Beiträge von Pyrgus

    Hallo,


    den Aussagen von Rudi kann ich mich nur ohne "Wenn und aber" anschließen. Er weiss, wovon er redet.



    Ein wichtiger Faktor wurde noch nicht angesprochen. Tagfalter schlüpfen am vormittag, die Kinder können dabei zusehen. Das bietet kein Nachtfalter (oder vielleicht nur in Ausnahmefällen) und wie Rudi sagte, es gibt nichts schöneres, als "meinem" Tier dann die Freiheit zu geben (wenn nicht gerade ein Vogel den nach zehn Metern noch in der Luft greift). Bald sind die ersten Raupen vom Kleinen Fuchs zu finden!


    Noch was zur Giftigkeit des Ligusters. Wir haben Totenkopfschwärmer im Kindergarten eingesetzt, der Falter hat den Vorteil, sehr robust zu sein, sich zu beschweren wenn ihm was nicht passt und man kann ihn auch in die Freiheit entlassen. Wir haben auf fast jedem Kindergartengelände Liguster gefunden! Es ist zwar verboten, aber es scheint sich bei der Anlage der Grünanlagen zumindest hier niemand daran zu stören. Die übelschmeckenden Beeren können wohl Verdauungsbeschwerden bewirken, wenn aber ein reales Problem gestehen würde, gäbe es keinen Liguster mehr auf Kindergartengelände.


    Aber dieses Problem verweist auf ein anderes. Ich kann nur davor warnen, Raupen einzusetzen, die gesundheitliche Probleme bringen können. Während die Brennnessel wohl vor Gericht keine Chance hat, dürfte es bei Allergien von Kindern auf Raupenhaare oder gar Brennhaare bzw. Scoli (bei Nachtpfauenaugen) immer für die Erzieherinnen viel Ärger geben, wenn übereifrige Eltern beim Arbeitgeber vorsprechen oder gleich zum Anwalt gehen. Für mich waren Raupen mit Haaren daher immer tabu, denn ich möchte auch nicht den Kindern vermitteln "fasst die auf keinen Fall an" - denn gerade um das Anfassen geht es ja! Ein von mir hoch geschätzer Hochschullehrer sagte mir mal (in der Prüfung!): "Begreifen heißt anfassen".


    Wenn aber Exoten, so würde ich Brahmaea hearseyi empfehlen, eine wunderschöne Art als Raupe und Falter, aber eben nicht zum Freilassen. Da hilft nur die Erklärung, dass die Falter zurück zum Züchter gehen, um sisch dort weiter zu vermehren und anderen Menschen eine Freude zu bringen. Kindern und Eltern genügt das ...


    Wir werden hier für solche Zwecke einen Zuchtstamm vom Schwalbenschwanz und Totenkopfschwärmer dauerhaft zu etablieren versuchen und mit der Zucht von Kaisermantel und Brennnesselfaltern experimentieren. Ich meine nicht Aufzucht, sondern wirkliche Zucht, also auch Überwinterung, Paarung und Eiablage und das über mehrere Generationen. Wer mir da Ratschläge aus der Praxis geben kann ist immer willkommen. Wer mich mit Zuchtmaterial vom Schwalbenschwanz (derzeit ist jede mitteleuropäische Puppe willkommen) und Totenkopfschwärmer unterstützen will, Spenden sind immer willkommen.


    Wer lieber vor Ort aktiv werden will, nach meinen Erfahrungen freuen sich zwei von drei Kindergärtenleiterinnen (gibt es eigentlich auch Kindergartenleiter?) und eine von drei Grundschulleiter/innen über eine solche Unterstützung. Rufen Sie doch einfach da mal an! Wenn diese Kinder nicht lernen, dass Raupen nicht ekelig sind, dann lernen sie es später auch nicht mehr - und wir und die Natur haben keine Lobby! Wir müssen etwas tun, nicht immer nur die anderen!


