Micros in der Sammlung

  • Liebes Forum,


    habe gestern festgestellt das ich in einen Kasten lebende Micros habe als BEfall. Habe vor vielen Jahren mal Spckkäfer, eine andere kleinere Käferart und Staubläuse in 40 Jahren erlebt. Micros sind neu als Befall. Habe ca. 100 von 125 Kästen Kästen kontrolliert und habe in einen diese Micros gehabt. Habe vorhin in diesen Kasten Pardichlorbenzol gesträut und beobachte diesen jetzt. Kann mir jemand bestätigen das er auch Micros in der Sammlung hatte und um welche Art es sich dabei handelt. Grüße Michi

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  • Hallo Michael,
    aus meiner Erfahrung hat sich sog. Mottenpapier, das es im Drogeriemarkt gibt, bewährt. Ich schneide die Blätter in etwa 2 cm breite Streifen, Falte sie, sodass sie das Bild der Sammlung nicht stören (2-3 cm breite) und befestige den Streifen (einer genügt im Kasten) mit einer Nadel in einer Ecke. Ein Museum hat auf meinen Rat hin in die Insektenschränke jeweils einen Bogen Mottenpapier aufgehängt und den starken Befall durch Museumskäfer somit in den Griff bekommen. Das Mottenpapier gibt es auch als "geruchlos". Das Museum hatte die Sammlungsschränke allerdings in einem der Öffentlichkeit nicht zugänglichem Raum. Im anderen Fall empfehle ich die im ersten Satz genannte Vorgehensweise um Gerüche zu vermeiden.


    Beste Grüße


    Gerhard

  • Hallo Michael,
    wenn Du Dir noch Mirbanöl (=Nitrobenzol) beschaffen kannst(?), 5 Tropfen reichen aus, um die Sammlung kompeltt zu desinfizieren, egal mit welchen Parasiten befallen. Aber Vorsicht!! Mirbanöl=(Nitrobenzol) ist gesundheitsschädlich. So weit mir bekannt, zu kaufen noch bei Fiebig Leermittel.
    Ich habe in den früheren Jahren dieses Mittel auch benutzt mit durchschlagendem Erfolg, aber schon seit langem abgesetzt. Ich benutze zur Zeit nur Kampfer.
    Ich habe noch Mirbanöl, benutze es aber nur im äußersten Notfall (in Watte in einem Nadeldesinfektionsgläschen) und lasse die geschlossenen Kästen mit den Faltern dann ca. 2-3 Tage außerhalb der Wohnräume. Nach dieser Zeit lasse ich die dann göffneten Kästen, nach Umsetzung der Falter in parasitenfreie Kästen, mit Kampfer bestückt, ca.2-3 Tage auslüften. Die Kästen müssen nach Entfernung der getränkten Watte mit Mirbanöl ein paar Tage vollständig auslüften, denn Nitrobenzol duftet noch eine zeitlang nach.
    Ich empfehle dieses Mittel, wenn überhaupt, nur als äußerste Notlösung.
    Gruß
    Dieter

  • Benutze nach 40 Jahren hin und her nur noch Blattanex ein Mottenpapier und seitdem ist kein Befall mehr aufgetreten. Ich gehe nicht davon aus, dass dieses Papier stark gesundheitsschädlich ist, da es für Wohnräume konzipiert ist. Das Papier lege ich auch in die Rillen der Spannbretter und habe seitdem keinen Befall mehr. Bei Staublausbefall wirkt Blattanex sehr gut. In Wohnbereichen halte ich die dauerhafte Anwendung von Paradichlorbenzol oder sogar Mirbanöl für sehr bedenklich. Auch das Besprühen der Kastenscheiben von innen mit Insektenspray ist zwar effektiv, aber auf Dauer bedenklich und die Scheiben bekommen davon innen einen Schmierfilm.

