Das Verschwinden der Schmetterlinge

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  • Ich frage mich immer, wenn ich so etwas lese, wie man zu solchen Aussagen kommt und welchen wissenschaftlichen Wert das Ganze hat. Das ist zu lesen, dass die Anzahl nachtaktiver Schmetterlinge um die Hälfte und die Arten um über die Hälfte abgenommen haben. Heißt doch, wenn man das liest, dass die Hälfte ausgestorben ist und große Schmetterlinge gibt es in den Städten auch kaum noch. Was ist denn groß? Aber die Schmierblätter deutscher Presse stehen auf solche Meldungen. Jüngst wurde ja berichtet, dass es 76% weniger Fluginsekten als 1989 gibt. Hätte man als Ausgangsjahr 1991 genommen, wären es in der gleichen Studie nur 30% gewesen. Aber das klingt weniger dramatisch.

  • Lieber Franky M,
    das Thesenpapier wirft Fragen auf, das ist richtig. Vor allem würde mich interessieren, wie die Messmethoden waren. Die Daten, die in den Medien aufgegriffen werden, stammen aus quantitativen Bestimmungen von Biomasse, die man mit Fallen gefangen hat. Das bezog sich auf Insekten allgemein. Da wurde kritisiert, dass diese Fallen wohl relativ wahllos aufgestellt wurden und ein großes Intervall zwischen den aktuell erhobenen und den Daten davor lag, so dass man einen Trend gar nicht darstellen konnte. Die im angefügten Papier gezeigten Graphiken weisen eine maximale Lücke von 18 Jahren - zwischen 1995 und 2013 auf. Das ist erheblich. Dennoch gab es aber davor und danach offenbar Daten, und die sind schon erschreckend. Der Text enthält viele Aussagen, die zunächst so in den Raum gestellt werden. Allerdings handelt es sich nur um die Kurzfassung. Es ist anzunehmen, dass die Langfassung eingegehnde Informationen über Methoden und Datenerhebung enthält, ansonsten sind die Äußerungen zunächst als nicht wissenschaftlich einzuordnen.
    Allerdings dennoch per se einleuchtend, denn sie decken sich mit Beobachtungen, die jeder machen kann: Als Kind habe ich oft auf Wiesen und noch nicht bebauten Grundstücken in unserer Wohngegend Schmetterlinge gefangen, die man heute eigentlich gar nicht mehr sieht, noch nicht einmal im Naturschutzgebiet, darunter Bläulinge und gelbe Weißlinge. Es war alles voll davon. Die Sommerfliederbusche wimmelten nur so von Tag- und Nachtfaltern. Wenn man nachts mit dem Auto unterwegs war, musste man oft den Scheibenwischer anstellen, und der Kühlerrost musste von größeren Mengen toter Nachtfalter befreit weit werden (zumindest wenn man ein eitler Autofahrer war).Was ich früher übrigens gar nicht gesehen habe, waren Schwalbenschwänze. Heute hingegen sehe ich regelmäßig welche. An ungespritzten kleineren Möhrenfeldern finde ich regelmäßig ein gutes Dutzend Raupen. Es scheint also, dass die Biologie des Falters mit der Angewohnheit, weit über die Lande zu vagabundieren, ihn zu einem Kulturfolger gemacht hat.
    Es gibt gar keinen Grund, dieses Thesenpapier in die Nähe von "Schmierblättern" zu stellen. Prof. Reichholf ist ein renommierter Wissenschaftler, keiner der üblichen Alarmisten, wie die Klimahysteriker. Von ihm habe ich vor Kurzem auch einen Artikel über die Novellierung des Naturschutzgesetzes gelesen, bei dem es im Kern darum geht, dass es de facto verboten wird, eine Feder aufzulesen und mit nachhause zu nehmen.


