Einheimischer Nashornkäfer - Oryctes nasicornis

  • Sie zu beleidigen war nicht meine Absicht und ich denke, dass habe ich auch nicht getan.
    Ich habe etwas Sarkasmus duchblicken lassen und das war beabsichtig.
    Ich finde es schade, dass es kaum noch Jugendliche gibt, die sich mit diesem wertvollen Hobby beschäftigen. Wenn überhaupt, dann finden die meisten Jugendlichen dieses Hobby über das Sammeln. So war es auch bei mir.
    Dieser, meines Erachtens, völlig ins Leere gehender Artenschutz (mit Ausnahmen), verhindert einen Interessenkreis, der das Rückgrad für jeglichen vernünftigen Natur- und Artenschutz bildet. Man kann nicht schützen, was man nicht kennt. Und ohne Sammeln keine Artenkenntnis.
    Vergegenwärtigen wir uns mal folgendes Szenario z. B. in Bayern:
    Eine Handvoll Jugendlicher sammeln aus Interesse an der Natur unter anderem auch geschützte Arten.
    Dem gegenüber stehen 5 Millionen Fahrzeuge oder mehr, die alles niederwalzen was ihnen in die Quere kommt.
    Beachten sie die Relationen!
    Wenn sie gegenteiliger Meinung sind, dann haben sie sich noch nie ernsthaft mit diesem Thema beschäftigt und der Naturschutz ist für sie eher eine Art Ideologie (Wohlstandsersatzreligion).
    Ich bin sehr froh, dass der eine oder andere Jugendlich hierher gefunden hat.
    Verderben wir ihnen nicht die Freude. Sie sind die kommende Generation, die die Reste bewahren sollen.


    Und: ohne Biotopschutz ist jeder Artenschutz vergebene Liebesmüh

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  • Wie schon andere Mitglieder gesagt haben, bringt der Artenschutz nichts ohne Biotopschutz! Ein grobes Beispiel: Papilio machaon. Eine streng geschützte Art. wie werden die Biotope behandelt?: der Stráßenrand mit den schönen Nektarpflanzen und den Doldengewächsen wird mit einer großen Maschiene gemäht, Karottenfelder werden meist bespritzt oder die erwachsenen Raupen werden bei der maschinellen Ernte getötet!


    und genau dazu giebt es Züchter, die sich um die kleinen Pfleglinge annehmen und sie zum Falter pflegen. Auch wenn das ein Sammler macht, nimmt die Natur keinen Schaden, da ein jeder Sammler auch Grenzen kennt. Z.B. Von einer Art sammelt man pro Jahr normaler Weise nur weinige oder ein Exemplar(e), den Rest der Population kann die Natur behalten. Aus dem Rest entwickeln sich bis in das nächste Jahr wieder neue Falter, von denen der Sammler dann auch ohne ein schlechtes Gewissen zu haben wieder einige Exemplare entnehmen kann! Wenn er-sagen wir mal-30 Raupen findet, pflegt er sie bis zum Falter. etwa 2-3 "normale" Falter und nochmal so viele "besondere" Falter präpariert er. wenige oder garkeine sterben an Krankheiten oder an Parasitoiden. einen Teil verwendet er vielleicht auch zur Nachzucht, wo er dann natürlich in der nächsten Generation wieder viele Falter erhält. den Rest entlässt er mit gutem Gewissen in die Freiheit. Die ganze Prozedur ist zwar eigentlich nicht legal, aber wenn sich der Züchter an die Gesetze gehalten hätte, wären die 30 Raupen eingegangen und es gäbe durch diese Éxemplare auch keine Nachkommen. Außerdem hätte er dann keine schönen Präperate und auch keine laufende Zucht. Noch dazu wären in der Natur dann weniger Schwalbenschwänze, also könnten sich nicht so viele vermehren und es gäbe keine sich vergrößernde Population!


