Ich werde Schmetterlingsretter! ...?

  • Der BUND bietet ein "Schmetterlingsretter"-Paket an unter dem Slogan:
    "Werde Schmetterlingsretter"
    Dazu verteilt der BUND Samenpakete.
    [Blockierte Grafik: https://www.bund.net/fileadmin/_processed_/d/e/csm_schmetterlingsretter_d0dd2601c6.jpg]
    Ich hab mir nun eines der Pakete bestellt, es wird mir demnächst zugesandt.
    Zwar bin ich überzeugt, dass es sich hier um eine geschmeidige PR-Aktion handelt, neugierig bin ich aber schon, was da angeboten wird.
    Leider gib es auf der BUND Seite zu wenig Infos, was in dem Samenpaket alles enthalten ist und welche Schmetterlinge da gerettet werden müssen.
    Das werde ich mir mal anschauen und dann berichten.
    Vielleicht hat der Eine oder andere von Euch etwas ähnliches schon mal ausprobiert (der BUND ist ja nicht der Erste, der so etwas anbietet...) und kann hier über seine persönlichen Erfahrungen berichten?
    Auch interessant und lesenswert:
    Eine Datei, wie man Schmetterlingen im Garten helfen kann:
    Wie helfe ich Schmetterlingen- Kleine Massnahmen mit großer Wirkung
    [Blockierte Grafik: https://www.bund.net/fileadmin/_processed_/f/f/csm_schmetterlingen_helfen_4406a35bc4.jpg]


    Zumindest durch die Thematisierung hilfts wohl...
    Eure Meinung?



    Gruß
    Arnd

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    Ich meine mich zu Erinnern, dass ich vor etlichen Jahren einmal ein ähnliches "Projekt" angenommen habe... Ich denke, es sind Samen häufiger bzw. eher extensiverer Blumenwiesen-Arten, welche durch Blütenreichtum Nektar anbieten sollen. Vergleichbar mit den Ackerrand- bzw. Blühstreifen in der Landwirtschaft. Im Endeffekt reiner Versuch, den Bestäubern Nektar anzubieten, der vielleicht anderswo fehlt. Retten wird man damit nichts (ich persönlich stehe auch den Ackerrandstreifen kritisch gegenüber) -bzw. zumindest keine gezielte oder gar seltene Art. Eventuell bietet man in extrem blütenarmen Landschaften der ein oder anderen Biene (oder vllt auch Schmetterling) etwas Nektar -das ist m.E. das Ziel.


    Beste Grüße und dennoch viel Freude an deinem baldigen Extensivgrünland,
    Toni

  • Diese Samenmischungen sind, wie Toni schon schrieb, kaum geeignet, den Faltern bei der Vermehrung irgendwie zu helfen.
    Wer wirklich nachhaltig etwas für seine geliebten Schmetterlinge tun will, dem sei diese Seite von Ronny Strätling empfohlen.
    Schmetterlingsforum - Startseite - Schmetterlingsforum - Blog und Austauschplatform
    Hier wird beschrieben, wie man den Garten für eine ganze Reihe von Arten schmetterlingsfreundlich umgestalten kann.
    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo alle zusammen,
    vergleichbares habe ich letztes Jahr in unserem Garten gemacht. Ich habe von mehreren Anbietern Blumen- und Kräutermischungen gekauft und im Garten in einer extra dafür versandeten Fläche ausgesät. Es hat einiges geblüht und ich habe eine relativ große Anzahl verschiedener Pflanzen gezählt. Das ist eine der Seiten von der Samen kommen: Mischung 06a: Magerwiese :: Syringa Pflanzen . Natürlich wird das allein nicht viel bewirken, aber es ist auf jeden Fall besser als exotische Ziergehölze, die in allen anderen Gärten stehen und gerade bei mir in der Gegend gibt es überhaupt gar keine Blumenwiesen oder ähnliches. Ich wohne in Norddeutschland in Meeresnähe und hier besteht die gesamte Landschaft nur aus überdüngten Grünflächen. Die Wegstreifen werden auch alle mehrere male im Jahr gemäht um sicherzugehen, dass nichts überlebt. Genauso wird hier auch systematisch alles halbwegs naturnahe Biotop abgeholzt und oder zugebaut. Allein letztes Jahr waren es 2 Lebensräume in denen man zumindest einige Arten finden konnte. :loudly_crying_face: Damit in dieser Gegend Schmetterlinge etc.. überleben können, muss es naturnahe Gärten geben. Ich hoffe bei euch sieht es besser aus.
    Gruß David

  • Moin,
    ....alles teure Augenwischerei. :irrelachen:
    Markus und Toni haben das Wesentliche schon gesagt.
    Diese teilweise sinnlosen Schneid/ Mäharbeiten, an Wirtschaftswegen und Landstraßen,
    incl. Bach/Vorfluterböschungen, zu jeder X- beliebigen Jahreszeit, durchgeführt von
    Landwirten, Kreis und Gemeindemitarbeitern, sollten kontrolliert und von kompetenten
    Personen begleitet durchgeführt werden. :winking_face:
    Das würde die Artenvielfalt bei Flora und Fauna sehr stabilisieren. :dafür:


    Grüße,
    Heiner

  • ...und vor allem Gemeindearbeiter. Wir haben auch so einen in unserer Gemeinde, der säbelt rücksichtslos alles in gerader Linie ab, ohne Hirn. Sieht dann entsprechend shice aus, und ob da Vögel ihre Nester drin haben oder nicht, egal. Wichtig ist nur, daß ja keine Zweige in den Weg ragen, damit die geheiligte Landwirtschaft beim giften nicht unnötig gestört wird.

