Arctia flavia - Dauer letztes L-Stadium, Puppenruhe

  • Moin, moin zusammen !


    Wegen eines geplanten Urlaubs Anfang April, in den ich die Raupen nicht mitnehmen kann, habe ich zwei Fragen:


    - die Raupen (unbekanntes Larvenstadium, aber schon relativ gross) haben den bisherigen Winter seit November im Freien unter Witterungseinfluss im Netzkäfig verbracht. Eigentlich könnte ich sie jetzt schon wieder bei Zimmertemperatur halten, befürchte aber, dass dann evtl. der Schlupf der Falter in meine Urlaubszeit fallen könnte.


    -- weiss jemand, wie lange das letzte Raupenstadium bis zur Verpuppung ungefähr dauert ?
    -- wie lange ungefähr dauert das Puppenstadium ? (jeweils bei Zimmertemperatur)


    Für Antworten bedanke ich mich bereits im voraus !


    Freundliche Grüsse
    Hans

  • ANZEIGE
  • Aus gegebenem Anlass muss ich meine Fragestellung etwas abändern.


    Nachdem wegen Corona der geplante Sizilienurlaub in's Wasser gefallen ist, halte ich seit ca. 3 Wochen die überwinterte Raupe wieder bei Zimmertemperatur. Leider hat nur diese einzige Raupe die Überwinterung überlebt.
    Nach der Übersiedlung in's Warme hat sie dann für etwa 10 Tage den angebotenen Endiviensalat auch gut angenommen, danach gar nichts mehr. Versuche mit Wegerich, Kopfsalat, Brom-, Himbeere, LöZahn sind erfolglos.
    Ich sprühe fast täglich, die Tropfen werden auch gerne aufgenommen.
    An eine Ruhephase vor der nächsten Häutung glaube ich nicht, da die Raupe ab und zu ihren Ruheplatz ändert.


    Weiss jemand Rat ?


    Viele Grüsse
    Hans

  • Lieber Hans,
    so wie du das schilderst, scheint eine Verpuppung in weite Ferne gerückt zu sein.
    Die Raupe würde ich noch einmal ins Freie in eine möglichst luftige Plastikdose geben und dort mäßig mit Brennessel füttern.
    Oft ist der Endiviensalat, den du zu kaufen bekommst, gedüngt und z.T. auch gespritzt. Da dürfen wir uns nichts vormachen. Für Bären aus dem Hochgebirge verwende ich meist Wiesen-Pippau (ausgestochen) und frisch ausgetriebene Brennesselpflänzchen nach der Überwinterung.
    Bitte da keine gekauften Salatpflanzen verwenden, denn die sind meist verschiedenartig „kontaminiert“.


    Wenn du demnächst frische Eier von flavia haben möchtest, dann melde dich, denn ich habe fast alle Raupen unterschiedlicher Größe über den Winter, den es eigentlich nicht gab, gebracht.
    Einige Kopulas werde ich probieren.


    Noch eine schöne Quarantäne-Zeit und bleib gesund


    Otmar

  • Danke, Otmar, für Deine Antwort !


    Ich hatte gehofft, dass die Raupe jetzt nach etwa 10 Monaten Lebenszeit und einer erfolgreichen Überwinterung endlich ihre Verpuppung plant.
    Wenn sie ausgestreckt dasitzt, ist sie etwa 5,5 - 6 cm lang.
    Meinst Du, sie wird noch grösser werden ?
    Deinen Rat werde ich befolgen, ich denke nicht, dass es ihr schaden wird, im Gebirge wechselt das Klima ja auch mitunter extrem.


    Dein Angebot mit den Eiern nehme ich sehr gerne an, wenn es so weit ist, kannst Du Dich ja bitte nochmal melden.


    Dir auch !


