Pheromone EPS

  • Liebe Kollegen,
    es werden Pheromone für unzählige Falter angeboten.
    Ein paar Fragen dazu:
    Gibt es ein EPS-Pheromon?
    Wo kann ich solche Pheromone beziehen?
    Gibt es großformatige Pheromonfallen? Wenn nein, wie könnte man solche Fallen effektiv bauen(regensicher, preiswert, praktisch)?
    Könnte man mit solchen Fallen die Populationen von EPS reduzieren?
    Die Idee ist, die Behörden bei der Bekämpfung zu unterstützen, damit auf Sprühaktionen und Gifte verzichtet wird, und gezielt der EPS effektiv bekämpft wird.
    Würde mich freuen, wenn da Unterstützung käme.
    Gerne auch Bastel-oder Bauanleitungen!

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    • bringt der Populationsgröße aber nix weil nur Männchen angelockt werden. D.h. der überschüssige Teil Männchen fliegt an das Pheromon, am Ende sind trotzdem noch genügend M für die W da. Und wo isz der Sinn alle EPS zu bekämpfen, das Tier ist heimisch und der größte Anteil wirkt sich nie negativ aus. Die wenigen Nester an Spielplätzen oder dergleichen kann man auch absammeln oder absaugen. Alles andere sollte nicht stören, man kann auch einmal im Jahr betroffene Gebiete großzügig umgehen.
  • Pheromone fangen zum Teil UNMENGEN von Männchen ab und es wirkt sich sicher auf die
    Populationsdichte aus. Zudem wird nur EPS eingedämmt und andere Tiere verschont.
    Überflüssige Männchen gibt es nicht.
    Der EPS vermehrt sich in den letzten Jahren stark und breitet sich in Gebiete aus, wo er früher nie war.
    Sammle und beobachte seit über 50 Jahren Falter und dieses Jahr trat der EPS erstmals auf und dies gleich
    in starken Populatonen.
    Hatte bisher KEIN Belegemplar aus meiner Region.
    Pheromone sind nicht da, um auszurotten, sondern zu reduzieren.

  • Hallo Jonas,
    hat denn der EPS einen spürbaren Männchenüberschuss? Das würde natürlich den Erfolg von Pheromofallen schmälern, aber nicht verhindern. Es sei denn, die übrig gebliebenen M paaren sich mehrmals, was ich kaum glaube.
    Und Arnd ging es ja nicht darum, alle EPS zu bekämpfen, sondern fatale Spritzaktionen zu verhindern. Und dazu zähle ich auch Bacillus thuringiensis, das m.W. wahllos Schmetterlingslarven und vermutlich alle Blattfresser tötet.
    Thomas

  • die Idee ist ja auch löblich, nur meiner Meinung nach ein Kampf gegen Windmühlen. Ich müsste dann ja in Eichenwäldern alle 500m eine Falle aufstellen. Mal ein kleines Beispiel: letztes Jahr hatte ich einen Abend mit 40 EPS-Männchen am Licht, ohne dass wirklich viele Eichen in der Nähe werden. Kein einziges Weibchen, ich denke das ist hier wie beim Kleinen Frostspinner, extrem viele M auf weniger W, was ja auch bei vielen Nachtfaltern generell der Fall ist. Und der Teil den man anlockt ist ja ziemlich klein, man hat sicherlich Faktoren jenseits von 10 bis 100 der wirklichen Population.

  • Hallo,
    wie Manfred schon schreibt gibt es keine überflüssigen Männchen, wie es überhaut keine überflüssigen
    Tiere in der Natur gibt (außer aus menschlicher Sicht). Oberstes Ziel ist die Verbreitung seiner Gene und nicht
    die Nahrungsversorgung anderer Arten. Wenn es bei manchen Arten mehr Männchen als Weibchen gibt
    hat das seinen Grund. Mit Pheromonen fängt man vor allem die Männchen weg die sich noch nicht verpaart haben.
    Parasiten wie auch Fressfeinde werden verschont. Auf Dauer sicher der beste Weg zumindest lokal den EPS etwas in die Schranken zu weisen.
    Sicher wird der Erfolg erst bei einer hohen Zahl von Fallen sichtbar. Für die Kosten die ein flächiger Gifteinsatz vom Flugzeug oder Hubschrauber
    aus anfallen lassen sich aber Unmengen von Fallen und Pheromonen anschaffen, die zudem mehrere Jahre verwendet werden können.


    Walter

    • Offizieller Beitrag

    Bin demgegenüber auch äußerst skeptisch. Gibt es denn Untersuchungen/ Belege, dass Pheromonfallen die Populationen wirklich verkleinern können? Klar, im Gartenbau werden sie auch oft genug eingesetzt - aber ist es einfach, weil man es halt macht...oder erzielt es tatsächlich nachweisbare Effekte? Diskutieren wir hier alle auf Basis von MEINUNGEN oder tatsächlichem Wissen?