    • Offizieller Beitrag

    Woher sollte er es auch wissen? Ganz im Ernst - so besch***** ich es auch finden mag, ich kann ihn/ sie verstehen. Sie lernen es vermutlich in der Ausbildung so. Bekommen die Anweisung, dass es gut auszusehen hat - und setzen dies auch um. Frag doch den Arbeiter mal, was er von seiner Arbeit hält: er wird dir mit vollem, ehrlichen Stolz ins Gesicht sagen, dass er sich große Mühe gegeben hat und glaub, gute Arbeit geleistet zu haben. Das hat er für seine Ansprüche vermutlich auch. Von Artenvielfalt oder Naturschutz in dem Sinne hat er vermutlich einfach noch nichts gehört - weiß nicht um die Bedeutung eben dieser Biotope. Ist natürlich die Frage, ob man es ihm verübeln kann - ich glaube nicht... Es liegt hier an uns und letztlich bzw. va dem "System" auch den Landschaftsgärtnern, Förstern, Landwirten, Gärtnern etc. das Verständnis für die Natur beizubringen und überhaupt erst die Zusammenhänge zu vermitteln. Bisher taucht vieles in der Lehre einfach noch nicht auf - der Umweltschutz ist bisher nicht fachübergreifend genug aufgestellt... Hier bedarf es dringend ein Umdenken. Zwar ist dies schon gaanz langsam der Fall - doch kann ich auch garantieren, dass dieser Wandel mindestens noch eine, schlimmstenfalls mehrere Generationen benötigt...
    Beste und immernoch hoffnungsvolle Grüße,
    Toni

  • ...und vor allem Gemeindearbeiter. Wir haben auch so einen in unserer Gemeinde, der säbelt rücksichtslos alles in gerader Linie ab, ohne Hirn. Sieht dann entsprechend shice aus, und ob da Vögel ihre Nester drin haben oder nicht, egal. Wichtig ist nur, daß ja keine Zweige in den Weg ragen, damit die geheiligte Landwirtschaft beim giften nicht unnötig gestört wird.

    Anzeigen! Ort, Feststellzeit, eigene Personalien - ab an die Polizei, die ist zur Bearbeitung verpflichtet.

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    Anzeigen! Ort, Feststellzeit, eigene Personalien - ab an die Polizei, die ist zur Bearbeitung verpflichtet.

    Und damit erreichst du was genau? Außer alle Beteiligten zu verärgern und vermutlich dazu anregen, es das nächste Mal erst recht zu tun?...

  • Vielleicht hilfreich:


    Vielerorts gelten Spezial- und Landesbestimmungen, die übers Bundesnaturschutzgesetz hinausgehen, aber das festzustellen, ist Sache der Behörden. Zur Not greifen ggf. folgende allgemeine Vorschriften des
    Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG:




    § 39
    Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen; Ermächtigung zum Erlass von
    Rechtsverordnungen
    (1) Es ist verboten,
    1.
    wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu
    töten,
    2.
    wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen oder ihre
    Bestände niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwüsten,

    3.
    Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu
    zerstören


    § 69
    Bußgeldvorschriften
    (3) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig
    ...


    7.
    entgegen § 39 Absatz 1 Nummer 1 ein wild lebendes Tier ohne vernünftigen Grund fängt, verletzt oder
    tötet,
    8.
    entgegen § 39 Absatz 1 Nummer 2 eine wild lebende Pflanze ohne vernünftigen Grund entnimmt, nutzt
    oder ihre Bestände niederschlägt oder auf sonstige Weise verwüstet,
    9.
    entgegen § 39 Absatz 1 Nummer 3 eine Lebensstätte wild lebender Tiere oder Pflanzen ohne vernünftigen
    Grund erheblich beeinträchtigt oder zerstört,
    ...


    An das Gesetz haben sich auch Behörden wie die sogenannten "Naturschutzämter" zu halten, die Straßenmeistereien sowieso (Rechtsbindungspflicht der Gewalten).

  • Nur blöd, wenn der Gemeindearbeiter der Sohn meines Nachbarn ist, dem größten Bauern in der Gemeinde. Dann kann ich gleich wegziehen. Hab mit dem schon genug gestritten, weil er seine Traktoren stundenlang laufen lässt und daneben steht und ratscht. Zur Zeit herrscht Friede zwischen uns, und das soll auch so bleiben, ich will meine Ruhe haben.