    Die Raupen vom Trauermantel oder vom Großen Fuchs sind bekanntlicher Weise sehr parasitoidenanfällig. z.B. ich habe mal 2 L3 Nester gefunden, davon haben nur etwa 10 Raupen überlebt! Der Rest ist durch Raupenfliegen gestorben. Ich konnte also aus 2 Nestern nur 10 Falter am Fundort entlassen! das Jahr darauf fand ich nur ein Nest, das war aber noch in L1-> ich konnte sogar 127 Falter entlassen! Das rechnete sich: im nächsten Jahr fand ich gleich 3 Nester. Davon 2 L1 und 1 L4. L4: alle befallen-> kein Falter, L1: ich konnte alle Falter entlassen: etwa 230. Jetz sieht man am Flussufer der Aist immer wieder mal einen Trauermantel fliegen! :grinning_squinting_face:


    Ich bin auch ein Sammler und zugleich züchte ich Falter und entlasse immer einen relativ großen Teil in die Wildnis.


    mfg, mondvogel99

  • @ Berti
    Hallo Berti!
    Wenn man den Umgang mit der Natur nicht im Jugendalter lernen soll, wann dann? Ich bin froh, dass gerade hier in actias sich relativ viele Jugendliche interessieren und aktiv beteiligen!
    Vor einigen Jahren wurde bei uns im Ort eine Grünanlage mit Kompost aus dem Kompostwerk neu angelegt. Aus einem grossen Haufen Kompost kratzten Jugendliche dicke "Würmer", warfen sie auf die Strasse, und freuten sich daran, wie sie zerplatzten. Nach einem Gespräch mit Ihnen stellten sie ihr Tun ein, obwohl ich bezweifle, dass sie wirlich Interesse am Weiterleben der "Würmer" hatten, sie hatten einfach kein Verständnid dafür.
    Ca. 40 Engerlinge konnte ich retten und in unseren Komposthaufen setzen, wo sie sich prächtig entwickelten, und über mehrere Jahre dann sporadisch als Käfer im Garten oder abends am Licht wieder auftauchten.
    Dieses mein Handeln war streng genommen auch illegal, hat mich jedoch nicht sehr gestört, und die Käfer hat`s hoffentlich gefreut.
    Liebe Grüsse, Hans

  • Hallo zusammen.


    Ist ja wirklich alles recht interessant, aber ich denke, wir haben dieses Thema jetzt hier (und auch schon an vielen anderen Stellen hier im Forum) ausgiebigst diskutiert.
    Sollte jemand weiter diskutieren wollen, dann nur zu, aber bitte nicht hier in "meinem" Thema.
    Sondern macht doch bitte ein neues Thema hier auf: Forum "Umwelt, Natur- und Artenschutz"


    Vielleicht könnte ich nochmal auf meine letzte Frage zurück kommen, die ich stellte, bevor es in Richtung Artenschutz abschwenkte.


    Zitat

    Sollte ich Glück haben und die Käfer schlüpfen problemlos und unverkrüppelt, ab wann meinst du, sollte ich die Tiere freilassen, da sie ja ein bisschen zum Aushärten brauchen.
    Wenn ich sie in einem extra Gefäß noch 2-3 Tage zurück halte, muss ich sie dann füttern? Wie sollte so ein "Terrarium" für 3 Tage ausgestattet sein?


    Hallo Michael. Hättest du noch einen Hinweis zu dieser letzten Frage, oder bist´schon zu genervt? :upside_down_face:


    Gruss
    Rudi

  • Hallo Michael. Hättest du noch einen Hinweis zu dieser letzten Frage, oder bist´schon zu genervt?


    Warum sollte ich genervt sein?
    Meines Wissens sind die Käfer nach ein paar Stunden ausgehärtet und müssen nicht gefüttert werden.
    Du kannst sie am nächsten Tag in die Freiheit entlassen.

