Abmähen von Wegrändern

  • Wie habe ich mich gefreut, als ich vor ein paar Tagen an einem asphaltierten Waldweg einige Nester von tagpfauenaugen-Raupen fand. Nur zwei Tage später war ein breiter Streifen abgemäht und mit ihm natürlich die meisten Raupen kleingeschnitten. Übrigens das Ganze in einem FFH-Biotop; Kottenforst nahe Bonn.
    Was kann da getan werden? Ansprechen des Försters? Leserbrief in die Zeitung???
    Anbei das Bild dieses Frevels.


    Meine Trauer und mein Zorn sind wirklich riesengroß.


    Ich vermute, dass ein Argument, das mir entgegen gehalten wird, das der Wegenutzung als Wirtschaftsweg sein wird, ein anderes, dass es im Wald genügend Brennnessel gibt. Gibt es Belege dafür, dass gerade an Wegrändern die Dichte an Insekten höher ist, weil dort die Sonneneinstrahlung besser ist und damit die Wärmezufuhr besser? dass es also gerade die Wegränder sind, die ökologisch besonders sensibel sind?


    Viele Grüße,
    Martin

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  • hallo martin,


    ich kann deinen zorn verstehen und sicherlich ist das nicht toll, wenn in einem ffh gebiet gemäht wird.
    jedoch sieht dein bild noch harmlos aus. da habe ich schon ganz andere ergebnisse von mäharbeiten gesehen!
    du kannst froh sein, dass bei dir "nur" so ein schmaler streifen weggemäht wurde und sogar noch grün zu sehen ist. ebenso, dass die dahinter stehenden brennnesseln stehen bleiben durften.
    in den letzen jahren wurden hier in meiner umgebung, immer mehrmals im jahr die strassenränder gemäht. und zwar nicht nur die ränder, nein auch die dahinterliegende böschungen wurden mit abgesäbelt. sie wurden so extrem kurz gemäht, dass an vielen stellen nur noch trockene staubige erde zu sehen war. :loudly_crying_face:


    in diesem jahr war ich freudig überrascht, dass man wohl dazugelernt und verstanden hat, was man damit anrichtet.
    zum ersten mal haben die tatsächlich "nur" einen streifen von etwa 1 m neben der straße gemäht. die böschungen dahinter, mit brennnesseln, distel, margariten, flockenblumen, wilder möhre usw. durften stehen bleiben!
    es ist immerhin ein anfang! würde mich wahnsinnig freuen, wenn sie das beibehalten.


    bei uns ist die gemeinde bzw. die verbandgemeinde für das mähen der strassenränder zuständig. also die strassenmeisterei, die auch im winter den streudienst übernimmt usw. wer bei dir dafür zuständig ist, kannst du bestimmt bei deinem amt/rathaus in erfahrung bringen.


    ich habe mir einmal erlaubt, dein bild etwas genauer anzuschauen und auf meinen pc geladen.
    wenn man genau hinschaut, kann man sehen, dass immer noch einige raupen vom tagpfauenauge an den brennnesseln sitzen. es gibt also überlebende!
    dein foto (rote kreise zeigen die raupen):


    trotzdem kannst du natürlich versuchen, dir bei der behörde gehör zu verschaffen und deine argumente gegen das mähen von waldstraßen vorbringen.
    ich wünsche dir viel geduld dabei und erfolg! :dafür:


    schöne grüße


    ute :winken:

    :blume::falter::blume::insekt::blume::falter::blume::insekt::blume::falter::blume::insekt::blume::falter::blume::insekt::blume:
    Wenn du einen Apfel hast und ich habe einen Apfel und wir tauschen die Äpfel, wird jeder von uns nach wie vor einen Apfel haben.
    Aber wenn du eine Idee hast und ich habe eine Idee und wir tauschen diese Ideen aus, dann wird jeder von uns zwei Ideen haben!

  • Hallo liebe Ute,
    das hast Du fein beobachtet. Danke! Auch ich hatte die Raupen auf dem Bild (und in natura) gesehen. Nun kann man das so und so interpretieren: einerseits haben einige überlebt, andererseits sind die Raupen auf dem Bild (gegenüber der Behörde) der Beweis dafür, dass ich nicht irgend etwas erfunden habe, sondern dass tatsächlich Raupen dort waren bzw. sind. Aber vorher waren's eben wesentlich mehr. Und sie stehen eben für die vielen anderen Insekten, die unter einer solchen Aktion leiden.


    Gruß Martin

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