Makrofotografie von Schmetterlings-Eiern mit Abbildungsmaßstab 4:1

  • Hallo zusammen,
    Da ich hier als auch in weiteren Foren gelegentlich gefragt wurde, wie ich Schmetterlings-Eier fotografiere, habe ich einen kleinen Bericht dazu geschrieben. In erster Linie geht es um die optischen Komponenten.
    Viele Grüße,
    Steffen


    Bericht:
    Fotografie mit Retro-Objektiv.pdf

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  • Hallo Steffen,


    ein schöner und ausführlicher Bericht. Ergänzend noch ein Tipp von mir: Ich habe in den Blendenhebel eines alten manuellen Objektivs (24er) ein kleines Loch gebohrt und eine Angelschnur befestigt. Damit kann ich die Blende zum scharfstellen ganz öffnen und vor dem auslösen wieder auf die eingestellte Blende, z.B. 16, 22 zufallen lassen. Funktioniert allerdings nur mit Blendenhebel, die beim loslassen schließen, es gibt nämlich auch welche, die öffnen, dann funktioniert es natürlich nicht.


    Ich hoffe, ich habe dich mit meinen Ausführungen nicht zu sehr verwirrt :winking_face: .


    Gruß


    Franz

  • Hallo Franz,
    danke für Deine nette Rückmeldung :smiling_face:
    Ich habe bereits selber mit Bindfaden und Sekundenkleber eine "echt schlechte" Blendensteuerung gebastelt, da auch bei mir (Nikon eben) der Blendenhebel auf "zu" zurückfällt, wenn man ihn los lässt. Das geht alles und ich finde das auch spaßig, denn wer macht schon solche Dinge?
    Keine Sorge, Du hast mich in keinster Weise verwirrt, im Gegenteil, ich glaube, wir verstehen uns bestens :smiling_face:
    Viele Grüße,
    Steffen

  • Na dann vielleicht noch ein Tipp: Zusätzlich zum Stativ und Kreuzschnitten nutze ich noch eine Laborhebebühne für die Auf-und Abeinstellung. Funktioniert besser als immer mit dem Stativ rumzukurbeln (gut für die Grobeinstellung) und lässt sich sehr feinfühlig bedienen.
    Und noch einer: Zum ausrichten von Zweigen oder Blätter(z.B. mit Eiern drauf) nehme ich einen Klumpen Plastillin. Der hält auch schräggestellte Zweige und lässt sich immer wieder verwenden.

  • Super Bericht Steffen, deine Anleitungen finde ich immer erste Sahne! :thumbs_up:


    Aber noch ein wichtiger Tipp von mir:


    Ich habe schon vor einiger Zeit mit Retroadaptern experementiert und dabei kam es des öfteren vor, dass sich der Adapterring am Objektiv, auf Grund des Feingewindes, nur sehr schwer lösen lies.
    Einmal sogar so schwer, dass ich extra eine Vorrichtung bauen musste um den Ring abzuschrauben. Denn einige Milimenter davon entfernt befindet sich empfindliches Glas und die Spannfläche ist auch sehr begrenzt, da die Ringe sehr dünn sind.
    Deswegen empfehle ich jedem, der sich an dieser Methode probieren möchte, einen Bleistift anzuspitzen und mit der Spitze des Stiftes die Gewindegänge des Adapters abzufahren.
    Und zwar so, dass eine dünne Schicht Graphit aufgetragen wird. Das verhindert das Verklemmen des Adapterringes am Objektiv.


    Liebe Grüße


    Tim

  • Hallo Franz und Tim,


    Eure Tips lese ich gerne!


    Franz: Du glaubst nicht was für sonderbare "Basteleien" ich schon gebaut habe um das "Objekt" möglichst einfach bewegen zu können^^ Aber ich merke sehr, dass wir beide da recht ähnlich sind.


