Vor 3 Wochen ist bei mir im Puppenkasten genau 1 Ligusterschwärmer-Weibchen geschlüpft welches ich dann in den Flugkasten zu den Wolfmilchschwärmer gesetzt habe.
Da mir klar war, dass man mit einem Ligusterschwärmer-Weibchen ohne Ligusterschwärmer-Männchen nichts anfangen kann, wollte ich den Falter ursprünglich sofort fliegen lassen.
Irgendwie habe ich es dann aber versäumt ihn frei zu lassen und am 9. Tag seiner Gefangenschaft konnte ich dann plötzlich an der Gaze meines Aeraeriums eine Eiablage zu beobachten.
Glücklicherweise hatte ich den Falter zuvor bereits isoliert, so dass ich sicher sein konnte, dass die gelegten Eier auch vom Ligusterschwärmer-Weibchen stammen und nicht von den Wolfsmilchschwärmen.
Ich war mir natürlich sicher, dass es sich hier nur um eine unbefruchtete Eiablage handeln kann, weil Wolfmilchschwärmer und Ligusterschwärmer in etwa die Kompatibilität von einem Hund und einer Katze haben.
Deshalb habe ich das Aerarium zusammengeklappt und verstaut. Den Ligusterschwärmer habe ich am nächsten Tag dann endlich in die Freiheit entlassen.
Gestern habe ich das Aerarium wieder aufgeklappt, weil ich es für meine fortgeschrittene pinastri-Zucht verwenden wollte. Da ist mir aufgefallen, dass die vermeindlich unbefruchteten Eier fast alle verschwunden waren.
Am Aerarium konnte ich lauter durchsichtige Eihüllen entdecken was bedeutet, dass aus den Eiern Raupen geschlüpft sein müssen. 30 Eier waren aber noch nicht geöffnet. Diese verfärben sich nun alle zukzessive dunkel, so wie die Eier von den Wolfsmilchschwärem-Räupchen kürz vor dem Schlupf.
Sollte sich das Ligusterschwärmer-Weibchen tatsächlich mit einem Wolfsmilchschwärmer-Weibchen gepaart haben und daraus befruchtete Eier entstanden sein?!
Ich habe weder eine Hybridpaarung zwischen einem Wolfsmilchschwärmer-Männchen und einem Ligusterschwärmer-Weibchen jemals beobachten können, noch habe ich in der Literatur dazu etwas gefunden.
Ich hoffe nun, dass auch aus den restlichen 30 Eiern noch ein paar Raupen schlüpfen werden.
Zumindest unter dem Mikroskop erkennt man deutlich, dass sich die Eiraupe im dunkel! gefärbten Ei stark bewegt (das Ei ist also weder abgestorben noch unbefruchtet).