natürliche Schmierlaus-Bekämfung an Passionsblume

  • Hallo Actias- Gemeinde,


    ich habe vor zwei Jahren aus Süd-Indien Samen einer Passionsblume mitgebracht (vermutlich Passiflora foetida- an der Mutterpflanze fraßen damals fleissig Raupen von Acraea violoae/ terpsicore?) und ich habe mittlerweile einige schöne Pflanzen daraus gezüchtet


    Leider muss ich nun feststellen, dass die Pflanzen von Schmierläusen befallen sind. Der Befall ist gerade noch mäßig und übersichtlich, Tendenz aber schlechter werdend- sammle von Hand/ Wattestäbchen ab, verteile die Plage aber vermutlich dadurch mehr?! Ziel ist es eigentlich Futterpflanzen zu erhalten und ich frage daher hier im Forum nach einer raupenfenfreundlichen Bekämpfung der Schmierläuse.


    Hat jemand Erfahrung und Ideen?


    Mit freundlichem Gruß
    Michael

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  • Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Australischen Marienkäfer Cryptolaemus montrouzieri gemacht. Ist sogar ziemlich interessant die Larven zu beobachten, da diese selbst wie Schmierläuse aussehen (Wolf im Schafspelz). Man sollte in mehrwöchigem Abstand mehrmals diese Nützlinge erneut auf die Pflanzen setzen, damit alle Schmierläuse bekämpft werden.


    Katz Biotech AG - Nützling ::: Australischer Marienkäfer :::


    Gruß


    sascha

  • Moin Sascha und Michael.


    Sollten die Marienkäferlarven noch auf der Pflanze sein, während schon wieder eine Zucht drauf durch geführt wird, wären auch die Jungraupen gefährdet.


    Schmierläuse sind, genauso wie Schildläuse, nur schwierig chemisch zu bekämpfen.
    In der Regel nur mit Mitteln, welche von der Pflanze in ausreichender Menge aufgenommen werden und dann über die Saugtätigkeit der Läuse in deren Körper gelangen und zu einem Absterben desselben führen.
    Ob solche Mittel für den Privatgebrauch im Handel zur Verfügung stehen, kann ich nicht sagen, da sich auf den Pflanzenschutzmittelsektor regelmäßig Änderungen ergeben.
    Aber solch ein Mittel hätte meist auch sehr ungünstige Auswirkungen auf einen auf der Pflanze fressenden Raupenbestand.


    Vorsicht ist auch angesagt bei sogenannten Biologischen Mitteln.
    Bio bedeutet in diesem Fall nicht gleich "ungiftig".
    Sondern nur, dass das Mittel einen Wirkstoff auf natürlicher Basis enthält, welcher aber nichtsdestotrotz genauso eine Schädigung von anderen Organismen, als nur den zu bekämpfenden, hervorrufen kann.


    Beste Möglichkeit ist immer noch das Zerquetschen der Läuse per Hand oder Stäbchen, vorausgesetzt, die Pflanze ist noch nicht zu groß und damit übersichtlich.
    Und man erreicht wirklich alle Verstecke der Schmierläuse; Jungläuse gehen gerne zwischen Blattscheiden und an den Wurzelhals von Pflanzen und entziehen sich so der Bekämpfung.
    Aber wenn der Befall noch klein und Übersichtlich ist, ist dies eine gute und schonende Bekämpfungsmethode.


    Leider kann man sagen, dass wenn man mal Schmier- oder Schildläuse in einem Pflanzenbestand hat, man jene nur selten mit einer einmaligen Anwendung von was auch immer los wird. Das zieht sich meistens über eine längere Zeit und man bekommt sie nur dann wirklich weg, wenn man sehr konsequent gegen diese Tiere vorgeht.
    Eine nur halbherzige Bekämpfung bringt kurzen Teilerfolg und dann sind die Viecher plötzlich wieder da.


