Frage zur Eieraufbewahrung

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  • Moin an Alle,


    Schimmel kann man natürlich durch ein geeignetes Substrat verhindern, aber Schimmel entsteht z.B. auch wenn die Eier unsachgemäss angefasst wurden. Deshalb ist es sehr wichtig die Hände steril zu haben, eine Pinzette zu benutzen oder Wollhandschuhe. Das gibt einen zusätzlichen Schutz vor Schimmel an den Eiern und nicht am Substrat. So kann man auch Schimmel allgemein an allen Insekteneiern vermindern.


    Grüsse von der Nordseeküste
    Ulrich

  • Morgen Ulrich,
    das habe ich noch nie gehört. Schimmelsporen hat man auch zu Millionen in der Luft, wodurch man die Eier sterilisieren müsste, um das zu verhindern und diese dann in luftdichten Gefäßen aufbewahren. Als ich Dares sp. und Pylaemenes sp. gezüchtet habe, habe ich die Eier aus den feucht bis nassen Ablagedosen (gefüllt mit Laubwaldhumus) einfach herausgeholt und in die Inkubationsdöschen gelegt. Schimmel hatte ich immer nur dann, wenn es zu feucht wurde und so Eier abgestorben sind oder unbefruchtete Eier so schneller schimmelten.

  • Moin Dominic,
    generell hast du ja Recht, aber doch nicht ganz. Ich meinte damit nicht, die Schimmelsporen mit den Händen zu übertragen, sondern Schmutz auf dem die Schimmelsporen, die natürlich auch in der Luft sind, dann einen idealen Nährboden finden. Übrigens werden Bombyciden- / Saturniiden-Eier in Asien keimfrei gewaschen, bevor sie für die Überwinterung gelagert werden.
    Grüsse von der Nordseeküste
    Ulrich

  • Achso, jetzt hab ich verstanden was du meinst. Ja das stimmt natürlich. Die Eier sollten nicht mit diversen Kotresten etc. verschmutzt sein - Sowas habe ich auch immer abgemacht, aber Erdreste habe ich dran gelassen. In den Zuchtboxen mit viel Feuchtigkeit hatte ich immer viele weiße Asseln und Springschwänze drin, um eventuell faulende Eier direkt entsorgt zu wissen.

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  • ich habe die Blätter immer auf Kunstrasen gehalten, da dauert es sehr lange, bis die Kotreste schimmeln. Passiert in der Regel aber nicht, weil ich rechtzeitig sauber mache.
    Die Eier habe ich immer auf nassem feinen Spielsand gelagert unter Vermeidung von Stickluft. Nass bedeutet, es kann auch mal eine kleine Pfütze in der Ecke der Box entstehen.
    Besser mal nass als trocken gefallen. Hat bei P. giganteum und anderen Blätterarten immer gut funktioniert und nun auch bei Diapherodes gigantea.
    Gruß Klaus

  • Halli hallo,


    mit der isolierten Inkubation von Phasmideneiern (Phyllium, Extatosoma, Medauroidea, Eurycantha, Aretaon, Peruphasma...) hatte ich bisher viel weniger Erfolg, als wenn ich sie einfach mit Kot und Laubresten auf einer Schicht leicht feuchter Blumenerde oder Kokoshumus-Sandgemisch 3:1 im Terrarium beließ. Und wenn es (selten) einen leichten Schimmelüberflug auf den harten Eiern gab, hat es ihnen auch nicht geschadet. Man denke nur an das natürliche Habitat.
    Am zoologischen Institut der Uni Köln, wo Stabschrecken in größerem Stil als Versuchstiere gezüchtet werden, wird die monatliche "Ausbeute" an Eiern und Kot zusammengefegt, die großen vertrockneten Blattreste abgesammelt und das ganze in Euroboxen 60x40x7,5 cm mit Gazerahmen als Abdeckung bei 26 °C und 70 % rel. LF aufbewahrt.
    Ab dem 4. Monat öffne ich alle paar Wochen mal ein Ei unter dem Mikroskop, um nachzuschauen, wie weit die Embryonen sind. Alternativ kann man auch einfach mal ein Ei zerdrücken, wenn man nach 6 oder mehr Monaten unsicher ist, ob sie befruchtet sind. Ist es feucht, kommt aus den Verbliebenen bestimmt noch was.


    Ein wesentlicher Punkt: Die frisch geschlüpften Larven knabbern am Kot der Eltern und nehmen dabei die Bakterien auf, die sie zur Zersetzung der Zellulose aus den Blättern in den Blindsäcken ihres Mitteldarms brauchen. Wie alle Tiere können auch Phasmiden keine Zellulase bilden und sind auf einzellige Endosymbionten mit diesem Enzym angewiesen - und sie werden nicht damit geboren.


    Viele Grüße,
    René


    ... der mal an der Uni Phasmiden gezüchtet hat.

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