Apatura iris Weibchen

  • Hallo,


    Ich habe mal gehört oder gelesen, dass nur die Männchen des Grossen Schillerfalters Mineralien brauchen, da nur diese Samenzellen produzieren müssen, und die Weibchen nur Süsses als Nahrung zum Überleben, also um Energie zu bekommen (was die Männchen auch müssen) benötigen. Die Männchen kann man ja soweit ich weiss relativ einfach mit Kot, stinkendem Käse oder manchmal auch Schweiss oder kleinen Wasserpfützen (oder sonstigen stark riechenden, mineralienhaltigen Substanzen) anlocken. Gibt es auch eine Methode, wie man die Weibchen auf den Waldboden oder -weg locken kann? Oder bleiben diese immer in den Baumkronen und saugen nur an Baumsäften? Es ist schliesslich nicht sehr erfolgversprechend neben einer Salweide zu warten bis ein Weibchen runterkommt, um Eier abzulegen.


    Ich habe vor, diesen oder nächsten Sommer in einem Habitat von A. iris ein oder zwei Weibchen zu fangen und zur Eiablage für 2-3 Tage in ein Aerarium mit einer kleinen Salweide zu tun. Für Tipps, wie man zu Weibchen kommt, wäre ich dankbar (und wenn mir noch jemand sagen könnte, wann die perfekte Zeit ist, um befruchtete Weibchen vorzufinden, wäre das super :grinning_squinting_face: ).


    Liebe Grüsse
    Gabriel

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  • If you are lucky enough to catch a female, the the chances are she has already been mated with . From experience most females of any butterfly are mated with relatively soon after hatching .
    Iris females spend most of their time avoiding the attention of males once mated, so fly only to feed or egg lay.
    Look for sap oozing from oak trees , this is irresistible to iris , mainly males but you may get lucky with a female

  • Hallo Gabriel


    Die Weibchen von Apatura iris fliegen, je nach Wetter, Ende Juni, Anfangs Juli. Ich hab schon zweimal Weibchen draussen erwischt. Am besten gehst Du in ein Gebiet, wo Du immer wieder mal Beobachtungen machen kannst oder regelmässig Raupen findest. Vielleicht hast Du ja Glück. Sie mit Käse oder sonst was anzulocken hab ich noch nie versucht.Zur Eiablage kann ich Dir aber folgendes empfehlen. Ich habe meine Weibchen in einem Ausbindesack direkt an getopfter Salweide ausgebunden. Ein wenig Stress im Sack und der dauernde Kontakt mit den Blättern der Pflanze hat damals meine Weibchen innert kürzester Zeit (3 Std.) viele Eier ablegen lassen und ich konnte das Weibchen schon am gleichen Tag wieder aussetzen. Hast Du überwinternde Raupen? Das wär doch was. Die jetzt zu suchen ist recht einfach.

  • Hallo Gabriel


    Die Weibchen von Apatura iris fliegen, je nach Wetter, Ende Juni, Anfangs Juli. Ich hab schon zweimal Weibchen draussen erwischt. Am besten gehst Du in ein Gebiet, wo Du immer wieder mal Beobachtungen machen kannst oder regelmässig Raupen findest. Vielleicht hast Du ja Glück. Sie mit Käse oder sonst was anzulocken hab ich noch nie versucht.Zur Eiablage kann ich Dir aber folgendes empfehlen. Ich habe meine Weibchen in einem Ausbindesack direkt an getopfter Salweide ausgebunden. Ein wenig Stress im Sack und der dauernde Kontakt mit den Blättern der Pflanze hat damals meine Weibchen innert kürzester Zeit (3 Std.) viele Eier ablegen lassen und ich konnte das Weibchen schon am gleichen Tag wieder aussetzen. Hast Du überwinternde Raupen? Das wär doch was. Die jetzt zu suchen ist recht einfach.

