Rosenkäfer aus dem Pflanzentopf?

  • Moin,
    für eine Winterzucht von Oleanderschwärmern hatte ich einen etwa 1,20m großen Oleanderstrauch im Wohnzimmer. Nach Ende der Zucht ist der ziemlich abgefressen. Jetzt, einige Wochen nach dem letzten Oleanderschwärmer haben wir plötzlich jeden Tag 2-4 von diesen blaugrün schillernden Rosenkäfern im Wohnzimmer, mittlerweile bestimmt 2 Dutzend. Die Erde im Oleanderstrauch ist dabei merklich nach unten gesackt, das obere Drittel der Wurzeln liegt jetzt frei.
    Ich vermute, dass die Käfer da raus kommen. Graben will ich erstmal nicht, aber einen habe ich auch am Fuß des Strauches gefunden.
    Meine Frage: Kann meine Vermutung stimmen und wie kommt es, dass nach mehreren Monaten in der Wärme des Wohnzimmers jetzt pünktlich zum Frühjahr die Käfer wissen, dass es Schlupfzeit ist? Tickt deren biologische Uhr so?
    Danke :grinning_squinting_face:
    Sven

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  • Kommt immer mal wieder vor, dass (gekaufte) Blumenerde eine ganze Menge Rosenkäferlarven beherbergt. Oder dass Rosenkäferweibchen draußen herumstehende Erdsäcke mit Eiern belegen. Dass der Schlupf jetzt ausgerechnet mit dem Frühjahr kommt, kann, muss aber nicht mit der inneren Uhr zusammenhängen.
    Die Entwicklung geht bei Zimmertemperatur natürlich deutlich schneller als draußen und ist in weniger als einem Jahr locker abgeschlossen. Wenn also im letzten Juli ein Rosenkäfer in die damals wahrscheinlich draußen gelagerte Erde abgelegt hat und das Brutsubstrat vor dem Winter nach drinnen geholt wurde, gings einfach munter weiter, bis die Käfer jetzt eben fertig entwickelt waren und hervorgekrochen sind.

  • Ich habe auch eine entwicklungsbiologische Theorie dazu, dass es einen anderen Schlupfstimulus geben muss als die Außentemperatur: Im Kompost und vermodernder Erde ist die Temperatur häufig ziemlich hoch durch die Zersetzungswärme, was für die Larven den Normalfall darstellt, Auch im Winter, daher kann das keine alleinige Richtgröße sein. Kommt das hin?

  • Kann gut sein, ich hatte letzte Woche beim Aufarbeiten der Erde in einem Pflanztrog draussen (etwa 120-140 Liter) jede Menge fast ausgewachsener Rosenkäferlarven gefunden. Das Bild zeigt nur etwa ein Viertel der Menge...


    Da mir die Anzahl zu hoch war für den einen Trog, habe ich die restlichen Larven auf weitere Kübel/Töpfe verteilt. Immerhin sind die Tiere ja sehr nützlich, solange sich der Bestand in Grenzen hält (ähnlich Regenwürmern).


    Zur Unterscheidung der Rosenkäferlarven von Maikäfer-/Junikäfer-Engerlingen: Die Engerlinge der Rosenkäfer drehen sich auf den Rücken und robben davon, Maikäfer tun das gekrümmt in Seitenlage, und die Engerlinge der Junikäfer kriechen auf dem Bauch weg.


    Viele Grüße
    Jörg

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