Limenitis reducta
Staudinger, 1901
Erstbeschreibung
Limenitis camilla var. reducta Staudinger, O. (1901): Catalog der Lepidopteren des palaearctischen Faunengebietes. I. Theil: Famil. Papilionidae-Hepialidae. I-XXXII, S. 22
Verbreitung
Von Nordportugal über Nordspanien ins östliche Zentralspanien, ostwärts im gesamten europäischen Mittelmeergebiet und auf dem Balkan bis ans Schwarze Meer; erreicht seine Verbreitungsnordgrenze in Europa in Süddeutschland und der Slowakei; lokale Populationen in der Bretagne und Normandie; von der Türkei über den Kaukasus bis zum Westiran.
Beste Raupenfutterpflanzen
Lonicera periclymenum, Lonicera xylosteum
Weitere Raupenfutterpflanzen
Weitere Lonicera spp. wie L. caprifolium, L. etrusca und L. implexa
Flugzeit, Generationen, Überwinterungsstadium
Mitte Juni bis Anfang August in Mitteleuropa, Mitte Mai bis Juni und Mitte Juli bis August im Mittelmeergebiet; Eine Generation in kühleren Lagen, zwei Generationen in wärmebegünstigten Teilen des Verbreitungsgebietes wie dem Mittelmeergebiet, selten eine 3. Generation möglich; Überwinterung als L2
Nachweismethode
Falter, Suche nach Kotrippen im Spätsommer/Frühherbst, Suche nach Hibernarien.
Die Eiablage erfolgt bevorzugt an besonnten, trockenwarmen Standorten lichter Wälder oder mit Büschen bestandener Hänge. Die belegten Büsche bzw. Ranken sind in der Regel größere als bei Limenitis camilla. Die Raupen finden sich meist in Bodennähe, selten jedoch direkt über dem Boden, in mindestens 0,5 bis 1,5 m Höhe (Hermann, 2007). Der Bau des Hibernariums erfolgt recht früh und kann schon im August/September abgeschlossen sein. Die Hibernarien sind nicht sehr groß (meist etwa 5 mm) und sind auf den ersten Blick kaum von vertrockneten Blattresten zu unterscheiden. Blattreste sind meist sogar größer als die Hibernarien und können somit ignoriert werden, bei genauem Hinsehen sind die Hibernarien von kleinen Blattresten gut an den Spinnfäden am Blattstiel zu unterscheiden. Die Hibernarien von Limenitis reducta und Limenitis camilla sind nicht unterscheidbar und die Habitatansprüche sollten nur als Anhaltspunkt angesehen werden, da vor allem L. camilla selten auch Habitate von L. reducta besiedelt.
Besonderheiten
Männchen werden besonders an heißen Tagen von Exkrementen, feuchtem und/oder mineralienhaltigem Bodensubstrat und Schweiß angezogen. Die jungen Raupen befressen vor dem Winter ihr Sitzblatt so, dass nur die Mittelrippe stehen bleibt und verlängern diese zusätzlich mit zusammengesponnenen Kotballen; Das dadurch entstehende, Kotrippe genannte, Fraßmuster dient der Raupe als Sitzplatz in den Fresspausen, welcher für kleine Prädatoren (Ameisen, Wanzen, etc.) schwer zu erreichen ist; Die Kotrippen sind auffällig und vergleichweise einfach zu finden. Für den Winter spinnen sich die Raupen aus dem oberen Teil ihres Fraßblattes eine Art Röhre, das Hibernarium, welches der Raupe im Winter als Schutzbehausung dient. Der Blattstiel wird am Ast mit Seide festgesponnen, um ein Abfallen zu verhindern. Die Raupen sind oft von Schlupfwespen befallen.
Schutzstatus
Besonders geschützt nach BNatSchG
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jüngere Raupenstadien | ||
28. Februar 2014 Kroatien Mitglied Limenitis | 10. August 2013 Kroatien Mitglied Limenitis | 22. Juli 2013 Kroatien Mitglied Limenitis |
29. Juli 2013 Kroatien Mitglied Limenitis |
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ältere Raupenstadien | |
an Lonicera periclymenum ex larva Februar 2019 Alpes Maritimes, Frankreich Mitglied Olivier | 27. Juli 2013 Kroatien Mitglied Limenitis |
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Puppe | ||
22. August 2013 Kroatien Mitglied Limenitis | 22. August 2013 Kroatien Mitglied Limenitis | 10. Juli 2014 Mitglied selene4 |
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Weiterführende Links
Bestimmungshilfe des Lepiforums: Limenitis reducta
pyrgus.de: Limenitis reducta
Limenitis reducta bei Fauna Europaea
Limenitis reducta in BOLD Systems