Raupen nach Überwinterung baden ?

  • Moin moin zusammen !


    Es war, glaube ich, in Friedrichs Handbuch der Schmetterlingszucht, wo ich mal gelesen hatte (ist schon sehr lange her, und das Buch habe ich leider nicht mehr), dass man Raupen vom Brombeerspinner (M. rubi) nach der Überwinterung öfter in Wasser baden sollte, um die Verpuppung einzuleiten. Warum man das machen soll, weiss ich nicht mehr, aber ich weiss noch, dass ich es probiert habe, und die Raupe hat sich verpuppt, ein schöner Falter schlüpfte dann auch.
    Sollte man dies auch bei anderen überwinterten Raupen praktizieren, oder genügt einfach langsames wärmer stellen bei Futtergabe ?


    Speziell spreche ich jetzt Raupen von Arachnis aulaea an, die ich jetzt 3 Monate kühl gestellt halte und die ich jetzt zur Verpuppung bringen möchte. Sie hatten Lorbeerkirsche genommen, so dass das Futter kein Problem wäre.


    Für Ratschläge wäre ich sehr dankbar !


    Viele Grüsse
    Hans

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  • Hallo,


    ich habe das (intensive!) Bad bei mehreren überwinternden (wie auch übersommernden) Arten angewendet, jeweils mit gutem Erfolg, was die fürdere Vitalität der Rp. anbelangt. Die Theorie hinter dieser Praxis ist, dass sich der Kot nach längerer Trockenheit (da keine Nahrungsaufnahme erfolgt) im Darm der Rp. verhärtet und durch das 'Absaufen' der Rp. leichter von dieser abgesetzt werden kann. Alternativ könnte man auch an nasses Futter denken, aber dies fürchte ich bei der Zucht wie der Teufel das berühmte Weihwasser, da hierdurch leicht Darminfektionen ausbrechen. Es empfiehlt sich, die Rp. nach dem Bade auf Fließpapier etwas abtrocknen zu lassen.


    VG,
    Hans

  • Hallo zusammen,
    ich praktiziere das "Wässern" auch bei vielen überwinternden Raupen und habe damit immer gute Erfahrungen gemacht. Damit werden auch die natürlichen Verhältnisse draußen simuliert. Denn sowohl nach der Überwinterung, als auch nach einer Sommerdiapause wegen Trockenheit, geht die Wiederaufnahme der Aktivität in der Regel mit starken Niederschlägen und einer hohen Luftfeuchtigkeit einher. Vielleicht wird das "Aufwachen" genau dadurch ausgelöst. Raupen, die bei der Überwinterung stark dehydrieren (z.B. Eisvögel, Schillerfalter) nehmen in dieser Phase viel Wasser auf und nehmen an Größe wieder deutlich zu. Es ist nicht nur das wieder in Schwung bringen des Darmtraktes. Bei manchen Raupen reicht aber oft auch die Zunahme der Luftfeuchtigkeit durch Haltung in geschlossenen Gefäßen bis zur Wiederaufnahme der Frassaktivität. Das dauert dann nur länger, besonders bei großen Raupen, wie der des Brombeerspinners. Die Gefahr von Schimmelbildung und Darminfektionen nimmt dann deutlich zu.


    Viele Grüße
    Klaus-Bernhard

  • Hallo Hans,
    Ich habe gerade aulaea im Wohnzimmer aufgestellt. Die Raupen haben seit der \Herbst nicht mehr gefressen obwohl Lorbeerkirsche vor handen ist. Die Raupen bekommen einfach Puppen nach längere Zeit. Von die 24 Raupen sind noch 5 über geblieben. Obwohl sie ein Bisschen schränken, sind sie einfach noch gesund.
    Die geschlüpfte Falter sind sehr langlebend, aber zu Parung ist se leider noch nicht gekommen, die citra Falter paren dagegen sehr einfach. Ich habe die meist rezente aulaea Falter jetzt ins Glashaus gestellt, das frostfrei gehal;ten wird, einfach weil die Falter sich ganz nicht Regen, warm oder kalt gestellt, es macht einfach kein Unterschied. Ich weiss nicht was ich damit soll.


    Paul

  • Hallo Paul,


    meine aulaea hatte ich in einem kleinen (5 Liter) Plastikterrarium, mit feuchtem Moos gefüllt, Kirschlorbeerzweig hinzugefügt, mit Alufolie abgedeckt. Das Terra stand am Kellerfenster, Temp. so ca. 8-10°, alle 14 Tage habe ich das Moos besprüht. Alle 12 Raupen haben überlebt, stehen jetzt auch wieder warm. Morgen werden sie gebadet, mal sehen, ob sie wieder anfangen zu fressen, oder gleich in die Verpuppung gehen.


    In welchem Behälter oder Käfig hast Du die Falter für die Paarung aufbewahrt ?


    LG, Hans

  • In kleine Behälter 30x30x30, in grosse Behälter 30X30X90, draussen in der Kälte, drinnen in der Wärme, mit Ventilator, ohne Venmtilator, eingepäckt in plastic um so die Feuchtigkeit zu erhöhen.
    Ich weiss es nicht mehr. Sie haben selbst nicht geflogen!
    Jetzt gibrt es schon drei Wochen ein Frau und zwei Männer ins Glashaus in ein grosser Flugkäfig, aber sie regen sich auch dort nicht, leben aber noch und scheinen noch immer kräftig.
    Vielleicht war das Futter nicht optimal und machen sie nicht die richtige Duftstoffen an.


    LG Paul

  • Inzwischen sind vorgestern 4 Männer und 1 Weibchen geschlüpft und gleich hat eine Paarung stattgefunden. Heutemorgen auch zwei Eierspiegel gefunden.
    Noch 5 Raupen übriggeblieben, die haben seit November nicht mehr gefressen. Stehen ins Wohnzimmer, mit immer gewassertem Lorbeerkirsche und manchmal ein Bisschen Kinakohl.
    Sie fressen nicht und wie die andere Raupen erwarte ich sie plötzlich als Puppe zu finden. Nur zwei haben sich eingesponnen, die anderen habe ich einfach als Puppe gefunden.
    Ich habe sie also nie ins Wasser gestellt. Sie verpuppen einfach auch ohne.


    LG Paul

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