    Besten Gruß
    Rudi

  • Hallo zusammen,
    ich halte nichts von der Bekämpfung mittels irgendwelcher anderen exotischen Insekten wie z.B. australischen Marienkäfern. Wir schleppen hier Tiere ein, ohne uns Gedanken über die Auswirkungen zu machen. Inzwischen ist bei uns, so war es letztes Jahr in der Zeitung zu lesen, schon eine Plage des asiatischen Marienkäfers vorhanden. Die Käfer und die Larven fressen nämlich alles was sie erwischen! Und leider mögen sie ganz besonders auch die Larven unseres einheimischen Marienkäfers. Wir sind doch hier in einem Kreis von Leuten die sich wenigstens ein wenig mit der Materie auskennen sollte, also überlaßt diese entomologische Schandtat der Einschleppung fremder Arten (die sehr oft hier keine natürlichen Feinde haben) den Unwissenden. Also setzt den einheimischen Marienkäfer an, oder es hilft auch ein Seifenlauge - Spiritus-Gemisch. Also Seifenlauge mit einem guten Schuß Spiritus und damit wird besprüht. Bevor die Pflanze dann aber als Futter dient muss sie natürlich abgewaschen werden. Unabhängig davon, wenn sie als Futter dient, dann spielt es keine Rolle wenn da Läuse dran sind. Ich hatte einmal Yamamai-Raupen, die waren ganz wild auf die Läuse, die wurden zuerst gefressen, natürlich erst als sie größer waren.
    Viele Grüße
    Skorpion

  • Hallo zusammen,
    ich halte nichts von der Bekämpfung mittels irgendwelcher anderen exotischen Insekten wie z.B. australischen Marienkäfern. Wir schleppen hier Tiere ein, ohne uns Gedanken über die Auswirkungen zu machen.


    Ich gebe dir gerne grundsätzlich Recht, man kann es aber leider nicht so verallgemeinern. Auch hier gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern viele, viele Grauschattierungen.


    Inzwischen ist bei uns, so war es letztes Jahr in der Zeitung zu lesen, schon eine Plage des asiatischen Marienkäfers vorhanden. Die Käfer und die Larven fressen nämlich alles was sie erwischen! Und leider mögen sie ganz besonders auch die Larven unseres einheimischen Marienkäfers.


    Das ist eine der Grauschattierungen. Das, was du schreibst, sind Informationen, die gut und gerne 15 Jahre alt sind. Das sind die in Worte gefassten Bedenken, die man seinerzeit hegte, als die Art in ihrem Ausbreitungswillen schon nicht mehr zu stoppen war. Inzwischen sieht die Geschichte völlig anders aus. Parasiten und Parasitoide der heimischen Marienkäferarten, in besonderem Maße Nematoden, haben sich durchaus an den Neuankömmling gewöhnt und nutzen ihn als Wirt, dass es nur so raucht. Überall war zu beobachten, dass die ersten zwei, maximal drei Jahren nach Erscheinen dieser Marienkäfer, die heimischen Arten schlagartig abnahmen (aber immer noch relativ problemlos zu finden waren), danach jedoch die Asiaten so dezimiert wurden, dass ein Miteinander, ohne Ausrottungen befürchten zu müssen, möglich ist. Der einzige, bei dem ich nicht weiß, ob er möglicherweise auf der Strecke bleiben könnte, ist Adalia bipunctata. Man wird sehen.


    Der hier erwähnte Cryptolaemus montrouzieri ist in so fern kein Problem, dass weder Entwicklungsstadien noch Imagines in der Lage sind den hiesigen Winter zu überleben..., selbst einen milden Winter nicht. Das schaffen sie, nach Art der Stubenfliege, nur in Gewächshäusern und anderen, warmen Räumlichkeiten, die der Mensch gewissermaßen anbietet (Stubenfliegen überleben in unseren Ställen und Scheunen).


    Beste Grüße
    Klaas

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