    Hans

  • Hallo Hans,
    ich hatte die gleichen Probleme wie du, meine letzte Raupe ist in den letzten Tagen ohne weitere Nahrung aufzunehmen verendet. Im letzten Jahr das gleiche Problem, alle gut überwintert und nach der erneuten Nahrungsaufnahme stirbt eine nach der anderen kurz vor der ersehnten Verpuppung. Kontaminiertes Futter und zu feuchte Bedingungen kann ich ausschließen. Woran es lag, keine Ahnung.
    Ich würde Art erst wieder zu züchten versuchen, wenn ich Tipps bekomme, woran es liegen könnte. Vielleicht kann Otmar da weiterhelfen, wenn er sogar Eiablagen erzielen kann. Über Tipps wäre ich sehr dankbar
    Gruß
    Klaus-Bernhard

    • Offizieller Beitrag

    Moin moin,
    Also meine Raupen haben immer etwa eine Woche bis max. einen Monat gebraucht, bis zur Verpuppung (letzte Haut vorausgesetzt). Tiere, die ich im normalen Zyklus gehalten habe, haben sich erst gegen Juni/Juli verpuppt.
    Tipps wird man keine groß geben können - es ist wie mit matronula... entweder es klappt oder es klappt nicht :grinning_squinting_face: Aktuell hat sich bei mir heute auch schon die erste verpuppt. Reingeholt habe ich sie am 20.3. (viel zu spät... war leider dazu gezwungen), gefüttert wird mit Löwenzahn.
    Ich würde allerdings davon abraten, zu viel bzw täglich zu sprühen. Am Anfang ja - aber dauerhaft ist eine hohe Luftfeuchtigkeit bei flavia sicherlich schädlich. Die Tiere sind (ganz besonders vor der Überwinterung) recht anfällig.
    Also einfach weiter probieren - wenn es schon soweit kommt, sollte der Rest doch eigtl kein allzu großes Problem mehr sein :smiling_face:


    Otmar, warum fürchtest du die Verpuppung in weite Ferne und empfiehlst Außentemperaturen? Den Tipp kann ich gerade nicht ganz nachvollziehen - was genau denkst du?


    LG,
    Toni

  • Danke für Eure Beiträge !


    Ich habe die Situation nochmal überdacht, mit grosser Wahrscheinlichkeit waren die Haltungsbedingungen meiner Raupen über den Winter zu trocken, öfter habe ich einfach vergessen, das Buchenlaub zu befeuchten. Die verendeten Raupen waren auch richtig hart und trocken.


    Am Anfang ja - aber dauerhaft ist eine hohe Luftfeuchtigkeit bei flavia sicherlich schädlich



    Wenn ich die Raupe ins Warme hole, dann herrscht in der Wohnung eine rel. Luftfeuchtigkeit von ca 32%. In der Natur - die Vorfahren stammen vom Flüela-Pass in Graubünden - dürfte in Bodennähe, auch bei warmen Temperaturen, sicher eine höhere Luftfeuchtigkeit herrschen. Das war mein Gedankenansatz beim Sprühen.


    Also einfach weiter probieren - wenn es schon soweit kommt, sollte der Rest doch eigtl kein allzu großes Problem mehr sein

    Das aktuelle Problem ist ja, dass die Raupe kein Futter annimmt.


    Also weiter probieren, ich hole die Raupe wieder rein, sie hat jetzt noch 2 Frostnächte hinter sich. Entweder es klappt, oder es klappt nicht ...


    Liebe Grüsse an euch, und weiterhin viel Erfolg bei der Zucht,


    Hans

    • Offizieller Beitrag

    Hi Hans,


    öfter habe ich einfach vergessen, das Buchenlaub zu befeuchten

    Davon würde ich dir, wie schon erwähnt, auch abraten. An der Trockenheit an sich liegt es sicher nicht. Eher an der Dauer der Überwinterung. Die Raupen müssten vermutlich zeitiger reingeholt werden. Die meisten werden erst in den letzten Tagen/ Wochen eingegangen sein. Gegen Frühjahr sollte man tatsächlich öfter mal wenig (!) sprühen. Über den Winter spielt es meiner Erfahrung nach keine Rolle. Wenn es hoch kommt, habe ich bei meiner letzten 95%-Quote vllt im Winter 5 mal gesprüht.


    Und ja, theoretisch kann man sich vorstellen, dass die Luftfeuchtigkeit in der Natur höher ist. Allerdings sitzen die Raupen nie am Boden sondern immer erhöht. Zudem ist es für die Raupen wirklich kein Problem, längere Zeit Knochen trocken gehalten zu werden. Das Problem entsteht häufig erst durch Feuchtigkeit.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!