    Der Kernsatz für mich ist "Die gegebene gesetzliche Unterschutzstellung von Schmetterlingen ist vollkommen unwirksam." Er zeigt das fatale Verhältnis von Intention und Resultat, genauer: gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht. Das kann jedem passieren, aber kriminell wird es, wenn man da Leute entscheiden lässt, die entweder lobbygebunden oder einfach ahnungslos sind. Paradebeispiel sind paradoxerweise die heutigen Grünen. Frau Katrin Göring Eckardt will für jede Biene und jeden Schmetterling kämpfen (so die neueste Äußerung - dramatisch!). Wie sie das allerdings machen will, liegt im Dunkeln. Die Grünen haben sich doch darauf festgelegt, das Klima und die Welt zu retten (und zwar mit Elektroautos, vorbei an jeder Realität und Sachverstand), da bleibt doch gar nichts übrig für Karl den Käfer. Nein, in Wirklichkeit muss man sogar annehmen, dass es den Grünen überhaupt nicht mehr um grüne Anliegen geht, sondern um Ministerposten (wie man aktuell an den langen Gesichtern nach dem Aus für die Jamaica-Koalition sieht). Dabei tun sie das, was sie anderen vorwerfen: Sie mobilisieren mit Angst.
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich unter den Forumsmitgliedern viele Grünen-Wähler finden (ich zählte mich selber zu solchen). Denen lege ich ans Herz, sich doch mal eingehender mit diesen Leuten zu beschäftigen. Fehlender Sachverstand und fehlende Bildung (bis in die höchsten Ränge) werden mit aus meiner Sicht gefährlichen Ideologien und imperativer Moral scheinkompensiert. Das scheint irgendwie Voraussetzung zu sein, um in dieser Partei Karriere machen zu können. Der Verdienst dieser Partei liegt in der initialen Bewusstmachung des Umweltproblems. Aber jetzt sind sie austauschbar und können gehen.


    Wie dem auch sei, es bleibt zu hoffen, dass
    1. nicht der Schmetterlingssammler den Sündenbock spielen darf
    2. die Politik auf Experten wie Herrn Prof. Reichholf hört und
    3. die Insekten sich wieder schlagartig vermehren (und das ist realistisch bei der vorherrschenden Reproduktivität), sobald die Probleme erkannt und gebannt sind.

  • Wie dem auch sei, es bleibt zu hoffen, dass
    1. nicht der Schmetterlingssammler den Sündenbock spielen darf
    ....



    Ich denke die Hoffnung ist vergeblich: Verschärfter Individuenschutz, kaum noch Ausnahmen für Forschung und Lehre u.ä. Aktionismus ist das was man logischerweise erwarten darf. Es glaubt doch Niemand im Ernst das sich eine deutsche Regierung mit den Lobbyverbänden der wahren Verursacher anlegt???
    Ein paar plakative, aber sinnlose Maßnahmen als "Futter" fürs dumme, aufgeschreckte Volk, mehr ist auch in dieser Situation nicht zu erwarten.
    Sie werden immer noch feilschen und schachern um Verschmutzungsrechte und Subventionen, wenn das Wasser des geschmolzenen Grönlandeises bereits am Reichstag steht.
    Willst Du die Insekten wirklich retten dann mußt Du diese Menschheit (Homo nicht-sapiens)
    komplett gegen eine Andere austauschen... Und da das unmöglich ist, ist dieser Drops bereits gelutscht!

  • wenn das Wasser des geschmolzenen Grönlandeises bereits am Reichstag steht.Willst Du die Insekten wirklich retten dann mußt Du diese Menschheit (Homo nicht-sapiens)
    komplett gegen eine Andere austauschen... Und da das unmöglich ist, ist dieser Drops bereits gelutscht!

