Gran Canaria im März

  • ANZEIGE
  • Hallo Fank.
    du hast dir eine günstige Jahreszeit ausgesucht, wenn es um die Suche nach Sphingidae geht. Ich war einmal im November dort, da ergab sich nicht allzu viel. Danach besuchte ich dieInsel mehrmals im Februar/März,
    in dieser Zeit gibt es Raupen in Hülle und Fülle. Raupen von Kanarischen Wolfmilchschwärmer (Hyles tithymali) findet man ohne großes Suchen. Selbst in der Nähe der Urlauberhochburgen wird man fündig.
    Die Raupen sind meist schon von weitem auszumachen, sie sitzen sehr auffällig in denkleinen Wolfmilchsträuchern (Euphorbia regis-jubae). Diese Sträucher sind auf ganz Gran Canaria verbreitet.
    Sie kommen scheinbar mit sehr wenig Regen aus. Die Raupenfindet man in allen möglichen Größen und Entwicklungsstufen. Dann konnte ich mehrmals Raupen von Acherontia atropos finden. Hierfür muss man Pflanzen
    des Blauen Tabaks (Nicotiana glauca) absuchen. Auch diese Pflanze sieht man häufig verwildertauf trockenen Standorten. Aber hier heißt es wirklich suchen. Ich habe auch mal den Kartoffelacker eines Bauern abgesucht,
    leider ohne Erfolg. Der Grund dafür kann auch das Giftspritzen sein, dass ich späteroft sehen konnte. Im Januar ist normalerweise die Regenzeit auf Gran Canaria. Eigentlich... Von Einheimischen weiß ich, dass es auch
    Winter ohne Regen gibt. In diesem Fall wird deine Suche nicht so erfolgreich werden. Aber wennes geregnet hat, dann erwacht das Leben. 2010 war so ein Jahr. Als ich dort im Februar eintraf, war es ungewöhnlich grün.
    Ich kenne da so ein kleines aber feines Gebiet mit einem Teich. Nach einer längeren Regenperiodeverwandelt sich das Gebiet in eine Sumpflandschaft. Hier fand ich diverse Raupen von Hyles livornica. Diese frassen an kleinen krautigen Pflanzen. Und dann die Massen an verschieden Noctuidae-Raupen, das ist eine wahre Freude. Das schönste an diesem Gebiet ist aber das Vorkommen einer Art von Seidenpflanzen. Diese sind die Futterpflanzen für dieRaupen der Monarchfalter (Danaus plexippus). Es ist alles vertreten. Kopulierende Paare, eierlegende Falter, Raupen in allen Größen und diverse Puppen. Das Treiben dieser wunderschönen Falter zu beobachten,ist schon die Reise auf die Kanaren wert.
    Dann habe ich (allerdings im November) im Botonischen Garten von Las Palmas an einem Kaktus einen frischen Falter von Hippotion celerio) entdeckt. Ich bin überzeugt, wenn Wein oder Wilden Wein absucht, würde man auch Raupen dieser Art finden. Sitz man am späteren Abend draussen auf dem beleuchteten Balkon, dann kommen so einige Falter auf Besuch. Besonders an eine superschöne Ophiusa tirhaca erinnere ich mich immerwieder gern.
    Du merkst also, es wird sich lohnen mit offenen Augen duch die Landschaft zu wandern. Übrigens bin ich ab dem 11.3. auch wieder mal auf Gran Canaria. Das letzte mal war 2010. Bin wirklichsehr gespannt, ob sich noch etwas Natur erhalten hat.



    Wünsche dir viel Erfolg.
    VG - Harald

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!