Die Saison 18/19 ist eröffnet!

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    Eben darum frage ich. Bei w-Album sitzen die Raupen auch mit Vorliebe in den Knospen, bei quercus bohren sich die Raupen noch vor dem Austrieb in die Blütenknospen hinein und fressen diese von innen heraus. Das Angebot von Blättern endete bei mir zumindest in den jungen Stadien immer mit Misserfolg. Und genau darum bin ich eigentlich versucht zu behaupten, dass an vielen Such-Schemata schon etwas dran sein sollte. Bei w-album habe ich jedoch auch schon öfter Eier auch an Blattknospen gefunden -hier bin ich mir auch nicht so sicher, ob die Jungraupen nicht auch die frischen Blätter akzeptieren...Dennis' Erfahrung scheint ja eher dafür zu sprechen.

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    Ob auch pruni, quercus oder w-album so flexibel sind, könntet ihr ja mal testen.

    Schon geschehen :winking_face: . Zumindest in der Zucht ist es bei all diesen Arten überhaupt kein Problem sofort nach dem Schlupf Blätter zu verfüttern (bei mir jedenfalls). Ich verwende schon lange keine Blüten mehr, da diese schneller schimmeln und die Raupen darin leicht verloren gehen. Was die Freilandbedingungen angeht: Ich konnte im Frühjahr bei Laubaustrieb F. quercus Raupen beim Schlüpfen beobachten. Sowohl Eier an Blütenknospen als auch in Astgabeln von endständigen Zweigen. Die kleinen Raupen laufen schnell und können durchaus einige Entfernungen zurücklegen. Die Raupen, wo die Eier unterhalb von Blütenknospen abgelegt waren, gingen natürlich direkt an die frisch austreibenden Blütenknospen, war ja nicht weit. Die in den Astgabeln fanden nach längerer Zeit ebenfalls frisch austreibende Blüten- aber auch Blattknospen. Bei den Eichen treiben die Blütenknospen in der Tat etwas früher aus, aber erste Blätter (halt nur Ansätze) sind dann meistens auch schon vorhanden. Die Raupen schlüpfen nach meiner Beobachtung direkt, wenn die Knospen anfangen aufzubrechen und bohren sich zunächst in diese ein.

    Th. betulae und dort wird von den L1 eindeutig die Blüte als Futter bevorzugt

    Wenn du es sagst... ich konnte das nicht beobachten. Ich habe aber auch nie explizit Blüten angeboten. Die Blüten, die ich unbeabsichtigt mit dem Futter gegeben habe, blieben bei mir immer unangetastet. Ich war bis hier der Meinung Th. betulae wäre eine der Arten, die von Blüten nichts wissen wollen. Interessant wie unterschiedlich das zu sein scheint. Diese Art ist ja auch die einzige, wo die Raupe nicht fertig entwickelt im Ei überwintert und braucht zum schlüpfen etwas länger als die anderen. Daher sind zum Schlupfzeitpunkt meistens schon Blätter ausgetrieben.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich dies fälschlicherweise irgendwann einmal gesagt habe - aber wiederum meiner Erfahrung nach ist es durchaus so, dass die Eier vorrangig an Blütenknospen zu finden sind

    Nein, nein, du hast das nicht gesagt. Ich habe diese Aussage aus der Literatur entnommen (z.B. Hermann 2007).
    Außerdem sind viele Fotos von Eiern, die man so sieht, in diesem typischen Ablageschema (vgl. lepiforum S. w-album)
    Ich persönlich finde Eier auch sehr oft so, an endständigen Blattknospen, aber eben auch an Blütenknospen oder Zweigen.

    ...,aber ich würde schon dazu tendieren, zu sagen, dass die Wahrscheinlichkeit für w-album mit dem Alter steigt.

    Das würde ich nicht unterschreiben. Wie gesagt vieles davon kann aber regional sehr unterschiedlich sein. Das Hauptproblem ist, dass man an die richtig alten, großen Ulmen gar nicht dran kommt, weswegen ich da nicht sagen kann, wie gut die belegt sind. Ich finde Eier aber durchaus auch an relativ kleinen, maximal 2-3m hohen Ulmen.

    Was ich aber an den "Regeln" bzw. Schemata schätze bzw. weshalb ich diese auch verwende und teile ist, dass sie (zumindest regional -die überregionale Variation kann sicher auch einen starken Einfluss haben) doch zumeist im Großteil der Fälle zutreffen. Mir geht es meist um das Erklären der Suche für Anfänger - und wenn man gewisse Regeln bei der Suche einhält, ist die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg deutlich höher, als wenn man einfach überall sucht. (...) Aber mir geht es eigtl. normalerweise eher um das "wo ist die Mehrzahl zu finden?".

