sammelplätze geben kann.
Meine Sammlung beschränkt sich aber auf Tagfalterarten

Danke
Gruß Alex

Hallo,
im Altmühltal sammelt man nicht!!
Auch für Sammler sollte es Tabus geben. Ausserdem z.T. Schutzgebiet.
Gruss,
Gerd

Danke Gerd,

das war lange überfällig und eigentlich hätte ich auf diesen sinnfreien Artikel die Reaktion eines Mods erwartet. XXX
Und das auch noch in aller Öffentlichkeit. Warum legt sich Jemand in unserer heutigen digitalen Welt überhaupt noch eine Schmetterlingssammlung an? Wozu?
Was ist so berauschend daran, vertrocknete Leichen zu bestaunen. Ich kann das einfach nicht nachvollziehen. Dem würde ich den Weg raus aus dem Altmühltal zeigen...

Viele Grüße an alle wahren Schmetterlingsfreunde
Harald

Edit 10.5.2012, Rudi, Moderator: entspricht nicht der Netiquete auf ACTIAS

Hallo Harald,

Deinen Aussagen zufolge müssen alle Insektensammlungen in den Museen und bei privaten Sammlern "riesige Leichenschauhäuser ohne Sinn" sein.

Viele Grüße von einem "falschen" Schmetterlingsfreund.

Werner

Hallo Harald,
Deine Reaktion kann ich nur teilweise für gut heissen. Ansonsten schliesse ich mich Werner an!!
LG Gerd

Hallo Werner,

für Museen und für wissenschaftliche Zwecke waren oder sind Sammlungen von Wert und haben auch ihre Berechtigung. Angelegt wurde sie zum Teil in einer Zeit, als die Fotografie noch nicht existierte.
Aber in unserer heutigen Zeit muß doch kein junger Mensch eine Schmetterlingssammlung beginnen. Fotos von lebenden Faltern sind doch viel ästhetischer als tote aufgespießte Falter in einem Kasten.
Wenn Insekten im Naturschutz eine Lobby hätten, wären Sammlungen für Privatpersonen wohl längst tabu. Warum hast du eigentlich keine Meinung zum eigentlichen Thema?

VG Harald

Hallo miteinander,

ich denke, hier die gefühlt millionste Diskussion zu führen, ob das Töten von Faltern moralisch verwerflich ist oder nicht, möchte keiner wirklich haben.

Harald, Deinen Ausführungen muss ich zustimmen und widersprechen gleichzeitig. Einerseits ist ja vermeintlich schon alles gesammelt, zumindest in Mitteleuropa und es gibt außerdem die hervorragende Methode der Digitalfotografie, wie Du ganz richtig bemerkst. Das macht es tatsächlich bei vielen Arten überflüssig die sogenannten Belegxemplare zu sammeln.
Andererseits besteht das Problem, dass man bei ernsthafter Beschäftigung mit dem Thema Lepidoptera irgendwann in Bereiche gerät, in denen Arten sich nur noch per Genitaluntersuchung unterscheiden lassen, besonders wenn man sich auf "ausgefalleneres" wie z. B. Mikros spezialisiert. Da hilft das ästethischste Foto nichts. Vernünftiger Naturschutz (sprich Biotopschutz) ist zudem ohne Kenntnis des Artinventars eines Biotops kaum möglich und aus dem eben genannten Grund ist dies ohne das (mindestens gelegentliche) Töten von Faltern nicht möglich. Das wird von "Naturschützern" leider allzugern vergessen.
Darüberhinaus, was ist in 50, 100 oder 200 Jahren? Werden Fotoarchive aus der Jetzt-Zeit genauso leicht zugänglich sein wie insekten-Leichen-Sammlungen und bilden sie die Lepi-Fauna einer Region genauso gut ab? Diese Frage soll im besten Fall keine Antwort beim Leser implizieren, ich stell's einfach mal in den Raum.

Eine generelle Ablehnung von Sammlungen stellt genau wie der Wunsch nach einer Sammlung zunächst eine Meinung dar, die akzeptiert werden muss, allerdings bitte ich im Rahmen dieser Diskussion die Regeln der Höflichkeit zu beachten.

