Frage zu Puppen

  • hallo ihr lieben, ich bin es mal wieder mit einer frage zu meinen nagelfleck und birkenspinner puppen. Ich habe diese zusammen mit kl nachtpfauenaugen in ihrem kasten zur überwinterung. Mir fällt auf, dass sich die nachtpfauenaugen immer mal bewegen, die beiden anderen arten allerdings gar nicht, weder bei einsprühen noch bei anfassen. Der unteren teil ist weich und beweglich bei allen, bei den birkenspinner männchen etwas härter. Ich habe dennoch angst, dass da was nicht stimmt. Sie bewegten sich allerdings von anfang an glaube ich nicht, auch als ich sie auspackte nicht, habe die arten hier aus dem forum ohne kokons erhalten. Hat jemand diese arten und hat erfahrungen? Mich wundert einfach, dass die nachtpfauenaugen viel aktiver sind und auf berührung reagieren, die anderen aber gar nicht.

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  • Hallo Sabrina,


    zunächst einmal finde ich es merkwürdig, dass du die Puppen ohne Kokons bekommen hast, wer macht denn sowas :confused_face: . Die Puppen haben im Kokon ihr eigenes Mikroklima, dass sie mehr oder weniger vor Hitze und vor allem vor Kälte schützt. Wenn du sie draussen hältst, dann musst du sie schon sehr geschützt unterbringen, sonst gehen sie dir ein.


    Was die Agilität der Puppen angeht, kann ich nur meine eigenen Erfahrungen einwerfen. Ich habe auch immer wieder festgestellt, dass sich Puppen einiger Arten fast gar nicht bewegen (zB vom Jakobskrautbär) und andere sehr rege sind (zB vom Mondvogel). Da ich weder Nagelfleck noch Birkenspinner bisher gezüchtet habe, kann ich dazu direkt nichts sagen. Am aller einfachsten ist es aber, wenn du dir eine kleine Küchenwaage organisierst, die auch sehr leichte Mengen wiegen kann. Anhand des Gewichtes, kannst du kontrollieren, ob die Puppen noch "voll" sind bzw leben.



    Lg Christian

  • ja, habe sie so bekommen, außer die nachtpfauenaugen, die bewegen sich in ihren kokons. Das mit dem mikroklima erzählte mir schon mal wer, andere meinten, das sei totaler quatsch und sie hätten puppen auch ohne kokons erfolgreich überwintert. Daher weiß ich einfach nicht, was stimmt, da jeder was anderes sagt...schwalbenschwanz puppen überwintern ja auch ohne kokons.

  • Natürlich kann man Puppen die sonst in einem Kokon wären, auch ohne Kokon überwintern, aber die Natur hat sich dabei schon was gedacht (Schutz bzw Tarnung vor Fressfeinden und eben Witterungsschutz). Die meisten Tagfalterpuppen sind Gürtel-oder Stürzpuppen ohne Kokon, warum das so ist und warum sie trotzdem den Winter gut überstehen weiß ich auch nicht (die meisten kokonfreien Puppen sind ja meistens an sehr geschützten Stellen zu finden, was eventuell schon reicht zum überwintern). Aber um noch mal auf die Agilität zurück zu kommen, einfach regelmäßig wiegen, dann sieht man ob die Puppe noch lebt oder nicht. Wie gesagt, meine Jakobskrautbär-Puppen haben sich null bewegt und sind trotzdem irgendwann geschlüpft.