  • Nach dem schlüpfen fressen die Käfer erst einmal nichts normale weise graben sie sich ein und machen ein Nickerchen (inaktive Phase).
    Trotzdem sind die Käfer in der Lage auf ihre Umwelt zu reagieren wenn auch etwas eingeschränkt.
    Ich denke du kannst sie 5-10 Tage nach dem Schlupf in einen Kompost oder Holzmulmhaufen setzen wo sie dann selbst entscheiden wann sie ins große Leben los ziehen wollen.


    Zur Erklärung der inaktiven Phase die äußerliche Entwicklung läuft bei vielen Arten schneller ab wie die Entwicklung der inneren Organe.
    Deshalb ist es bei vielen Arten so das sie zu dem Zeitpunkt noch keine Nahrung aufnehmen können und natürlich paaren sich inaktive Tiere auch nicht.
    Die Tiere sind trotzdem bewegungsfähig normal verbuddelt er sich direkt was dem Schutz vor Feinden dient normalerweise verbringen die Käfer ihre inaktive Zeit im Kokon der hier in dem Fall ja nicht mehr gegeben ist.


    Zu den Gesetzen noch eine Anmerkung als man sie erlassen hat waren sie bitter nötig in den 70er Jahren war unser Nashornkäfer akut gefährdet!Das sich die Nashornkäfer mittlerweile nicht nur erholt sondern sich sogar teilweise extrem ausbreiten liegt an der Fähigkeit in wenigen Generationen sich um zu stellen hinzu kam die Verwendung von Rindenmulch und die schredderung ganzer Laubbäume.
    Diese künstlich geschaffenen Haufen stellen heute eine fette Grundlage für die Larven da aber auch in Komposthaufen konnte man sie früher nicht nachweisen.
    Ich kenne selbst 2 riesige Berge Rindenmulch/Schredderholz in denen sich vermutlich jeweils einige tausende Larven befinden.
    Trotz alle dem treten die Käfer selbst nur wenig in Erscheinung in den letzten 35 Jahren habe ich nicht mehr als 25-30 gesehen die meisten tod das kann an der kurzen Flugzeit liegen und das die Tiere meist in der Nähe von Brutmöglichkeiten zu finden sind.

  • Hallo zusammen.


    Heute habe ich die letzten beiden nasicornis wieder in die Natur entlassen, die beide vor gut einer Woche geschlüpft waren.
    Wie von den Micha´s prophezeit, waren nicht alle Tiere einwandfrei. Zwei Tiere hatten starke Verkrüppelungen an den Flügeldecken. Das dürfte wohl am fehlenden Kokon gelegen haben.
    Eine weitere Hälfte hatte immer mal wieder leichte Dullen auf den Flügeldecken, aber sie waren recht agil. Somit habe ich die Hoffnung, dass zumindest ein paar ihr Aufgabe in der Natur erfüllen werden.


    Die heutigen beiden habe ich in einem schönen Laufhaufen ausgesetzt und dort haben sie sich dann auch recht flott eingebuddelt.


    Somit ist für mich Projekt "nasicornis" einigermaßen erfolgreich beendet.


    Anbei noch ein Foto vom letzten Freigänger.


    Rudi

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  • Glückwunsch Rudi schöne Tierchen !
    Die Dellen und auch nicht ganz gefaltete Flügel sind nur ein kleines Händicap meist können die Tiere sich paaren und fortpflanzen.
    Diese kleinen Schönheitsfehler lassen sich durch Erfahrung im Umgang und Lagerung der Puppen minimieren bei meiner Zucht tritt so etwas nur noch sehr selten auf .
    Die Ursache früher war meist auf zu große Neugier oder kleinere Unfälle zurück zu führen.
    Ich denke das der Beitrag doch von einigen Actias Mitgliedern gelesen wurde und einiges über die Aufzucht von Nashornkäfern vermittelt wurde .
    Das Vorher gesagte läßt sich grundsätzlich auf viele Dynastiden/Oryctini Arten übertragen wobei jede Art kleinere Abweichungen haben können.