    Grüße


    Ernst Brockmann

    Was ich von einer Börse erwarte?
    Ganz einfach, ich treffe dort Freunde und Kollegen. Ich verabrede mich mit gewissen Leuten, erwarte dort gewisse Leute zu treffen (was nicht immer klappt) und treffe dort zu meiner Freude Leute, die ich nicht erwartet hatte.
    Dann suche ich natürlich auch nach etwas Interessantem für meine Sammlung, aber das wirklich Interessante wird mir sowieso von Freunden und Kollegen mitgebracht.
    Und vor allem, ich versuche neue Kontakte zu knüpfen, neue Menschen kennen zu lernen und neue Informationen zu bekommen.


    Das alles geht auf der Börse besser oder auch nur anders als übers Internet.


    Natürlich freue ich mich über nicht verqualmte Räume, gute Beleuchtung, genug Platz und Ruhe für Gespräche und billige Plätze für die Anbieter.
    Denn wenn die viel bezahlen müssen, muss ich es beim Kauf auch bzw. bringen die nur das mit, was schnelles oder gutes Geld verspricht. Das interessiert mich aber nicht.


    Was mich stört? Schlechte, verqualmte Luft, die meine Augen und meinen Hals brennen und mich drei Tage lang krank fühlen lassen. Drängler und Egoisten, die sich als Mittelpunkt der Welt fühlen und meinen, ihr Interesse wäre das einzig berechtigte. Händler, die in einem toten oder lebenden Wesen nur das Geld sehen und in einem Kunden jemanden zum Abzocken.


    Ach ja, dass sich die Teilnehmer an die Gesetze halten, denn sonst wird es irgendwann mal keine solche Treffen mehr geben, nur weil ein paar Unverbesserliche und Immerbesserwissende meinen, Sie könnten jeder für sich die Regeln aufstellen und alles andere wäre Quatsch. Diese ehrenwerten Mitmenschen bringen uns andere mit in Verruf und schaden uns allen, denn die prägen unser Bild in der Öffentlichkeit!


    Grüße


    Ernst Brockmann

    Hallo,


    da dieses Zitat wieder im falschen Zusammenhang verstanden wird, will ich doch noch mal was dazu sagen:


    bitte nicht nur meckern, sondern erst mal gründlich lesen! Da steht nicht, dass das Fotografieren verboten ist, sondern das Stören!


    Wenn sich also jemand mit seiner Kameraausrüstung vor einen Schworzstorchhorst aufbaut, ist das durchaus ein Riesenproblem und gehört sanktioniert, wenn er damit die Altvögel vom Nest verscheucht.


    Wenn jemand zum Fotografieren von seltenen Orchideen die Umgebung niedertrampelt und alles jätet, was stört und oftmals ist es unübersehbar, dass um eine Orchidee herum alles platt gemacht wurde, nur um schön auf dem Bauch zu liegen für eine gutes Bild, dann ist das eine Sauerei und der Gesetzgeber muss handeln können.


    Wenn jemand einen Schwarzen Apollo am Wegesrand fotografiert, wird das keinen interessieren, auch wenn die Art streng geschützt ist.


    Ich will nicht behaupten, dass alle Behördenentscheidungen sachlich und nachvollziehbar sind, auch dort arbeiten nur Menschen. Ich will auch nicht behaupten, dass die Bundesartenschutzverordnung fehlerfrei ist. Aber bitte, wenn das Thema schon diskutiert wird, dann bitte sachlich. Denn nur sachliche Kritik hat eine Chance, auch gehört zu werden.



    Grüße


    Ernst Brockmann

    Hallo,


    ich habe früher oft Raupen und Eier ins Ausland verschickt oder von dort bekommen und das ging in der Regel problemlos. In den letzten Jahren hatte ich aber sehr oft Totalverluste. Ich habe den Verdacht, dass seit dem 11.09. irgendwo von irgendwem Sendungen geröntgt werden oder was der Teufel auch immer. Ich habe mehrfach Eier und Kokons aus GB bekommen von sehr netten, anständigen Leuten und es kam nichts raus oder es war nicht sonderlich lebensfähig. Jedenfalls, aus GB zu bestellen bin ich vorsichtig geworden.
    Es wäre mal interessant, iob diese Probleme nur bei bestimmten Staaten auftreten oder generell.


