Hallo Rudi, hallo Claude,
zum Thema System oder Ordnung in der Sammlung gilt bei mir eigentlich ein Prinzip: Man sollte das Exemplar ohne besondere Mühe auch in einer größeren Sammlung wiederfinden. Deshalb je nach Fragestellung: Bestimmungssammlungen nach der Systematik einer bestimmten Arbeit ordnen und / oder nach Fundort.
Ich habe schon Sammlungen gesehen, in denen die Arten nach der Alphabetischen Reihenfolge des Gattungs- oder Artnamen geordnet sind (wer suchet der findet).
Zum Etikett: Ich bevorzuge Areal-Schrift in 4 - 5 pkt. Sollten kleinere Etiketten gebraucht werden, kann man noch 3 Pkt. Schrift nehmen oder die Etiketten auf einem Kopierer verkleinern.
Man sollte wirklich, wie Claude schreibt, nur säurefreies Papier benutzen. Wers nicht glaubt, möge mal sich Tiere aus den 50 er oder 60 er Jahren des letzten Jahrhunderts ansehen, die Etiketten aus säurehaltigen Papiier haben: Die Nadel ist, wenn nicht V2A -Stahl korrodiert, das Etikett aufgebläht oder es wird mürbe und zerfällt.
Zur Druckerfarbe:
Am sichersten ist Tusche oder Bleistift. Viele Farben von Tintenstrahldruckern zerfließen bei Einwirkung von Lösungsmittenl (auch Wasser oder körpereigenes Fett des Insekkts.
Laserdrucker ist besser, sollte aber nachträglich nochmals erhitzt werden, damit die Farbe einbrennt. Man kann hierzu ein Bügeleisen oder einen Backofen nehmen 5 min, ca. 130 Grd.
Ansonsten können auch lasergedruckte Etiketten bei der Berührung mit Lösungsmitteln verschmieren. (wers nicht glaubt: Auf frisch ausgedruckte Laseretiketten ein Tropfen Azeton aufträufeln. Die Farbe läßt sich abwischen. Dieser Effekt läßt vermutlich erst nach einiger Zeit nach).
Das Etikett ist bei mir so aufgebaut:
Staat, Provinz oder Bundesland
Landkreis, Stadt, Ort
GPS (falls vorhanden)
Lebensraum
Datum, Sammelmethode
Sammler, Sammlung
Auf ein weiteres Etikett kommt die Determination (oder Typusetiikett)
Zur Etikettenfarbe: Nur weiß, es sei denn es handelt sich um ein Typusetikett.
Es gibt Vorschläge, eine Etikettenfarbe für bestimmten faunistischen Regionen zu nehmen (weiß Palaearktis), grün Südamerika, blau Afrika. Mich würde interessieren, ob dies noch so praktiziert wird. Ich besuchte einmal die Sammlung eines Museums in Kuba und da wurden auch weiße und keine grünen Etiketten verwendet. Wie denkt Ihr darüber?
Eine weitere Frage:
Es gibt zwei Meinungen über das Etikettieren von gezüchteten Faltern.
Angenommen, ich finde eine Raupe am 15. Mai und diese ergibt einen Falter am 10 Juli. Was schreibe ich auf das Etikett: Das Funddatum: 15.05.2009 e.L.
oder das Schlupfdatum: 10.07.2009 e.L. Ich habe schon in Sammlungen beide Etiikettierungsformen vorgefunden: Wie macht Ihr es?
Gruß
Ernst