    Ich würde daher sagen Ende Gut Alles Gut !

  • Hallo Michael,
    alle Deine Hinweise kann ich definitiv bestätigen!
    Einen möchte ich gerne noch hinzufügen, der sicher auch für O.nasicornis gilt, wie auch für die tropischen Arten, für all jene, die mal gerne Blatthornkäfer züchten möchten:
    In der Käferzucht wird immer auf weißfaules Holz von Laubbäumen zurückgegriffen! Die Harze von Nadelbäumen wirken toxisch auf die Larven!
    Meine Zuchten führe ich immer mit weißfaulem Buchen- oder Eichenholz und Waldboden aus reinen Buchenwälder durch, und habe tunlichst Nadelbäume oder Nadelstreu im Laub gemieden.
    In Hackschnitzelhaufen, die aus Nadelbäumen bestehen, sind meines Wissens noch keine o.nasicornis gefunden worden. Daher nimmt man ja wohl auch Rindenmulch von Kiefern, dadurch wird "Schädlingsbefall" vermieden.:-) Daher würde ich nur in Hackschnitzelhaufen aus Laubbäumen nach Käferlarven suchen.


    Seit drei Jahren befindet sich in einem Eck meines Gartens einen großen Haufen aus verrottendem Eichenlaub und so konnte im Juni 2010 im Dämmerlicht den ersten Flug eines großen O.nasicornis beobachten. Da ich sonst O.nasicornis immer nur vom Licht kannte, ist die Feststellung, dass sich der Käfer in Komposthaufen immer weiter verbreitet, sicher nicht verkehrt. Da sich ein großer Teil des Käferlebens im Boden/Substrat abspielt und der Käfer Sonnenlicht meidet, wird er wohl nur selten beobachtet. Übrigens kann ich jedes Jahr massenhaft Larven von Cetonia aurata und dann die Adulti an den Blüten in meinem Garten sehen, auch sie entwickeln sich in Komposthaufen. Um die Käfer anzulocken muss man nur einige angematschte Bananen auf den Komposthaufen legen.


    Noch eine Bemerkung zur Größe der Käfer. Besonders die japanischen Käferzüchter handeln oft nach dem Motto: Je größer umso besser, da große Käfer hohe Preise erzielen. Dafür wird das Substrat mit allen möglichen Proteinquellen aufgepeppt: Katzen oder Hundefutter oder auch andere Larven kleinerer Spezies. Man hat dabei herausgefunden, daß die Ernährung der Larven in L1 besonders wichtig ist: wenn bei der L2 Häutung die Larve einen besonders großen Kopf entwickeln kann, setzt sich dies in der weiteren Entwicklung fort und es entwickeln sich große Käfer. Andererseits können die Larven ein schlechtes Wachstum in L1 später nicht mehr ausgleichen. So haben z.B. die Männchen von Dynastes hercules nur ein kleines Horn, wenn sie nicht optimal versorgt worden sind. Es ist aber meines Wissens noch nicht gelungen, die Riesenexemplare, die sich in der Natur entwickelt hatten, in der Zucht zu erzielen, trotz allem pimpen.


    So genug getippt. Viel Spaß beim Käferzüchten.


    Gruß
    Arnd

  • Hallo Arnd


    mit deinem Wissen liegst du knapp drei bis fünf Jahre hinter der Zeit …
    Hunde- und Katzenfutter verwendet heute niemand mehr in Japan, und es werden auch sowohl im Lucaniden- als auch im Dynastidenbereich defintiv größere Exemplare gezüchtet, als sie jemals in freier Wildbahn nachgewiesen wurden.
    In Japan gibt es eine Futtermittelindustrie speziell für Käfer. Man hat entsprechende Additive entwickelt, die in Kombination mit fermentiertem Holz richtig gut wirken.
    Hercules-Größen sind mit 130-150 mm absoluter Standard. Man findet in den Auktionen aber auch täglich Tiere bis 160 mm gelegentlich auch bis 168 mm.
    Der Guiness Size Record Breeding Beetle of Japan der Unterart Dynastes hercules lichy beträgt 178 mm!
    Da wirst du lange in den Anden danach suchen, aber vermutlich nicht finden.