    Grüße


    Ernst Brockmann

    Sehr geehrter Herr Eger,


    Sie haben recht und ich habe nichts nicht nichts anderes gemeint als was auch Sie sagen. Alle großen haben klein angefangen und wenn jemand halt nicht groß wird, sondern klein bleibt (entschuldigt bitte diesen flapsigen Ausdruck), so ist das auch nicht verwerflich. Man wird nicht groß geboren und wenn man nicht klein anfangen kann, so wird es auch irgendwann mal keinen großen Experten geben.
    Ich möchte hier nur mal einen einen der ganz großen erinnern, der leider viel zu früh verstorben ist. Ich habe ihn regelmäßig auf der Börse in Prag getroffen. Er sagte mir, er könnte in Deutschland auf keine Börse gehen, weil ihm das beruflich schaden würde, er könne sich das nciht leisten. Prag wäre weit genug weg und weniger im Rampenlicht. Das zeigt doch die Schieflage.


    Ich gehöre wahrlich nicht zu den ganz großen, aber ohne die Kontakte und Informationen auf den Insektenbörsen hätte mein Werdegang ganz anders ausgesehen!
    Auch darum nochmals die Bitte. Lasst diese öffentliche unberechtigte oder auch berechtigte Kritik und weckt keine schlafenden Hunde.


    Was die Enge angeht, keine Frage, das war hart! Ich kenne das von Prag, wenn man da mal am Stand vorbeigeschoben wurde, hatte man keine Chance mehr etwas zu ergattern, denn bis zur erneuten Gelegenheit in der zweiten Runde verging viel Zeit. Aber das ist meines Wissens nicht in der Verantwortung der Veranstalter, sondern des Raumangebotes. Wie gesagt, man kann vieles besser machen und auch wenn etwas gut ist, geht es vielleicht auch besser. Diese Kritik und Diskussion ist notwendig, aber bitte nur diese!


    Grüße


    Ernst Brockmann

    Hallo,


    diese ganze Diskussion wird teils zu recht, teils eben auch sehr heuchlerisch und pharisäerhaft geführt. nach dem Motto: guck mal was der da macht(aber ich bin natürlich darüber erhaben). Wir haben doch alle unsere Leichen im Keller.


    Definitiv: die Bundesartenschutzverodnung nennt eine Reihe (sinnvoller und unsinniger) Arten, deren Fang, Tötung, Sammlung usw. einer Genehmigung bedarf.
    Wenn ich in einem anderen Land diese Arten legal (!) der Natur entnehmen darf, so brauche ich für die Einfuhr nach Deutschland eine Genehmigung. Eine Weitervermerktung ist dann bei besonders geschützten Arten möglich, aber nicht bei streng geschützten.
    FFH hat damit nichts zu tun, die dort genannten Arten sind in nationalen Schutz zu übernehmen - was in Deutschland ja auch getan wurde.
    Hinweis: auch Tausch ist Handel!


    Sicher ist in Frankfurt auch Material angeboten worden, was hätte nicht angeboten werden dürfen. Die Fachbehörde hat kontrolliert (maßvoll, Gottseidank!!!) und beanstandet. Was wollt Ihr mehr?


    Bei strikter Anwendung des Rechtes hieße das:
    Wie kommt man legal in den Besitz von Zygaena carniolica kappadokiae aus der Türkei? In der Türkei ist der Fang von Insekten und wer weiß was noch alles grundsätzlich verboten. Die wahre Frage ist also nicht, ob ich diese Art in Deutschland legal verkaufen kann, sondern zunächst: woher habe ich diese Art überhaupt bekommen? Schaut doch einfach mal bei actias durch, was da angeboten wird! Viecher aus China, der Türkei, Russland, Brasilien, Mexico und vielen vielen anderen Staaten können (fast) gar nicht legal hierher gelangt sein. Wer hat legales Zuchtmaterial, hat es legal eingeführt, führt ein Zuchtbuch und kann es folglich mit Genehmigung legal verkaufen? Es gibt tatsächlich sowas und wer dies tut, darf auch mit gutem Recht auf andere zeigen. Dann geht in den "Keller" und schaut nach Euren eigenen Leichen, ob da alles koscher ist. Wer dann noch einen Heiligenschein im Spiegel wahrnimmt hat zwar das Recht sich über andere auf zu regen. Doch er sollte auch die Folgen einer solch breit geführten Diskussion bedenken. Es hat schon mal vor vielen Jahren einen Fall gegeben, da wurde in Deutschland eine Insektenbörse zu Beginn geschlossen und alle Anwesenden kontrolliert und die Aussteller über Stunden festgehalten und alles geprüft. Bei der gleichen Rechtsgrundlage wie heute!
    All die Angebote von actias sind noch lange später oder sogar von Anfang an einsehbar. Der Kollege in Italien darf zwar legal den Segelfalter anbieten (warum auch nicht, ist er doch dort ein Kulturfolger und sogar Schädling), aber ich darf ihn nicht ungenehmigt nach Deutschland einführen! Auch die Schweizer und Österreicher haben zwar bessere Artenschutzbestimmungen, aber sicher auch dort Leichen im Keller (wobei man natürlich sowas dort nicht aufbewahren sollte).


