Wer hat Erfahrungen mit Importen aus Indien?

  • Hallo zusammen,


    da Antheraea mylitta (paphia) leider nur sehr selten angeboten wird, habe ich jetzt mal selbst Kontakte zu Tasar-Farmen geknüpft und plane,im Juni eine größere Menge Kokons, evtl. auch Eier zu importieren.


    Hat jemand bereits Erfahrungen gemacht mit dem Lebendimport aus Indien? Die Zollbestimmungen schließen einen Lebendimport aus Indien zumindest nicht vollständig aus, jedoch läuft es wohl am besten über eine Universität oder Naturkundemuseum mit entsprechender Genehmigung.


    Vor Jahren hatte ich hier bereits A. mylitta Kokons gekauft (evtl. von ?? (Name von Papilion 65 entfernt) - ich bin mir nicht mehr ganz sicher) und wollte daher in die Runde fragen, wie der Import damals organisatorisch ablief.
    Wie teuer war das Porto inklusive Zollgebühr? Muss der Amtstierarzt draufschauen und wenn ja, was kostet das? Hattet ihr jeweils eine öffentliche Organsiation an Bord? (Uni?)
    Bin gerne bereit, für nützliche Infos mit Sonderkonditionen für den Abverkauf zu reagieren.


    Ich danke euch allen im Voraus und grüße in die Runde...

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  • Hallo Markus,
    ich hatte vor wenigen Jahren versucht Lebendmaterial (Saturniiden) aus Indien zu importieren, was aber an den dortigen Bestimmungen (und zu erwartender hoher Kosten) scheiterte. Es wurde eine Ausfuhrgenehmigung verlangt, die ich bei den zuständigen Behörden in Indien beantragen musste. Die Inder passen sehr auf ihr Gen-Material auf und dazu zählen insbesondere Saturniiden-Kokons aus der Seidenzucht.
    Grüsse von der Nordseeküste
    Ulrich

  • Hallo Ulf,


    Danke für eine Erfahrungen! Interessanterweise hat mir der Kontakt von der Seidenfarm mitgeteilt, dass die Ausfuhr nicht das Problem sei, sondern die Einfuhr nach Deutschland.


    Ich kenne ein ähnliches Problem von meinen Käferzuchtbekannten und dem Versand von lebenden Engerlingen - da muss stets ein Veterinär draufgucken, der sich sein, der sich seine Arbeit (welche Arbeit) vergolden lässt.


    Schade, dass sich sonst niemand äußert, von einem der erfahrenen Profis (sorry, dass ich oben einen Namen ausgeschrieben habe, ist schon ein paar Jahre her, daher war ich mir nicht sicher, ob die Kokons wirklich von ihm waren) weiß ich, dass er die Art gezogen hat, ausgebunden im Garten - steht in seinem Buch


    Auf PNs freue ich mich natürlich auch.

  • Hallo Markus,
    mit dem Veterinär stimmt das schon. Einmal sind das Lebendimporte die bestimmten IATA-Vorschriften unterliegen. Sie müssen in Indien vor dem Versand als lebende Tiere angemeldet werden. Macht praktisch keiner und dann bekommt man von der DP in Frankfurt ein entsprechendes nettes Schreiben mit Hinweis auf den Verstoss. Die Post in Frankfurt am Main (Flughafen) entscheidet dann auch, ob die so zum Zoll gehen, oder erst zum Veterinär. Der Veterinär muss Vorkasse bezahlt werden und das sind 90 oder 95 Euro pro Sendung. Danach geht die Sendung zum Zoll am Flughafen. Man kann sich die Sendung aber auch zum lokalen Zoll am Wohnort (wenn vorhanden - oder in der Nähe) durchsenden lassen (oder wird automatisch weitergeleitet), was schneller geht. Dann kann man sich den Veterinär in der Regel sparen wenn man entsprechend auftritt.
    Grüsse von der Nordseeküste
    Ulrich

  • Eventuell ließe sich das ganze aufwändige Prozedere dadurch vermeiden, dass Du Dich mit einem profesionellen Importeur von Schmetterlingen/Insekten(Schmetterlingshäuser) kurz schließt. Eventuell kann er Dir dann sagen, was und wie so ein Import abläuft und ob eventuell eine Kooperation möglich ist. Außerdem haben die Importeure sicher Kontakte, die Dir weiter helfen.
    Eine einzelne Importaktion halte ich für teuer und umständlich, aber möglich.
    Veterinär ist eventuell nicht das Problem, wenn die entsprechenden Bescheinigungen vorliegen. Kosten Veterinär: 100-200Euro.
    Habe selbst schon Käferlarven importiert, mit hohem Aufwand an Zeit und Geld. Versand richtet sich immer auch nach der Geschwindigkeit und dem Umfang der Sendung. Je schneller, umso teurer.
    Am Besten wäre es, im Vorfeld mit den Behörden die Einzelheiten umfangreich zu besprechen, schriftlich festzuhalten und erst dann einzuführen. Das wäre auch wichtig, um Zeitverzögerungen von eventuell Wochen(!) bei der Freigabe durch den Zoll zu vermeiden. Mancher Import wurde allein schon durch die Dauer der Liegezeit (oder die Umstände: Temperaturen!) zu einer Nullnummer.
    Mit den Papieren und einer vorherigen Anmeldung bleibt es dann eventuell bei einer Sichtung und den obligatorischen Zollgebühren.
    Also: Papiere beschaffen, dann einführen.
    Gruß
    Arnd

  • Moin.