    Das wollte ich überhaupt nicht in Frage stellen. Wenn es um das reine Auffinden einer Art geht, sollte man natürlich die am meisten Erfolg versprechende Methode wählen. Manchmal klappt aber auch das nicht so ganz. Zum Beispiel würde bei mir die in der Literatur beschriebene Suche von S. pruni am Stamm komplett schiefgehen, weil die hier so nicht abzulegen scheinen. So wie bei deinem Fund oben, legen sie hier an ältere Äste auf mittlerer Höhe.


    Gruß Dennis

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    Sehr interessant, wie unterschiedlich die Beobachtungen doch sein können -va. das mit den Blüten und Blättern scheint sich ja doch sehr zu unterscheiden. Schöne Beobachtungen, die du da von den Jungraupen gemacht hast :dafür:

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    Die Ablage am Zweig könnte vielleicht mit der frühen Flugzeit (erster Fund 23.Mai) zusammenhängen?

    Das denke ich nicht. Wie oben schon geschrieben sind Eiablagen von S. w-album an Zweigen so wie auf deinem Foto nicht so selten. Zumindest nach meiner Erfahrung werden letztjährige Triebe mit Knospen in allen erdenklichen Weisen belegt. Allerdings ist die Ablage an der terminalen Blattknospe oder an den Blütenknospen kleiner Seitentriebe das üblichste.


    Gruß Dennis

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    Ich hab ehrlich gesagt nie drauf geachtet, ab wann die Bäume Knospen anlegen. Ich denke aber, wenn deine erste Sichtung Ende Mai war, war das vermutlich ein frühes Männchen. Das heißt jedenfalls ja nicht, dass die Eiablage zur selben Zeit schon erfolgt ist. Zipfelfalter haben eine vergleichsweise lange Lebensdauer und die Flugzeit ist auch eher langgestreckt (nicht wirklich langgestreckt aber nicht soo kurz). Ich nehme daher an, dass die Eiablage trotz dieser frühen Flugzeit zu einer Zeit erfolgt ist, in der schon Knospen vorhanden waren.


    Gruß Dennis

  • Das Tier das ich am 23.Mai fotografieren konnte war tatsächlich ein Männchen, am ersten Juni konnte ich aber die Überreste eines Weibchens finden, dass sich in das Eingangsgebäude der nächsten Ubahnstation verirrt hat.

    (Etwas ungünstig das Foto, aber Duftschuppe war da keine)


    Wann genau die Knospen angelegt werden werde ich nächstes Jahr mal beobachten.
    Dieses Jahr war generell alles sehr früh dran hier in Wien.

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    Hi Sasha,


    das mit der Flugzeit ist ein interessanter Gedanke. Dass die Fauna schneller auf extremes Wetter reagiert als die Flora, ist ja nicht unüblich (sprich die Falter schlüpfen, bevor neue Knospen angelegt wurden).
    Grundsätzlich befindet sich das Ei ja aber trotzdem schon auch noch in unmittelbarer Nähe zur Knospe - also ich bin da meist nicht so exakt und würde auch das noch als "an der Knospe/in Knospennähe" durchgehen lassen. Die Raupe muss zumindest im Frühjahr keinen längeren Weg zurücklegen.
    Der Gedanke mit dem Ablagezeitpunkt ist allerdings trotzdem interessant - evtl. können wir den Zeitpunkt der Knospenbildung ja noch aufklären (oder dann zumindest im nächsten Jahr mal beobachten).


    Beste Grüße und eine schöne Weihnachtszeit,
    Toni

  • Hallo zusammen,
    vielleicht kann ich etwas zur Sache mit der Knospenbildung bei Bäumen beitragen. Neue Knospen werden grundsätzlich in den Blattachseln der Blätter des Vorjahres ausgebildet. Das primäre Knospengewebe ist dabei schon vorher ausgebildet, auch wenn sich die eigentliche Überwinterungsknospe (der neuen Blätter und Blütentriebe) erst im Herbst kurz vor dem Laubfall bildet. Das Weibchen von Satyrium w-album muss also in der Flugzeit an außeren Zweigen am Grund der vorhandenen Blätter sein Ei ablegen, damit es am Grund der sich später entwickelnen Knospe überwintern kann. Die Knospe kann aber zum Eiablagezeitpunkt noch nicht vorhanden sein.


