Hallo,
Ich bin neu hier und absoluter Anfänger in Sachen Schmetterlingszucht. Nun ist es so, dass wir ein Kreuzkrautproblem auf unserer Wiese haben. Ich kämpfe seit Jahren dagegen an, indem ich von Frühjahr bis Herbst dieses Zeug aussteche. Es wurde zwar weniger, ist aber nie verschwunden. Dieses Jahr hatte die Natur wohl ein Einsehen und ich fand massenhaft die Raupen von Tyria jacobaeae. Seit dem finde ich kein einziges Blatt Kreuzkraut mehr auf unserer Wiese, nur noch trockene, abgenagte Stängel. Nun ist es wohl so, dass Kreuzkraut - sofern die Pflanze nicht blühen konnte - mehrjährig ist. Dementsprechend würde ich mich natürlich freuen, wenn es nächstes Jahr wieder Raupen auf unserer Wiese gäbe. Also habe ich, um sicher zu gehen, ein paar Raupen eingesammelt und bei mir zuhause auf der Terrasse in ein kleines Aquarium mit Netzabdeckung gesteckt. Ich habe mich etwas belesen, was diesen Schmetterling angeht, bin aber jetzt trotzdem sehr unsicher, da mir der Erfolg dieser Zucht sehr wichtig ist. Folgendes ist in den letzten Tagen passiert: Meine dicken, gefräßigen Raupen hörten auf zu fressen, schrumpelten, zogen sich anschließend wie eine Ziehharmonika zusammen und lagen dann wie tot da. Ich habe dann gelesen, dass das wohl auf Verpuppung hindeutet und sie nicht sterben. Es ist allerdings viel zu früh. Im Netz fand ich die Information, dass sich diese Raupen erst gegen September verpuppen, um dann zu überwintern. Nun gab es bei uns einen "Kälteeinbruch" von über 30°C auf ca. 13°C und viel Regen. Liegt das evtl. daran? Ist das irgendwie schlecht oder vollkommen egal, ob sie sich einen Monat zu früh verpuppen? Heute morgen fand ich nämlich diverse Puppen mit verschiedenen Färbungen. Ein Paar waren knallig orange, manche bereits dunkelbraun. Die restlichen Raupen sind entweder noch mit Fressen beschäftigt oder rasen durch die Gegend und fangen an zu schrumpeln. Ich habe das Aquarium ca. 2cm hoch mit Erde und ein paar Holzstückchen von der Wiese befüllt. Darauf kam dann jeden Tag frisches Kreuzkraut, allerdings von der Nachbarwiese, ich habe ja keins mehr. Nun ist die Frage: Kann ich die Puppen dort liegen lassen oder müssen sie auf einen saubereren, weniger schimmelanfälligen Untergrund? Sie haben sich weder unter Holzstückchen verkrochen noch eingebuddelt. Wie kann ich erkennen, ob die Puppen noch intakt sind und wie überwintere ich sie am besten? Ich habe keine Lust, dass aufgrund falscher "Lagerung" mitten im Winter Schmetterlinge schlüpfen. Sollte ich dann Mitte Mai lieber die Puppen "auswildern" oder die geschlüpften Schmetterlinge? Da diese Puppen einfach auf der Erde liegen, brauchen die frisch geschlüpften Schmetterlinge auch etwas zum hochklettern und Flügel entfalten? Gibt es da etwas zu beachten?
Ich bin, wie gesagt, etwas unsicher und es ist mir sehr wichtig, dass möglichst viele Puppen schlüpfen, da das bisher die effektivste und vor allem ungiftigste Methode zur Bekämpfung dieser Plage ist. So frei von Kreuzkraut war diese Wiese seit Ewigkeiten nicht. Kann man evtl. auch fertige Schmetterlinge dazu bringen in Gefangenschaft Eier zu legen? Dann müsste ich nächstes Jahr keine Raupen von der Wiese holen. Immerhin sollen sie dort ihrer "Arbeit" nachgehen und werden dringend gebraucht. Wie stelle ich das am besten an und was brauche ich dazu? Ich bin durchaus bereit einiges in diese Tierchen zu investieren. Kreuzkraut lässt sich teilweise nichtmal mit Unkrautvernichter bekämpfen. Es kommt im nächsten Jahr einfach wieder hoch und zwar doppelt, weil die umliegenden Pflanzen den Unkrautvernichter nicht überlebt haben und das Zeug dann freie Bahn hat. Außerdem findet man mit der "Spritze" nicht alles. Raupen dagegen finden alles und fressen es kurz und klein.
Schonmal vielen Dank für das Lesen dieses Romans und evtl. kann mir ja jemand helfen.
lg