    Tim: Der Tip ist auf jeden fall wichtig! Ich hatte/habe das Problem auch. Bei einem 20 Euro Flohmarktobjektiv ists mir egal, aber ein echt gutes würde ich durch einen zusätzlichen Neutralfilter schützen, den man im Notfall immer weder abbekommt. Die Graphitschicht ist aber sicher eine gute Lösung - gefällt mir (3 Daumen hoch).


    VG
    Steffen

  • Hallo Steffen,


    als erstes ein ganz dickes Lob für deinen tollen Beitrag.


    Ich nehme für alle meine Gewinde an Fotosachen so etwas hier:


    Graphitpulver


    Mit einem dünnen Pinsel fein auftragen und dann mit so einem kleinen Blasebalg mit Gummikugel
    abpusten.
    Den Blasebalg nehme ich übrigens auch um Staub etc. von Objektiven usw. zu entfernen.


    LG Frank

  • Ohhh,
    vielen Dank auch Dir Frank!
    Der Tip mit dem Pulverchen klingt gut!


    Unter vorgehaltener Hand:
    Meine Objektive sehen idR so aus, als hätte jemand Kartoffelsuppe daraus gelöffelt.... Ich merke das immer dann, wenn allle Bilder "nebulös" sind :smiling_face: Optisches Ferkel eben^^


    Gruß
    Steffen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Steffen,


    nun hast Du mich gepackt! Ich fotografiere gern und viel, mit Makrofotografie hatte ich mich bisher aber noch nicht so beschäftigt. Dein toller Bericht kommt da gerade rechtzeitig.


    Was mich wundert ist, dass Du in Deinem Bericht das "focus stacking" nicht erwähnst. Das wäre doch sozusagen die Vollendung Deiner Technik aufgrund der damit erzielbaren Tiefenschärfe.
    Das Foto 1 in Deinem Bericht könntest Du damit von ganze vorne bis ganz hinten scharf abbilden.
    Ich bin gerade dabei, mir das anzulesen. Es soll da ja gute freeware geben.


    @ Franz:
    Von welcher Marke muss denn der Yoghurt sein bzw. wo gibt es halbe Yoghurtbecher zu kaufen? :grinning_squinting_face:


    Herzliche Grüße
    Robert

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  • Hallo Robert,


    es darf ausnahmsweise auch ein Sahnebecher sein. Ich nehme immer leere Becher, da versaut man sich nicht die Kleidung beim auseinanderschneiden :grinning_squinting_face: .


    Beim "focus stacking" benutze ich übrigens Helicon focus, es gibt aber auch kostenlose Software, wie schon erwähnt.


    In diesem Zusammenhang ist auch "Cognisys Stack Shot Macro Rail " zu nennen, ist aber vom Preis her schon heftig.


    Grüße


    Franz

  • Hallo Robert,
    Freut mich, dass der Bericht mit Interesse aufgenommen wird:-)
    Gugg mal auf Seite 14 :smiling_face: In der Zusammenfassung weise ich aufs Fokus Stacking hin^^
    Ich selbst habe damit bis dato eher gespielt als "gearbeitet" (Helicon Focus und Combine ZP, gibts kostenlose Testversionen).
    Für Aufnahmen "Im Studio" (also in Ruhe daheim mit unbewegten Objekten) ist das wirklich eine nette Sache. Aus der Hand ist es aus meiner Sicht gerade bei Abbildungsmaßstäben größer 4:1 sehrschwer vernünftige Stacks zu schiessen...
    Mit gutem Licht sind im Freiland Schmetterlings-Eier und kleinste Jungraupen auch ohne Stacking bis ca 4:1 noch aus der Hand (mit hinreichend vielen Versuchen oder nem lucky shot) bei ausreichender Schärfentiefe machbar. Wind darf allerdings keiner wehen...


    Franz: "Cognisys Stack Shot Macro Rail" -> Das Geld investiere ich lieber in Fotoexkursionen :smiling_face:


    Grüße
    Steffen

  • Moin Steffen.