    Wollt ihr es wie in den USA? Dort wurde ein Anbieter von Vogelspinnen aus Mexico, die er in den USA angeboten hat und in Mexico für 1 US $ per Stück eingekauft hatte und im Besitz von 120 lebenden Vogelspinnen war, von einem Undercoveragenten geködert und dann für 2 Jahre in den Knast geschickt (steht im web, die waren sogar stolz darauf). Auf der Frankfurter Böre hat man mir erzählt, dass einer der bekanntesten japanischen Sammler in den USA mit immerhin einem Paar der höchst geschützten Arten (Ornithoptera alexandre) erwischt wurde und man ihn vor die Wahl stellte, alle seine amerikanischen Verbindungen zu benennen und 14 Jahre Bau zu akzeptieren oder alternativ zu schweigen und 40 Jahre einzurücken (keine Garantie, dass dies so stimmt). Dies in einem Land, wo man legal schwere Maschinengewehre samt Zubehör kaufen und besitzen kann!
    Ok, ein schwerer Verstoß gegen den Artenschutz, sei die Strafe angemessen oder nicht. Aber wie geht es weiter? Die Kontakte werden aufgesucht und alles beschlagnahmt, was nicht legal ist (z.B. alles aus China, Mexico, Brasilien ...) und alle Adressen, die gefunden werden bekommen als Folge auch Besuch. Dort das gleiche Spiel. Da spielt es keine Rolle, ob man mit Sumatranashörnern handelt (oder besitzt!) oder mit Zygaena aus der Türkei.


    Natürlich waren in Frankfurt auch illegale Stücke auf dem Tisch, Papilio chikae wurde offensichtlich von den Fachbehörden übersehen, Papilio esperanza soll auch angeoten gewesen sein. Die Fachbehörde kann dies alles nicht kontrollieren ohne die Hilfe von Experten. Wenn Ihr das also ändern wollt, dann unterstützt die Fachbehörde und gebt Hinweise. Aber nein, wir sind doch keine Informanten, sowas macht man doch nicht (Kollegen anschwärzen!), nur aufregen, das dürfen wir uns. Ich schließe mich wohlgemerkt nicht in dieser Kritik aus, ich bin froh dort nur privater Besucher sein zu dürfen. Aber auch ich habe keinen Heiligenschein und ärgere mich über manches. Nur bedenkt die Konsequenzen. Wer krakelt, wird irgendwann gehört. Dann wird eine Lawine losgetreten, deren Schaden keiner erkennen kann. Zieht Eure Grenzen, was vertretbar ist und was nicht mit Eurem Gewissen und seit dann auch konsequent und macht was, wenn es zu weit geht. Auch die Veranstalter in Frankfurt sorgen dafür, dass nicht alles geht, was die Behörden übersehen. Maßvoll und sicher nicht allwissend und allsehend.
    Und noch was, es ist wie mit der Prostitution, wenn ich mir den unpassenden Vergleich erlauben darf. Wer ist der Schlimmere, der Anbieter oder der Käufer? Nicht der Verkäufer rottet Arten aus, wenn überhaupt dann der Käufer durch seine Nachfrage!
    Ich jedenfalls will die Börse Frankfurt nicht missen, vor lauter Gesprächen bin ich abends heiser. Menschen zu treffen, Persönlichkeiten kennen zu lernen und Kontakte zu knüpfen ist dort eine einmalige Gelegenheit. Gefährdet dies nicht durch Euer scheinheiliges oder heiliges (für die mit Heiligenschein) Getue, was ihr alles dort gesehen hat. Fasst Euch selbst an die Nase, an Euer eigenes Gewissen und messt dann die anderen.
    Ein Hinweis an die "Nurzüchter". Schmetterlinge der Natur zu entnehmen und hinterher alle oder einen Teil wieder frei zu lassen ist kein Naturschutz, sonder nein scheinheiliges Alibi oder bestenfalls nur Naivität mangels besseren Wissens. Die Natur braucht in der Regel solche Hilfe nicht und wenn (in Ausnahmefällen), dann mit hoher Kompetenz. Bestenfalls hilft es nicht, schlimmstenfalls schadet es gewaltig. Zugegeben, so einen Blödsinn habe ich früher auch mal gemacht und mcih dabei toll gefühlt. Legal ist es sowieso nicht und der Weiterverkauf, der Tausch und allein der Besitz verstößt gegen die Artenschutzverordnung. Nun gut, ich kann mir dann sagen, ist ja nicht Ornithoptera alexandrae, nur Arctia caja. Anders formuliert: Ich habe ja keine Bank überfallen, nur einen alten Golf vorm Friedhof geklaut und der Besitzer ist bestimmt schon verstorben!