    Ich bin skeptisch, was die Ursachen und Folgen des Klimawandels betrifft. Und dass das an dem Insektensterben schuld sein soll, glaube ich erst recht nicht. Das ist genau die Masche, mit der uns Angst gemacht werden soll. Aber neue Absatzmärkte entstehen durchaus durch den Klimawahn. Und ich würde mich nicht beschweren, wenn das alles denn dem erklärten Ziel (der Weltrettung) dienen würde. Aber das Gegenteil ist der Fall.
    Die Haltung, dass der Mensch verschwinden muss, damit es der Welt besser gehe, ist widersinnig. Von welchem Standpunkt aus ist denn zu bewerten, ob es der Welt gut oder nicht? Aus Menschensicht, aus keiner anderen. Und was, wenn es den Menschen nicht mehr gibt? In Wahrheit würden die meisten Lebewesen den Planet mehr verwüsten, als es der Mensch tut, wenn sie die dafür notwendige Macht hätten.
    Nö, Prof. Reichholf schreibt konkret, was passieren muss, damit es den Insekten "gut" geht, und ich gebe ihm in Analyse und Schlussfolgerung recht.

  • Was genau meinst du mit Unsinn? Kurzes Gedankenspiel: wie denkst du würden sich Wölfe (mal so als plakatives Beispiel) ihre Umwelt gestalten, wenn man (Gott?) sie ließe? Oder Ameisen? Schon mal gesehen, was Wanderameisen auf ihren Raubzügen anrichten? Da ist ganz sicher kein Platz für Mitleid oder sonstige Befindlichkeiten, die dem Menschen zu eigen sind. Die Dichotomie "Mensch böse/Natur gut" ist ein Konstrukt, das uns (so wie jede andere Ideologie) in die Irre führt. Die rosarote Brille ist genauso schlecht wie die Scheuklappen (beides darf man sich aber gelegentlich gönnen, denn sonst verliert man den Verstand).

    • Offizieller Beitrag

    Jüngst wurde ja berichtet, dass es 76% weniger Fluginsekten als 1989 gibt. Hätte man als Ausgangsjahr 1991 genommen, wären es in der gleichen Studie nur 30% gewesen

    Also ohne mich hier groß in die Diskussion einbringen zu wollen (kann aus Zeitgründen nur überfliegen)...Diese Aussage fällt mir dann doch auf und kann ich so nicht stehen lassen.
    Sicherlich beziehst du deine Aussage auf folgende Grafik aus dem Original-Paper (einsehbar hier). Einfach mal eines der schlechtesten (bzw. das schlechteste innerhalb der Startphase) Jahre als Referenzpunkt heranzuziehen und an diesem Jahr den Vergleich zu heute antreten zu wollen, stellt sich mir doch als wissenschaftlich sehr fragwürdig dar. Die 76% wurden ja nicht auf Basis von 2 Jahren errechnet, sondern beziehen sich auf einen Trend, in dem alle Untersuchungsjahre einflossen (1991 genauso wie 1989)...Und ob der Trend nur einen Verlust von 30% anzeigen würde, sobald man die ersten ein/zwei Jahre herausnimmt, wage ich zu bezweifeln. Gerne kannst du mir aber das Gegenteil beweisen, sofern dir nähere Berechnungen auf Grundlage der Originaldaten vorliegen.
    Ansonsten gebe ich dir ja bei allen Punkten Recht -natürlich braucht man Schlagzeilen und natürlich wird es auch an dieser Studie Schwachpunkte geben -aber die 30% seit 91 sind mE. mind. so negativ-populistisch wie du es dem Paper nach oben hin vorwirfst


    Ansonsten gehe ich mit vielen hier genannten Punkten d'accord.


