Meine samia ricini l1 raupen sterben

  • Moin Miriam,


    wenn du der Meinung bist, deinen Raupen geht es so gut, dann mach das so weiter. Du bist vor Ort, du kannst das am besten einschätzen.


    Aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass die allermeisten Arten vor allem in den ersten Stadien gerne und besser unter etwas "gespannterer" (feuchterer) Umgebung aufwachsen, so wie Josef das auch auf den Fotos zeigt. Die Gefahr dass L1 oder L2 aufgrund der geringen Nahrungsmenge, die sie aufnehmen, dehydrieren, ist groß. Zusätzlich trocknet bei so trockener Umgebung das Futter sehr schnell aus, so dass die Tiere noch weniger Flüssigkeit mit der Nahrung aufnehmen können: ein Teufelskreis.
    Und ja, du machst es komplett anders als Josef.


    50% LF und dies 24 Stunden am Tag erscheinen mir völlig unnatürlich. Bei Sommerwetter unter Tag: ok. Aber spätestens in der Nacht steigt die Luftfeuchte natürlich an und dies manchmal bis zum Taupunkt.



    ABER....wie gesagt, wenn es bei dir klappt ist es wohl gut.
    Viel Erfolg mit der Aufzucht.


    Gruß
    Rudi

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  • Falls mein Post grad irgendwie sauer rüberkam war es nicht so gemeint, ich bin immer froh über Tipps von erfahrenern Züchtern als ich, vor allem weil ich sie diesmal das erste Mal von Schlupf an groß ziehe... Und ich wollte meine Methode auch keinesfalls als "komplett richtig" darstellen sondern nur sagen warum ich sie so halte


    Wirklich einschätzen ob es den Raupen gut geht kann ich entsprechend halt auch noch nicht wirklich... Ich sehe, dass sie viel fressen und schnell wachsen... Aber ob die Bedingungen passen und sie die Häutung schaffen kann ich halt ohne Erfahrung noch nicht beurteilen


    Gut, Josef hält sie in geschlossenen Behältern aber er hat auch trockenes Küchenpapier, wenn ich das richtig sehe? Der einzige Unterschied wäre dann doch, dass meine Behälter offen sind und seine geschlossen? Oder übersehe ich da was?
    Auf meine Boxen kann ich problemlos noch Deckeln drauf geben, falls das helfen würde
    Das mit der fehlenden Feuchtigkeit ist natürlich ein guter Punkt, der mir auch Sorgen macht (eben wegen den Häutungen) und den ich versuche mit sprühen und täglich frischem Futter auszugleichen... Aber, wenn du sagst das ist nicht genug, dann glaube ich dir das natürlich und werde die Haltung verbessern so gut ich kann!


    Bei mir ist die LF in der Nacht eher geringer, gerade ist sie auf 37%
    Ich hab es wohl dementsprechend etwas falsch ausgedrückt... Normalerweise schwankt sie bei mir natürlich auch aber ich hätte nichts über /unter 30-50% bemerkt bisher... Zumindest nicht für längere Zeit und ich hab einen sehr genauen Blick drauf weileine Wohnung noch sehr neu ist und Kondenswasser oder ähnliche Probleme natürlich vermieden werden sollen
    Ich muss aber auch dazu sagen, dass meine Fenster aktuell und fast den ganzen Sommer über, beinahe 24/7 offen sind (zumindest bis meine Klimaanlage kommt)


    Vielen Dank für den Rat! Bin da wie gesagt wirklich froh drüber :smiling_face: ... Aktuell kann ich aber ausschließen, dass die ricini daran gestorben sind, bin eigentlich wirklich von Insektiziden überzeugt weil sonst die cynthia und hybride genauso massenhaft sterben müssten, was sie aber nicht tun, da waren seit 21. maximal 3-4 tote von beiden zusammen, während die ricini mitunter 30 Tote an 1 Tag hatten (ich hatte hier eh auch einen Beitrag dazu, bin mir aber grad nicht mehr sicher ob du da auch geantwortet