    Dieses Jahr habe ich nur 2 L2- Raupen als Überwinterer von Apatura iris. Ich war der Meinung, dass eine Zucht mit Imagos bis zur Eiablage bei dieser Art quasi unmöglich ist. Man müsste ja dem Männchen die Möglichkeit einräumen, Mineralien aufzunehmen, was ja noch das geringste Problem ist, aber was bietet man dem Weibchen an? Baumsäfte oder Mehltau gibts ja nicht überall transportfähig. Außerdem wollen die Falter ja ein Revier abstecken. Angenommen, ich würde ein Weibchen und ein Männchen aus den beiden Raupen zum Schlupf bringen, wie sollte ich das am besten angehen?

  • Hi Thomas


    Unmöglich soll das nicht sein oder besser ist es nicht. Man müsste die Imagos aber per Handpaarung verkuppeln. Das geht. Ekkehard Friedrich beschreibt das Vorgehen recht genau in seinem Buch. Auch ein user von actias.de, ein Engländer namens Mark Youles (Benutzer : irisscientist) arbeitet mit iris und ilia und züchtet die Art regelmässig mit Handpaarung nach. Ich denke die Falter spontan zu einer Verpaarung zu kriegen ist sehr schwierig. Die Platzansprüche sind wahrscheinlich zu gross und nur in einem wirklich grossen Flugkäfig zu erreichen. Übrigens Freidrich beschreibt auch sehr genau wie die Falter zu hältern sind, wie zu füttern und auf was sonst noch alles geachtet werden muss. Das "timing" ist wahrscheinlich einer der Knackpunkte.

  • Ich hatte die letztes Jahre 3 Weibchen an ganz normalem Nachtfalterköder.


    Gibt es ein Rezept für diesen Köder?


    Look for sap oozing from oak trees , this is irresistible to iris , mainly males but you may get lucky with a female


    Did you suggest oak because they „bleed“ more often than other trees or does A. iris prefer the sap from oak? And is there a way you can get the sap from an oak if there is no bleeding one? Can I just scratch away some of the bark and sap will start oozing within some hours?


    Ich habe meine Weibchen in einem Ausbindesack direkt an getopfter Salweide ausgebunden. Ein wenig Stress im Sack und der dauernde Kontakt mit den Blättern der Pflanze hat damals meine Weibchen innert kürzester Zeit (3 Std.) viele Eier ablegen lassen und ich konnte das Weibchen schon am gleichen Tag wieder aussetzen.


    Hast du einen Ausbindesack von Marc de Roche (Papa Papillon) benutzt? Wenn ja, in welcher Grösse war der?


    Hast Du überwinternde Raupen? Das wär doch was. Die jetzt zu suchen ist recht einfach.


    Ich habe diesen Winter bisher eine überwinternde Raupe gefunden, die jetzt in einem kleinen Plastikkistchen auf dem Balkon überwintert. Das Plastikkistchen habe ich genommen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhalten. Falls daraus ein Weibchen wird (wenn die Raupe es überhaupt schafft, zu einem Falter zu werden), könnte ich ein wildes Männchen fangen und sie handpaaren. Ich habe zwar erst bei zwei sehr einfach zu verpaarenden Arten die Handpaarung durchgeführt (Attacus atlas und Papilio machaon) aber ich denke ich kann es jetzt auch bei etwas schwierigeren Arten versuchen. Muss man da irgendwas bestimmtes wissen/können oder ist es im Prinzip dasselbe wie bei machaon und atlas, einfach kleiner?
    Wenn die Handpaarung nicht klappen wird, dann werde ich mich auf die suche nach einem wilden Weibchen machen (was ich wahrscheinlich sowieso machen werde). Ich werde diesen Winter auch noch weitere Raupen suchen gehen. Aber ich bin noch nicht so erfahren, was die Suche der Raupen angeht. Die gefundene Raupe ist meine erste iris-Raupe überhaupt.


