Schädlinge in der Sammlung

  • Danke Jasius und Andreas für eure Wortmeldungen zu meinem Problem betr. Schimmel auf den Präparaten.
    Nun stellt sich mir ein neues Problem:
    Ich halte meine Sammlung schädlingsfrei durch ständiges Beobachten. Was aber, wenn, wie im Falle der übernommenen Sammlung des verstorbenen Kollegen, die Kästen offensichtlich nicht so hundertprozentig dicht sind und sich bereits Schädlinge eingeschlichen haben, die eine Menge Staub und "Raspel" produziert haben und sich noch weiter gütlich tun möchten.
    Reicht es, wenn ich in die befallenen Kästen etwas Kampfer streue?
    Danke für entsprechende Hinweise und beste Grüße
    Heinz

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  • Grusse Heinz,


    Wenn mann neuen Schmetterlingen haben von einen ''unbekanter quelle'' ist es normal sehr verstandig um die falter 1-2 wochen ins friehschrank zu bewahren (Fridge)
    Weil die Temp. unter 0 grad ist sollen alle larven/eier und kafer absterben. Danach konnen Sie die Falter ins eigenes sammulung stecken.


    Ein andere moglichkeit gibt es fur grosere mange/ bigger collections/ or drawers that don' t fit in the fridge>
    Die nutzung von Gass. Dieses method wird noch viellicht bei Natur- Musea's benutzt.
    Versuchen Sie viellicht ein natur-museum in die nahe anzurufen?


    Ich habe eine alte kabinet-schrank das genau in ein fridge-drawer geht.


    MFg Fillip

  • Hallo Heinz,


    wie Filip sagt: "ab in die Kühltruhe".
    Ich würde so vorgehen:


    - Kleinen, sauberen Kasten bereitstellen ("Quarantäne-Kasten", sagen wir 30x20cm oder jede Größe, die in ein Gefrierfach passt)


    - Kasten mit einem Teil des "Gefrierguts" (befallene Insekten) füllen und
    mindestens 2 Tage darin belassen (-18 bis -20 Grad Celsius sollten es schon sein)


    - Kasten sehr vorsichtig herausholen und ca. 2 Std "auftauen" lassen.
    Falter in dieser Zeit nicht umstecken usw.


    - Falter dann in einen sauberen Sammlungskasten einstecken


    -Prozedur mit neuen Insekten wiederholen bis der Sammlungskasten voll ist.


    - In den Sammlungskasten ein Stück zugeschnittenes Mottenpapier einlegen (einstecken ...oder wie auch immer); ist nur zur Prophylaxe.


    - Kastenboden und Falter mehrere Tage aufmerksam beobachten (neue Mehlbildung unter einem Falter, sich bewegende Staubläuse oder sonstige UFOs ?)


    - wenn positiv: noch einmal "ab in die Gefriertruhe" usw.
    - wenn negativ: Man hat's geschafft (Der Prosecco kann geöffnet werden.). Die Falter in die Sammlung einordnen und alle Kästen , die man hat routinemäßig kontrollieren (sollte die Regel sein).


    Filip, wouldn't you agree to "2 days in the freezer will do"? With me it is adequately long.


    Freundliche Grüße


    Michael

  • Danke für die bisherigen Antworten bzw. Ratschläge.
    Aber der Tipp mit dem Kühlschrank ist insoferne unbrauchbar, da es sich, wie gesagt, um eine ganze Sammlung handelt.
    Es sind wohl an die 100 Kästen, vollgesteckt mit Schmetterlingen.
    Und so ein Kasten hat nun mal nicht Platz in einem Gefrierschrank.


    Wie machen es denn die anderen Sammler? Wie haltet Ihr alle eure Kästen schädlingsfrei?
    Nicht nur Neuzugänge von Kameraden können befallen sein, auch die eigenen Tiere sind nicht gefeit davor, mal Stáubläuse usw. anzuziehen.
    Danke für eure Tipps.
    Heinz

  • Hallo Heinz,
    da hilft anscheinend nur eine Radikalkur.
    Paradichlorbenzol tötet (fast) alle Schädlinge. Allerdings ist es auch für den Menschen schädlich, ist meines Wissens ein Nervengift.
    Eine weitere, noch gefährlichere, Möglichkeit wäre Zyankali.


    Vielleicht gibt es aber auch in deiner Nähe einen Betrieb mit Tiefkühlhaus,( Metzgerei, Eisfabrik, Lagerhaus), die lassen dich die Kästen vielleicht übers Wochenende einlagern??


    Grüße
    Dietmar

  • Paradichlorbenzol tötet die Schädlinge nicht ab; es ist aber für Menschen meines Wissens auch nicht giftig, jedenfalls nicht so giftig wie Zyankali - Hände weg davon!!!
    Das mit dem Lagerhaus ist eine gute idee, wenn die Temperaturen unter Null Grad gehen.
    Ansonsten hilft wohl nur die Radikalmethode: Falter entnehmen, in die Gefriertruhe, Sammlungskästen mit Benzin reinigen.

  • Hallo Felix,


    absolut richtig und danke: Dichlorbenzol ist nicht das Gelbe vom Ei und gar nicht unbedenklich. Ich wollte nur ausdrücken, dass Zyankali noch schlimmer ist. Man muss sich, glaube ich, vom Gedanken lösen, dass die Desinfektionsmittel gegen Sammlungsschädlinge diese töten. Letztlich sollen sie sie vom Eindringen in die Kästen abhalten.


