Tages-Exkursion ins Tal der Schwarzen Laber

  • Auf der Suche nach einheimischen Insekten und Pflanzen begab ich mich am 25.07.2012 ins Tal der Schwarzen Laber bei Parsberg in der Oberpfalz/Bayern. Von Nürnberg fuhr ich mit der Bahn nach Parsberg.
    Obwohl den ganzen Tag keine Sonne schien und es ab Mittag sogar immer wieder leicht regnete, fand ich eine ganze Anzahl interessanter Insekten.
    Im Labertal trifft man immer wieder auf typische Kalk-Trockenhänge, die aber oft sehr stark von Schafen beweidet sind, sodass man dort manchnal fast keine Blumen findet. Auf diesen Hängen gibt es dann auch kaum Schmetterlinge.
    Wo aber die Schafe nicht hin kommen, blüht es über und über.
    Hier fliegen auch viele Tagfalter.
    Typische Schafweide im Labertal. Alle Blüten sind abgefressen,
    nur am Rand blieben die Blumen erhalten.

    Beweidete Fläche rechts, unbeweidete Fläche links eines Zaunes

    Weibchen des Quendel-Ameisenbläulings (Phengaris arion)

    Unterseite des Weibchens von Ph. arion

    Weibchen des Großen Ochsenauges (Maniola jurtina)

    Der Gemeine Bienenkäfer (Trichodes apiarius)

    Eine mir unbekannte Noctuida

    An einer Stelle fand ich ein ganzes Nest von ca. 7 mm langen Räupchen einer Nymphalida, wahrscheinlich eine Melitaea-Art, an Ehrenpreis (Veronica sp.)

    eine dieser Melitaea-Raupen noch einmal vergrößert

    Acker-Wachtelweizen (Melampyrum arvense)

    Große Braunelle (Prunella grandiflora)

    Büschel-Glockenblume (Campanula glomerata)

    Anschließend folgte ich noch dem Frauenbach, einem starken Nebenbach der Schw. Laber bis zu seiner Quelle in Pathal. Hier sind auch viele Jura-Trockenhänge, die aber nicht beweidet wurden und voller Blumen waren.

    Dort flogen auch viel mehr Tagfalter, obwohl das Wetter immer schlechter wurde.
    Im Tal selbst hat ein Biber sein Habitat, der den Bach über die ganze Breite des Talgrundes aufgestaut hat.

    Viele Blumen bedecken die nicht beweideten Trockenhänge im Frauenbachtal.

    Männchen von Plebejus argyrognomon

    Männchen von Plebejus argyrognomon (Unterseite)

    Weibchen von Plebejus argyrognomon

    Weibchen von Plebejus argyrognomon (Unterseite)

    Männchen von Polyommatus coridon

    Über mehrere Minuten hinweg versuchte sich ein Männchen von P. argyrognomon mit einem Weibchen von Ph. arion zu paaren.

    2 verschieden gefärbte Falter vom Landkärtchen (Araschnia levana gen. aest.)

    Senfweißling (Leptidea sinapis oder reali)

    Weibchen von Colias alfacariensis oder hyale

    Ein Weibchen des Dickkopffalters Ochlodes sylvanus

    In Pathal fand ich 2 Exemplare der in Süddeutschland seltenen und geschützten Schopfigen Traubenhyazinthe (Muscari comosum)

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  • Servus Jürgen.


    Zum Glück gibt es ja doch noch Insekten auf deinen Touren!
    Dein Beitrag zum Schwanberg hat mir schon nen gehörigen Schrecken eingejagt, dass dieses Jahr gar nichts an Insekten unterwegs sein würde, aber zum Glück gibt es ja noch einige bessere Ecken.
    Zusammen mit den Meldungen im Köder-Thema lässt dein Beitrag ja wieder ein bisschen Hoffnung bei mir aufkommen.


    Danke für die tollen Bilder und den Bericht, der mir hier in Dachau den regnerischen Sonntagvormittag versüßt.


    Rudi

  • Hallo Jürgen,


    vielen Dank wunderschön, dass es diese Muscari comosum im Labertal gibt wusste ich nicht. Hoffentlich hattest Du einen Spaten dabei :grinning_squinting_face: .
    Ein paar Bilder vom 14. 7. kann ich beisteuern aus meiner Umgebung.
    Die Beweidung ist in einer umzäunten Fläche doch um einiges intensiver. Bei uns werden sie nur durchgetrieben, aber eben keine kleinen Herden wie anno dazumal, sondern an die Tausend Tiere.Die trampeln mehr kaputt als sie fressen können.










  • Hallo Falk,


    danke für Deine Ergänzung zu meinem Beitrag!
    Mich würde interessieren, wo genau ist "meine Umgebung?
    Die Maculinea-Art sieht mir wie M. rebeli (heute Phengaris rebeli) aus.
    Ich habe selbstverständlich die Muscari nicht ausgegraben, weil sie nur noch sehr selten sind.
    Übrigens, die fotografierte Pflanze ist 1 Meter groß.


    Ich würde sagen, Bild 3 ist Polyommatus coridon, 4 und 5 Phengaris rebeli, 8 Zygaena filipendulae.


    Mit freundlichen Grüßen
    Jürgen

  • N' Abend,


    mit der Bestimmung bin ich Einverstanden. Danke dafür.
    Bild 2 ist Zweiband-Wespenschwebfliege - Chrysotoxum bicinctum (LINNAEUS, 1758) und Bild 9 ist die Felsenkuckuckshummel - Psithyrus rupestris . Wenn ich mich nich irre. :blink: Den Rest kann ich leider auch nicht zuordnen.


    Meine Umgebung soll heißen, eine halbe Stunde zu Fuß von mir zu Hause aus Richtung Landerzhofen.


    Ach und das mit der Muscari war nur ein Spaß von mir, aber ich glaube das weist Du auch :squint: .

  • Die zwei verbleibenden Bilder sollten zum einen Capreolus capreolus und zum anderen Boletus aestivalis sein wobei der letztere nur durch Geschmacksprüfung eindeutig zu bestimmen ist. Was mir jedoch leider nicht möglich war da die Fruchtstände der Myzelien von den Exkursionteilnehmern bereits roh restlos vertilgt wurden . :bibber: Das nächste mal werden die Pilze mit gebracht, dann getrocknet und dann dürfen die Exkursionsteilnehmer zum Gulaschessen kommen.



    Nette Grüße
    Annett

  • Guten MOrgen Annett.


    Die Bestimmung des Boletus aestivalis kann ich eindeutig bestätigen.
    Eben gerade durch die Geschmacksprobe ist des mir möglich die anderen Boletus sp. auszuschließen. :winking_face:


    Sollte weiterhin Bedarf an getrockneten Pilzen zur Gulaschbereitung bestehen, kann ich gerne aushelfen. Ansonsten wären meine Ansprüche gering genug, um mich auch mit einem Gulasch ohne Boletus-Anteil zu begnügen.


    Besten Gruß an die Köchin.


    Rudi

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