    Es ist ja bekannt, dass das Fangen von Tieren eine Insektenpopulation wirklich nur schwer etwas anhaben kann. Erst Recht, wenn es sich um Männchen handelt. Im Extremfall reichen vermutlich wenige übrig gebliebene Männchen, um alle Weibchen zu begatten.
    Zumal der Aufwand enorm sein müsste - Unmengen an Fallen die regelmäßig geleert werden müssen.


    Ich kenne einen Ami, der seit über 50 Jahren u.a. sicher 30-50 Pheromonfallen in seinem Garten hat. Sommer wie Winter. Tagtäglich. Hundertausende von Tieren gefangen - und nach wie vor fliegen immer und immer wieder Tiere in die Falle...
    Also klar, besser als Gifte o.Ä. ganz sicher. Aber meiner Meinung nach eher eine homöopathische Wirkung. Dazu nur noch folgende Punkte:
    1) Die Ausbreitung kann man sowieso nicht verhindern.
    2) Wenn die Populationsgröße wirklich verringert werden sollte: Ob es tausend oder zweitausend Nester in einer Region gibt, spielt für die Leute auch keine Rolle, die daran vorbeilaufen und Maßnahmen fordern
    3) Sobald man die Fallen wieder weg nimmt, ist die Population wieder auf dem Stand, wie sie ohne gewesen wäre. Wo wir wieder bei Punkt 1 wären...


    LG,
    Toni

  • habe über viele Jahrzehnte die Kiefernwälder in Spanien an vielen Stellen beobachtet.
    Überall hängen/hingen Pheromonfallen welche die Männchen vom nahe verwandten Kiefernprozessionsspinner abtöten. Viele Fallen waren (Plastiktüten) waren voller Männchen. Nirgendwo, wo Fallen hingen, konnte ich Kahlfraß feststellen, es waren aber immer noch
    neue und alte Nester in den Bäumen. Deshalb gehe ich davon aus, dass dadurch die Population stark einedämmt/reduziert wird.


    In BRD habe ich Lymantria dispar Kahlfraß mehrfach gesehen. Auch dafür gäbe es ein Pheromon.


    Wie stark Pheromone sind, wird erst bewußt,wenn man sie gezielt einsetzt.
    Bei dem Glasflügler hyleiformis kamen in wenigen Minuten mehr als 600 Männchen (abgesammelt und wieder frei gelassen).
    Orgyia antiqua flogen zu hunderten an.
    Lymantria dispar flogen nach Tagen noch um mein Fahrzeug, obwohl die Pheromone bereits längst entfernt waren.
    Mehr als 10 Zeuzera pyrina flogen ins Zimmer, wo ich vergessen hatte die Pheromone einzugefrieren.



    Ein Orgyia Pheromon (völlig andere amerikanische Art) legte ich in Agadir/Marokko auf die schwarze Motorhaube.
    Innerhalb weniger Minuten verstarben viele Orgyia josephina-Männchen auf der heißen Oberfläche (Versuch wurde abgebrochen).
    Mindestens 4 neue Sesien Arten und sehr viele seltene Cossidae/Sesidae/Lymantridae .. waren in Malaysia auf
    europäische Pheomonmischung (Lustsack - siehe meine Bilder) angeflogen.
    Seltene Cossidae flogen in Südsibirien im Stadtbereich (Abakan) im 5.Stock ins Schlafzimmer (Cossus-Pheromon).
    In Südafrika flog eine (leider nur eine) neue Orgyiaart (Bechreibung in Arbeit) auf O.antiqua Lockstoff an.


    Könnte die Liste viel, viel länger machen, aber sicher ist doch, dass wenn viele Männchen abgefangen werden,
    viele Weibchen unbefruchet bleiben. Pheromone wirken nachweislich in "Windrichtung" mehrere Kilometer und bei
    manchen Arten rund um die Uhr und das über (meine Tests) mindestens 5-10 Jahre.


    In vielen Obstanbaugebieten wurden die "Obstbaumsesien " nahezu ausgerottet.
    Pheromone im Übermaß eingesetzt können auch schaden.


    Im "unbekannten" Ausland (weltweit) bringt so ein Pheromongemisch (Lustsack) oft unerwartete und viele neue
    Arten (Tag und Nacht) ,die man sonst meist nicht zu Gesicht bekäme.

    • Offizieller Beitrag

    Servus Manfred,
    also dass Pheros wirken ist ja keine Frage. Ohne Probleme wird man hier mehrere zig tausend Männchen wegfangen können.
    Ob das aber selbst dann tatsächlich effektiv ist, da war ich mir eben nicht so sicher.
    Was du aber von Spanien schreibst, ist interessant. Dazu fehlt es mir an Erfahrung :dafür:

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