    Mein Vorschlag, reduziert die Diskussion auf den wirklich wichtigen Teil: was ist erlaubt und was nicht und welche Konsequenzen kann es haben, wenn ich etwas mache und nicht mache. Aber bitte sachlich und nicht polemisch, das hilft keinem weiter. Sorgt dafür , dass in actias nicht über die Strenge geschlagen wird, damit diese Seite uns lange erhalten wird (nicht als Umschlagplatz, sondern als kompetentes Forum) und akzeptiert, dass die Naturschutzbehörden maßvoll und eigenverantwortlich handeln. Würden sie so gesetzestreu vorgehen wie manche Beiträge es bemängeln und wie sie es eigentlich müßten, würde Zeit für wichtigeres im Naturschutz fehlen und ob es dann noch Insektenbörsen und actias gäbe? Der Natur wäre dann aber bestimmt nicht mehr gedient als jetzt.
    Übrigens, eine Frage an die Schweizer Kollegen. Was ist denn mit Eurer Baseler Börse geworden? Die war doch mal einer der wichtigsten Veranstaltungsorte in Europa und wurde vor lauter Moral oder Gesetzesfurcht oder -treue eingestellt. Wir in Frankfurt haben noch immer ein Börse und ich finde sie im großen und ganzen doch recht akzeptabel. Natürlich kann man Dinge immer verbessern, aber muss sich der Veranstalter desshalb öffentlich rechtfertigen? Ich finde es in Ordnung, dass dort von den Fachbehörden kontrolliert wird und ich finde es in Ordnung, wenn solche Verstöße geahndet werden. Wenn ein paar Herren mit dabei waren, so ist es nicht die Kripo, sondern der Zoll. Wenn Händler aus dem Ausland kommen und illegal Geld verdienen, hat auch der Zoll dort seine Berechtigung. Auch in der Schweiz war das früher schon zu üblich, die solle in Basel sogar gleich die Steuern kassiert haben.


    So, nun reicht es, mir und vielen Lesern bestimmt auch


    Ernst Brockmann
    (nicht authorisiertes) Mitglied des Vereins Apollo in Frankfurt, hier mit einer ganz privaten menschlichen Meinungsäußerung

    Hallo,


    also das ist ein Vertreter der Gattung Urbanus, aber weiter kann ich die auch nicht. Schau mal unter


    http://www.mariposasmexicanas.com


    dort sind alle Arten Mexikos aufgeführt und viele schon abgebildet, die anderen sollen folgen. Wenn jemand die Art bestimmen kann, dann Andy Warren (Email siehe dort), ich habe mich mit dieser Gruppe noch nicht beschäftigt und weiß nur, dass sie teilweise ziemlich schwierig ist.
    Aber vielleicht hilft auch die Fraßpflanze weiter.


    Grüße



    Ernst Brockmann

    Hallo,


    hier wird einiges zusammengeschmissen, was nicht zusammen gehört.