    Viele Grüße und schöne Feiertage
    Klaus-Bernhard

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    Stimmt, da hast du recht. Die Eier sind ja auch eigentlich nie auf der Knospe selbst, sondern nur an deren Ansatz. Das heißt es ist ja eigentlich zu jedem Zeitpunkt in der Flugzeit nicht wirklich wichtig, ob Knospen schon vorhanden sind. Da habe ich gar nicht wirklich drüber nachgedacht, danke für deine Erläuterung. Im Lepiforum sind hier ja sogar Fotos von Eiablagen zu sehen, wo man eigentlich relativ schön sieht, dass die Eier unterhalb der Blattansätze gelegt werden und noch keine Knospen vorhanden sind (oder zumindest nur Ansätze davon).


    Gruß Dennis

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    Was gibt es denn schöneres als zu Weihnachten Eier zu suchen? An Ostern kanns ja jeder... :grinning_squinting_face: Der Schnee ist - zumindest hier - leider auch schon langsam wieder abgetaut...


    Besten Dank für deinen Hinweis, Klaus-Bernhard! Klingt logisch...
    Heute war ich dann nochmal an einem Baum hier bei mir ums Eck - 11 Eier konnte ich an den unteren Ästen finden. Nur eines davon etwas weiter abseits der Knospen. Dafür kein Ei an Blütenknospen - einfach deshalb, weil sich quasi keine einzige Blütenknospe an den unteren Ästen befunden haben...



    Favonius quercus scheint dieses Jahr - zumindest bei mir hier - wirklich ganz gut auszusehen. Ich habe mir einen Spaß daraus gemacht und gestoppt: eigtl wollte ich die Zeit bis zum 20. Ei... Irgendwie waren dann aber doch zu viele im Blick :grinning_face_with_smiling_eyes: So waren es dann 29 Eier in 8 Minuten. Ich denke das ist ein recht guter Schnitt :smiling_face_with_halo:


    Beste Grüße,
    Toni

  • Hallo Toni,
    das ist spannend, weil immer wieder behauptet wird, dass Satyrium w-album nur an Blütentrieben ablegt - was ich nie geglaubt habe. Ich habe bisher nur Raupen an unteren Ästen von Ulmen gefunden (ohne Blütentriebe)- die Blütentriebe kann man aber aufgrund der Höhe kaum absuchen. Meine Suche war im letzten Jahr wenig erfolgreich. Nach 10 Stunden habe ich aufgegeben, obwohl ich die Falter in den Baumkronen beobachten konnte. Die müssen dort abgelegt haben! Ich werde es in diesem Jahr nochmal versuchen.


    Viele Grüße
    Klaus-Bernhard

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    Nun, ich bin ja auch einer derjenigen, die dies behaupten. Und ich muss sagen, dass ich nach wie vor dabei bleibe. Klar, dass es nicht ausschließlich so ist, sollte selbstverständlich sein. Aber ich denke, wenn die Tiere die Auswahl haben, werden Blüten bevorzugt. Was natürlich nicht ganz stimmt, da wir ja nun wissen, dass die Tiere gar nicht an Blüten ablegen können. Woher stammt das "Gerücht" also? Mein Erklärungsversuch: die Art bevorzugt alte Bäume in sonniger Lage. Vermutlich sind es genau die Bäume, die vermehrt Blüten ausbilden - womit ein großer Anteil der Eier an spätere Blütenknospen angeheftet wird.


    Ich weiß nicht, warum ich diesen Winter keine Blütenknospen gefunden habe - normalerweise sind an dem Baum auch an den herabreichenden Ästen immer welche. Und genau da finden sich dann die Eier (die Raupen fressen übrigens - meiner Ansicht nach - mit Vorliebe die Samenanlagen...). Dieses Jahr gab es an diesen Ästen keine Blütenknospen - aber das können demnach ja die Falter im Sommer noch nicht wissen.
    Also ja, im Endeffekt ist es Zufall - aber ich vermute dennoch eine Präferenz für Bäume, die durchschnittlich viele Blüten ausbilden.


    Aber ich werde demnächst einfach mal von jedem Ei immer ein Bild machen - ich möchte nicht ausschließen, dass auch meine Erfahrung auf subjektiven Beobachtungen beruht...

  • Hi, ich hatte heuer überhaupt keine Schwierigkeiten Eier von w-album zu finden. Ich finde die Lage des Astes wichtig. Ich wurde nur auf denen fündig die gegen S-SW zeigten. Wie Toni bereits sagte sind das die am meisten besonnten. Ich fand auch genügend Blütenknospen! Ich brauchte keine 5 Minuten um 5-10 Eier zu finden. Und das in den unteren Etagen.
    Viel Glück, Leo

    • Offizieller Beitrag

    Ich war endlich auch mal erfolgreich. Ich habe in letzter Zeit mehr an Stellen gesucht an denen es keine besonders hohe Populationsdichte geben dürfte, teilweise mitten im Stadtgebiet. Da ist die Wahrscheinlichkeit etwas zu finden halt deutlich geringer, aber wenn man was findet ist es auch interessanter, als an Stellen, wo es sie sowieso gibt.