    • Offizieller Beitrag

    Das mit den Kokons ist so eine Sache. Es ist von Art zu Art unterschiedlich, ob das viel ausmacht oder nicht. Ich würde generell sagen, es macht eher keinen Unterschied, ob man sie ohne oder mit Kokon lagert und schlüpfen lässt. Es gibt aber definitiv Arten bei denen es was ausmacht. Der Birkenspinner gehört finde ich nicht dazu. Deren "Kokons" sind eigentlich sowieso kaum solche. Die verpuppen sich ja mehr in einem losen Gespinst, was nicht immer einfach zu erhalten ist. Man muss einfach nur darauf achten sie nicht so trocken zu lagern (allerdings auch nicht nass).
    Das Puppen sich nicht bewegen ist normal, manche tuen das manche nicht. Bei vielen Arten bewegen sich die Puppen kurz nach der Verpuppung und dann erst wieder kurz vorm Schlupf. Bei manchen wie gesagt aber auch gar nicht. Das mit der Waage klingt sehr kompliziert. Die Puppen sind nicht so empfindlich, man kann sie auch in die Hand nehmen, um das Gewicht zu fühlen. Ansonsten würde ich mir auch nicht zu viele Sorgen machen. Die Puppen sind relativ robust und das einzige was man wirklich kontrollieren kann, ist die Feuchtigkeit und vielleicht noch die Temperatur (bei diesen Arten auch nicht so wichtig. Nur draußen sollten sie definitiv sein, sie brauchen im Winter kalte Temperaturen). Dann bleibt nur zu warten. Wenn nicht alle schlüpfen sollten ist das auch nicht unnormal und heißt nicht zwangsläufig, dass es an schlechter Pflege lag. In der Natur kommen wahrscheinlich viel weniger durch.


    Gruß Dennis

  • ich danke dir für die antwort. Ich besprühe sie regelmäßig etwas mit wasser, im winter dann natürlich weniger. Meinst du ich sollte sie dennoch mit moos für die überwinterung bedecken wegen der kälte? Also leben scheint drin zu sein, was das gewicht angeht. Ich hatte dieses frühjahr drei tote weinschwärmer puppen, drei schlüpften. Obwohl gleiche haltung und keine parasiten. Die drei toten waren zum schluss leicht wie eine feder. Die birkenspinner männchen sind nur wirklich klein, da fühlt man kaum das gewicht.

    • Offizieller Beitrag

    Das Moos ist ganz gut, um Feuchtigkeit zu halten. Dann musst du auch nicht ganz so viel Sprühen. Mit zusätzlicher Feuchtigkeit muss man nur sehr aufpassen. Es kann ganz schnell zu feucht werden.
    Wegen der Kälte brauchst du dich nicht zu sorgen. Erstens ist die sowieso abgeschafft, zweitens können die durchaus ein paar Minusgrade ab.
    Wie gesagt, dass Puppen absterben ist eigentlich normal. Man kann öfters mal Glück haben, wenn alle durchkommen, aber das ist halt nicht immer so.
    Oft merkt man das in der Tat am Gewicht, aber ich hatte schon öfters Puppen die ich für tot gehalten habe, die dann noch geschlüpft sind.
    Daher immer aufbewahren, bis man sich ganz sicher ist, dass nichts mehr schlüpft.


    Gruß Dennis

  • ja, bei mir sind auch schon welche gestorben und ich wusste nicht, woran es lag...zb kleines nachtpfauenauge...1 männchen schlüpfte diesen frühling, drei tot und die zwei weibchen überwintern nochmal, leben auch definitiv. was meinst du, wie oft ich die nagelfleck, birkenspinner und nachtpfauenaugen im herbst und winter einsprühen sollte? wo es jetzt so heiß war habe ich alle paar tage leicht gesprüht. aber im herbst und winter bin ich unsicher...LG

    • Offizieller Beitrag

    Je nachdem wie lange die Feuchtigkeit in dem Kasten sich so hält, würde ich sagen alle 2-3 Tage reicht, eventuell sogar noch weniger. Ich muss aber sagen ich habe damit nicht soo viel Erfahrung. Meiner Meinung nach brauchen diese Arten keine spezielle Behandlung. Ich halte sie schlicht draußen etwas wettergeschützt in einem offenen Gazekasten zwischen ein paar Leinentüchern. Die halten die Feuchtigkeit aus der Umgebung und bei Regen ganz gut. Ich führe also keine zusätzliche Feuchtigkeit zu, wenn ich es nicht für absolut notwendig halte. Besser man entwickelt ein Gespür dafür wie viel Feuchtigkeit es sein muss, anstatt sich auf einen Zeitplan zu versteifen. Wenn die Puppen und deren Umgebung knochentrocken ist, sollte man etwas Feuchtigkeit dazugeben, wenn sowieso alles klitschnass ist sollte man es trocknen lassen und wenn es irgendwo dazwischen ist, kann man es ruhig einfach in Ruhe lassen.