    LG,
    Toni

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  • Hallo Tony,


    es kommt sogar noch besser. Würde man die Messdaten von 1989 bis 2014 unterstellen, dann würde das große Sterben um etwa 70% geringer ausfallen. Bedeutet der Großteil der Insekten ist zwischen 2014 und 2016 gestorben? Was mich aufregt ist, dass auf Grundlage solcher Daten Panik verbreitet wird, die Boulevardpresse das in die Bevölkerung verbreitet. Ich betreue selbst Naturschutzprojekte, derzeit über 5 Jahre die Erfassung der Nachfalterfauna in einerm Naturschutzgebiet. Du weisst doch selbst, wie viele Faktoren den Fangerfolg von Fluginsekten beeinflussen. Lies Dir einfach mal die Ausführungen z.B. des Leibnizinstitut für Wirtschaftsforschung in Essen durch. Die haben sich mit der Studie eingehend auseinander gesetzt. Fakt ist zum Beispiel, dass der Fehler darin besteht, dass in der Studie die Daten aus 2016 zu 1989 subtrahiert wurden. Demnach wird ein linearer Prozess des Aussterbens unterstellt. Man kann doch auch nicht aus der Biomasse gefangener Fluginsekten in ein paar Bundesländern in wenigen Gebieten Rückschlüsse auf ganz Deutschland ziehen. In der Studie ist übrigens der Rückgang nicht in jedem befangenen Gebiet existent. Wissenschaftliche Arbeit birgt in sich auch eine Verantwortung, insbesondere wenn sie die ganze Gesellschaft betrifft.

    • Offizieller Beitrag

    Lies Dir einfach mal die Ausführungen z.B. des Leibnizinstitut für Wirtschaftsforschung in Essen durch

    Danke, das war der Hinweis, den ich hören wollte. Werde mich in einer ruhigen Minute mit der Ausführung des Instituts nocheinmal näher auseinander setzen.


    Wie gesagt, ich möchte keineswegs behaupten, dass die Studie das Sahnehäubchen sei, dass die wissenschaftlich Fachkreise jemals hervorgebracht haben. Aber einfach verschiedene Jahre herauspicken und anhand dieser beiden Jahre dann ein Ergebnis zu verkünden ist schon fragwürdig. Das ist ja der Vorteil an langfristigen Daten -je länger der Zeitraum, desto weniger sollten extreme Jahre ins Gewicht fallen. Gleiches gilt so gesehen auch für die unterschiedlichen Einflussfaktoren beim Lichtfang.
    Also ich wird mir die Äußerungen des Leibnizinstituts dazu demnächst mal ansehen und evtl. nocheinmal darauf zurück kommen. Danke ersteinmal für deine Erklärung!