  • Der Bund sollte staendig stattfindende unnoetige Maeharbeiten von diversen Strassen- und Wegraendern unterbinden, mit wertvollen Futterpflanzen
    nicht nur fuer die Falter, sondern auch fuer deren Nachwuchs, dann braeuchten Sie keine (wahrscheinlich ohnehin sinnlosen) Blumensamenverbreitungsaktionen starten !

    Da fahre ich doch heute morgen zur Arbeit und höre einen Beitrag über genau dieses Thema.
    Der BUND ruft dazu auf diese "Böschungs- und Straßenrandkiller" bei ihnen zu melden. Sie benötigen Foto und Ortsangabe.


    Vielleicht hat dazu noch jemand ein paar Infos?

  • Das die Mäharbeiten eingestellt werden und Straßenränder und Inseln einfach mal wuchern dürfen halte ich für unrealistisch.. So etwas wird aus kosmetischen Gründen in der Stadt zumindest nie passieren befürchte ich..


    Daher finde ich die Aktion gut.. ob PR Masche oder Langeweile.. damit wird erst mal Aufmerksam gemacht das ein Handeln nötig wäre.. und wenn sie es nicht unterlassen können Grünstreifen wegzumähen dann können die Bürger überzeugt werden vll in einem kleinen Eck in ihrem Garten etwas anzupflanzen..


    Besser als wenn sie einfach nichts machen.. können sie ja auch..


    Ich finde das Super :applaus:

  • Moin,
    @ Daniel,
    ......in einem kleinen Eck in ihrem Garten etwas anzupflanzen.
    Was nützt das, dass ist der sogenannte " Tropfen auf den heißen Stein " .


    Und von Mäharbeiten an Straßenrändern/Verkehrsinseln einstellen ist nicht die Rede.
    Es geht um unnütz und willkürlich durchgeführte Maßnahmen an Stellen wo es überhaupt nicht sein muss. :dafür:

  • @sphingidae
    Naja das ist so wie wenn ich jeden Tag 1 Stunde bewusst das Licht ausschaulte.. was nützt das? Oder wenn ein Mensch bewusst auf Fleisch verzichtet.. wenn es aber viele oder alle machen ist es glaub ich kein Tropfen auf d heißen Stein.. es gibt viel zu ändern..


    Wichtig ist einen Anfang zu finden.. ich denke es wird helfen, einfach da es schon ein wenig Aufmerksam macht..


    Besser etwas als nix finde ich immer..

    • Offizieller Beitrag

    Besser als nix, na ja ich weiß nicht. Ich finde aber, das verklärt und verschleiert ein wenig den Blick auf die wirklichen Probleme. Die Leute denken dann, ein paar Blumen hier und da schon sind die Schmetterlinge gerettet. Erstens sind in solchen Saatmischungen oft Blumen drin die für Schmetterlinge gar nichts bringen und zweitens ist oft das Problem eher die mangelnden Habitate und Raupenfutterpflanzen. Was bringen tonnenweise Blumen wenn es nirgendwo Flächen zur Reproduktion gibt ? Dann bleiben auch die Blumen leer. Die Blumen pflanzen sich die Leute aber eben lieber in den Garten als "dieses Unkraut" was die Raupen nunmal fressen. Ich finde nicht, dass den Leuten damit klar gemacht wird das dieser Ordnungswahn ein Ende haben muss. Im Gegenteil damit wird vermittelt man kann schöne Blumen und Ordnungswahn gut mit Schmetterlingen verbinden und das stimmt einfach nicht. Das ist das Problem mit Schmetterlingen man muss das ganze System versorgen und nicht nur einzelne Teile davon. Das ist genauso umgekehrt in vielen Mooren der Fall. Das Kerngebiet des Moores wird geschützt, dort wo sich die Falter reproduzieren. Aber alle Wiesen drumherum werden dermaßen bewirtschaftet, dass die Falter keine Blüten zur Nahrungsaufnahme mehr finden. So sterben die Falter in den Mooren trotzdem aus, obwohl das Moor ja noch super intakt ist ! Komisch!
    Also ich finde Blumen anpflanzen primär keine schlechte Idee, nur um das klarzustellen, aber die Aufmachung des ganzen gefällt mir nicht. Ich finde man sollte mehr aufklären und auch über das ganze Problem.


    Gruß Dennis

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  • Ich denke man sollte lieber kleine Schritte gehen, als stehen zu bleiben. Eventuell weckt die Aktion ja Interesse bei Leuten, die sich sonst nie mit dem Thema auseinandergesetzt hätten.


    Und jeder fängt ganz klein an. Es wird schwierig dicke Bretter zu bohren ohne den entsprechenden Bohrer.


    Jeder noch so kleine Schritt in Richtung Sensibilisierung für Umwelt und Natur ist aus meiner Sicht richtig und wichtig.


    Es bringt niemanden Vorwärts immer alles schlecht zu reden. Aber das ist ja typisch deutsch...leider.

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