Persönlich bin ich jedenfalls der Meinung, wer Spaß-Sammeln möchte, weil die Tierchen ja so schön bunt sind, der soll sich lieber ganz schnell was anderes überlegen und sich z. B. mit Briefmarken vergnügen, die sind auch bunt und man muss sie nicht mal töten, bevor man sie in's Album einsortiert. Ich denke aber auch, dass Sammlungen unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten immer noch sinn- und wertvoll sein können. Allerdings nur mit Sinn und Verstand und maßvoll.

Soweit meine Meinung, steht natürlich zur Diskussion

Alex, auch ein paar Zeilen an Dich: Deine Frage stößt hier vermutlich deshalb hauptsächlich auf Unverständnis und Ablehnung, weil sie (zumindest für mich - aber wohl auch für andere) genau danach klingt, was ich kritisiert habe, nämlich dass Du sammelst/sammeln möchtest, weil die Tiere so hübsch sind. Tagfalter sind die bei weitem am besten erforschte Gruppe und im Altmühltal wirst Du mit 100%iger Sicherheit nichts finden, womit Du eine wissenschaftliche Sensation auslöst... Mein Tipp: Wenn Du sammeln möchtest und dabei auch Erkenntnisgewinne herauskommen sollen, dann sammle Mikros in den Alpen, da ist tatsächlich noch wissenschafltiche "terra incognita", wie es erst vor kurzem ein Mikro-Fachmann mir gegenüber formuliert hat.

Zu guter letzt: Die eigentliche Frage war, ob jemand Tipps zu guten Sammelplätzen im Altmühltal geben kann. Da die jetzige Diskussion damit rein gar nichts mehr zu tun hat, wird sie bei Fortführung abgetrennt und in ein eigenes Thema verschoben.

Schöne Grüße,
der moe

Hallo Harald,

Insekten sammeln hat noch fast keine Arten gefährdet im Gegensatz zur großflächigen Lebensraumvernichung weltweit. Jeder von uns trägt durch seine Lebensweise bewußt und noch mehr unbewußt zum katastrophalen Artenrückgang bei. Wenn ein Schutzgebiet wirklich unter Schutz bleibt können keine Sammler der Welt den Insektenbestand ernsthaft gefährden. Viel problematischer ist leider die Erschließungswut für den Massentourismus. Ich wohne in Tirol und kann das seit Jahrzehnten beobachten. Auf einen jungen Insektensammler loszugehen finde ich deshalb fehl am Platz.

Viele Grüße von einem "Leichensammler"

Werner

Hallo zusammen.

Auch ich kann die Motivationen beider Seiten sehr gut verstehen, aber leider fehlt mir im Augenblick die Zeit, mich in diese Diskussion dauerhaft sinnvoll einzubringen.
Aber zwei Aussagen kann ich so unkommentiert nicht stehen lassen:

Zitat

das war lange überfällig und eigentlich hätte ich auf diesen sinnfreien Artikel die Reaktion eines Mods erwartet

Es ist keine Notwendigkeit erkennbar warum hier ein Moderator hätte eingreifen müssen. Sammeln, egal wo, solange es sich an die entsprechendne Vorschriften hält, ist in meinen Augen nicht grundsätzlich verwerflich. Warum also als Moderator eingreifen? Es obliegt genauso allen anderen Usern ihre eventuell vorhandenen moralischen Bedenken in geeigneter Form in die Diskussion einzubringen.

Zitat

Wenn Insekten im Naturschutz eine Lobby hätten, wären Sammlungen für Privatpersonen wohl längst tabu. Warum hast du eigentlich keine Meinung zum eigentlichen Thema?

Gerade in Zeiten, in denen die öffentlichen Budgets für Museen immer weiter beschnitten werden und nur noch in geringerem Maße geforscht werden kann, ist die Arbeit privater Entomologen umso wichtiger. Dass nicht jeder hochwissenschaftlich arbeitet oder arbeiten kann/will ist klar, aber kein Grund hier grundsätzlich alle privaten Sammler, die es sind oder werden wollen, negativ zu beurteilen oder gar persönlich anzugreifen.
Und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Alle Entomologen haben irgendwann mal klein angefangen.

Hiermit auch nochmal die Bitte, in dieser Diskussion, egal wie emotional sie geführt wird, die Netiquette zu achten.

Danke und Gruß
Rudi

Zitat von Alex1234

Nun zu den ganzen "anderen Kommentaren": Ich denke jeder kann und sollte sogar seine eigene Meinung zu dem Thema Schmetterlinge sammeln haben, jedoch finde ich es schlichtweg unangemessen wie sich einige Mitglieder aufführen. Hallo ihr seid Erwachsen !!!

