Fragen, über Fragen....

  • Hallo, ich habe einige Fragen, auf die ich im Netz keine richtige Antwort finde, und hoffe es kann mir jemand von euch helfen.


    Also was das Züchten von Schmetterlingen angeht, bin ich ein Neuling, ich habe zwar jedes Jahr Raupen (kleiner Fuchs, Admiral, und Tagpfauenaugen)-aber als Anfänger fühle ich mich immer noch.


    Frage 1: Wir fahren jetzt 5 Tage weg, aber genau in dieser Zeit werden noch Schmetterlinge schlüpfen. (ursprünglich hatte ich jemanden für diese Zeit eingeplant- aber die ist jetzt auch nicht da) Für einen Tag kann ich jemanden organisieren, der die geschlüpften Falter freilässt. Gibt es irgendeine Nahrung, die ich den Schmetterlingen anbieten kann, um 2 Tage zu überbrücken? Oder ist es besser die Aufzuchtsboxen draußen einfach unter Dach zu stellen?


    Frage 2 Trotz bester Pflege, bleiben manchmal Schmetterlinge beim Schlüpfen stecken, Wenn ich es rechtzeitig mitbekomme, kann ich eingreifen und operiere die Tiere da raus (zumindest das kann ich schon mal ganz gut)- ich frage mich allerdings, ob es da vielleicht einen Fehler in der Haltung gibt. Zu trocken? oder haben sich Infektionen eingeschlichen?


    Frage 3- Warum gibt es Tiere, mit verkrüppelten Flügeln? Ich habe gelesen auch in der Natur kommen Tiere mit Fehlbildungen vor, sollte es aber etwas mit der Aufzucht zu tun haben, könnte ich ja was ändern.


    Vielen Dank schon mal fürs antworten


    Bis dann :smiling_face:

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  • Hallo,
    Zu deiner ersten Frage kann ich sagen, dass du den Schlupfbehälter am besten geschützt und geöffnet im Freien deponierst. Dann fliegen die geschlüpften Falter von selbst weg. Sie alleine in Gefangenschaft zu lassen halte fände ich fragwürdig. Zu der zweiten Frage kann ich sagen, dass ich bei Stürzpuppen so etwas noch nicht in der Zucht hatte. Bei Arten, die aus Kokons schlüpfen kommt das öfter vor, dass sich einzelne Tiere nicht befreien können. Kann schon sein dass es zu trocken ist, aber genau so gut auch etwas anderes. Ich züchte die Arten unter Freilandbedingungen immer ohne Probleme. Versuch das am besten auch falls möglich und zu der dritten Frage kann ich sagen, dass sowas bei schwachen und kranken Tieren vorkommt, aber auch bei gesunden deren Flügel keinen Platz zum entfalten haben. Sollte letzteres als Grund in Frage kommen kannst du daran etwas in der Zucht ändern.
    Gruß, David

  • Bei den genannten Tagfaltern ist der Ort, an dem man sie fliegen lässt, weniger wichtig. Sie fliegen ja recht schnell. Also die Puppen draußen stehenlassen ist in Ordnung. Es besteht allerdings die Gefahr, dass Vögel oder Wespen die Puppen und vor allem dann die schlüpfenden Falter entdecken (bei Erdpuppen wären es auch noch Nagetiere wie Mäuse und Eichhörnchen).


    Das Steckenbleiben in Puppen kann schon eine Folge davon sein, dass die Puppen zu trocken stehen. Aber für die Tagfalter wirklich bestätigen kann ich das auch nicht. Nur, wie David schon sagte, Arten die aus Kokons schlüpfen, machen das bevorzugt nach Regen oder am frühen Morgen, also wenn die Luft bzw. der Boden feucht ist.
    Bei Wolfsmilch-Ringelspinnern konnte ich das mehrfach beobachten dieses Jahr: Die Kokons mit einer Sprühflasche mit Wasser besprüht und schwupp, eine Stunde später waren 3-4 Falter da. Ich habe auch ein Männchen beobachtet, dass sich beim Schlüpfen einen Flügel verletzt hatte, als es sehr trocken war.


    Bei verkrüppelten oder nicht entfalteten Flügeln ist es oft schwer zu sagen, ob das nun ein genetischer Defekt ist oder nur ungünstige Schlupfbedingungen.
    Wenn die Raupen sich in der Erde verpuppen und man die Puppen dann in den Puppenkasten legt, haben die Falter durch den langen Weg durch die Erde nach oben ja in der Natur genug Reibung, um die Puppe und Reste der Hülle abzustreifen. Im Puppenkasten liegend, nur mit einem Tuch zugedeckt, haben sie das eher nicht. Beim Abendpfauenauge (Schwärmer) habe ich das öfter gedacht, da Schlupfdefekte immer wieder aufgetreten sind.


    Grüße
    Uwe

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke kaum, dass fehlende Feuchtigkeit ein Grund für die Schlupfprobleme ist. Bei vielen Nachtfaltern die sich in Kokons verpuppen und/oder in Bodennähe oder sogar im Boden ist das öfter ein Problem, aber bei Tagfaltern, die sich frei an Pflanzen verpuppen... Wenn der Schlupfkäfig sowieso draußen steht, dann sind die Bedingungen dort nicht viel anders als in der Natur auch. Die Frage ist wie häufig passiert das? Wenn du schreibst "manchmal", dann gehe ich davon aus, dass es sich um Einzeltiere handelt. Das kann schon vorkommen. Genauso wie die Falter mit verkrüppelten Flügeln. Es wird vielfach davon ausgegangen, dass es sich bei solchen Fehlbildungen um falsche Haltungsbedingungen handelt oder um Effekte der Zucht und das mag in Einzelfällen zutreffen. Die Realität ist aber, dass soetwas ind er Natur regelmäßig vorkommt. Ich habe schon so viele verkrüppelte Falter aller möglicher Arten gefunden, auch Puppen in denen der Falter stecken geblieben ist. Falter deren Flügel zumindest schlecht entfaltet sind oder Dellen haben, sind auch keine Seltenheit. Man muss bedenken, dass Insekten eine vergleichsweise schnelle und zahlreiche Reproduktion haben, bei der auf die Masse gesehen wenige Fehler passieren, aber eben Fehler passieren.

    Wenn die Raupen sich in der Erde verpuppen und man die Puppen dann in den Puppenkasten legt, haben die Falter durch den langen Weg durch die Erde nach oben ja in der Natur genug Reibung, um die Puppe und Reste der Hülle abzustreifen.Im Puppenkasten liegend, nur mit einem Tuch zugedeckt, haben sie das eher nicht.

    Ich kann nicht wirklich erkennen, dass das ein Problem darstellt. Ich hatte nie Probleme mit liegenden Puppen, weder bei Arten die sich in der Erde verpuppen, noch bei Arten die aus dem Kokon entnommen wurden, noch bei Arten die sich an Ästen verpuppen (Stürzpuppen oder Gürtelpuppen, die abgefallen sind). Vor allem letzteres ist überhaupt kein Problem. Ich hatte letztens erst eine sehr große Menge an Colias-Puppen, von denen viele bei der Verpuppung abgefallen sind oder sich an ungünstigen Stellen verpuppt hatten, sodass ich diese auf den Boden legen musste. Alle sind ohne Probleme geschlüpft.


    Grüße Dennis

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