Eudicella euthalia bertherandi

  • Hallo,


    am 29.10 verpuppten sich 2 Larven. Eine Puppe weich, die andere hart. Heute ist ein gesunder Käfer mit viel Appetit geschlüpft, doch aus der harten Puppe versuchte die Larve heraus zu kommen. Ich musste ihr dann helfen. Nun meine Frage. Das ist meine erste Erfahrung, was mache ich mit der Larve? die hätte sich in der gleichen Zeit zum Käfer entwickeln müssen. Wird sie sterben?


    Viele Grüsse
    Katja

  • ANZEIGE
  • Gute Frage, eine erstaunliche Entdeckung.
    Gelegentlich kommt es vor, dass die Larven bei Störungen den Kokon wieder verlassen.
    Das passiert aber eigentlich nur, wenn kurze Zeit nach dem Kokonbau die Puppenwiege kaputt geht.
    Im Normalfall sind die Larven bereits eine bis zwei Wochen nach dem Kokonbau soweit in der Entwicklung zur Puppe fortgeschritten, dass sie sich nicht mehr bewegen.


    Deine Larve sieht nach einer gesunden Präpuppe aus, eventuell war der Versuch die Puppe zu verlassen einfach nur die normale Bewegung, welche die Präpuppen machen.
    Hast du die Kokons von der Behälterwand gelöst?
    Wenn ja könnte die sich bewegende Präpuppe auch versehentlich dich das Loch bewegt haben.

  • ANZEIGE
  • Hallo,
    ich darf mich kurz einmischen.


    Der Kokon war an der Behälterwand angeklebt, ist wohl abgelöst worden, deutlich sieht man das Fenster. Das Ablösen sollte man unbedingt vermeiden. Jedoch kann man das gut händeln.


    Die gezeigte Larve ist noch nicht in der Praepuppenphase!
    Diese Ppp geht mit Veränderungen im Körper der Larve einher und führt zu Immobilität. In dieser Phase verläßt die Larve den Kokon nicht mehr.
    Der vordere Teil des Körpers ist dann eingezogen und verdickt.
    Deine Larve hat sich aber gerade erst den Kokon gebaut.
    Sie ist noch nicht in die Ppp eingetreten, wie auf den Bilder deutlich zu sehen!
    Deine Larve wird Störungen unbedingt mit Flucht beantwortet, die Larve verläßt auf jeden Fall den Kokon.
    Eine Möglichkeit, bei einem Kokon an der Behälterwand die Larve am Entkommen zu hindern ist, sie entweder sofort nach dem Ablösen von der Behälterwand oder beim Finden wieder in den Kokon zu geben und den Kokon dann gut mit Tesastreifen zu umwickeln, sodass die Larve nicht entkommen kann. Bei Eudicella aethiopica z.B. ist es die Regel, dass der Kokon an die Behälterwand geheftet wird. Hier habe ich mehrfach mit dieser Methode die Larven am Entkommen gehindert und sie haben sich immer gut entwickelt. Das kann man auch mit Kokons versuchen, die gebrochen sind. Ich hebe zudem immer alte gerocknete Kokons auf, damit ich eventuell eine Form habe, in die die Larven gegeben werden können. Sind sie zerbrochen, lassen sie sich mit etwas Geschick mit Heißkleber kleben, den man mit einem Zahnstocher verstreicht.
    Eine weitere Möglichkeit ist es, die Larve in feuchtem Substrat zu belassen und zu warten, bis sie in die Praepuppenphase eintritt. Wenn man sie dann in den Kokon zurückgibt, verbleibt sie dort und verpuppt sich. Oft gehen diese Larven aber verloren, da sie viel herumkriechen und dadurch dehydrieren. Zwar versuchen sie sich dann noch zu verpuppen, das geht aber meist daneben.
    Manche Käfer benötigen für den Schlupf den Kokon, um Elytren und Flügel ordentlich entfalten zu können. Sie benutzen den Kokon praktisch als Form für die Flügel. Bei solchen Arten ist die Gefahr, dass sich die Flügel deformieren oder gar die Gliedmaßen verkümmert sind, sehr groß.
    Mit Steckschaum sollte man versuchen, den Kokon möglichst genau nachzuformen. Da hinein dann die Praepuppe, das Ganze auf feuchtes Substrat. Nass machen braucht man nach meiner Erfahrung nicht, die Luftfeuchtigkeit, die das Substrat abgibt ist völlig ausreichend.


    "Wird schon schief gehen", viel Glück
    Arnd

  • Hallo Arnd,


    herzlichen Dank für deine ausführliche Erklärungen.
    Nur das mit der Larve habe sich eben den Kokon gebaut verstehe ich nicht. Am 29.10 habe ich 2 Kokon fotografiert die an der Erdoberfläche waren und nicht an der Behälterwand, siehe oben. Dann am 28.11. 1 Schlupf und die Larve, die wieder heraus kommt und das 1 Monat später.
    Ich lass mich Ueberraschen wie es weiter geht.


    Viele Grüsse
    Katja

  • Hallo Katja,
    auf dem rechten Bild, auf dem die Larve den Kokon verläßt, sieht man um das Loch einen glatten Rand. Dieser entsteht, wenn der Kokon direkt an der Behälterwand gebaut wird. Eventuell sind die von Dir beobachteten/fotografierten Kokons nicht identisch? Solange die Kokons sich im Behälter mit Larven befinden, können die Kokons immer auch bewegt werden.
    Ich nehme Kokons immer aus den Larvenboxen heraus und lege sie in extra Schlupfboxen. So werden sie nicht von anderen Larven bewegt oder gar beschädigt. Und ich kann sie besser kontrollieren.
    Halt uns auf dem Laufenden.
    Grüße und fröhliche Weihnachten
    Arnd

  • Hallo Arnd noch mal,


    die Kokon sind schon identisch, nur ist jetzt noch ein Kokon zum Vorschein gekommen. In dem Behälter hatte ich 3 L3 Larven gekauft. Also kann ich mir nur Vorstellen, dass sich in dem Substrat ein schon älterer Kokon befand, und der Käfer am gleichen Tag geschlüpft ist wie die Larve aus dem Kokon wollte.
    Wo bauen die Larven den Kokon an der Behälterwand? Noch im Substrat, so dass man ihn nicht sehen kann? Ich habe insgesamt 13 Kokon von 3 verschiedenen Arten, doch liegen alle oberhalb oder im Substrat.


    Viele Grüsse und schöne Festtage
    Katja

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!