    1. Rote Listen: zumindest in Deutschland nur Gutachtencharakter, keine rechtliche Bindung


    2. CITES = Washingtoner Artenschutzabkommen, als einziger europäischer Schmetterling ist Parnassius apollo davon betroffen, ferner alle Vogelflügler und einige tropische Schwalbenschwanzarten. Ich meine das wars dann auch schon. Auch Exemplare aus Altbesitz müssen registriert sein und damit die CITES-Bescheinigung haben.


    3. Bundesartenschutzverordnung: hier wird zwischen besonders und streng geschützten Arten unterschieden. Welche Arten darunter und auch unter CITES fallen, kann man in http://www.wisia.de abfragen. Altbesitz ist legal, wenn man das nachweisen kann. Das heiß aber nicht, dass man legalen Altbesitz auch legal weiterveräußern darf.


    Der Artenschutz in Deutschland ist ziemlich kompliziert. Die Behörden (zuständigkeit für nationalen Artenschutz ist landesweit geregelt und durchaus sehr unterschiedlich) kennen die rechtliche Problematik mancher Anwendungen bei konsequenter Anwendung sehr wohl und nach meiner Kenntnis wird in der Praxis mit Augenmass gehandelt. Wenn man es halt übertreibt, kann man dann allerdings ziemlich viele Probleme einhandeln, weil die Behörden da eben keinen Spielraum haben. Im Zweifelsfall hilft nur bei der Naturschutzbehörde vor Ort nachfragen.


    Grüße



    Ernst Brockmann

    Hallo,


    jetzt bin ich mit der Bildqualität zufrieden. Soweit es möglich ist, armoricanus sicher zu morphologisch zu bestimmen (bislang haben ausnahmslos alle, die ich nachträglich übers Genital bestimmt habe oder von anderen geprüft wurden, die Bestimmung bestätigt), ist das armoricanus.
    Wenn Sie ganz sicher sein wollen und eine gute Lupe haben, ist das schnell zu bewerkstelligen. Geben Sie einen kleinen Tropen Wasser (mein inzwischen verstorbener Freund Kristal hatte als Optimum eine Mischung mit etwas Alkohol und einer Spur Geschirrspülmittel entwickelt) auf die Hinterleibsspitze und spreizen Sie mit einer feinen Pinzette oder einer Insektennadel, wenn das Genital nach einigen Minuten etwas aufgeweicht ist, die Valven. Sie können dann mit einer Lupe hineinschauen und an der Valvenform leicht alveus und armoricanus unterscheiden. Es geht schnell, es wird nichts kaputt gemacht und das Ergebnis ist sicher (nur fotografieren geht so nicht). Probieren Sie es aber zunächst mal an einem "weniger wertvollen" Stück, vielleicht ist ja ein unansehlicher malvae noch irgendwo. Hesperiidae haben große, sehr kräftige Genitalien, da bietet sich diese Methode gut an.



    Grüße


    Ernst Brockmann

    Hallo, nun habe ich doch was übersehen.


    Zum Thema trebevicensis schauen Sie mal unter http://www.pyrgus.de,
    Wolfgang Wagner hat dazu wichtige Untersuchungen vorgenommen, die gegen eine Artberechtigung von trebevicensis sprechen, es scheinen nur frühe Falter von alveus zu sein, bedingt durch ein anderes Raupen-Überwinterungsstadium.
    Aber wie gesagt, hier tippe ich auf armoricanus, das Tier ist allerdings recht groß.


    Von den genannten Büchern hat nur Ebert & Rennwald eine übrigens sehr gute Darstellung der Pyrgus-Arten, vergleichen Sie mal die Zeichnung Ihres Falters bezüglich der weißen Flecken der Hinterflügelunterseite mit armoricanus und dem alveus-Komplex dort.



    Ernst Brockmann

    Hallo,


    also eine Bestimmung so ist nicht möglich.


    Ich empfehle einen kleinen Tropfen warmes Wasser+Alkohol auf das Hinterleibsende zu geben, dann kann man nach ein paar Minuten unter der Lupe die Valven spreizen und eine Genitalüberprüfung vornehmen, ohne großen Aufwand betreiben zu müssen (z.B. das Schweizer Buch bietet sehr schöne Darstellungen dazu). Wer keine Lupe hat, um das dann zu sehen, wird es leider nicht genauer erfahren können.