    • Offizieller Beitrag

    Also nun nocheinmal:
    Die Erklärung des Leibnizinstituts, die du meintest, ist vermutlich diese.
    Nun gehe ich prinzipiell davon aus, dass das Institut wissenschaftlich absolut sauber arbeitet und sich genügend Kompetenz versammelt, um Untersuchungen sachlich beurteilen zu können.
    Dennoch finde ich in dieser Erklärung absolut nichts, was mich in meiner Kritik zufriedenstellen würde. Einerseits kritisieren sie das Repräsentativität des Untersuchungsgebietes. Gut, stimme ich zu (schränke ich jedoch Kritik an der Studie dahingehend ein, dass sie nie behaupteten, dass dies für komplett Deutschland gelte -dies machen eher die Medien daraus).
    Mir ging es aber um die Aussage der Zeiträume.
    "Jede berichtete Abnahme zwischen zwei Zeitpunkten hängt davon ab, welchen Anfangszeitpunkt man wählt." Bitte? Also Entschuldigung, aber jeder der einmal einen Langzeitdatensatz ausgewertet hat, weiß doch wohl, dass die Periode zählt, nicht ein oder zwei Jahre innerhalb des Zeitraumes. Dafür sind es doch nunmal Langzeitaufnahmen...Je länger die Aufnahme, desto stärker werden die Schwankungen geglättet. Man hätte kritisieren können, dass der Zeitraum zu kurz ist und daher evtl. Schwankungen zu stark ins Gewicht fallen (wer sich tatsächlich mal die Mühe macht -ich habe es gerade getan- und einen Blick auf den Datensatz wirft/ ein paar schnelle Boxplots erstellt, wird sehen, dass es wirklich sehr große Schwankungen gibt). Aber diese Aussage hier deutet an, dass der Prozentwert durch Jahr (Anfang)- Jahr (Ende) entstand. Und dies wiederum ist schlichtweg einfach komplett falsch. Ich habe auf die Schnelle gerade noch nicht nachgerechnet, wie die Steigung aussehen würde, falls tatsächlich ein Jahr herausgenommen wird -ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Jahr so einen großen Unterschied geben sollte. Leider haben die Kollegen vom Leibnizinstitut auch nicht erwähnt, wie sie auf diese Aussage kommen (haben sie sich tatsächlich die Mühe gemacht und den Originaldatensatz erneut ausgewertet?) -daher muss ich davon ausgehen, dass sie meine vermutete Berechnung zugrunde legen (was ich mir allerdings eigtl. gar nicht vorstellen kann bzw. für sie nicht hoffe...). Dies WÄRE schlichtweg eine falsche Unterstellung den Kollegen aus Krefeld gegenüber.
    Ist das überhaupt die Erklärung die du meintest? Gibt es irgendwo diesbezüglich eine Erklärung, WIE deren Zahlen zustande kamen? Hat sich jemand (du?) die Mühe gemacht und die Originaldaten selbst mal durchgerechnet?
    Sorry, aber solche Aussagen ärgern mich einfach ein wenig, da diese eine Untersuchung mit einer absolut undurchsichtigen Begründung kleinreden.
    Also ich möchte da jetzt auch kein größeres Problem daraus machen, als es eigtl ist. Wie gesagt, es gibt nahezu an jeder Untersuchung genügend (wirklich akzeptable) Kritikpunkte. Aber sie sollten dann bitte auch wirklich begründet sein. Noch fehlt es mir hier an Begründung...

  • Ich kann einer Disskussion über Prozente, Wahrheitsgehalt und Korrektheit nichts abgewinnen! :confused_face:
    Wann habt ihr Euren letzten Maikäfer gesehen? Wann habt ihr zuletzt eine Feldgrille gehört? Wann die letzte Eidechse am Wegrand rascheln hören?


    Was ich weiß, und das aus eigener Erfahrung: unsere Umwelt ist extrem belastet und die einheimische Fauna und Flora hat Riesenprobleme.
    Falter-Arten, die ich als Jugendlicher noch in großer Zahl gesehen( und damals gefangen habe) sind völlig verschwunden. Durch Biotopverlust, wie der auch immer ausgesehen hat. Bebauung, Landschaftspflege, Strassenbau, usw. Gleichzeitig werden die Fruchtfolgen auf den Äckern immer schneller, die Nutzung immer intensiver. Das gleiche gilt für sämtliche bei uns vorkommende Arten, ob zu Lande, im Wasser, in der Luft!
    Niemand interessiert sich für die Folgen der Ausbringung von Glyphosat auf die Natur. Glyphosat hat eine Halbwertzeit von etwa einem halben Jahr. Bei uns wird zweimal im Jahr( mindestens) gespritzt. Das bedeutet eine Vergiftung der betroffenen Fläche übers ganze Jahr! Hier lebt nichts mehr! Eine Eidechsenpopulation in meiner Nachbarschaft ist erloschen, die Folgen für den Bach, der direkt an den Acker grenzt, kann ich nur erahnen! Bachneunaugen im Langwasserbach habe ich übrigens seit meiner Jugend auch nicht mehr gefunden-weg!


    Glyphosat ist doch nur ein kleiner Teil des Wahnsinns! Landverbrauch, eines der Hauptprobleme. Wie will man dem begegnen? Mit Verboten? Funzt nicht, Geld regiert die Welt!
    Also worüber wird dann disskutiert?
    Die Problematik ist so komplex, dass zur Zeit zumindest weder der Umfang zu erfassen ist, noch gibt es auch nur den Ansatz zu einer Lösung. Radikales Umdenken ist angesagt!
    Jedenfalls sind bei unseren "Volksvertretern" auch keine Lösungen zu finden! Die zucken nicht einmal! Höchstens mit den Schultern!