    Das mit der L1 ist eine Theorie, die ich aber nicht bestätigen kann, da das Nahrungsspektrum der L1 ein komplett anderes ist als das einer L3.
    In der Praxis sind alle 3 Stadien gleich wichtig. Es nützt dir nichts, optimierte L1 zu haben, um dann bei den L3 zu schludern.


    In der Praxis gibt es aber zwischen Japan und Europa große Unterschiede, da viele Europäer nicht auf die Futtermittel der Japaner zurück greifen können.
    Aktuell bemühen sich aber auch die deutschen Händler um entsprechende Produkte.


    Die Käferzucht entwickelt sich langsam aber doch massiv.
    Leider fehlt es immer noch an Spezialisten, die sich wirklich richtig tief in die Materie einarbeiten. Aber das wird schon noch.....



    http://www.kaeferforum.com

  • hallo ich schreibe aus GR. Da habe ich heute einen Oryctes rhinoceros gefunden. Bewegte sich sehr langsam.
    Nun, wie kommt er hier her? Wir befürchten, dass er durch importierte Palmen eingeschleppt wurde.
    Schäden an Palmen sind in den Kykladen enorm, durch den Rhynchophorus palmarum und durch die Paysandisia archon Nun auch dieser ''neue''.


    Wenn man andere Beiträge liest so soll der Oryctes nasicornis in Deutschland geschützt sein...
    aber der Oryctes rhinoceros ist in Schädling. Die sehen für einen Laien gleich aus!


    Was hält Ihr davon?

  • Hallo,
    ich habe eine Frage zu den Nashornkäferpuppen, die meine Söhne als Larven aus dem aufgelösten Kompost unseres Nachbarn gerettet haben. Sie haben sich jetzt verpuppt. Zwei der Puppen sind allerdings noch als Larve so an die Oberfläche gekrochen, dass sie als Puppe höchstens zur Hälfte und weniger von Substrat bedeckt sind. Sie haben sich natürlich auch keinen Kokon formen können, wie die anderen es getan haben. Nach dem, was ich gelesen habe, brauchen die Puppen aber einen Kokon. Sie werden vermutlich auch zu trocken sonst. Muss ich etwas tun? Oder lasse ich sie lieber in Ruhe?
    Noch eine Frage: muss ich das Substrat noch leicht feucht halten oder kann ich es jetzt austrocknen lassen?
    Danke für Eure Antwort,
    otoplastik

  • Moin,


    die Natur hat es so eingerichtet, wie es geschieht. Die beiden Puppen, die keinen Kokon haben und nahe an der Oberfläche liegen, werden zwar nicht zwingend, aber mit aller Wahrscheinlichkeit sterben. Rettungsversuche machen aus meiner Sicht keinen Sinn, da diese zwar, wenn man es richtig anstellt, erfolgreich sein können, aber die Natur lebt von der Auslese, die schwächere Individuen eben beseitigt. Der Tod gehört zum Leben dazu.


    Das substrat muss feucht gehalten werden. Läßt Du es langsam austrocknen, kann es zwar, je nach Volumen, trotzdem funktionieren, aber die Puppen brauchen eine gewisse Grundfeuchte. Das substrat trocknet zuerst an der Oberfläche aus. Die Trockenheit dringt dann immer weiter ins Substrat ein und erreicht irgendwann die Kokons. Die Kokons sind das letzte, was austrocknet. Haben die Tiere die Entwicklung vor Austrocknung des Kokons geschafft, ist alles in Butter. Es besteht aber eben die Möglichkeit, dass sie dabei vertrocknen. Am sinnvollsten ist es, wenn man einen Deckel auf das ganze tut, der die Feuchtigkeit weitestgehend im Behälter hält. Ansonsten solltest Du täglich ein wenig Wasser aufsprühen.


