Haltbarkeit von Esche

  • Ich habe hier im Forum mehrfach gelesen, dass Esche als Futterpflanze gut geeignet ist, da sie auch gut im Wasser steht/frisch bleibt. Nun hatte ich allerdings im letzten Hochsommer zweimal den Test gemacht und konnte die Äste eigentlich nach spätestens 24 Stunden wegwerfen (hingen schon nach 12 fürchterlich). Dabei hatte ich nicht bloß den Stiel mit den Blättern ins Wasser gestellt, sondern ein Stück des 'eigentlichen' Astes.


    Da ich mir gerade unsicher bin, ob ich Esche für eine Zucht nehmen kann: Hält sich Esche besser, wenn man statt des Asts nur die Stiele ins Wasser stellt? Falls nicht: Woran lag's sonst bzw. wie kann man Esche wenigstens 2-3 Tage frisch halten?


    Danke im Voraus!

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  • Das hilft schon einmal etwas. Danke!


    Wundere mich nun aber nur wieder, dass manche Esche als Futterpflanze Nr. 1 bei Saturnia pyri angeben, denn die gehören nun wirklich nicht so feucht gehalten, wie es bei der Beschreibung oben für bessere Haltbarkeit empfohlen wird. Vielleicht kann da noch jemand Erfahrungen teilen.

  • :grinning_squinting_face: Das ist dann aber wohl keine Lösung für die Wohnung?



    Ich habe jetzt wider Erwarten vor der Haustür ein Bäumchen gefunden und nun mal folgenden Versuch gemacht:


    - 1 Stiel mit reduzierter Blattmenge (- 50%)
    - 1 Stiel mit vollständiger Blattmenge
    - 1 Ast mit reduzierter Blattmenge (-50%)
    - 1 Ast mit vollständiger Blattmenge


    Mal schauen, wie das morgen aussieht. Die Stelle, von der ich im letzten Jahr zum Prüfen geholt hatte, ist 1 Stunde entfernt (Hälfte davon in der prallen Sonne). Jetzt brauchte ich 10 Minuten, bis sie in der Vase standen.

  • Ich habe den schon gelesen, keine 'Sorge'. Ist lediglich nochmal ein Versuch, zumal Heiner festhält, dass es auch mit der Blattmasse zu tun hat. Das Problem mit der hohen LF ist mir natürlich von Weiden und von Rotbuche bestens bekannt; hilft nur nicht bei Arten wie C. promethea.


    Wenn die nachher schon hängen, fällt die Pflanze für mich leider vollkommen weg. (Und vermutlich wird's so kommen.)

  • Soll ja vorkommen, dass man einen Topf mal kurz wegen der Lichtverhältnisse (zu grell) zum Ablichten reinholt oder erst noch rausstellt, da man noch einen Gazebeutel als Schutz anbringt (bzw. den Topf draußen in einer Gazebox unterbringt, wie es nicht wenige machen).


    Wenn die sich in der Wohnung halbwegs halten, wäre das für so kleine Raupen wie C. promethea mal eine Überlegung wert. :thumbs_up:

  • da man noch einen Gazebeutel als Schutz anbringt (bzw. den Topf draußen in einer Gazebox unterbringt, wie es nicht wenige machen

    hast du schon mal gesehen, was Kohlmeisen, wenn sie die "Leckerlis" gesehen haben,
    damit machen? - ich schon.
    Auch die Eichelhäher bei mir sind da nicht abgeneigt. :grinning_squinting_face:

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  • Manchmal ist es doch besser, es einfach nochmal versuchen:


    Alle Varianten stehen bisher wie eine 1 (und das frei im Zimmer!):


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/wp_20160617_001_cleankur8e.jpg]



    Das Bäumchen ist noch sehr jung (unter 2m), sodass das vielleicht eine Rolle spielt. Bisher sind große Teile der Pflanze noch nicht wirklich verholzt. Oder es ist keine Esche, und ich freu mich zu früh.

  • Fast 48 Stunden vergangen. Das Ergebnis:


    Die Stiele/Äste ohne Blattreduktion fangen etwas an zu hängen; die Stiele und Äste mit reduzierter Blattmenge stehen wie eine 1. Kann also durchaus auch bei Arten verwendet werden, die keine feuchte Haltung vertragen.


    Welchen Einfluss die Größe der verwendeten Esche hat, kann ich allerdings noch nicht sagen. Nehme die Stiele von einer kaum verholzten, maximal 2m großen Pflanze.

