2018 ein gutes Falterjahr?

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  • Hallo,
    in der Tat sind viele Schmetterlingsarten in diesem Jahr (zumindestin Bayern) besonders häufig zu beobachten. Hauptgrund ist das für unsere Regionnicht übliche warme, trockene und sehr sonnige Wetter. Es gibt aber natürlichauch viele Arten, denen das Wetter nicht so behagt (fehlende Arten fallen aberweniger auf). Die Witterung hat bei vielen Arten die Entwicklung beschleunigt.Die Schillerfalter zum Beispiel, früher eine „Juli-Art“ fliegt hier schon seitJahren ab Mitte Juni und dieses Jahr schon ab Anfang Juni (Könnte bei ilia sogarzu einer 2.Generation führen). Das heißt im Schnitt auch zwei Wochen wenigerFraßdruck auf die verschiedenen Entwicklungsstadien und damit mehr Falter. Schwalbenschwänzewaren/sind so häufig wie seit Jahren nicht mehr. Auch Sie dürften eine sehrvollständige 3.Generation dranhängen. Leider sind diese von der Norm abweichendenWerte nicht dauerhaft. Häufig schaffen es die Raupen einer drittenSchwalbenschwanzgeneration nicht die Entwicklung bis zur Puppe (Überwinterungsstadium)abzuschließen. So folgt auf eine sehr vollständige 3.Generation meist ein Jahrmit sehr wenigen Schwalbenschwänzen. Fliegen nächste Jahr die Falter wieder zurgewohnten Zeit bedeutet das wieder längeren Fraßdruck und allein schon deswegenmöglicherweise weniger Falter. Unklar natürlich auch wie sich verkürzeEntwicklungsdauer auf die verschiedenen Parasiten auswirkt. Insgesamt profitierenaber überwiegend Ubiquisten und Wanderfalter vom diesjährigenWitterungsverlauf. Der Kleine Perlmuttfalter zum Beispiel war/ist sehr häufigund die Gammaeule fliegt in Massen. Am besten für die Falterfauna einer Regionist ein Witterungsverlauf der im Jahresverlauf den Durchschnittswerten derRegion möglichst nahe kommt und bei jeder Abweichung davon gibt es Gewinner undVerlierer.


    Gruß
    Walter

    • Offizieller Beitrag

    Das kann ich nur bestätigen. Auch hier in Südhessen ist es ein gutes Jahr. Der Schwalbenschwanz ist, wie letztes Jahr schon, wieder häufig. Der Kaisermantel ist fast schon eine Plage. Ich habe noch nie so viele gesehen.
    Zygaenen aller Art (vor allem Z. transalpina) scheinen mir auch besser als in anderen Jahren. Natürlich profitieren alle wärmeliebenden Arten von der sehr warmen Witterung. Auch Arten denen Wärme zumindest nicht so viel ausmacht dürften davon profitieren. Verlierer sind natürlich die kälteliebenden Arten. Da kann ich aber keine wirkliche Eisnchätzung geben, da ich davon hier keine habe die ich beobachten könnte.


    Gruß Dennis

  • Hallo allerseits,


    auch ich kann mich nur den Ausführungen von Walter anschließen.
    Hier im Breisgau gibt es Schwalbenschwänze, Schillerfalter (auch hier bereits seit Anfang Juni), Schachbrett und Bläulinge in Massen Auch ein sehr großes Aufkommen des großen Fuchses konnte ich in diesem Jahr beobachten, Trauermantel, Kaisermantel und massenhaft Zygaenen.
    Von den Nachtfaltern fliegen Eichenspinner jegliche Art von Catocalen, insbesondere M. maura und C. electa, sowie Brauner und Russischer Bär und alles mögliche an Flechtenbären, Zimtbär, usw.
    War gestern bei Vollmond beim Leuchten - unglaublicher Anflug, was normalerweise sonst ja nicht der Fall ist.
    Auch auf Korsika, wo ich gerade 2 Wochen war, Nachtanflüge in rauhen Mengen, z.b von C. fulminea - ungelogen bis zu 100 Falter an der Wand. Tagsüber massenhaft Schwalbenschwänze, Segelfalter und G. cleopatra, war aber einfach zu heiß um auf Fang zu gehen.


    Nachteil der ganzen Sache ist allerdings, dass sich auch L. dispar in rauen Massen auf alles mögliche stürzt. Bei uns hier konnte man teilweise ganze Alleen neben der Strasse komplett kahlgefressen sehen. Ich wenn am Abend mein Fenster im Wohnzimmer offen habe, flattert da schon der eine oder andere dispar-Mann ins Zimmer, aber auch Brombeereulen oder Ligustereulen besuchen mich hin und wieder.


    Trotz allem finde ich es einfach schön, wieder einmal Schmetterlinge jeglicher Couleur sehen zu können - und es ist mir schlichtweg wurscht ob Schädling oder nicht :winking_face:


    Liebe Grüße aus dem Backofen Breisgau


    Rainer

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