    Viele Grüße


    Klaas

  • Hallo,


    mir hat dieser Artikel eigentlich schon bei meiner Frage geholfen, aber ich möchte dennoch noch etwas expliziter nachfragen.
    Ich bin seit letztem Frühsommer Neu-Kleingärtnerin und habe einen Garten mit 3 Komposthaufen übernommen.
    letztes Jahr beim Kompost entnehmen (zum Umsetzten bin ich noch gar nicht gekommen) habe ich auch zahlreiche Nashornkäferlarven gefunden
    und sie wieder zurück gelegt. Ich hatte auch eine Puppe gefunden, die ich natürlich unwissend einfach so in dem Haufen verbuddelt habe.
    Wochen später habe ich die zerdrückte Puppe dann wieder gefunden.
    Jetzt meine Frage:
    Aus dem Beitrag hier habe ich entnommen, dass das Puppenstadium ca. 8 Wochen dauert.
    Also wäre ja jetzt noch Zeit für mich die 3 Komposthaufen umzusetzen und Kompost auf meine Beete zu bringen, ohne wieder die Puppen zu zerstören.
    Ich möchte auch einen Haufen wegmachen, also ich muss alles einmal durchwühlen.

  • Moin Julia,


    Oryctes nasicornis lebt entweder in reinen Holzhaufen oder in Kompost, der stark mit Holzstücken durchsetzt ist. Kompost, der so holzig ist, dass sich O. nasicornis darin entwickelt, sollte aber in der Regel so schlecht kompostiert sein, also im Zustand so jung, dass Du ihn sicherlich nicht auf die Beete verteilen würdest. Oder ich verstehe etwas falsch. Ich vermute nur derzeit, dass Du vielleicht die Larven von Cetonia aurata mit denen von Oryctes nasicornis verwechseln könntest. Aber vielleicht ziehe ich auch nur die falschen Schlüsse aus Deinem Beitrag.


    Wie auch immer: Puppen und Käfer sind derzeit nciht da, so dass Du problemlos mit dem Kompost rumhantieren kannst. freigelegte Larven solltest Du problemlos in einen der anderen Haufen platzieren können. Bevorzugt bei warmem Wetter, da vergraben die sich schnell selbst. Der Verlust an Larven dürfte gering sein, aber ich gehe davon aus, dass Du die eine oder andere trotzdem verletzten wirst, möglicherweise auch tödlich. Der Population sollte das aber keinen Abbruch tun.


    Wenn das deine möglichen Fragen nicht beantwortet, musst Du noch mal explizit nachhaken.


    Liebe Grüße
    Klaas

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  • Lieber Klaas,



    vielen Dank für Deine Antwort.
    Nein, ich denke nicht, dass es die Rosenkäfer sind.
    Die Puppe, die ich gefunden hatte sah genauso aus, wie auf den Fotos hier im Beitrag.
    So wie ich jetzt nachgelesen habe, sind die Rosenkäfer "nur" 14-20 Millimeter. Meine Puppe war bestimmt 3cm groß.
    Die Komposthaufen sind uralt. Das ist wahrscheinlich schon gar kein Kompost mehr. Morgen werde ich mich dranmachen und was ich finde fotografieren.
    Ich siebe den Haufen, insofern kommen die Larven ans Licht und nicht gleich in die Beete.
    Ich werde einen Haufen zur Hälfte mit dem alten Material füllen. So haben sie auch noch genug von ihrem gewohntem Lebenslauf.
    Die Nachbarn ringsum haben übrigens auch Larven in ihren Haufen. Die meinten auch es seien Nashornkäfer.
    Mal sehen was ich in diesem Jahr noch so für Insekten finde, vielleicht werde ich ja auch noch ein Insektenfan.


    liebe Grüße
    Julia

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