Wasserflecken

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  • Im Grunde genommen gar nichts, bei Wasserflecken verkleben Schuppen bzw. deren Bestandteile
    derart das das Ergebnis nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
    Gelegentlich kann Benzin o.ä. nach dem Aufweichen auftretenden Fettglanz (besonders bei dunklen Faltern) etwas mildern, aber
    diese typischen Wasserränder wie man sie dann gerne bei helleren Tieren, wie z.B. Bläulingen, Colias o.ä. sieht sind
    nicht behebbar.


    Am Besten Tiere gar nicht erst aufweichen zu müssen - also vor Ort präparieren oder einfrieren.
    Und wenn doch, dann äußerste Vorsicht: Nur wenig Wasser in die Aufweichglocke geben und dafür
    längere Zeit einplanen....



    mfg

    • Offizieller Beitrag

    Kurz gesagt: Ja.
    Mache ich auch so. Man darf nur nicht den Fehler machen, den ich lange gemacht habe, sie in feuchtigkeitsdurchlässigen Pappschachteln zu lagern. Dann trocknet nämlich auch alles langsam aus. Besser in einer Plastikdose lagern, dann hält der Inhalt relativ lange frisch. Ist allerdings nicht für die Ewigkeit. Irgendwann trocknet das natürlich auch alles aus, nur es geschieht eben sehr viel langsamer.


    Gruß Dennis

  • Hallo miteinander,


    zur urspünglichen Frage: Ich hatte schon mal Falter, die Wasser gezogen haben und furchtbar ausgesehen haben, aber mit etwas Geduld und Anpusten wieder trocken geworden sind und dabei nach meinem Augenschein weniger oder z.T. sogar gar keine Ränder zurückbehalten haben.


    Genauer: Ich habe sie genadelt und dann nicht sofort präpariert sondern immer wieder von allen Seiten angeblasen, bis sie trocken waren. Das dauert natürlich seine Zeit und nach meiner Erfahrung klappt das auch nicht immer, aber manchmal schon. Welche Umstände sich da positiv oder negativ auswirken, kann ich leider nicht sagen, vielleicht war auch eine gute Portion Glück dabei?


    Generell zum Aufweichen: Meines Erachtens entstehen Wasserflecken besonders schnell in komplett dichten Gefässen. Ich habe die besten Ergebnisse mit Ferrero Rocher Schachteln. Wie schon von Andreas erwähnt nehme auch ich eher wenig Wasser, im Prinzip 2-3 nasse Blätter Klopapier. Man muss halt kontrollieren, dass es nie komplett austrocknet. Dazu noch ein paar Kristalle Thymol. Das löst (oder verteilt) sich schön im Wasser, wenn man mit der Spritze heißes Wasser draufspritzt.
    Eher versehentlich (andere in der Weichbox waren immer zuerst daran :winking_face: ) habe ich da einige Falter schon Monate lang drin gehabt ohne Schimmel und ohne Wasserflecken. Konnte ich selbst nicht glauben, stimmt aber. Ob das anderweitig schlecht ist (z.B. DNA-Zerfall) weiß ich nicht, aber zumindest optisch und zum präparieren ging es gut.
    Andere empfehlen gegen den Schimmel Essigwasser, Seifenwasser, ... Gibt sicher mehrere gute Methoden.


    Die Off-Topic-Anmerkungen kann ich nur bestätigen: Erste Wahl: Sofort präparieren. Zweite Wahl: Möglichst luftdicht und kompakt verpacken, möglichst frisch einfrieren und trotz allem möglichst schnell präparieren (auch ich hab schon genug "gefriergetrocknetes" Material gehabt, das macht keinen Spaß...). Dritte Wahl: Unpräpariert (getütet, genadelt, etc.) trocknen lassen, später aufweichen und präparieren.


    Nebenbei: Wenn zufällig Platz ist, schadet natürlich auch bei getrockneten Faltern die Aufbewahrung in der Tiefkühltruhe nicht, das schützt sicher vor Parasitenbefall.


    Schöne Grüße,
    moe

  • Wasserflecken und Wasserverfärbungen insbesondere bei "grünen" oder evtl. "blauen" Stücken bleiben und können NICHT behoben werden.
    Nasse Tiere kann man natürlich trockenfönen oder einfach etwas an der "Luft" vor dem Präparieren belassen.
    Am Besten empfindliche Tiere nur solange in der Weichdose (Art völlig egal) belassen, bis ich die Beine und Fühler bewegen lassen, ohne abzubrechen. Mit feiner Spritze Wasser oder 20% Salmiak oder noch dünnere Salmiaklösung in THORAX einspritzen bis Flüssigkeit
    wieder sichtbar austritt. Kurz warten und mit Pinzette Thorax "gefühlvoll" zusammendrücken.
    So spanne ich sicher und schön selbst URALTE Tiere.
    Manfred

  • Hallo zusammen,


    schönen Sonntag. ... und danke für dieses Thema. Kann ich Euch doch mal zeigen und beschreiben wie es nicht geht. Erst letzte Woche habe ich das mal probiert. Von Essigwasser habe ich oben gelesen. Nun seht was Essigreiniger macht. Zeit zur gasförmigen Einwirkung waren 24 Stunden. Falter (wie im Bild) genadelt und auf Styropur. Der Essigreiniger statt Wasser gerade bodendeckend in der Dose.


    Werde es wohl so nicht wieder tun. Bleibt der Essigreiniger doch eher für Käferleute. Die Nadeln erodieren doch etwas. Die "Auswüchse" gehen spielend ab. Umnadeln musste ich nicht.
    Falls einer die Reaktion erklären möchte, bitte. Ich werdes es gerne Lesen.


    Im übrigen gab´s auch keinen Schimmel - und ja, ich weiß, nach 24 Stunden nicht unbedingt zuerwarten! :winking_face:



    Grüße


    • Offizieller Beitrag

    Falls einer die Reaktion erklären möchte, bitte. Ich werdes es gerne Lesen.

    Die Reaktion ist unter Umständen in ihren Einzelheiten etwas komplizierter, aber im Grundsatz ziemlich banal. Die Nadeln rosten ganz schlicht.
    Der Essig (genauer die Ethansäure darin), zusammen mit einigen anderen Säuren wie etwa Citronensäure, die vielleicht noch enthalten sind, bilden ein ganz gutes Oxidationsmittel. Ich bin nicht ganz sicher aus was deine Insektennadeln sind, aber ich denke rostfreier Stahl ist üblich. Der rostet deswegen nicht, weil der hohe Chromanteil eine passivierende Oxidschicht im Kontakt mit Sauerstoff bildet. Das entstehende Chromdioxid kann allerdings von Säuren gelöst werden (nicht sonderlich gut, aber geht). Die schützende Oxidschicht ist weg und die Säure kann den Stahl korrodieren. Die "Auswüchse" entstehen denke ich mal dadurch, dass die Nadeln mit Emaille lackiert sind. Da das Eisenoxid, was bei der Korrosion des Stahls entsteht, sehr spröde ist und leicht ablättert hebt es die vergleichsweise stabile Farbschicht ab. Eventuell auch noch dadurch etwas aufgeblasen, dass bei der Reaktion Wasser und Gase entstehen. Das ist zumindest meine Erklärung dazu. So viel zu diesem mehr oder weniger sinnlosen Beitrag, warum Insektennadeln keinen Essig mögen.


    Gruß Dennis

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