  • Ich besprühe die Nut/Feder der Insektenkästen mit Ameisenspray. Das verhindert zuverlässig einen Befall. Auch vor dem Präparieren wird die Rille des Spannbrettes besprüht.
    Falls doch einmal ein Schädlingsbefall (meistens durch Einschleppen eines befallenen Präparates) auftritt gebe ich einige Tropfen Essigäther auf die Innenseite der Scheiben.

  • Ich packe meine "Neuerwerbungen" erstmal in den Froster, bei -25° ca. 1 Woche.
    Sollte ich mal in einem Kasten was finden, kommt dieser auch in den Froster. Manchmal überstehen die Eier der Schädlinge diese Prozedur, dann nach erneutem Befall nochmal rein. Das hatte ich bis jetzt einmal bei "Neuerwerbungen". Für solch hartnäckige Fälle habe ich noch Paradichlorbenzol. Habe ich die letzten Jahre aber nicht mehr gebraucht.
    Paradichlorbenzol ist äußerst giftig, darum lagere ich diese Kästen in der Garage bis es verflogen ist, das kann aber etwas dauern.
    Meine Spannbretter kommen auch ab und zu in den Froster, als Vorsichtsmaßnahme.
    Servus
    Dietmar

  • Hallo Michi,


    warum soll eine DNA-Analyse nicht möglich sein, wenn das Material zuvor eingefroren gewesen ist? Gerade Einfrieren konserviert Gen-Material so gut, dass selbst von Mammuts in Sibirien, die tausende von Jahren im Permafrost eingefroren waren, problemlos Gen-Analysen / DNA-Analysen gemacht werden konnten. Auch menschliche Biomaterie wie Blutplasma, Sperma, Biopsien, etc. werden in flüssigem Stickstoff eingefroren und so konserviert, eben genau deswegen, damit man u. U. noch brauchbare DNA-Analysen bekommt.


    LG Thomas

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  • Lieber Thomas, mir ist das erzählt worden. Das wenn Falter eingfroren werden die DNA Stränge im Bein durch die Ausdehnung der Wasserstoff moleküle zerstört wird.. Es gibt eine sehr aufwenige Technik wie mir Axel Hausmann ZSM erzählt wo noch 100 Jahre alte Typus untersucht wurden, aber nur bei richtiger Lagerung. IM BOLD Systems wurden über 5 Millionen Proben mit und ohne ERfolg untersucht. Grüße Michi

  • Hallo Michi,


    das, was Du hier zum Besten gibst, stimmt bedingt für FRISCHES, also noch Wasser enthaltendes Material.


    Deine Ausgangsfrage bezog sich auf Micros in Sammlungskästen, Deine Falter in der Sammlung sind aber TROCKEN, enthalten so gut wie kein Wasser mehr. Also kann sich auch nichts ausdehnen und die DNA zerstören. Nebenbei bemerkt ist es auch nicht die Ausdehnung der Wassermoleküle, die die DNA zerstören, sondern das Wasser selbst begünstigt den Abbau der DNA. Deswegen werden Proben für DNA Untersuchungen am besten in 96% Alkohol konserviert (weil dieser den Proben eben besagtes Wasser entzieht) oder aber auch mittels Einfrieren mit flüssigem Stickstoff, im Gefrierschrank, eventuell unter Verwendung geeigneter Pufferlösungen.


    Ergo: bereits getrockneten / präparierten Faltern schadet das Einfrieren auch im Hinblick auf spätere DNA-Analysen sicher nicht, Deinen Sammlungsschädlingen aber schadet es sehr wohl.

  • Lieber Thomas,


    ich bin nicht von den Motten als Befall ausgegangen zum Eingefrierren. Sonder Für die Tiere in der Sammlung. Die Motten habe ich hoffentlich bereits im Griff.


    Eine DNA Analyse kann vermutlich auch von eingefrorene Tieren genommen werden. Das entzieht sich meiner Kenntnis und da könnte deine stimmen Aussage. Was auch ein Faktor im BOLD ist das Einweichen der Tiere fürs Präparieren.


    Grüße Michi

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