Kurzer Bericht meiner Ukraine-Reise 2012

  • Ukraine 11.Juli-26. Juli 2012


    Am 11. Juli gegen 20 Uhr starte meine Sommerreise in Frankfurt/Oder. Der Urlaub war eher ein Familientreffen mit der Verwandtschaft meiner Freundin als ein Urlaub auf der Suche nach Krabbelzeugs, aber dennoch muss ich mal kurz erzählen.
    Mein Schwiegervater und ich fuhren abends über die deutsch-polnische Grenze bei Guben. Um Zeit zu sparen wollten wir die ganze Zeit durchfahren und alle 4 Stunden den Fahrer wechseln. Ich glaube bei Sonnenaufgang erreichten wir die polnisch-ukrainische Grenze, die auch die Weiterfahrt drastisch verändern sollte. Die Straßen wurden schlechter und schlechter. Es ist Wahnsinn, dass die Leute hier noch so brettern können, aber sie scheinen mit Gott zu fahren, und ich verließ mich auf das Ausweichen in die Straßengräben. Die Fahrrillen sind teilweise so tief, dass das Auto öfter auf den Boden aufschlug, als der Volleyball in einem Amateurteam. Vorbei an den Ausläufern der Karpaten fuhren wir weiter gen Osten. Bevor ich weiter abschweife, kamen wir schließlich gegen 21 Uhr in Cherson, Oblast Cherson in der Ukraine an. Wir wurden schon erwartet und nach einer wirklich wichtigen Dusche und einem ausgiebigen Abendsessen legten wir uns nieder und schliefen auch sofort ein.
    Am nächsten Morgen setzte ich mich zum Frühstück in den Garten, und es dauerte keine 5 Minuten, da flog schon das erste Taubenschwänzen um die bunten Blumen. Wenig später setzte sich ein riesiger Kardinal auf eine Blüte und zog schnell wieder davon.
    Im Stadtzentrum von Cherson begegnete ich dann einen toten Bockkäfer, den Klaas als Körnerbock identifizierte. Es ist schon erstaunlich, dass solche Urwaldrelikte mitten in einer 350000 Einwohner-Stadt zu finden sind.
    Einige Tage später fand ich einen weiblichen Nashornkäfer am Ufer des Dnepr.
    Einen Tag verbrachte ich in Askaniya Nova, wo ich unzählige Kardinäle, Taubenschwänzchen und Bläulinge beobachten konnte. Auf dem Rückweg durch den Botanischen Garten entdeckte ich ein Rotes Ordensband an einer alten Eiche.
    Die Fahrt ging weiter nach Henichesk und dann auf die anliegende Halbinsel am Asowschen Meer. Hier verbrachte ich fast eine Woche. Das Gebiet ist sehr sumpfig und umgeben von etlichen Salzseen. Bei über 40°C im Schatten konnte man auch den einen oder anderen Schwalbenschwanz auf feuchten Wegstellen entdecken. Ebenso blieben auch die Kardinäle und Taubenschwänzchen nicht aus. Ich habe generell noch nie so viele Taubenschwänzchen gesehen.
    Am Abend, wenn man durch die dichten Mückenschwärme hindurchschaute, konnte man immer wieder Gottesanbeterinnen entdecken. Fast regungslos lauerten sie an den beleuchteten Hauswänden die Beute auf.
    Hin und wieder sah ich bei meinen Spaziergängen Resedafalter und andere Weißlinge über die karge Steppenvegetation fliegen.
    Kurz vor der Abfahrt Richtung Deutschland wollte ich nochmal die Stadt Cherson besichtigen, was ganz nebenbei, wirklich lohnenswert ist!
    Die erwähnten Kardinäle und Taubenschwänzchen blieben auch in den drei folgenden Tagen nicht aus, aber ein Highlight muss noch Erwähnung finden. Zum ersten Mal sah ich Segelfalter(2 Stk.) durch den Garten fliegen. Wirklich majestätisch, wenn sie über die Köpfe segeln.
    Jeden Abend bekam ich noch Besuch von Roten Ordensbändern und den Gottesanbeterinnen.
    Schweren Herzens musste Abschied genommen werden und die 27ig stündige Heimfahrt rückte in den Vordergrund.
    Bitte Verzeiht mir den wirklich flüchtigen Ausflug in die Ukraine, aber den Kultur- und Kunsthistorischen Teil habe ich jetzt ausgelassen.
    Entomologisch macht es leider auch kaum Sinn weiter in die Tiefe zu gehen, da das Fotomaterial sehr dürftig ausgefallen ist.
    Ich hoffe dennoch, die kurzen Eindrücke sagen Euch zu.

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