Verpaarung diverser Saturniidae

  • Hallo zusammen


    Habt ihr Erfahrungen mit der Verpaarung der folgenden Saturniidaen gemacht?


    -Bunaea alcinoe
    -Epiphora mythimnia
    -Gonimbrasia zambesina
    -Gynanisa maja
    -Melanocera menippe
    -Argema mimosae
    -Attacus atlas


    Selbst denke ich, dass die Verpaarungen nicht sehr kompliziert sind. Soweit ich weiss, fliegen alle in der Nacht und nichts tagsüber. Erfolgreiche Handpaarungen konnte ich bereits bei Attacus atlas durchführen.


    Denkt ihr, ein Aerarium (100cm x 40 cm) mit genug Luftströmung sollte bei allen Arten ausreichen oder gibt es gewisse Knacknüsse?


    Vielen Dank im Voraus
    Silvan
    ****


    Hello everybody


    Do you have any experience with mating the following Saturniidae?


    -Bunaea alcinoe
    -Epiphora mythimnia
    -Gonimbrasia zambesina
    -Gynanisa maja
    -Melanocera menippe
    -Argema mimosae
    -Attacus atlas


    Personally I think that the mating is not very complicated. As far as I know, they all fly at night and none during the day. I could already do successful hand mating with Attacus atlas.


    Do you think that an aerarium (100cm x 40 cm) with enough airflow should be enough for all species, or are there certain challenges?


    Many thanks in advance
    Silvan

  • ANZEIGE
  • Hallo Ulrich


    Das klingt schonmal gut. Die natürliche Paarung im Aerarium sollte laut Zuchtberichten mit frischen Weibchen und eher älteren Männchen (ca. 3 Tage) gut möglich sein.
    Hoffe bei den Afrikanern läuft alles einigermassen einfach, habe bei allen Spezies keine grossen Bedenken.
    Wenn noch jemand bzgl. Erfahrung mit den anderen Arten berichten könnte, wäre das super.


    Beste Grüsse
    Silvan

  • Hallo Silvan,
    zu Attacus atlas kann ich sagen, dass natürliche Paarungen ganz unkompliziert sind. Ich hatte die Tiere im Sommer 2018 in einem Aerarium der Maße 60x60x180 cm vor einem geöffneten Fenster. Draußen war es warm. Sollte das nicht der Fall sein probiere es mit einem Ventilator. Am nächsten Morgen waren dann meist die Kopulas zu sehen. Diese Methode klappte bei allen Weibchen bis auf eine. Mit den anderen Arten habe ich leider keine Erfahrung.
    Beste Grüße, David

  • Hallo zusammen


    Erstmal vielen Dank für eure Erfahrungen. Um nochmals zu A.atlas zu kommen. Fliegen die Tiere in der Nacht bei Absenkung der Temperatur bis 12/13 Grad oder ist dies zu kühl? Ist ja eine tropische Art...
    Bei Actias dubernardi hat das mit diesen Temperaturen immer problemlos geklappt, wobei man die Tiere wohl nicht direkt vergleichen kann.


    Mir steht leider kein Ventilator zur Verfügung um für Luftströmung zu sorgen. Aerarium hat die Grösse 60x60x90.


    Danke euch im Voraus
    Silvan

  • Liebe Actias Mitglieder,
    mit einer frühen Bekanntschaft ein Österreicher aus den 80 oder 90er Jahren weiß ich - der hatte die Männchen im Freien fliegen gelassen im Garten um diese dann von Weibchen in einen Platz (die Ausgebunden waren) dann zur Paarung gebracht. Dabei hat er mehrere verschiedene Arten gekreuzt und brachte dann eine einheitliche neue Flügelform und Färbung hervor. Danach konnte er nicht mehr weiter Kreuzen durch Inzucht, aber diese neue Form könnte ein schlauer mit Namen versehen und sagen er hat eine neue unbekannte Art gefunden hat ohne das prüfen zu können.
    Dieser Hobby Entomologe aus meiner Anfangszeit aus Österreich stellte seine Exemplare auf einer der Münchner Börsen aus.
    Grüße Michi

  • Auf meinen vielen Afrika-Reisen habe ich als Nebenprodukt zu meinen kleinen "Spinnern" auch häufig Saturnidae am Licht gehabt.
    Interessant könnte sein, das einige Arten bis zur Frostgrenze, Null-Grad, noch angeflogen sind und selbst bei extremen Sturmwind
    Saturnidae ans Licht kamen.
    Dies hat zwar nicht direkt mit Verpaarung zu tun, zeigt aber, dass die Tiere z.T. sehr robust und anpassungsfähig sind,
    was ein Koppula erleichert.