    Lg,
    Miriam

  • Hallo nochmal,


    was Rudi meint ist ganz einfach.
    Die kleinen Raupen haben, im Verhältnis zum Körpervolumen, eine große Hautoberfläche und trocknen somit viel leichter aus als erwachsene Raupen. Um dem entgegen zu wirken brauchst du eine "gespannte" Luft. Was nichts anderes bedeutet wie eine so hohe Luftfeuchtigkeit, daß die Raupen nicht austrocknen.
    Mit einmal einsprühen oder benebeln am Tag schafft man das nicht, denn bei 50% Luftfeuchte oder weniger trocknet der Nebel binnen kurzer Zeit weg und das Ergebnis ist gleich Null.
    Josef gibt die Raupen in kleinere Kunststoffbehälter mit trockener Unterlage. Darauf nen Deckel und frisches Futter drin. Dadurch entsteht eine gespannte Luft. Bei dieser Art der Haltung mußt du allerdings reinlich sein, weil halt Schimmel und Bakterien relativ schnell entstehen. Also dementsprechend oft reinigen. Komplett reinigen, nicht nur Futter wechseln, sondern auch neue Unterlage usw.
    Ab bestimmten Größen wie z.B. L3 oder L4, sind die Raupen robuster und dann kannst sie auch ausserhalb der Dosen in luftigen Zuchtbehältern pflegen, auf gewässertem Futter. In der Natur ist im Blättergewirr der Büsche und Bäume immer eine relativ hohe Luftfeuchte. Die entsteht durch das Atmen der Blätter.
    Wie Rudi schon schrieb, die Schuld auf Pestizide zu schieben ist einfach. Ich persönlich wenn ne Zucht in den Sand setze, suche den Fehler immer erst mal bei mir bzw. der Haltungsbedingung. In 95% aller Fälle liegt da auch der Fehler. Denkt doch mal drüber nach, was ihr wie macht und ob das richtig sein kann, bevor man sagt: "Ich kann nix dafür, waren ja Pestizide."
    Haltet die Tiere mit etwas höherer Luftfeuchte wenn sie klein sind, in sauberen Behältern, später in großen Behältern oder im Zuchtkasten. Immer auf Sauberkeit achten. Tiere die auf Bäumen/Büschen leben, kommen in der Natur praktisch nie mit ihrem Kot in Kontakt.


    NG Heiko

  • Zu Lorenz Fotos von seinen Zuchtboxen für die L1 hat noch keiner was gesagt (ich vermute das sieht auch nicht so optimal aus - sind die nicht vielleicht etwas groß im Vergleich zur Futtermenge) :hilfe: - ich kann nicht gut erklären und fühle mich auch selbst nicht erfahren genug anderen Tips zu geben :nixweiss:


    Liebe Grüße
    Sascha


  • Hallo,


    könnte ich bei der Methode mit dem Deckel drauf nicht trotzdem auch das Netz nutzen, also im Prinzip so wie jetzt aber halt zusätzlich noch mit Deckel? Würde mich wohler fühlen, wenn sie nicht im eigenen Kot liegen würden


    Ja, ab L3 hab ich vor sie auf gewässertem Futter zu halten, da können sie sich erfahrungsgemäß dann auch schön daran festhalten und fallen nicht ständig hinunter.


    Und ich hatte den Fehler bei mir gesucht - ich hatte sie zuerst auf Küchenpapier liegen, im eigenen Kot, und obwohl ich täglich gesäubert hatte sind sie in Massen gestorben, daraufhin hatte ich den Verkäufer der ursprünglichen Raupen von März (meine waren bereits aus eigenen Eiern geschlüpft) gefragt bzw auch ein paar andere Züchter und mir wurde die Methode mit dem Netz empfohlen... hatte ich getan aber immer noch massenhaften Ausfall. Ich hatte dann unter anderem hier im Forum (Samia ricini L1-5 Hilfe) und auch auf Facebook gefragt und überall wurde mir gesagt, dass meine Haltung nicht SO komplett falsch war um das zu verursachen, da S. ricini wohl sehr robust ist und Fehler auch schonmal verzeiht (vor allem hatte ich die Haltung sofort bei den ersten Ausfällen geändert, innerhalb einer Woche) ... und sowohl hier als auf FB wurden Insektizide als wahrscheinlichste Ursache genannt.
    Was für mich halt auch insofern Sinn macht inzwischen, da die S. cynthia & Hybride ja eigentlich genauso gehalten werden von mir und ich da keine nennenswerten Ausfälle habe. Natürlich hab ich inzwischen Ligusterpflanze gewechselt. Und S. cynthia sollte nicht so robust wie S. ricini sein theoretisch.
    Also ich hatte eigentlich nicht an Insektizide gedacht sondern rein an meinen Fehler, an meine Dummheit, geglaubt bis mir von verschiedenen Seiten gesagt wurde, dass Insektizide wahrscheinlicher sind.