    Hab endlich Zeit gefunden, mir deine Anleitung rein zu ziehen.
    Für mich: daumen hoch!
    Vllt kann ich mich ja doch mal im kommenden Winter durchringen und arbeite mich mal rein in diese Thematik.
    Jetzt wirds erfahrungsgemäß nix mehr, denn es ist schon Mitte Februar und noch so viiiiel zu tun :winking_face: .....das Leid der Züchter.... :grinning_squinting_face:


    Merci nochmals für diese, sogar für mich, leicht verständliche Anleitung zu einem Thema, mit dem ich bisher nie "grün geworden bin".


    Servus
    Rudi

  • Hallo zusammen,
    da Robert mich dazu bewegt hat, mal zu "stacken", habe ich hier einen Erstversuch...


    Thecla betulae, Bayern, 4 Bilder gestackt, ABM 4:1.



    Geht sicher besser, aber was solls, ein Erstlingswerk muss kein Picasso werden :smiling_face:
    Gruß
    S.


    (Gestackt mit der Testversion von Zerene Stacker)



    P.S.: Merci Rudi für das Daumen hoch^^

    • Offizieller Beitrag

    Hallo an alle,


    Steffen:
    Bei Freilandaufnahmen aus der Hand brauchst Du aber wirklich eine ruhige Hand. Du scheinst noch etwas jünger zu sein :winking_face:


    Ich arbeite mich wie gesagt gerade in focus stacking ein, was sehr arbeitsintensiv ist und viel Übung und Erfahrung erfordert, angefangen beim Versuchsaufbau über die Drapierung des Fotoobjektes bis zur Wahl des richtigen Equipments.
    Erste überraschend gute Ergebnisse habe ich mit der freeeware Combine ZP erzielt. Vielleicht schaffe ich es ja auch mal zu gegebener Zeit so einen tollen Bericht wie Deinen zu erstellen, mal sehen ...


    @ Franz:
    Ich habe Hunde! Da sind Yoghurt- und Sahnebecher immer sauber!
    Aber gut, das Du mich nochmal drauf hingewiesen hast, wäre ja sonst eine Riesen-Schweinerei geworden, so mit vollem Becher! :grinning_squinting_face:


    Herzliche Grüße
    Robert

  • Hallo Robert,
    ist das ein:
    böses, gefährliches, uns alle tötendes, von den höchsten der hohen abgesegnetes, zu allem bereites Mörder-Käfer-Tier? Valentinstag? Oha, ein gefräßiges Weibchen etwa?


    In jedem Fall sehr hübsch geknipst und sogar der Staub(?) scheint sichtbar :smiling_face: Ich musste mal für ein anderes Forum ein Schmetterlings-Ei putzen, ich fürchte, Du musst hier auch Staub saugen :smiling_face:


    Unabhängig davon, was man alles so darf und was nicht (mag Juristen wie Dir anders erscheinen), halte ich eine Sache für absolut fördernswert: Gute Bilder! Am besten Freiland :smiling_face:


    Viele Grüße und ich würde gerne viele weitere Bilder sehen und von allen lernen, die gerne Fotos machen (auch wenn das kein echter Nachweis ist)


    Steffen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Steffen,


    an dem Staub sieht man, wie gut die Schärfe ist! Du musst das mal positiv sehen. :winking_face:


    Aber im Ernst. Das ist aus einer meiner Nachzuchten das Männchen von Mecynorrhina torquata ugandensis.
    Der liegt in meinem Arbeitszimmer seit Monaten ungeschützt rum. Da sind Staub und Milben dran.
    War ja auch nur ein erster Versuch. Aber daran sieht man eben auch, wie genau man bei Makrofotografie arbeiten und vorbereiten muss, damits am Ende gut aussieht.
    Mal sehen, wie die nächsten Aufnahmen werden, wenn meine Zeit es zulässt. Ich halte Dich bzw. generell wen es hier interessiert auf dem Laufenden.


    Herzliche Grüße
    Robert

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