    Liebe Grüsse
    Gabriel

  • Hi Gabriel


    Ich weiss nicht mehr welcher Sack das war. Von Marc oder nicht, keine Ahnung. Da kannst Du aber nehmen was Du willst. Auch was selber gebasteltes oder ein Schmetterlingsnetz. Es muss einfach gewährleistet sein, dass das Weibchen mehr oder weniger immer in Berührung mit der Salweide kommt. Das Wetter sollte natürlich auch stimmen. Sonnig aber halbschattig stehend.


    Wärest Du in meiner Nähe könnten wir mal zusammen suchen gehen. Würde sehr gerne wieder iris-Falter aussetzen können im Sommer. Ist wirklich ein erhabenes Gefühl.

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  • Hallo Gabriel,


    im heißen Sommer 2018 gelang es mir den Kleinen und den Großen Schillerfalter zu ködern, und zwar mit Limburger. Das Glück habe ich aber nicht immer, Flugzeit und Tageszeit müssen passen. Die Aufnahme ist vom 05.Juli.2018 zwischen 10:15 und 11:00.



    Vor ein paar Jahren konnte ich im August einen Kleinen Schillerfalter mit Bananen-Rotweinköder anlocken, höchstwahrscheinlich ein Weibchen (späte Flugzeit).
    Das Foto müsste ich erstmal suchen.


    Viele Grüße
    Falk

  • Kleiner Tipp Gabriel!


    Falls Du einen Limburgerkäse als Köder auslegst dann schau zu dass es nicht gerade in der nähe von einem Waldweg der von Hundebesitzer die Ihre Hunde "gassi" gehen benützt wird.
    Ansonsten könnte es Dir geschehen wie mir einmal dass der Köder im Köter landet ! Es ging Blitzschnell ein Eingreifen unmöglich und der Hund hatte sicher Bauchschmerzen hinterher weil der klebrig stinkende Käse noch auf dem Alupackpapier haftete welcher der Hund gleich mitgefressen hat :loudly_crying_face::nauseated_face: Selber schuld ... aber ärgerlich ! :winking_face:

  • Hand pairing iris is much harder than atlas or machaon , only a few people in GB know the secret of hand pairing iris .


    Oh okay, too bad. Then I'll have to try to attract a wild female to get the eggs.


    im heißen Sommer 2018 gelang es mir den Kleinen und den Großen Schillerfalter zu ködern, und zwar mit Limburger.


    Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren, um auch einige Männchen anzulocken. Lohnt es sich, verschiedene Köder zusammen auszulegen (z.B. Limburger mit Kot und Nachtfalterköder nebeneinander) oder schwächt das die "Anlockungswirkung"?


    Der Falter oben ist jedenfalls ein Weibchen


    Lassen sich also auch Weibchen mit Käse anlocken?


    Falls Du einen Limburgerkäse als Köder auslegst dann schau zu dass es nicht gerade in der nähe von einem Waldweg der von Hundebesitzer die Ihre Hunde "gassi" gehen benützt wird.


    Vielen Dank für den Tipp bzw. die Vorwarnung. Auf den Standort werde ich achten und versuchen, den Käse für die Schillerfalter möglichst gut zugänglich zu machen, jedoch nicht für die Hunde :winking_face:


    Liebe Grüsse
    Gabriel

    • Offizieller Beitrag

    Lassen sich also auch Weibchen mit Käse anlocken?