  • Interessantes Thema. Vielleicht helfen meine Ideen ein bisschen weiter.


    1.) Eschen kommen auch an trockenen Stellen vor als dies in auwaldähnlichen Baumbeständen der Fall ist. Für mich war das neu, da ich dicke Eschenbäume in unmittelbarer Nähe zu Halbtrockenrasen gefunden habe. (Wahrscheinlich muss die Wasserversorgung 'von unten her'
    stimmen.). Vielleicht sind Zweige von solchen Standorten besser haltbar. Besteht die Option, Eschenzweige von trockeneren Standorten zu holen ?
    2.) Ich hatte einmal das Problem 'gerupfte' Osterluzeizweige einer sehr zarten Art länger frisch zu halten. Das klappte, wenn ich die Zweige in Wasser stellte und drumherum einen geblähten Plastikbeutel band. Die Zuchttiere müssen aber ca. 100% Luftfeuchte bzw. evtl. kondensiertes Wasser ertragen können. Auch kann der abgelegte Kot Hygieneprobleme schaffen (Schimmel). War bei mir nicht der Fall.
    3.) Die Eschenzweige sollten relativ kurz sein. Man kann sie ja bündeln. Da das Schnittstück selbst Saugarbeit leisten muss und nicht von der Mutterpflanze mit Wasser selbst versorgt werden kann, kann die Wasserversorgung wegen der kleineren Distanz leichter geregelt werden. Daher auch das Problem mit den langen Stielen der Weidenröschen. Die Leitbahnen sollten durch den Schnitt nicht zerquetscht, also 'offen' sein; daher mit scharfem Messer schneiden. (Ist nur so eine Vermutung.)
    4.) Falls man eine entsprechende Zucht plant (meist ist das ja leider nicht so),kann man Vorsorge treffen und kleine Pflanzen oder Sämlinge bei Zeiten in Blumentöpfe setzen. Das ist sicher die einfachste und beste Methode (und sicher nix Neues).


    In diesem Sinne viel Glück,
    Michael

  • Hallo Michael,


    danke für den Gedanken. Ich werde mal bei Gelegenheit schauen, ob ich eine sehr trocken stehende, vergleichbar junge Esche finde. Sollte machbar sein.


    Ich habe heute erstmal, dem Tipp von Schnägge (Frank) folgend, 2 Eschen aus feuchtem Boden gezogen (geht ganz einfach und ohne großen Wurzelverlust) und pflanze sie gleich ein. Wenn die wenigstens 1 Woche in der Erde stehen, wäre das bei so kleinen Arten wie C. promethea auch eine Variante.


    Vielleicht mach ich auch gleich den Versuch, die L1 auf eine lebende Pflanze zu setzen und Tüll drumzubinden.

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  • So ... Ich habe jetzt wirklich direkt den Versuch gemacht, die C. promethea an der lebenden Pflanze zu halten:



    Ich verlasse mich natürlich auf Franks Erfahrung, dass die Esche das Umsetzen erstmal recht gut verkraftet, und verbleibe sonst noch etwas nachdenklich, wie man diese Methode noch verbessern kann. Es gibt für mich 3 ganz fundamentale Probleme:


    1.) Es ist sehr umständlich, neu geschlüpfte Tiere zu ergänzen, sodass ich mal schauen muss, ob mir eine Lösung für eine Art Türchen einfällt.
    2.) Der Verschluss der unteren Kante ist suboptimal. Habe jetzt den ganzen Beutel nach links gezogen, den Großteil umgeschlagen zusammengetackert und dann den schmalen Rest mit Garn verschlossen. Mir machen die dabei entstandenen Stofffalten etwas Kummer, und ich hoffe, dass die Raupen nicht so doof sind, sich in den Untiefen des Stoffes zu verlaufen.
    3.) Das Haltungssystem ist, einmal fertiggestellt, auf unangenehme Weise 'abgeriegelt'; die Raupen sind weitgehend sich selbst überlassen. Bei den Methoden, die ich sonst wähle (siehe meine Galerie), kann man leichter eingreifen und z.B. Irrläufern helfen. Das ist hier mit großen Umständen verbunden. Kurz: Die Lösung ist unpraktisch. Aber wenn es für die Tiere am Ende funktioniert, entfallen die Punkte 2 und 3 als irrelevant.


    Bin gespannt, wie sich die Esche entwickelt.

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