Erkennungsmerkmale von Larven verschiedener Herkuleskäfer z.B. Dynastes hercules hercules und Dynastes hercules lichyi

  • Frage an die Käferzuchtspezialisten:


    1.) Gibt es eindeutige Erkennungszeichen an den Larven unterschiedlicher Herkuleskäfers, an denen ich deutlich erkennen kann, welche Art Herkuleskäfer ich erworben und - vorausgesetzt nach erfolgreicher Zucht- erwarten kann. Wenn ja, ab welchem Stadium ist dies möglich und woran?
    2.) Ab etwa welchem Stadium kann ich bei den Larven die Geschlechtsunterschiede erkennen


    Vielen Dank
    Dieter ("Heune")

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  • Hallo Käferzüchter,


    meine Recherchen zu meiner Frage "Erkennungsmerkmale von Herkuleslarven" habe ich folgendes erkunden können. Es gibt bei den 8 bekannten verschiedenen Rassen von Herkuleskäfern Unterscheideungsmerkmale und zwar bei den Käfern in Form von Länge und Form seiner Hörner, aber ich habe keine Informationen über eindeutige Hinweise gefunden, ob sich auch Käferlarven dieser einzelnen Rassen unterscheiden lassen. Ob es solche gibt und wenn ja ,wäre ich sehr dankbar, wer mir hierüber seine Erfahrungen mitteilen könnte.
    Mit besten Dank
    "Heune"

  • Zitat

    Dynastes hercules hercules und Dynastes hercules lichyi



    ... an denen ich deutlich erkennen kann, welche Art Herkuleskäfer ich erworben ...



    ... Es gibt bei den 8 bekannten verschiedenen Rassen von Herkuleskäfern Unterscheidungsmerkmale ...


    Art ... Rasse :bibber: ?? Über welche taxonomischen Einheiten reden wir hier eigentlich?


    Ob Dynastes hercules hercules und Dynastes hercules lichyi nach Ansicht der Biologen die die Namen vergeben haben, zur selben Art gehören, ist einfach zu erkennen: Sind die ersten beiden Namensbestandteile identisch handelt es sich um die selbe Art. -> Im oben erwähnten Fall von Dynastes hercules hercules und Dynastes hercules lichyi handelt es sich also um die selbe Art und diese heisst Dynastes hercules.


    Der dritte Namensbestandteil bezeichnet die Unterart. Also sind Dynastes hercules hercules und Dynastes hercules lichyi verschiedene Unterarten der selben Art :exclamation_mark:


    Hoffe damit zumindest die Frage geklärt zu haben.


    Weiss jemand den Autor von D. h. lichyi ?


    Grüsse

  • Hallo,
    An den Larven kannst du die Unterart bestimmt nicht bestimmen. Die länge der "Hörner" varriert je nach dem wie gut die Larve ernärt wurde.


    Wenn der Käfer geschlüpft ist kannst vielleicht Bilder im Internationalen Käferforum oder hier posten, aber ich denke nicht dass es einfach ist die Unterart zu bestimmen. Gibt immerhin ca. 14 verschiedene, obwohl nicht alle hier in Zucht sind. Ich bin mir auch nicht sicher ob alle Unterarten taxonomisch ihre Berechtigung haben...
    Der Autor von lichyi ist Lachaume, 1985.


    Wo hast du die Larven denn gekauft? Wenn nichts anderes bekannt ist, einfach als Dynastes hercules behandeln.

  • Hallo Dieter,
    die Frage nach einer Bestimmung anhand von Larven läßt sich aus meiner Erfahrung nur mit "Leider nein" beantworten.
    Sind schon die diversen Unterarten kaum voneinander zu unterscheiden, ist dies im Larvenstadium so gut wie unmöglich.
    Die Larven der zeigen keine erkennbaren Unterschiede, auch die Größe ist nur bedingt aussagekräftig, da sie sehr stark vom Geschlecht und den Lebensumständen der Larve abhängt.
    Eine weiter Schwierigkeit ergibt sich, wenn man versucht, unterschiedliche weibliche Adulti auseinander zu halten. Gerade bei Dynastes ist dies nahezu unmöglich.
    Also ist eine Zuordnung ohne die genauen Funddaten problematisch. Nur mit viel Erfahrung kann man die Unterarten vielleicht auseinanderhalten. Wenn man einmal die unterschiedlichen Individuen der gleichen Unterart nebeneinander gesehen hat, sieht man sofort wie variantenreich eine Unterart sein kann. Ohne belegte Zuordnung zu einer der Unterarten geht da gar nichts, und bei Larven gilt leider das Gleiche.
    Kommen dann die Tiere aus einer "unreinen" Linie, ist es ganz aus, denn Unterarten lassen sich problemlos verpaaren und ergeben dann irgendein Kreuzungsresultat das in den Folgegenerationen immer unbestimmbarer wird. Solche Tiere werden dann entweder noch als Kreuzungen verkauft oder einfach als Dynastes hercules ohne Unterartenangabe.
    Für einen Puristen wertlos!
    Gruß
    Arnd

  • Um ehrlich zu sein, halte ich die Benennung der meisten Unterarten von Dynastes hercules für völligen Humbug. Dynastes hercules ist, wenn man sich die vielen Bilder im Net anschaut, sehr homogen in der Färbung und lediglich in der Ausprägung der Flecken leicht verschieden, Unterschiede, die man aber innerhalb einer Unterart bereits sieht. Ich vermute, dass D. hercules einzig dem Gotte des Mammon geopfert wird, denn es lässt sich ordentlich Geld damit machen. Wer Spaß und Zeit hat, schaut sich diese Seite...


    http://www.giantbeetles.com/hercules/size/


    ... mal an und scrollt nach ganz unten. Da wird ein Foto des angeblich (ich weiß nicht, ob es stimmt) nachweislich größten Dynastes hercules gezeigt - 173 mm. Der Eigentümer möchte das Exemplar verkaufen und fragt nach 3,8 Mio Yen, was 38.000 US-$ entspricht, also derzeit in etwa 37.000 Euro. Sorry, aber hier wird nur noch der Schwanz auf den Tisch gelegt und geschaut, wer den längeren hat...


