Lysandra coridon
(Poda, 1761)
Erstbeschreibung
Papilio coridon Poda, N. (1761) Insecta Musei Graecensis, quae in ordines, genera et species juxta Systema Naturae Caroli Linnaei digessit, Ins. Mus. Graecensis : 8+127, 2pls
Typenlokalität: Graz, Österreich
Verbreitung
Nordspanien, von den Pyrenäen ostwärts in großen Teilen Europas; in Südengland, fehlt aber auf den restlichen Britischen Inseln; fehlt in Fennoskandien, Norddeutschland, nördlich von Litauen, auf dem südlichen Peloponnes und auf den meisten Mittelmeerinseln, mit Ausnahme von Korsika und Sardinien; ostwärts reicht die Verbreitung über die Ukraine bis an den Südural.
Von Lysandra coridon sind einige Unterarten beschrieben. Diese Unerarten ersetzen die Nominatform im genannten Gebiet: Lysandra coridon caelestissima in Ostspanien, Lysandra coridon asturiensis in Nordspanien, Lysandra coridon gennargenti auf Sardinien, Lysandra coridon nufrellensis auf Korsika und Lysandra coridon philippi in Nordgriechenland (Makedonien)
Beste Raupenfutterpflanzen
Hippocrepis comosa
Weitere Raupenfutterpflanzen
Selten weitere Hippocrepis spec. und Coronilla varia; in der Zucht Coronilla varia als Ersatzfutter unproblematisch
Flugzeit, Generationen, Überwinterungsstadium
Juli bis September (Anfang Oktober), eine Generation, Überwinterung als Ei
Nachweismethode
Falter, Suche nach Eiern auf Blattoberseiten der Fiederblätter von Hippocrepis comosa oder Suche nach Raupen anhand des Ameisenbesuchs unter den Pflanzenpolstern.
Besonderheiten
Die Raupen sind ab L3/L4 fakultativ mit Ameisen vergesellschaftet und besitzen Nektarien
Die Falter sind relativ variabel, was die Färbung angeht. Regional variiert der Blauton der Männchen zu stärker bläulich oder blasser. Bei den Weibchen treten auch Formen mit blau gefärbter Oberseite auf, die meist selten in den Populationen vorkommen, aber regional häufiger sein können. Auch Aberrationen treten bei L. coridon vergleichsweise oft auf, dabei ist meist die Zeichnung der Unterseite betroffen. In seltenen Fällen ist eine Hybridisierung mit der nahe verwandten Art Lysandra bellargus möglich. Dies scheint auf dem Chelmos häufiger aufzutreten.
Taxonomie
Die Taxonomie der Gruppe um Lysandra coridon ist noch weitgehend ungeklärt. Einige Unterarten, vor allem die der Inseln Korsika und Sardinien, weisen große genetische Unterschiede zur Nominatform auf. Daher werden einige Unterarten auch als eigene Arten betrachtet, so etwa Lysandra phillipi und Lysandra gennargenti. Andererseits scheint die genetische Variabilität innerhalb des ganzen Verbreitungsgebietes bei L. coridon sehr groß zu sein. Die Chromosomenzahl variiert zum Beispiel erheblich von 87 bis 92
Schutzstatus
Besonders geschützt nach BNatSchG
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Weiterführende Links
Bestimmungshilfe des Lepiforums: Lysandra coridon
pyrgus.de: Lysandra coridon
Lysandra coridon bei Fauna Europaea
Lysandra coridon in BOLD Systems