    Gruß Dennis

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  • vielen dank euch :smiling_face: habe mir das mal angesehen und ich kann mir auch sowas mit leinentüchern und wasserschale bauen. nur müssen die leinentücher auch immer nass sein, also muss ich sie alle paar tage mit wasser tränken? ich kenne mich damit nicht aus. oder reicht die feuchtigkeit, die das wasser dann in die tücher abgibt? ah und ginge statt leinen auch einfach haushaltspapier?

  • ..... nein die Leinentücher dürfen nicht nass sein und müssen auch nicht mit Wasser getränkt werden.
    Von Haushaltspapier würde ich abraten.Sehr wichtig ist ein Minimum/Maximum Thermometer und ein
    guter Hygrometer damit man Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontrollieren kann und im Blick hat. :winking_face:

  • züchte seit über 50 Jahren und sprühe bei EINHEIMISCHEN Arten nie, da man häufig dabei Keime und Schimmel
    einbringt. Nicht überwinternde Arten einfach in trockenen Schlupfkäfig, Überwinterer in eine "luftige" Schachtel, die
    vor Fressfeinden schützt und dann bis zum Frühling - ganz hinten in die Garage.. Im Jahr züchte ich oft über 70 Arten und mit PUPPEN hatte ich noch NIE Probleme.
    Ausnahme LEMONIA - bitte nie anfassen bzw. Standort verändern.
    Hatte E. pavonia schon mit 5 Jahren Puppenruhe - ohne sprühen.
    Nicht zu kompliziert denken, die meisten Tiere sind robuster als gedacht.
    Kokons sind gut, aber nicht unbedingt erforderlich - es ist lediglich ein Schutz vor Fressfeinden.
    policeman

    • Offizieller Beitrag

    Sehe ich genauso. Bei den meisten einheimischen Arten ist ein großer Aufwand nicht nötig. Hygrometer oder so halte ich für ganz nett, aber irgendwo auch überflüssig. Die Leinen dürfen auf keinen Fall richtig nass sein. Dann am besten gleich zum trocknen rausnehmen. Ein wenig Feuchtigkeit ist absolut ausreichend und keine Behandlung ist auch in Ordnung. Nur wenn es ganz trocken wird kann man etwas Sprühen. In diesem Fall gilt meist, weniger ist mehr.


    Gruß Dennis

  • Kokons sind gut, aber nicht unbedingt erforderlich - es ist lediglich ein Schutz vor Fressfeinden.
    policeman

    Naja....Ansichtssache.
    Bei so mancher Noctuidae bin ich da anderer Meinung, um ausschließlich bei den einheimischen Tieren zu bleiben, wie du schreibst.
    Ausnahmen bestätigen die Regel, Manfred.


    Bei den angesprochenen versicolora braucht es sicher keinen Kokon zur erfolgreichen Überwinterung. Und dass die nicht so agil als Puppe sind ist normal.
    Bei den pavonia sähe ich keinen Grund den Kokon ganz zu entfernen, aber bei sehr trockener Lagerung KANN die Reuse ein Problem beim Schlupfvorgang darstellen.
    Darum schneide ich die mit ner Nagelschere weg.


    Andere Züchter überwintern die pavonia ohne Kokon, andere dehnen nur die Reuse zum Schlupf vor....
    So hat jeder seine eigenen Vorgehensweisen, die zum Erfolg führen :winking_face:
    Und welche Luftfeuchte bei Manfred "ganz hinten in der Garage" herrscht, wäre auch noch ein interessantes Detail :grinning_squinting_face:


    Auf alle Fälle viel Erfolg bei der weiteren Zucht der Tiere.


    Rudi

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt sicher Arten, bei denen man den Kokon nicht entfernen sollte und auch nicht muss. Bei pavonias finde ich es persönlich ganz gut die Kokons zu öffnen, um einen Überblick über mein Geschlechterverhältnis und den Schlupfzeitpunkt zu haben. Bei versicolora gilt dasselbe, außerdem finde ich die Kokons manchmal schwierig zu erhalten. Oft macht man die sowieso kaputt, wenn man sie vom Verpuppungsplatz entfernt, daher lagere ich diese ganz ohne Kokon.Letztlich ist es jedem selbst überlassen. Es ist nur ein Mythos, dass man Puppen niemals aus dem Kokon entfernen sollte.


    Gruß Dennis

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