    Offensichtlich schon, auch wenn ich es eher für eine Ausnahmeerscheinung halte. Ich hab vielleicht ein oder zweimal ein Weibchen von A.ilia/A. iris in Bodennähe, offensichtlich bei der Mineralienaufnahem an einem Weg oder Bachbett beobachten können. Die waren aber auch sofort wieder weg. Dabei handelte es sich vermutlich um Weibchen die gerade auf der Suche nach Eiablageplätzen und daher sowieso gerade in Bodennähe unterwegs waren. Das braucht aber wohl ziemlich genauso viel Glück wie ein Weibchen bei der Eiablage zu beobachten (ist mir bisher auch nur ein-zweimal passiert). In guten Gebieten hat man das Glück vielleicht eher mal. Nichtsdestotrotz ist dein vorhaben sehr ambitioniert und wird viel Geduld und Frustrationstoleranz benötigen. Am besten du legst dich während der Flugzeit (tendenziell eher später, wenn die Weibchen anfangen Eier zu legen) so oft wie möglich zwischen 9 und 12 morgens in deinem bevorzugten Gebiet auf die Lauer. Nur selbst wenn du überhaupt ein Weibchen zu gesicht bekommst: Viel Glück beim fangen. Ich hab schonmal in meinem jugendlichen Leichtsinn versucht ein Männchen zu fangen und das hat mich einige Stunden Rennerei gekostet (keine Sorge, der Falter blieb unversehrt). Dabei sind die Männchen noch dankbar, weil die nach ner halben Stunde oft wiederkommen oder wenigstens ein anderes. Die Weibchen sind vermutlich auf Nimmerwiedersehen weg, wenn du einmal daneben haust und fliegen zudem gern im dichten Unterholz, wo man mit dem Netz kaum hinkommt.


    Da ist Raupen oder Eier suchen plötzlich wieder viel ansprechender :winking_face:


    Grüße Dennis

    • Offizieller Beitrag

    Ich war der Meinung, dass eine Zucht mit Imagos bis zur Eiablage bei dieser Art quasi unmöglich ist. Man müsste ja dem Männchen die Möglichkeit einräumen, Mineralien aufzunehmen, was ja noch das geringste Problem ist, aber was bietet man dem Weibchen an? Baumsäfte oder Mehltau gibts ja nicht überall transportfähig.

    Dazu noch: Unmöglich ist das absolut nicht, haben ja schon andere geschafft. Ich weiß nicht genau woher der Mythos stammt, dass die Männchen Mineralien aufnehmen müssen um fruchtbar zu werden. Ich kann das zwar nicht widerlegen, aber bewiesen hat es meines Wissens auch noch keiner. Mich würde es wundern, wenn das stimmt. Ich würde eher annehmen, dass es eine zeitliche Komponente hat und die Spermien einfach einige Tage brauchen um zu reifen. Selbst wenn man das mal außer Acht lässt, sollte man mit Honigwasser beim Füttern kein Problem haben. Ich wüsste nicht was in so einem Waldweg groß drin ist, was in Honig nicht drin ist (und in Honigtau schon erst recht nicht).

    • Offizieller Beitrag

    Servus in die Runde,


    kurz und knapp von mir:


    1: ich würde vorschlagen, die Idee mit der eigenen Handpaarung ersteinmal zu vergessen und einfachere Arten versuchen. Wenn du Enttäuschungen in Kauf nimmst, möchte ich es dir aber natürlich nicht ausreden, denn


    2: möglich ist es definitiv. Frag dazu aber am besten wirklich Marc Youles. Es ist nämlich nicht nur möglich, sie handzuverpaaren, sondern auch über mehr als 5 Generationen innerhalb eines Jahres zu züchten... :winking_face: Aber es müssen schon ganz spezifische Bedingungen gegeben sein, dass alles klappt... Einfach mal schnell so gemacht ist das nicht.


    3: bzgl. Futter verweise ich ebenfalls wieder auf 2. und Marc. Er hat da nette Rezepte mit Blut etc. Aber kA ob das öffentlich ist - schreib ihm am besten mal an. Ich würde mich mal weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass dir hier keiner mehr Informationen bieten könnte als er (bzw. neben ihm kenne ich nur eine weitere Person mit ähnlicher Kenntnis über Apaturas - allerdings wird die hier nicht auf Actias sein, vermute ich).


    Also ich würde, wenn überhaupt, zu wilden Weibchen raten. Aber eigtl. erst in ein paar Jahren mit zusätzlicher Erfahrung. Waaas natürlich niemanden abhalten sollte, sich auszuprobieren - immerhin nur so lernt man. Also wie auch immer du dich entscheidest - viel Erfolg :dafür::dafür:


    LG,
    Toni

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