    Ich hatte letztes Jahr mal ein längeres Telefonat mit einem Mitarbeiter der Zollstelle in Frankfurt, in dem es darum ging, wie ich den Veterinär in Frankfurt und das ganze dortige Prozedere umgehen könnte, so dass ich die Tiere bei meiner Zollstelle vor Ort abholen kann. Was bedeutend schneller und vor allem auch kostengünstiger wäre, da hier keine Veterinärskosten anfallen würden.
    Mir gings also nicht darum, die Tiere nach Deutschland zu schmuggeln, sondern einfach die Transportgeschwindigkeit zu erhöhen und eventuell auch Kosten zu sparen.


    Die Auskunft war, dass man um die Veterinäruntersuchung in Frankfurt nicht herum käme und darum auch nicht um diese Kosten von 100-150 €.
    Aber mit einer zuvor getätigten Anmeldung beim Zoll in Frankfurt, dass eine Sendung geplant/unterwegs ist aus dem Land xy könnte den Vorgang beschleunigen.
    So länge das Paket dann zumindest nicht tagelang in Frankfurt, bis geklärt wird, was drin ist und ob der Empfänger die Kosten des Imports tragen möchte.
    Wenn eine Sendung ohne zuvorige Veterinärsuntersuchung von Frankfurt aus in ein Nebenzollamt weiter gesandt wird, ist das nur "Glück".


    Die Veterinärskosten sind übrigens abhängig von der Anzahl der eingeführten Tiere, aber nicht von deren Masse.
    Sprich bei einem Elefanten fallen dieselben Kosten an, wie bei einer Schmetterlingspuppe.... :grinning_squinting_face:
    So zumindest die Auskunft des Zollbeamten.
    Darum sollte man vielleicht vorher klären, wo die Grenzen liegen, bis man in eine höhere Kostenklasse kommt. Bei 200 Puppen, oder bei 1000....?


    Ich wünsche dir viel Glück, solltest du es versuchen, denn Glück kann man bei solchen Aktionen immer gebrauchen. :blume:


    Tschau
    Rudi

  • Moin Arnd,
    also, auch beim Zollamt des Empfängers fallen natürlich Veterinärkosten an wie in Frankfurt, übrigens auch für tote Tiere. Es liegt aber wohl im Ermessen der Beamten ob ein Veterinär hinzugezogen wird. In Frankfurt wird generell ein Veterinär hinzugezogen, auch bei kleinen Eiersendungen. Die Räupchen sind dann geschlüpft und tot wenn sie Post / Zoll passiert haben. Bedingung ist natürlich, dass die Eiersendung als solche erkannt wird.
    Die Idee sich an einen Importeur zu wenden ist gut, aber gebe mir bitte eine Adresse, denn ich kenne niemanden der aus Indien Material importiert. Jedenfalls ist auch schon seit vielen Jahren, wenn überhaupt, dann nur mal sporadisch etwas aus Indien angeboten worden.
    Grüsse von der Nordseeküste
    Ulrich

  • Hallo zusammen,


    ein spätes Danke für eure jetzt doch noch zahlreichen Antworten. Die Idee von Arnd ist klasse, bei mir ien typischer Fall von "Wald-vor-lauter-Bäumen-nicht-Sehen", denn ich stehe schon eine ganze Weile mit einem Schmetterlingshaus in Kontakt und tausche ab und zu mal Lebendmaterial mit denen aus. Die beziehen ihr Lebendmaterial eher aus Costa Rica etc., aber die Abläufe beim Import sind die selben und nächste Woche wird dort nachgehakt, ob ein Indien-Import machbar ist.
    Die Sache mit dem Veterinär sehe ich ja ein, wenn es um Wirbeltiere geht, aber Insekten und vor allem geschlossene Kokons zu "untersuchen" und dafür bis zu 200,- € zu verlangen ist eine Frechheit vor dem Herrn.


    Wir werden sehen, wie die Geschichte weitergeht. Andere Bekannte haben einfach ein Paket bestellt und keinerlei Probleme, auch ohne Anmeldung, Zoll und Tierarzt gehabt. Dafür waren die Kokons so schlecht verpackt, dass sie verschimmelt sind.


    Irgendwas is immer.

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