    Beste Grüße
    Klaas

  • Infolgendem Artikel wird angedeutet, dass sich die Unterarten von Dynastes hercules im Verbreitungsgebiet und möglicheweise auch in der Wirtspflanze unterscheiden:


    http://museum.unl.edu/research…/Newsletter/Scarabs71.pdf


    Unterschiedliche Verbreitungsgebiete der Unterarten würde heissen, dass sich wilde Larven sehr einfach einer Unterart zuordnen lassen - wenn der Fundort genau bekannt ist.


    -> Klaas - Falls die Wirtspflanzen unterschiedlich sein sollten, wären die Unterarten aus meiner Sicht auch ohne morphologische Unterschiede der Adulten berechtigt.


    -> Jakob - danke für den Author!


    Grüsse
    Martin

  • Sehr interessanter Bericht, Martin, den Du in Deinem letzten Beitrag angeführt hast.


    Also keine morphologischen außer evtl. indirekte Möglichkeiten der Unterscheidung der Unterarten der Larven (Verbreitungsgebiet,Wirtspflanze). Um aber ganz sicher zu gehen würde dies m.E. doch bedeuten abzuwarten bis Imago geschlüpft ist. Ich habe einen Schulkameraden, der schon einige Zeit in Equador lebt und mich einmal im Jahr besucht. Er hat dort eine Schule aufgebaut. Ich werde ihn einmal bzgl. Käfer (aber auch Schmetterlinge) ansprechen, die ihm bisher über den Weg gelaufen bzw. geflogen sind und ob er überhaupt einmal einen Herkuleskäfer zu Gesicht bekam oder etwas von ihm von den Einheimischen gehört hat.
    Gruß
    Dieter

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  • Hallo Dieter,


    kannst Du bitte mal Deinen letzten Beitrag übersetzen (Edit Moderator: der Beitrag auf den hier Bezug genommen wird, wurde gelöscht, da inhaltlich nicht verständlich abgefasst)?


    ... und das muß ich auch mal loswerden: die Zucht von Tieren unbekannter Herkunft ist meiner Meinung nach reine Zeitverschwendung; mit dem gleichen Aufwand ließen sich Tiere züchten, die einen Fundortzettel bekommen könnten, der diesen Namen auch verdient.


    Schöne Grüße
    Armin

  • Leider werden aus unterschiedlichen Gründen Unterarten miteinander verpaart und dadurch die "Lokalformen" untereinander vermischt.
    Warum? Weil z.T. zu wenig Tiere für die Nachzucht zur Verfügung stehen. Wer sich mit der Biologie dieser Käfer auskennt, weiß, dass zwischen dem Schlupf von Weibchen und Männchen Jahre(!!!) liegen können, obwohl die Larven als L1 zeitnah geschlüpft sind. So kann es dazu kommen, dass einwandfreie kräftige Weibchen schlüpfen, die Männchen aber noch nicht zur Verfügung stehen!
    Und was dann? Die Weibchen sterben lassen, ohne ihre wertvollen Eier befruchten zu lassen, falls man gerade einen Bock einer anderen Unterart zur Verfügung hat?
    Einige Unterarten sind somit zum "Aussterben" in den Zuchtlinien verdammt, legt man die strengen Massstäbe an, die Unterart unbedingt zu erhalten, außer, man hat gerade einen Geschlechtspartner der gleichen Art, aber anderer Lokalität. So werden zwar die Unterarten "aufgehoben", die Art jedoch bleibt in der Zucht erhalten!
    Zwar sind die Nachkommen solcher "Kreuzungen" rein wissenschaftlich betrachtet nicht mehr zuordbar, aber alleine für die Zucht sind sie umso wichtiger, kann man solche Tiere doch bestens dazu verwenden, Erfahrungen bei der Zucht der Art zu gewinnen oder man hat Tiere, die man zu wesentlich günstigeren Preisen auch an Interessierte abgeben kann.
    Man sollte also solche "Hybriden" (streng genommen sind sie ja keine!) durchaus auch positiv sehen. Auch sie tragen dazu bei, einen "Markt" zu bedienen.
    Worauf man aber immer achten sollte, ist es, einen Herkunftsnachweis für Wildfänge zu bekommen, nur so kann man wenigstens versuchen, reinrassige Zuchtlinien der Unterarten zu etablieren. Wenn dem einen oder anderen klar wird, dass die Herkunft den Wert eines Tieres enorm steigern kann und sich das auch mal in den Preisen, die man bereit ist zu bezahlen und die dann ruhig höher sein dürfen als für Hybriden, niederschlägt, sehe ich eine reele Chance, das die "sauberen" Unterarten den Mischlingen vorgezogen werden.
    Gruß
    Arnd

  • Hallo Armin,


    in meinem letzten Beitrag von gestern muß etwas durcheinandergeraten sein. Da Arnd heute als Ergänzung einen weiteren aussagekräftigen Beitrag hinzugefügt hat, erübrigen sich meine beiden in der Tat unverständlichen Beiträge (19,08 und 19,55 Uhr). Ich möchte Moderator Arnd daher bitten diese beiden zu löschen. Besten Dank.
    Gruß
    Dieter

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