    Wie gesagt, aus meiner Erfahrung ist die absolut bevorzugte Ablageposition an terminalen Blattknospen, genau wie auch bei den meisten von deinen Fotos Toni. Das ist unabhängig, vom Angebot an Blütenknospen. Wie man auf den ersten drei meiner Fotos sieht, sind meist in der Umgebung reichlich Blütenknospen vorhanden, an denen die Raupen auch am liebsten fressen dürften (Foto 1 und 2 zeigen dasselbe Ei)

    die Raupen fressen übrigens - meiner Ansicht nach - mit Vorliebe die Samenanlagen...

    Das kann ich aus der Zucht bestätigen, vermutlich trifft dies für die erwachsenen Raupen auch im Freiland zu. Die kleinen Raupen fressen vermutlich hautpsächlich in den Blüten, die auch als erstes austreiben. Die Blätter kommen bei den Ulmen erst erheblich später. Trotzdem sind Blüten scheinbar keine notwendige Vorraussetzung, da ich auch auf sehr jungen Ulmen ohne Blütenknospen öfters Eier finden konnte. In der Zucht fressen die Raupen auch, wie oben schon erwähnt, ab dem Schlupf ohne Probleme Blätter. Das vierte meiner Fotos zeigt ein Ei im typischen Ablageschema ohne nahegelegene Blütenknospen. Wenn ich richtig erinnere, stammt es von einem kleineren Baum ohne, oder zumindest mit wenigen, Blütenknospen. Ablagen abseits der terminalen Blattknospe sind eher untypisch, aber nicht selten. Eine Präferenz für Ablagen direkt an Blütenknospen kann ich jedoch nicht erkennen. Meist sind die Eier dann direkt auf dem Ast (wie auf Tonis Foto 6 und 9). Ich habe ein sehr altes Foto mit einem parasitierten Ei direkt neben einer Blütenknospe (sorry für die miese Bildqualität). Das und vielleicht etwa 3 andere Eier die mir in Erinnerung sind, sind die einzigen die ich so direkt an einer Blütenknospe gefunden habe.

    die Art bevorzugt alte Bäume in sonniger Lage

    Ja, das denke ich durchaus auch. Ich frage mich allerdings wie alt. Ich schätze sie bevorzugen Bäume mittleren Alters mit etwa 5-8m Höhe. Wirklich uralte Ulmen mit über 20m Höhe kann ich mir nicht so richtig vorstellen, aber man kann daran auch überhaupt nicht suchen. Von daher mag es einfach daran liegen, dass man nur an die kleineren Ulmen dran kommt.
    Es ist definitv eine Art, die eher wärmeliebend ist. Volle Besonnung ist aber für belegte Zweige nicht unbedingt notwendig. Ich habe auch schon an relativ schattig stehenden, mit vielen anderen Bäumen umringten Ulmen Eier finden können. In einem Fall konnte ich und ein paar Freunde, sogar an ziemlich kleinen Ulmen an der in ein Gebüsch ragenden Seite sehr viele Eier (5-8) finden. Wichtig scheint mir ein eher insgesamt warmes Mikroklima und dass der Baum wenigstens von einer Seite frei steht (muss nicht die besonnteste Seite sein, aber Norden ist meistens eher schlecht).


    Ich brauchte keine 5 Minuten um 5-10 Eier zu finden

    Das ist denke ich gebiets- und jahresabhängig. Das beste Gebiet in meiner Gegend sind die Rheinauen, da bekomme ich das in guten Jahren auch hin. In Gebieten mit vereinzelten Ulmen und abseits vom wärmebegünstigten Rheintal ist 1 Ei pro Stunde teilweise gut.


    Alles was ich hier schildere sind meine persönlichen Beobachtungen und Erfahrungen. Nichts davon muss auf andere Gebiete übertragbar sein.


    Gruß Dennis



  • Hallo zusammen,


    ich habe vorgestern an einer guten Stelle nach Eiern von Satyrium w-album gesucht und innerhalb von 30 Minuten gut 20 Eier gefunden. Die Eier befanden sich sowohl an jungen Büschen als auch an älteren Bäumen. Diese Stelle ist nur von Osten und Südosten besonnt und die Zweige, an den sich die Eier befanden, zeigten ebenfalls in diese Richtungen.


    Dass die Knospen erst im Herbst gebildet werden, glaube ich nicht. Ich habe ein Ei mitten auf einer Knospe gefunden.


    Viele Grüße aus Augsburg
    Georg

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