    Policeman

  • Stimmt Manfred!
    Auf Sumatra flogen die Männchen von Antheraea sumatrana erst ab 1400 m Höhe und die Weibchen auf 1998 m Höhe. Habe leider nicht höher fangen können. Da die Männchen zu den Weibchen kommen, müsste dann in den Höhen ab ca. 2000 m Höhe und Temperaturen von weniger als 12 Grad (Maximum!) in der Nacht auch die Paarung stattfinden. Die Männchen fliegen aber nicht alle zeitgleich in der Nacht. Einige Arten kommen generell am frühen Abend, wenn es noch etwas wärmer ist, andere erst um Mitternacht oder weit nach Mitternacht, also auch zu ganz anderen Nachttemperaturen und einer anderen Luftfeuchtigkeit an die Lampe. Die einzelnen Arten fliegen nur etwa 1-2 Stunden, wenige bis zu etwa 4 Stunden und ganz selten sind Arten die ganze Nacht über unterwegs. Die tageszeitlichen Flugzeiten sind, zumindest in Indonesien, artspezifisch sehr verschieden. Mit etwas Erfahrung und regelmässiger Dokumentation der Anflugzeiten lässt sich so sogar die Art bestimmen - oder eine neue Art finden. Ein Blick auf die Uhr reicht, um zu wissen, was gerade an der Lampe anfliegt (jedenfalls bei sehr ähnlichen Arten, z.B. Antheraea). Das dürfte bei Sphingiden ähnlich sein, denn Seltenheiten hatten wir nur zu ganz bestimmten Uhrzeiten bekommen.
    Grüsse von der Nordseeküste
    Ulrich

  • ANZEIGE
  • Dazu, zu diesem Thema, gibt es gute "Paarungszeitlisten" für Glasflügler.
    Der Pheromonanflug = Paarungsflug ist NICHT identisch mit Futtersuchflug.
    Zum Teil kann man nach dem Pheromonanflug die Uhr stellen, so genau ist er und auch
    die länge der Anflugzeit ist artlich verschieden.


    Manche Arten haben soweit erforscht regional unterschiedliche Anflugzeit (maculosa-Bär)


    Es ist sicher ein Artkriterium


    Policeman

  • Hallo Silvan,


    Habe diesen Sommer zum ersten Mal Argema mimosae gezüchtet.
    Falter sind im August geschlüpft; Gaze-Kasten ca. 50 x 40 x 90. War sehr warm in Karlsruhe in dieser Zeit; Nacht-Temperaturen kaum unter 20 Grad; eher deutlich höher.
    Durchzug in der Wohnung aufgrund der "heißen" Nächte.
    Bei einzeln geschlüpften Falter (Männchen 1 - 2 Tage alt; dann Weibchen) keinerlei Kopula.
    Hatte es schon aufgegeben als Abends zwei Pärchen geschlüpft waren (Schupf erfolgte i.d.R. späterer Nachmittag / früher Abend)
    Am nächsten Morgen waren beide Paare in Kopula; diese hat dann jeweils über 10 Std. gedauert.
    Trotz der langen Kopula waren die Eier nur in einem sehr geringem Umfang befruchtet. Keine Ahnung warum.


    Wichtigster Punkt ist m.E. das die Luft nicht "steht" und die Männchen nicht durch den Duft der Weibchen "erschlagen" werden. Nur so können sie die Weibchen erst finden.


    Hatte letztes Jahr eine Zucht mit Götterbaumspinnern (Götterbaum breitet sich bei uns enorm aus). Habe auch Falter fliegen lassen; als ich meinen Schlüpfbehälter mit frisch geschlüpften Weibchen abends auf den Balkon gestellt habe, kamen diese Männchen zurück und sind sofort in Kopula (im Gegensatz zu den fast gleichzeitig geschlüpften Männchen direkt neben den Weibchen hängend).
    Hatte ähnliches vor vielen Jahren mit Antheraea pernyi erlebt.


    Grüße Armin

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!