    (Gerade wird auf Bayern3 über Helikoptereltern diskutiert, das macht die Leute an! :wut: )


    Was können wir als "Fachleute" für Schmetterlinge tun?
    Jemand ne Idee?


    (Was sagen denn unsere ach so wichtigen "Artenschützer" dazu? Nee, eigentlich brauch´ ich die schlauen Sprüche auch nicht! Die können besser in "Kollegenhaue"!)


    Sorry für diesen Ausbruch, aber es wird gerade so viel Unsinn in den Medien verbreitet, das regt mich einfach nur auf, vor allem, weil nichts passiert! :upside_down_face:


    Doch, mir fällt schon was ein! Grundstücke(Wiesen, Felder und Wald) kaufen und aus der Nutzung nehmen.

  • Und Ihr diskutiert hier über Aussagekraft von Statistiken - die doch ganz offensichtlich in den entscheidenden Positionen niemanden interessieren

    Ich kann einer Disskussion über Prozente, Wahrheitsgehalt und Korrektheit nichts abgewinnen! :confused_face:


    Glyphosat ist doch nur ein kleiner Teil des Wahnsinns! Landverbrauch, eines der Hauptprobleme. Wie will man dem begegnen? Mit Verboten? Funzt nicht, Geld regiert die Welt!

    Was wir nicht messen, können wir nicht verbessern.
    Mit welchen Argumenten wollen wir kommen, wenn nicht mit Zahlen?


    Verbote sind nicht nur unwirksam, sondern sie betreffen Bereiche, die auf den Biotopschutz keine Auswirkungen haben. Was soll sich ändern, wenn in einem Naturschutzgebiet nicht mehr mit dem Rad gefahren werden darf?
    Wir haben hier ein Biosphärenreservat, an dessen Rand wir wohnen. Im Sommer fliegen hier abends größere Zahlen Hirschkäfer an unserem Haus vorbei, und auch Einsiedlerkäfer gibt es hier, nur so als Beispiel. Die stören sich nicht an illegal errichteten Mountainbike-Strecken im Wald.
    Die Antwort auf die Frage, was getan werden muss, liegt in der Natur des Biosphärenreservates: Das wird einfach nicht bewirtschaftet. Allenfalls werden mal Baumstämme entfernt, die über einem Weg liegen. Das Phänomen ist auch gut zu sehen in Gegenden, die aus topographischen Gründen schlecht bewirtschaftet werden können. In den französichen Alpen sind mir die Augen rausgefallen, als da alles voll von Apollofaltern, Segelfaltern, etc. war.
    Aus meiner Sicht sollten die Kommunen größere Flächen bereithalten, die u.a. nicht bewirtschaftet werden (ansonsten sollte dort so ziemlich alles erlaubt sein, auch wenn das unserer Verbotspartei, den Grünen, nicht passt, die ja mittels Dieselverbot große Teile der Deutschen enteignen will). Dort liegt dann die Wiege der Arten. Der Gedanke ist wirklich nicht neu: Er entspricht dem der Nationalparks. Diese bestehen meist aus riesigen Flächen. Besser wäre vermutlich, kleinere und mehr Flächen über das Land zu verteilen.
    Politisch wäre dies durchzusetzen, wenn die direkte Demokratie Einzug halten würde.
    Und Deutschland ist natürlich überbevölkert. Wir haben kein demographisches Problem und keinen Fachkräftemangel, allenfalls ein Bildungsproblem. Wer das Gegenteil behauptet, hat andere Interessen im Sinn als die der Deutschen.

    • Offizieller Beitrag

    Gebe ich dir vollkommen Recht, Sven!