    Auf http://www.tagfalter-monitoring.de finden Sie unter Falterarten und dort unter Gattung Pyrgus einen Bestimmungsschlüssel (von mir), der mit hoher Sicherheit eine morphologische Bestimmung zulässt, absolute Sicherheit bringt aber nur die Prüfung des Genitals.


    Von der Flügelform spricht vieles für Pyrgus armoricanus, aber wie gesagt die Qualität der Bilder erlaubt keine sichere Beurteilung, auch alveus kann hin und wieder solchen Flügelschnitt haben und die Flugzeit ist hier auch kein Ausschlusskriterium.


    Grüße


    Ernst Brockmann

    Hallo,


    zugegeben, ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber trotzdem eine Meinung. Ich habe lange selbst gezüchtet und verkauft und eines gelernt. Ein Kunde, der unzufrieden ist, kauft nie wieder bei mir, er kann Freunde von seiner Meinung überzeugen und auch die gehen meinem Namen dann aus dem Weg. Wenn ich mit ihm rumstreite, ob die Post schuld ist oder nicht, was soll das. Er ist verärgert und irgendwannl kann ich alle meine Raupen selbst durchfüttern.
    Daher meine Regel, ein Kunde zahlt erst, wenn er zufrieden ist. Wenn weniger schlüpft, zahlt er weniger. Ich will keine Beweise und glaube ihm. Wenn mir das mit diesem Kunden regelmäßig passiert, beliefere ich ihn nicht mehr.
    Ergebnis: ich hoffe mein Name verschließt mir keine Türen, ich habe fast keine schlechte Erfahrungen gemacht und wirklich nicht viel Geld verloren. Wenn ich einige guten Kunden verprellt hätte, weil die Post gesaut hatte, dann hätte mich das auf Dauer mehr Geld gekostet.


    Alllerdings, was die Empfangsbestätigung angeht: wenn man berufstätig ist, abends die Viecher versorgen muss, Eier absammeln und verpacken muss, Rechnungen schreiben, Umschläge adressieren und alles verwalten muss (damit man weiß, wer was bekommen hat und bezahlen muss), einzelne Anfragen zur Haltung usw. beantworten muss, das alles zur Post schaffen muss und das dann über mehrere Tage - da ist einfach keine Zeit für anderes. Höflichkeit hin und her, ich habe außer dem oben genannten hin und wieder noch was anderes zu tun gehabt und mir ist wichtiger, spezielle Fragen von Kunden oder potentiellen Kunden zu beantworten, als dem Besteller zu schreiben, ob er morgen, übermorgen oder erst in drei Tagen dran ist. In der Regel schicke ich die Eier und dann, wenn zeit ist, Zuchtanleitung, Rechnung usw. hinterher. Zuchthinweise aber sollten immer dabei sein, jede Art ist anders und die Kunden haben meist diese Art eben noch nie gezogen und sind auf Tipps angewiesen.
    Wenns schief geht und ich habe die nächste Generation, dann wird halt Ersatz geliefert und zufriedene Kunden zahlen auch, wenn es schief gegangen ist - und bleiben mir treu.


    Denkt dran, es ist Euer Name, an dem alles hängen bleibt!


    Grüße


    Ernst Brockmann

    Hallo,


    diese Anfrage war Grund genug für mich, mich hier nun endlich auch anzumelden. Wollte doch unbedingt die Fotos sehen.


    Das linke Tier ist, sagen wir mal mit 80% Sicherheit ein Pyrgus armoricanus. Gaaanz sicher geht es nur übers Genital, aber der Falter sieht schon arg typisch aus, allerdings bräuchte man zum Bestimmen von Pyrgüssen eigentlich auch die Unterseite und auch eine bessere Fotoqualität. In diesem Fall bin ich mir aber trotzdem schon ziemlich sicher.


    Der andere ist ein alter Veteran von Carcharodus alceae. Hier ist typisch, dass diese alten Ruinen kaum noch die typischen Zeichnungselemente zeigen und einen gewaltig aufs Glatteis führen können.


    Grüße


    Ernst Brockmann