Es beschwert sich keiner wenn jemand ein Fliege tötet oder eine Kellerassel. Doch ich frag euch was macht einen Schmetterling(nicht geschützte Art) besser wie eine Fliege... Nichts, genau!

Angesicht der vielen Sammler hier im Forum verkneife ich mir einen Kommentar auf den letzten Beitrag, auch wenn's schwer fällt.

Nur soviel: In einem Naturschutzgebiet ist es nicht mal erlaubt, ein Grashalm mitzunehmen. Wer hier in der Öffentlichkeit mitteilt, dort Schmetterlinge "sammeln" zu wollen, der kündigt praktisch eine Straftat an.

Gruß Harald

Dann macht sich hier fast jeder strafbar, allein mit der Zucht diverser
Falter (Schwalbenschwanz etc.). Aber da möchtet ihr dann noch Zuchttipps
für haben.

Übrigens, Fotonachweise werden von dem Behörden nicht akzeptiert.

Und wenn es keine Leute mehr gibt die sammeln dürfen, was ist dann in 20-30
Jahren? Moe sagte es schon, viele Tiere lassen sich übers Foto nicht bestimmen.
Bei den Käfern ist's vielleicht noch extremer als bei den Faltern.

Servus zusammen.

Zitat

Nur soviel: In einem Naturschutzgebiet ist es nicht mal erlaubt, ein Grashalm mitzunehmen. Wer hier in der Öffentlichkeit mitteilt, dort Schmetterlinge "sammeln" zu wollen, der kündigt praktisch eine Straftat an.

Eine Frage sei noch erlaubt, zwecks besserem Verständnis:
ist die gesamte Fläche des Altmühltales unter Naturschutz gestellt oder nur die meisten Flächen?
Was ist mit Gärten, Dorfwiesen, neuen Steinbrüchen und und und?

Ich verfolge die Diskussion schon eine Weile und möchte doch etwas dazu sagen, ja, mich in gewisser Weise selbst bezichtigen: ich sammle seit frühester Kinderheit Insekten. Die Kombination aus Sammeln und Staunen über Insekten teilen sicherlich manche in diesem Forum. Ich gestehe, dass ich auch vom Anblick präparierter Insekten fasziniert bin und die Details mit Staunen betrachte. Ja, bei fotografierten Insekten kann man das nicht so gut. Ich gestehe, dass das Sammeln auch eine Art Jagd ist (siehe Ernst Jünger: Subtile Jagden). Das heißt, dass ich auch ab und an sammle und nicht nur wissenschaftlichen Interessen dabei folge. Wer würde das aber tun, wenn er Arten wie Attacus atlas züchtet, um sie präpariert seiner Sammlung einzuverleiben?
Jeder kann mich dafür verurteilen, der es mag.

Nur: ich behaupte, wie so viele vor mir, dass durch Sammeltätigkeiten dieser Art noch keine Art verschwunden ist.

Was aber gegenwärtig in deutschland angerichtet wird an flächendeckender Insektenvernichtung spottet jeder Beschreibung: im Fernsehen ist zu sehen, auf BILD zu lesen, dass derzeit eine "Monster-Raupen-Plage" Deutshcland heimsucht in Form des Eichenprozessionsspinners. Und flächendeckend werden Insektizide in deutschen Wäldern ausgebracht, dieser "Plage" Herr zu werden.

Liebe Gegner des Insektensammelns: wendet euch bitte an die Behörden, diesen Irrsinn möglichst schnell zu stoppen und lasst die paar Leute, die sich nachts in den Wald hocken, um graue Motten anzulocken und sich an den fabelhaften Grafiken auf Geometriden-Flügeln zu freuen, in Ruhe.

Oder, wegen mir, verklagt uns und zeigt uns an.

Viele Grüße
Martin

Besonders lustig finde ich immer die Tatsache,
das genau diese wetterer (naturlich nicht alle) diejenigen sind, die ihre Fotos
bestimmt haben wollen. Insektensammler fungieren als
Bestimmungsesel für die Sammel- und Tötungsgegner;)Toll für Hobbyfotografen,
schlecht für den Entomologen.

Schönes Wochenende. Geht noch wer sammeln?