    Allerdings möchte ich noch anmerken, dass man unsere Probleme mit einem pauschalen "Nationalpark" auch nicht zwingend beheben kann.
    Dafür müsste man sich ersteinmal klar werden, was unsere Probleme überhaupt sind bzw. was unser Ziel sein soll. Weder in der Politik kann man sich darüber einigen, noch wird es vermutlich hier im Forum darüber einen Konsens geben.
    Dazu sollte man ersteinmal wissen, dass ein Großteil unserer Rote-Liste-Pflanzenarten Segetalflora darstellt. D.h. sie sind unmittelbar mit der Landwirtschaft verknüpft und verbunden. Sie stellen zudem eine der Artengruppen dar, die den stärksten Rückgang aufweisen. Zudem sind unsere kompletten Offenländer Menschengemacht. Die blüten- und falterreichen Wiesen wie wir sie vielleicht aus manchen Gebieten kennen, gäbe es ohne den Menschen so nicht. Was es bei uns gäbe wären Waldarten -und diese sind in ihrer Artenvielfalt (zumindest was Tagfalter anbetrifft) den Offenlandarten unterlegen.
    Wollen wir also den Ur-Zustand erreichen -also einen möglichst hohen Waldanteil mit vermutlich geringerer Artenvielfalt (im Hinblick auf unsre schönen Flattermänner) oder unsere Landschaft mit all den "schönen" aber nicht ursprünglichen Elementen erhalten?
    Also natürlich kann die einzige Lösung nur ein Mittelweg sein -aber was ich damit verdeutlichen möchte ist, dass wir uns ersteinmal bewusst werden müssen, was wir denn überhaupt wollen und erst dann, wie wir es erreichen wollen.
    Einfach ein paar Flächen vollständig aus der Nutzung nehmen ist leider auch nicht das Allheilmittel -die meisten Arten werden daraufhin auf diesen Flächen ersteinmal verschwinden. Es wäre ein wirklich gutes Werkzeug -allerdings eben nur ein kleines Eck im Zahnrad :smiling_face:

  • Einfach ein paar Flächen vollständig aus der Nutzung nehmen ist leider auch nicht das Allheilmittel -die meisten Arten werden daraufhin auf diesen Flächen ersteinmal verschwinden. Es wäre ein wirklich gutes Werkzeug -allerdings eben nur ein kleines Eck im Zahnrad :smiling_face:

    Die Heide ist so eine Kulturlandschaft, die viele seltene Arten beherbergt. Sie wird im wesentlichen von Schafen und Heidschnucken so erhalten, wie sie ist. Und diese Tiere sind Teil der Kultur, die diese Landschaft hervorgebracht hat.


    Die Beatles sagen: Let it be! Und sie haben recht.

  • Wir haben kein demographisches Problem und keinen Fachkräftemangel, allenfalls ein Bildungsproblem. Wer das Gegenteil behauptet, hat andere Interessen im Sinn als die der Deutschen....


    Na da frag`doch mal die Grünspinner, die werden Dir sagen das wir unbedingt die halbe arabische Welt nach Deutschland reinlassen müssen plus deren Verwandschaft bis ins 10. Glied....Das darunter auch ein nicht zu vernachlässigender Anteil an Terroristen u.ä. befindet, was soll`s, shit happens! Aber darum sind sie ja auch weltfremde Spinner, die Nix können als mit sinnlosen Prestigeprojekten die Lebenshaltungskosten in die Höhe zu treiben.
    Was hat die Energiewende gebracht? Exorbitant steigende Kosten, eine Gelddruckmaschine für die Energiewirtschaft, grenzenlose Abzocke der Bevölkerung bei nur marginal erhöhter Sicherheit: Was nutzt es wenn die deutschen AKW`s abgeschaltet werden, die nebenbei mit die höchsten Sicherheitsstandards der Welt haben, wenn wir immer noch und ohne das ein Ende absehbar ist von französischen, tschechischen und in Zukunft ev. auch noch polnischen Kernkraftwerken umzingelt sind? Und das sind AKW´s die nach deutschen Standards zum Teil eher unter dem Begriff "Schrottmeiler" laufen....
    Die Grünen kann ich jedenfalls nicht erst seit dem "Veggie-Day" nicht mehr für voll nehmen, und ich danke dem Universum, das sie nicht wieder per Jamaika an die Hebel der Macht herangekommen sind!
    Gut, jetzt sind wir doch weit vom Thema abgekommen, aber auch das musste mal sein...