    Grüße Martin

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  • Warum nehmt Ihr nicht ganz stinknormales Fliegenspray?


    Das ist nicht gesundheitsschädlich, weil es ja in geschlossenen Räumen verwendet werden kann, klar man sollte es nicht trinken!


    Ich kenne viele Leute, Ärzte und Apothekerentomologen, die mit riesigen Sammlungen so verfahren:


    Glasplatte des Kastendeckels von Ihnen besprühen, und den Kasten sofort wieder verschließen, so dass sich das Spray nicht verflüchtigt, nicht zu viel sprühen , einen Punkt halt. Die befallenen Käfer usw. sterben ab.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    nach einem Besuch im Museum Koenig inkl. Besichtigung der entomologischen Sammlung, empfahl mit Dr. Stüning - Blattanex - als Schutz für die Sammlungskästen.


    Blattanex ist ganz normal im Zimmer gegen Fliegen und andere Insekten einsetzbar.
    Die Platte befindet sich in einem Plastikgitter, welches aufgehängt werden kann.
    Für unsere Zwecke natürlich unbrauchbar wird sie entfernt und die sehr harte Platte am besten mit einen Cuttermesser in 1 x 2 cm große Stücke geschnitten.
    Diese lassen sich dann einfach in die bekannten Desinfektionsgläschen stecken und, mit einer Insektennadel durchbohrt, direkt in den Kasten an eine beliebige Stelle stecken.
    Ohne häufiges Kastenöffnen hält die Wirkung Jahre vor.


    Blattanex vollkommen ungefährtlich.


    Gruß,

  • Guten Abend,


    zwar etwas spät meine Antwort, aber ich glaube es könnte von Interesse sein: Schwefelkohlenstoff killt garantiert alles! Selbst die Eier der Kabinettkäfer überleben die Attacke mit dem zugegebenermaßen übelriechenden Stoff nicht.
    Also ich empfehle: ein Desinfektionsgläschen mit dem flüssigen Mittel füllen und in den Kasten stellen. Nach einer Woche das Gläschen entfernen und danach die üblichen Mittel (zb. Kampfer oder Zedernöl) weiterverwenden. Hilft mit Sicherheit!


    Der fiese Geruch nach faulen Eiern verzieht sich mit der Zeit restlos aus dem Kasten.
    Es empfiehlt sich das Mittel mit einer Glaspipette zu dosieren da ein einziger daneben gegangener Tropfen reicht um ein Zimmer unter Umständen für einige Tage dezent nach Furz duften zu lassen.


    Grüße,
    Antje

    Wenn Sie etwas aus Ihrer Sammlung aussortieren, dann werfen Sie es bitte nicht weg - schicken Sie es
    mir (selbst wenn es sich nur um zerfressene Flügel handelt)!

    Gerne präpariere ich Ihnen Tiere nach Wunsch (auch im Austausch gegen Tütenfalter).

  • Hallo Antje,

    Zitat

    Schwefelkohlenstoff killt garantiert alles! Selbst die Eier der Kabinettkäfer überleben die Attacke mit dem zugegebenermaßen übelriechenden Stoff nicht.

    Schwefelkohlenstoff (=Kohlenstoffdisulfid) ist zweifelsohne ein hoch wirksames Begiftungsmittel. Es ist jedoch auch für den Entomologen nicht ganz ohne. Es ist brennbar, leicht entzündlich (Flammentemperatur < 200°C), giftig, reizt die Augen und die Haut und wird über Lunge und Haut leicht aufgenommen. Es kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen und das Kind im Mutterleib schädigen. (Siehe hier - klick ) Ist es denn über Apotheken, Drogerien (...?) frei erhältlich?


    Zitat

    Der fiese Geruch nach faulen Eiern verzieht sich mit der Zeit restlos aus dem Kasten.

    Reines Schwefelkohlenstoff (als Feinchemikalie) riecht gar nicht so unangenehm (ähnlich wie Narkose-Ether). Weniger reines Schwefelkohlenstoff (für technische Zwecke) ist meistens jedoch mit anderen Schwefelverbindungen (z.B. Schwefelwasserstoff) verunreinigt, wodurch der faulige Geruch entsteht.


    Viele Grüße
    Joachim

  • Hallo Joachim,


    ich bezog mein Fläschchen Schwefelkohlenstoff von der Firma Fiebig in Berlin. Ich weiß leider nicht ob man es einfach so beim Apotheker um die Ecke bekommt. Außerdem verwende ich es nur für echte Notfälle weil mich der Geruch schon arg stört.
    Ansonsten bin ich ein Fan von Paradichlorbenzol (auch sehr umstritten) und natürlich dem allseits bekannten und überall leicht erhältlichen Motten-Papier auf Transfluthrin-Basis. Im Notfall habe ich Mangels der obengenannten Mittel auch schon mal einen Wattebausch gut mit "Paral Insektenspray" getränkt und diesem dann in ein Desinfektionsgläschen gestopft (Handschuhe tragen!).



    Grüße,
    Antje

    Wenn Sie etwas aus Ihrer Sammlung aussortieren, dann werfen Sie es bitte nicht weg - schicken Sie es
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