  • könnte ich bei der Methode mit dem Deckel drauf nicht trotzdem auch das Netz nutzen, also im Prinzip so wie jetzt aber halt zusätzlich noch mit Deckel? Würde mich wohler fühlen, wenn sie nicht im eigenen Kot liegen würden

    natürlich, Miriam.
    Wäre für L1-L3 in meinen Augen die beste Alternative.
    Ab L4 dann gerne luftig halten.


    Wie gesagt, wenn es mit deiner Methode klappt, ist alles ok.
    Dein Post kam nicht "sauer" rüber und ich hoffe der meine genauso wenig. Mir geht es darum, dass die Tiere überleben und sich gut entwickeln können.
    Und dazu führen oftmals mehrere Wege zum Ziel.


    Tschau
    Rudi


  • Hallo


    Danke für den Tipp ... ich versuche es jetzt mit Deckel und schaue wie sie sich entwickeln, kann mir gut vorstellen, dass es eventuell doch etwas zu trocken ist, manchmal ist es halt auch schwierig bei all den unterschiedlichen Haltungen die man so hört die ideale für sich selbst zu finden, vor allem, wenn S. ricini wirklich so robust sein sollte wie gesgat wird


    Bisher klappt es aber ich kann es eben langfristig noch nicht einschätzen und verlass mich da lieber auf Züchter, die das schon länger machen als ich und es sicher besser wissen :smiling_face:
    Und nein, dein Post kam ebenfalls nicht "dauer" rüber, keine Sorge
    Mir gehts ja auch drum, dass die Tiere überleben und sich gut entwickeln können, sonst würde ich hier gar nicht mehr mitlesen oder antworten.


    Bin immer offen für Vorschläge, wie man es besser machen kann also jederzeit her damit bitte

  • Moin Moin,
    so sieht eine Samia ricini-Zucht bei einem professionellen Züchter in Yogyakarta (Java) aus; aufgenommen am 31.05.2019. Etwa 100 Raupen ?4.Kleid auf einem auf dem Fussboden liegenden Bambustray, Ricinusblätter flach darauf gelegt und alles voll Kot darunter. Hohe Luftfeuchtigkeit, Futter wird nass gereicht und die Zucht funktioniert hervorragend! Samia ricini ist eine domestizierte Art die seit ?tausenden von Jahren in Inzucht ist und einiges verträgt, ausser stehende Nässe und eine zu hohe Temperatur. In Japan werden die Raupen in "Gewächs"häusern gezogen und im Sommer der Boden mit Wasser benetzt, um die Temperatur zu senken. Ich persönlich würde die Raupen nicht in Plastikbehälter halten und auch nicht zusätzlich spritzen solange das Futter frisch und saftig ist. Aber man sollte 1-2 x täglich frisches Futter (Zweige) oben draufpacken. Die Raupen kriechen von selber auf das frische Futter rüber. Was ich hier in einer Abbildung als Äste gesehen habe reicht wohl nicht. Die Blätter bleiben länger frisch, wenn die Zweige lang und dick sind, denn dann können die Blätter die Feuchtigkeit im Zweig verbrauchen, um länger frisch zu bleiben. Was also Miriam gemacht hatte war insgesamt nicht so falsch, dass die Räupchen hätten eingehen müssen. Da waren wohl eher Chemikalien im Spiel. Ich glaube, eine zu hohe Zuchttemperatur kann man ausschliessen und auch dass bereits leichter Schimmel an den Eiern war, denn das wäre in der Regel auch der Tod der Raupen.
    Es gibt übrigens auch Züchter, die das Futter erst "anwelken" (leicht trocknen) lassen, um die Feuchtigkeit bei der Zucht zu reduzieren. Wir nehmen frisches Futter und schneiden die Blattränder zackenförmig ein, damit ein grösserer Blattrand entsteht und die Raupen einen frischen Schnittrand vorfinden, an denen sie nagen können. Also nie ganze Liguster- oder andere Blätter bei L1-Raupen.
    Grüsse von der Nordseeküste
    Ulrich

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