  • Na, jetzt kommen aber doch ein paar Zungenschläge in die Diskussion, die man beim Thema "Verschwinden der Schmetterlinge" so nicht erwartet hätte. Jedenfalls erschließt es sich mir nicht, was Flüchtlinge, die erst vor relativ kurzer Zeit hier ankamen, mit einer Agrarpolitik zu tun haben, die in den letzten 25 Jahren zum Verschwinden von vielen Insekten beigetragen hat.

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  • ...gehört Alles zu den Dingen die die Grünen in der Vergangenheit mit verbockt haben bzw. die sie bis ins grenzenlose ausweiten würden wenn sie die entsprechenden Mehrheiten hätten, und da gehört noch viel mehr dazu, wo sie die Finger mit `drin haben bzw. hatten : der sinnlose Bundesartenschutz (Individien - statt Biotopschutz), die Hartz-Verbrechen, die inflationäre Verschandelung der Landschaft durch Windräder (fahr`mal die A-20 von Berlin zur Küste, die kriegst den Schock Deines Lebens!)


    Die Flüchtlinge können Nichts dafür - bitte nicht in den falschen Hals kriegen!- aber sie sind AUCH ein Beispiel für die vielen Dinge die in diesem Land schieflaufen/gelaufen sind; und an denen die Grünen ihren Anteil an Schuld haben.
    Und nun stelle Dir vor die Grünen hätten bei der Wahl 51% erzielt; was glaubst Du wie es auf ALLEN o.g. Gebieten dann weitergegangen wäre??? Nicht nur mit dem der Pflicht-Gemüse-Tag für Alle, Stillegung aller Verbrennungsmotoren binnen 2 Jahren ....Kompletter Umstieg aufs Fahrrad bzw. auf Kamele u.s.w.....Diese Liste des Grauens ließe sich endlos weiterführen!


    Und egal wie lang die Liste würde, den Zusammenbruch der Entomofauna wird das nicht mal geringfügig abbremsen.
    Die "Öko-Partei" hatte schließlich auch auf diesem Gebiet 37 Jahre Zeit zum Kümmern gehabt - und hat dabei rein gar nichts bewirkt.... Die Folgen dieser "grünen Nichtsnutzigkeit" kann und konnte ich in jedem Jahr durch kontinuierlich abnehmende Anflüge ans Licht "bewundern"....


    Vor vielen, vielen Jahren habe ich einmal die Grünen für etwas Gutes gehalten, eine Partei die sich endlich der Probleme annimmt die jeder Naturfreund schon damals sehen konnte. Ich habe sogar Jahrelang in"Schwesternorganisationen" wie BUND und Grüner Liga mitgemacht und versucht den Leuten mit Gutachten und Artenlisten Munition für ihren Kampf gegen die Behörden zu liefern.
    Das war damals. Heute dagegen bin ich völlig desillusioniert. Aus o.G. und vielen weiteren Gründen bin ich ein scharfer Kritiker dieser Traumtänzer geworden.
    Was bis heute aus dieser Partei geworden ist läuft bei mir nur noch unter Parodie und Lachnummer, und ich verwahre mich dagegen das den Grünen per Regierungsbeteiligung noch einmal die Möglichkeit gegeben wird Einfluß auf mein Leben zu nehmen.

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